Der Thread zum Job-Wechsel - Fragen und Tipps

  • Liebe Leute,


    da ich in der Suche nichts vergleichbares fand, könnten wir Fragen zum Job-Wechsel hier sammeln. Nicht speziell Bewerbungstipps, sondern etwas umfassender. Ich fange gleich mal an:


    - Gilt eine Kündigung per Fax (wenn ich eine Frist kurz vor Ablauf noch einhalten will und evtl. ein Einschreiben hinterher schicke)?


    - Auf meiner bisherigen Arbeit habe ich den PC natürlich nicht für private Zwecke benutzt (abgesehen von E-Mail per Web, TT in der Mittagspause...). Eine Welche Datenspuren sollte/kann/darf ich beseitigen? Wie sieht es mit den dienstlichen Mails und Outlook-Kontakten aus - darf ich die alle löschen? Ich glaube zwar nicht, dass jemand nach Angriffspunkten sucht (ich kündige nicht im Streit), aber man weiß ja nie.


    Weitere Fragen ergeben sich bestimmt noch - vielleicht auch von Euch.


    Zur Gehaltsverhandlung für einen neuen Job: Ist es durchaus üblich oder ein Zeichen von Unsicherheit, wenn ich den Arbeitgeber um einen Vorschlag bitte? Wenn er auf einem Vorschlag meinerseits besteht, besser eine genaue Summe oder eine Spanne nennen?


    Danke im Voraus & Gruß :)


    Chris

  • Thema Kündigung per Fax:


    Siehe hier:
    Form der Kündigung


    Thema PC:
    Du kannst Deine "Spuren" nur bedingt verwischen, eben den Verlauf und die Cookies löschen, i.d.R. gibt es aber sowieso ein Protokoll der IT-Abteilung welche die Zugriffe aufs I-net speichert.


    Dienstlicher Mail-Account:
    Ich würde da gar nichts machen, soll der Ex-Arbeitgeber sich drum kümmern und sei es das er den Account stillegt.


    Gehalt:
    Wenn der AG wissen will welche Vorstellungen man hat, dann nicht die Gegenfrage stellen "Was bieten Sie?", lieber sagen bisher habe ich XY € verdient und möchte mich verbessern.


    CH

  • Hi!


    - Eine Kündigung per Fax ist unwirksam. Das Schriftstück muss m.W. im Original beim Arbeitgeber eintreffen.


    - Bzgl. der "Angriffspunkte" wäre ich nicht zu grob bei der Beweisvernichtung. Also Cache des Browsers löschen, alle Cookies und die History. Ggf. noch die Bookmarks.


    - Outlook Kontakte auf jeden Fall lassen, solange Sie dienstlich sind. Gleiches gilt für Mails. Daraus könnte man dir sonst einen Strick drehen.


    - Gehalt: Den AG würde ich nur dann um einen Vorschlag bitten, wenn du es wirklich gar nicht einschätzend kannst. Ansonsten immer selbst einen Vorschlag machen.


    Ich würde dir auch eine Anmeldung bei jobpilot.de empfehlen, da sind Leute, die sich mit solchen Themen z.T. sehr gut auskennen.

    Richard Rogler: "Bei der Fußball-WM habe ich mir Österreich gegen Kamerun angeschaut. Warum? Auf der einen Seite Exoten, fremde Kultur, wilde Riten - und auf der anderen Seite Kamerun!"

  • Zitat

    Original geschrieben von Morphium
    Hi!


    - Bzgl. der "Angriffspunkte" wäre ich nicht zu grob bei der Beweisvernichtung. Also Cache des Browsers löschen, alle Cookies und die History. Ggf. noch die Bookmarks.


    Ist Privates Surfen untersagt gewesen, gilt dies auch in der Mittagspause, außer es wird geduldet.
    Löschen der Cookies etc. bringt nicht viel. Meist wird am Proxy alles protokolliert und kann auch ausgewertet werden (sofern keine entsprechende Anweisung existiert).


    Zitat

    - Outlook Kontakte auf jeden Fall lassen, solange Sie dienstlich sind. Gleiches gilt für Mails. Daraus könnte man dir sonst einen Strick drehen.


    Seh ich anders. Gibt es keine Pflicht einen solchen zu führen, würde ich die Kontakte löschen. Immerhin nutzt du ne FUnktionalität aus Outlook. Bei nem normalen Adressebuch (der alte aus Papier ;) ) verlangt auch kein AG, das man ihn da läßt, wenn man geht.

  • R A U S K R A M


    Hallo zusammen...da TT zu allem eine Antwort weiß, wende ich mich mal mit folgender Sache an euch:
    Ich habe auch eine Frage zum möglichen Jobwechsel – bei mir geht es aber eher um meine persönliche Strategie…die Frage: Was will ich eigentlich. Das werdet ihr mir sicher auch nicht beantworten können aber möglicherweise den einen oder anderen Hinweis geben, der die Entscheidung vielleicht einfacher macht.
    Folgende Ausgangssituation:


    Seit Abschluss meines Studiums bin ich nun seit 6 Jahren beim selben Arbeitgeber beschäftigt. Mein soziales Umfeld habe ich hier seit ca. 9 Jahren aufgebaut. Frau, Freunde, Sport usw.
    Nun stehe ich vor dem großen Problem: Ich fühle mich im Job unterfordert und gelangweilt. Die große Herausforderung fehlt. Finanziell wäre in anderen Betrieben auch mehr drin – aber jammern tut man ja immer gerne ;) Schlecht geht`s mir jedenfalls nicht. Im Gegenteil: Ich habe bei meinem AG alle Freiheiten der Welt: Mehr oder weniger freie Zeiteinteilung, Urlaub nehmen wann ich will, Kommen und Gehen wann man will – Hauptsache die Kunden sind zufrieden (sind sie wohl laut Feedbacks auch…)
    Die Sache wäre für mich einfacher, wenn ich in meiner Region was Neues finden würde. Leider bin ich eher in einer Nische tätig, die mir zwar immer wieder mal interessante Stellenangebote offeriert hat (die ich aber aus unterschiedlichen Gründen abgelehnt habe) aber hier in der Nähe bislang leider nichts.
    Akut habe ich ein Angebot vorliegen (das hat sich eher durch Zufall ergeben), bei dem der Job verdammt interessant klingt, dieser sich aber in München befinden und das Mehr an Gehalt von den Mieten aufgefressen würde. Auch wären wegen der Entfernung alle sozialen Kontakte futsch…(mehr oder weniger).


    Nun meine Fragen an euch.
    Wann sollte man spätestens seinen Job wechseln, um auch zukünftig noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben?
    Wie legt IHR eure Prioritäten? Frei nach dem Motto: Lebt ihr, um zu arbeiten oder arbeitet ihr, um zu leben?
    Ist der Reiz einer neuen Stelle vielleicht schneller weg als man sich gedacht hat?


    Danke euch :top:

  • Zitat

    Original geschrieben von Bino-Man
    Mein soziales Umfeld habe ich hier seit ca. 9 Jahren aufgebaut. Frau, Freunde, Sport usw.


    Akut habe ich ein Angebot vorliegen (das hat sich eher durch Zufall ergeben), bei dem der Job verdammt interessant klingt, dieser sich aber in München befinden und das Mehr an Gehalt von den Mieten aufgefressen würde. Auch wären wegen der Entfernung alle sozialen Kontakte futsch…(mehr oder weniger).


    Du würdest also durch den neuen Job das soziale Umfeld Deiner Frau (+Kinder?) und von Dir zerstören. Das würde ich persönlich niemals ohne Not (welche Du nicht hast) machen.


    Wenn Dein bisheriger Arbeitgeber langzeitstabil ist (also dir auch in 10 Jahren noch den Job bieten kann), würde ich persönlich versuchen, beim bisherigen Arbeitgeber beruflich aufzusteigen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Bino-Man


    Wann sollte man spätestens seinen Job wechseln, um auch zukünftig noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben?


    Wenn man einschlägigen "Karriereratgebern" glauben schenken kann sollte man aus Aufstiegsgründen nicht länger als 2-3 Jahren (zumindest zu Beginn des Arbeitslebens) bei eine AG am Stück verbringen.
    Demnach hättest Du also schon min. 2-3 den Job wechseln müssen...


    Praktisch sind solche "Faustregeln" aber vollkommen für die Tonne, es ist viel entscheidener was man in seinem Job leistet und welchen Aufgabenbereich man ausfüllt. Wer eine verantwortungsvolle Tätigkeit über 10 Jahre bei einem AG ausübt ist am Arbeitsmarkt genauso gefragt (wenn nicht sogar besser dran) als ein Jungspund der alle 2 Jahre den AG gewechselt hat.


    Wenn man allerdings 15 Jahre lang "nur" den Sachbearbeiter bei der Capitol Versicherung gegeben hat darf natürlich auch nicht erwarten danach mit Jobangeboten überschüttet zu werden. Es kommt daher also immer vielmehr auf die Art und Qualität des Jobs und nicht unbedingt auf die Dauer des Arbeitsverhältnisses an.

  • Zitat

    Original geschrieben von Palomino
    Du würdest also durch den neuen Job das soziale Umfeld Deiner Frau (+Kinder?) und von Dir zerstören. Das würde ich persönlich niemals ohne Not (welche Du nicht hast) machen.


    Kinder sind zwar noch nicht vorhanden; der Wunsch aber schon...definitiv auch ein Grund der gegen räumliche Veränderung spricht.

    Zitat

    Wenn Dein bisheriger Arbeitgeber langzeitstabil ist (also dir auch in 10 Jahren noch den Job bieten kann), würde ich persönlich versuchen, beim bisherigen Arbeitgeber beruflich aufzusteigen.

    Langzeitstabil? Auf jeden Fall! Wir sind Dienstleister und bzgl. der Branchen breit aufgestellt. Selbst die letzte Finanzkrise haben wir ohne blaue Flecken überstanden. Das Problem: Ein Aufstieg ist so gut wie unmöglich. Eigentlich bliebe dann nur Abteilungsleiter (der im Grunde das selbe macht, wie ich) oder Geschäftsführer :D


    Zitat

    Praktisch sind solche "Faustregeln" aber vollkommen für die Tonne, es ist viel entscheidener was man in seinem Job leistet und welchen Aufgabenbereich man ausfüllt. Wer eine verantwortungsvolle Tätigkeit über 10 Jahre bei einem AG ausübt ist am Arbeitsmarkt genauso gefragt (wenn nicht sogar besser dran) als ein Jungspund der alle 2 Jahre den AG gewechselt hat.


    So ähnlich habe ich auch immer gedacht: Gerade weil ich viel mit Kunden zu tun habe, und diese einen dauerhaften Ansprechpartner schätzen, habe ich mich recht früh gegen "Jobhopping" entschieden.
    Nach 6 Jahren stelle ich mir aber die Frage, was noch kommen soll. Vielleicht eine Art Torschlusspanik?!

  • Hallo,


    Zitat

    Original geschrieben von Bino-Man
    Nun meine Fragen an euch.
    Wann sollte man spätestens seinen Job wechseln, um auch zukünftig noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben?
    Wie legt IHR eure Prioritäten? Frei nach dem Motto: Lebt ihr, um zu arbeiten oder arbeitet ihr, um zu leben?
    Ist der Reiz einer neuen Stelle vielleicht schneller weg als man sich gedacht hat?


    Letztendlich kann dir keine die Endscheidung abnehmen, den die musst alleine Du mit deiner Familie treffen.
    Ein räumliche Trennung, mit Wochenendheimfahrt, kann ganz schnell den Familienfrieden zerstören mit allen Folgen und das ist kein Job der Welt wert. Ich kenne da einige Beispiele aus meinem Bekanntenkreis, zwei davon sind in einer Scheidung geendet - ist es dir das wert ?


    Ich würde dir raten, nicht das erstbeste Angebot zu nehmen, was dir jemand um die Ohren hat, schaue dich lieber in aller Ruhe in deiner Umgebung um und suche den neuen Job mit Bedacht aus.
    Vielleicht gibt es ja auch Aufstiegsmöglichkeiten in deiner Firma mit Spezialisierung usw., vielleicht hilft da mal ein Gespräch mit dem Chef oder der Personalabteilung.


    Eine Jobgarantie für die nächsten 5 oder 10 Jahren kann dir eh keiner geben und selbst wenn, würde ich da keinen Cent drauf verwetten.
    Das sehe ich doch bei uns, wie schnell sich Meinungen der Geschäftsführungen ändern. Gestern noch "keine Rede von Outsorucing", heute snd Teile bereits an externen Firmen vergeben und die nächsten Unternehmensbereiche stehen kurz vorm Komplettverkauf.


    Irgentwie muss man heutzutage bei der Jobwahl auf dem Boden bleiben und nicht jeden Angebot hinterherrennen und aufspringen, was einem um die Ohren gehauen wird.
    Ich selber suche auch sein kurzen wieder intensiever nach einen neuen Job, 10 Jahren bei einem Mobilfunknetzbetreiber sind genug und ich will mal was anderes machen. Angebote gibt es genug, gestern noch eines von einem Heathunter bekommen, tolles Jahresgehalt aber will ich dafür 50+ Stunden pro Woche arbeiten oder die halbe Zeit in Europa rumreisen. Das hätte ich vor 10 Jahren gemacht aber heute nicht mehr, da ist mir das Geld und die verlorende Freizeit nicht wert.

  • Zitat

    Original geschrieben von Bino-Man Das Problem: Ein Aufstieg ist so gut wie unmöglich. Eigentlich bliebe dann nur Abteilungsleiter (der im Grunde das selbe macht, wie ich) oder Geschäftsführer :D


    Da hast Du doch Deine Aufstiegsperspektive, falls Du eine möchtest :). Ob Du dann aber noch Deine Freiheiten im Job hast, ist eine andere Frage.


    Ich habe früher über die Sache anders gedacht, und denke heute aber so:


    Die beruflich beneidenswertesten Leute sind die, welche es schaffen _und falls sie diesen Wunsch haben_, ihr ganzes Arbeitsleben (abgesehen von evtl. Weiterbildungen) in einer Region zu absolvieren.


    Wegen der Arbeit immer wieder umzuziehen (womöglich noch ins Ausland), ist aus meiner heutigen Sicht das dümmste, was jemand machen kann. Genauso dumm ist es, z.B. wegen Job auswärtig zu arbeiten, und nur alle paar Wochen zu Frau und Kind zu kommen. Das Privatleben geht dann an Dir vorbei, und der hartzende Nachbar ist (falls er sich und sein Geld im Griff hat) privat glücklicher als Du.


    Und: Ich bin GmbH- Geschäftsführer und würde niemanden einstellen, der bisher alle 2 Jahre den Job gewechselt hat bzw. rausgeflogen ist. Dann wüßte ich genau, daß er in 2 Jahren wieder von mir weg wäre. Auf solche Mitarbeiter kann zumindest ich gut verzichten. Allerdings sind die Jobs bei mir recht qualifiziert, so daß Mitarbeiter erst nach 1 Jahr voll eingearbeitet sind.


    Update: Um zu vermeiden, daß Du nach 10 Jahren im selben Job als Fachidiot giltst, der nichts anderes als Kolbenrückzugsfedern konstruieren kann, kannst Du jedes Jahr eine anerkannte Weiterbildung/ Lehrgang belegen, und Dir das natürlich zertifizieren lassen. Das bezahlt entweder der Arbeitgeber, oder Du selber. Die gewonnenen Zertifikate über z.B. "Business- Englisch" oder "Recht für Ingenieure" "Online- Marketing" oder "Anwenderschulung Software xxxxx" kannst Du dann späteren Bewerbungen beilegen und auf Nachfrage erläutern, daß Du die Kurse aus eigenem Interesse an Weiterbildung besucht und bezahlt hast. Damit schlägst Du andere Bewerber, die in 10 Jahren 4x den Job gewechselt haben, um Längen...

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