ZitatAlles anzeigenOriginal geschrieben von loyo
Klasse,
Trap in unwürdiger Art und Weise rausgeschmissen. Vorher noch nie Auswärts verloren und nun die erste Auswärtsniederlage mit Armin Veh.
Zwei Chancen für den VfB. Tomasson auf seiner Lieblingsposition desolat.
Ich hab soooooooooooo nen Hals.
Gruß,
Loyo
Sicher hätte man sich einen Neuanfang mit einem Sieg gewünscht, aber Bielefelds bisherige Auftritte in der Rückrunde, sei es heute gegen Stuttgart, gegen Bremen oder den HSV waren kämpferisch absolut klasse und spielerisch besser als man von solch einer Truppe erwarten kann.
Dass viele Experimente (noch) nicht funktioniert haben, ist nicht verwunderlich. Tomasson fehlt jegliches Selbstvertrauen, kein Wunder, da er durch Trapattonis beschissenes System kaum noch verwertbare Bälle bekommen hat und zuletzt sogar auf die Bank verbannt wurde. Prinzipiell kann er diese Position aber spielen, das hat er in der dänischen Nationalmannschaft und bei Milan schon oft genug zeigt. Meira im Mittelfeld sollte man daheim noch mal ausprobieren. Stranzl ist nicht stark genug, um Meira in der Abwehr zu ersetzen, zudem ist Meira, wenn er aus der Tiefe kommt, möglicherweise effektiver als im Mittelfeld, wo er eng gedeckt wurde. Aber das muss man wie gesagt einfach noch 1-2 Spiele lang ausprobieren.
Aber solche Veränderungen und z.B. auch das trotz Fehler positiv zu bewertende Debüt von Beck hätte es unter den immer unbeweglicheren Trapattoni überhaupt nicht mehr gegeben. Der hätte bis Saisonende sein 0815-Schema ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen, das Stadion leer gespielt und hätte sich dann aus dem Staub gemacht.
Und was hat Trapattoni außer der Meisterschaft in Portugal denn in den letzten Jahren vorzuweisen? Als Nationaltrainer Italiens einen ähnlich grausamen Fussball spielen lassen und bei der WM 2002 und EM 2004 kläglich gescheitert. Mit der Bayern-Mannschaft von damals wäre auch ein Peter Neururer deutscher Meister geworden. Ansonsten datiert sein letzter großer Titel aus dem Jahre 1993. Vor sage und schreiben 13 Jahren. Trapattoni war bestimmt mal ein ganz toller Trainer, ein unheimlich sympatischer Mensch und wenn er bereit gewesen wäre, sich auf die Umstände in Stuttgart einzulassen und etwas flexibler zu sein, sei es dabei, die Fähigkeiten der Spieler und die Ausrichtung des Vereins (und die ist nun mal schon immer offensiv gewesen) mehr zu berücksichtigen und auch sich mehr mit dem Verein zu identifizieren und nicht einen unendlich aufgeblähten Trainerstab voll Italienern und Andreas Brehme, der ein absoluter Fremdkörper im Verein war, zu installieren, hätte es vielleicht was werden können.
Natürlich ändert das nichts daran, dass der Vorstand in den letzten Jahren nicht gerade durch glückliche Entscheidungen geglänzt hat. Unabhängig vom Trainer hätte man Hleb nicht verkaufen dürfen bzw. einen vernünftigen Ersatz verpflichten sollen. Stuttgart ist mittlerweile einer der finanziell vitalsten Vereine der Liga, es wären durchaus 7 oder 8 Millionen für einen MF-Spieler in der Kasse gewesen. Auch andere Spielerverkäufe (Bordon!!) waren alles andere als klug.