Langfristig wird die Arbeit verschwinden

  • Servus,


    Stuttgart - Es gibt kein größeres Problem in Deutschland und Europa als die Massenarbeitslosigkeit. Politiker aller Parteien versprechen Abhilfe, doch die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung nimmt seit Jahren immer nur zu. Wo soll das enden?
    Der US-Professor Jeremy Rifkin befasst sich seit Jahrzehnten mit dieser Frage und ist gesuchter Ratgeber von Regierungen und Konzernen.


    Bei Seite 3 habe ich Angst bekommen vor so vieler harten Fakten!
    Ohne Arbeit=> Kein Geld => Keinen Lebensstandart?


    Artikel aus der Stuttgarter Zeitung vom 29.06.05


    http://www.stuttgarter-zeitung…etail.php/916564?_seite=1

  • Wenn ich auch gg. Prof. Rifkin nicht wirklich anstinken kann, stelle ich doch einfach mal eine Gegenthese auf:
    IMHO wird sich in Deutschland in spätestens 10-15 Jahren das Problem der Arbeitslosigkeit signifikant verringert haben.


    Das wird allerdings weniger daran liegen, dass die CDU nun alles besser macht, sondern vielmehr am demographischen Aufbau unserer Bevölkerung. Die geburtenstarken Jahrgänge werden langsam zu Rentnern, es kommen die ganzen geburtenschwachen Jahrgänge auf den Arbeitsmarkt nach.


    Leider löst bzw. mindert das zwar vielleicht das Problem der AL, schafft aber gleichsam ein neues Problem: Die Finanzierung unseres Rentensystems ist zu den heute gültigen Bedingungen völlig utopisch. Die wenigen verbliebenen Erwerbstätigen müssene eine riesige Zahl Renter finanzieren, die zudem immer länger leben.

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Zitat


    Durch Steuerumschichtung. 90 Prozent der Regierungseinnahmen weltweit stammen aus der Besteuerung von Arbeit und Kapital. Wir müssen viel stärker zur Besteuerung von natürlichen Ressourcen kommen. Warum sollen sich die Unternehmen einfach frei bedienen? Eine Besteuerung von Ressourcen würde sowohl zur Schonung der Umwelt führen wie zur Senkung von Unternehmensgewinnen. Die Steuereinnahmen könnten dann in den Nonprofitsektor fließen und dort Mehrbeschäftigung stimulieren. Man könnte auch über etwas anderes nachdenken. Wenn Maschinen immer mehr Menschen ersetzen, warum sollte es in Zukunft nicht genau so eine Maschinensteuer geben, wie es heute eine Einkommenssteuer gibt?


    Das ist doch ein interessanter Ansatz. Alle Maschinen werden mit einer Maschinensteuer belegt, die der durchschnittlichen Einkommens- und Sozialsteuer der Arbeiter enspricht, die sie einspart. Damit können dann die Arbeitslosen bezahlt werden.


    Und diese Maschinensteuer müsste weltweit gelten, damit man sie auf keinen Fall los werden könnte.


    Zitat


    Was wir brauchen, ist eine Reglobalisierung, bei der die Bedürfnisse der Mehrheit im Vordergrund stehen, nicht die Gewinnspannen einer kleinen Minderheit. Der technische Fortschritt lässt sich nicht aufhalten. Ich sehe zwei Alternativen für unsere Zukunft. Die eine ist eine Welt mit Massenarmut und Chaos. Die andere ist eine Gesellschaft, in der sich die von der Arbeit befreiten Menschen individuell entfalten können.


    Das Ende der Arbeit kann für die Menschheit einen großen Sprung nach vorn bedeuten. Wir müssen ihn aber auch wagen.


    Auch sehr interessant. Welche Regierung hat aber den Mut eine solche Utopie Wirklichkeit werden zu lassen, mal davon abgesehen, dass sowas eine "Weltregierung" durchsetzen müsste, damit es wirklich keine Schlupflöcher gibt.

  • Du hättest den Threadtitel besser als Frage formulieren sollen, denn es gibt viele Institute, die für Deutschland eine Vollbeschäftigung (also um 5% Arbeitslosenquote) ab dem Jahr 2010 bzw. ab 2035 (je nach Institut und Berechnung) aufgrund demographischer Entwicklungen prognostizieren und damit ja quasi eine direkte Gegenthese entwerfen. ;)


    Edit: zu spät, aber dafür mit interessantem LInk. ;) --> http://www.capital.de/bilder/2005/heft_05/Demografie1.pdf

  • hmm der mann kann forh sein durch seine panikmache verdient er sein geld..


    Zitat

    Allerdings meinte ich das wörtlich. Als ich dieses Buch
    1995 schrieb, waren weltweit 800 Millionen Menschen arbeitslos oder unterbeschäftigt. 2001 waren es schon mehr als eine Milliarde. Die Entwicklung ist eindeutig


    bei konstanter einwohnrzahl?? nein! traue keiner statistik....



    progression bringt ganz einfach auch neue arbeitsbereiche und arbeitsplätze
    roboter werden in den nächsten 200 jahren keine menschen als arbeitskraft komplett ersetztn und was danach passiert interessiert mich nicht.. :D

  • In spätetens 20 Jahren wird es dank der Bevölkerungsentwicklung
    umgekehrt sein -es wird einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften geben.
    Was allerdings mit weniger qualifizierten Personen sein wird sei mal dahingestellt.
    Es wird einen Rentnerberg geben und längere Lebensarbeitszeiten.

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    Ericsson T39m
    Legends never Die!
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  • Zitat

    Original geschrieben von galahad13
    In spätetens 20 Jahren wird es dank der Bevölkerungsentwicklung
    umgekehrt sein -es wird einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften geben.
    Was allerdings mit weniger qualifizierten Personen sein wird sei mal dahingestellt.
    Es wird einen Rentnerberg geben und längere Lebensarbeitszeiten.


    jupp


    und wenns irgendwann wirklich viel zu viel menschen gibt dann gibts entweder seuche pest oder krieg und dann passt die sache wieder

  • Die Forderungen in dem Artikel sind schon recht utopisch und meist auch überzogen. Einige Ideen wie diese Zeitdollar-Projekte haben auch einen stark sozialistischen Touch.


    Aber ich denke schon auch, das durch neue Technologien weniger Arbeitsplätze benötigt werden. Aber solange insgesamt noch genausoviel Geld verdient wird, sollte es bei guter Politik kein allzugrosses Problem sein die Sozialsysteme damit zu finanzieren.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Aber solange insgesamt noch genausoviel Geld verdient wird, sollte es bei guter Politik kein allzugrosses Problem sein die Sozialsysteme damit zu finanzieren.


    Du weißt aber schon, dass bereits heute die Sozialsysteme defizitär sind, oder?


    Wie es dann erst ist, wenn auf einen Erwerbstätigen 5 Rentner kommen, will ich mir gar nicht erst vorstellen...

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Also der gute Mensch sieht die gleichen Probleme die Karl Marx schon in seinen Thesen dargelegt hat (Steigerung der Produktivität durch Maschinen --> mehr Arbeitslose --> Löhne fallen ---> Märkte brechen zusammen etc.).
    Globalisierung ist ja auch ein "Problem", daß Marx vorhergesagt hat.
    Unter anderem in dem Zusammenhang, daß es nur noch wenige Superreiche dafür eine Vielzahl arme Leute gibt.


    Was Marx nicht ahnen konnte ist der Dienstleistungssektor, der hier ins Spiel gebracht wird. Die Hoffnung auf Besserung durch diesen Sektor bleibt meiner Meinung nach noch etwas länger bestehen, weil Maschinen in absehbarer Zeit eher zur Produktion, statt zur Dienstleistung taugen.


    Dieser Nonprofitsektor klingt schon nach Marx vollendetem Kommunismus (Alles kann ohne Arbeit unbegrenzt hergestellt werden und der Mensch kann sich dem widmen was er mag).


    Die Idee diesen Zustand vorzuziehen, ohne durch die dunkle Phase von Marx (Massenarmut, Zusammenbruch der Weltmärkte, Weltrevolution) zu gelangen finde ich sehr interessant. Aber leider auch sehr utopisch.


    Mal abwarten wie sich alles entwickelt ;)

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

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