Bund oder Zivi?

  • Zitat

    Original geschrieben von noksie
    Ich bin zur Zeit Zivi.


    War ich auch mal. Geht vorbei. ;)
    Ich hatte so ziemlich dieselben Gründe, den Zivildienst dem Bund vorzuziehen (neben persönlicheren Gründen).

    Zitat


    Eine Abschaffung des Wehr-/Zivildienstes ist IMHO nicht das Wahre, weil dann die Gefahrt eines "Staats im Staat" bietet, wenn unsere Armee nur aus Berufssoldaten besteht.


    Das Argument von der Bundeswehr als "Spiegelbild der Gesellschaft" greift nicht mehr, seit man de facto einfach Zivildienst machen kann.

    Zitat


    IMHO sollte man ein Jahr für ALLE (auch die Frauen) einführen, indem man wählen kann: Zivi, FSJ, FÖJ, Bund. Dann gäbe es auch sowas wie Gerechtigkeit und nicht so etwas wie heute, wo 90% zum Arzt geben, dem 1000 Dinge aufzählen und dann nicht hinmüssen...


    Sonst noch was? Das wäre dann echte Zwangsarbeit. Der Zivildienst ist die Ausnahme der Wehrpflicht. Fällt die Wehrpflicht, wird der Zivildienst mitgerissen.


    Ein soziales Pflichtjahr wäre, so weit ich weiss, verfassungswidrig. Zum Glück!

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Zitat

    Original geschrieben von <registered>
    Ein soziales Pflichtjahr wäre, so weit ich weiss, verfassungswidrig. Zum Glück!


    Vollkommen korrekt. Diese Regelung wurde bei der Ausarbeitung des GG ausgearbeitet, um jedwede Möglichkeit eines neuen RAD auszuschließen.

  • Zitat

    Original geschrieben von zealot
    ...Von der Vision, dass wir irgendwann alle Armeen der Welt abschaffen können und es nur noch Polizei gibt, sind wir noch weit entfernt...


    Aber genau dahin sollten wir hinarbeiten. Auch wenn es immoment vieleicht noch nicht ganz möglich ist, sollte das ein ziel sein.
    Aber wenn ich überleg das wir gerade die rüstungskosten des kalten krieges erreicht haben, kann ich nur den kopf schütteln.
    Danke USA, danke korea, danke Deutschland das ihr eure panzer in der genzen welt verkauft!


    Hat eigentlich jemand die zahlen wieviele leute zum bund gehen und wieviele zivi machen? Das würd mich mal interessieren. Ich denke schon, dass viel zu viel leute beim bund sind, die gar nicht benötigt werden.

  • Zitat

    Original geschrieben von <registered>
    Fällt die Wehrpflicht, wird der Zivildienst mitgerissen.


    So ist es!
    Nur um die sogenannte Wehrgerechtigkeit ist es nicht mehr gut bestellt. Wer sich heute einfach still verhält und pokert hat gute Chancen, überhaupt nicht mehr vom Kreiswehrersatzamt belästigt zu werden.


    Gleichzeitig wird die Dienstzeit immer geringer. Wenn das so weiter geht, lohnt es sich bald nicht mehr, den Wehrpflichitigen das zweite Paar Socken auszuhändigen.
    Darunter leiden jedoch die Zivildienststellen weit mehr als die BW, gilt es hier in der Regel doch, die Leute in verantwortungsvollen Aufgabengebiete einzuarbeiten. Und kaum haben sie es drauf und können vollwertig eingesetzt werden, sind sie auch schon wieder weg.
    Ich habe mich ganz bewußt für die damals 15 Monate Zivildienst entschieden und möchte die Zeit im Pflegeheim auch nicht missen. Gut für die Charakterbildung!


    Und wenn man später nicht vor hat, bei einem Rüstungsbetreib anzuheuern, kann ich diesen Schritt nur wärmstens empfehlen!


    Gruß!

  • Hatte damals T2 mußte aber nicht hin, hatte verweigert und war schon in einer sozialen Eimrichtung tätig,daher auch kein ziv.Dienst.
    MFG CHris

    Life is too short to be small.

  • Zitat

    Original geschrieben von wombat1504
    Und wenn man später nicht vor hat, bei einem Rüstungsbetreib anzuheuern, kann ich diesen Schritt nur wärmstens empfehlen!


    Jein. Wer zur Polizei oder zum Bundesgrenzschutz möchte, wird dann seine Verweigerung formal widerrufen müssen und ggf. in Argumentationsschwierigkeiten kommen. Aber ansonsten kann ich dir beipflichten, ich habe die Zivildienstzeit auch als sehr sinnvoll empfunden und die Frage ob Bund oder Zivildienst hat sich für mich zu keinem Zeitpunkt gestellt.


    Es ist natürlich vollkommen richtig, daß es de jure keine Wahlmöglichkeit gibt, aber daß es de fakto doch so ist, finde ich völlig in Ordnung und den veränderten Bedingungen auch angemessen. Ich denke auch nicht, daß der Grund für die Beibehaltung der Wehrpflicht der ist, daß die Grundwehrdienstleistenden aktuell gebraucht werden, denn für das moderne Anforderungsprofil eines Eingreifheeres mit spezialisierten Truppenteilen sind sie schon aufgrund der Kürze des Wehrdienstes nicht geeignet, von daher fällt auch die Argumentation der staatsbürgerlichen Pflicht weg - vielleicht erfüllt man diese heute sogar viel eher im Zivildienst, da dort rein faktisch die Kräfte gebraucht werden.


    Insgesamt finde ich die Diskussion Drückeberger vs. Dumfbacken in Flecktarn allerdings reichlich antiquiert. ;)


    Ach, übrigens, auch als (Ex-) Zivi bin ich sicher, daß der Satz "Si vis pacem, para bellum" einen hohen Wahrheitsgehalt hat und gerade die hohe Rüstungsquote - auch wenn es sich merkwürdig anhört - im Kalten Krieg ein stabilisierender Faktor in der Machtbalance war. Der Mensch ist kriegerisch und eine gewisse Rüstungsquote eingebunden in Bündnissysteme wirkt kontrollierend und stabilisierend und pazifistische Visionen einer Welt ohne Krieg und Militär werden sich wohl nie erfüllen können.

  • Zitat

    Original geschrieben von marlborolights
    Aber mal ehrlich, gerade in der heutigen Zeit gehen doch viele Menschen aus reiner Bequemlichkeit nicht mehr zur Bundeswehr. Dann lieber schön Zuhause bei Mama wohnen bleiben, anstatt Hunderte von Km entfernt durch den Dreck zu robben!


    Die gibt es - keine Frage. Ich kenne aber auch genug Zivis (mich eingeschlossen), die ihre staatsbürgerliche Pflicht in sinnvollen karitativen Einrichtungen abgeleistet haben und der Gesellschaft dadurch einen größeren Dienst erwiesen haben, als durch den Wald zu laufen und "Peng Peng" zu rufen... :rolleyes:


    Du kannst einfach nicht alle Zivis pauschal als Drückeberger hinstellen. Insb. da der Zivildienst zu meiner Zeit sogar noch 2 Monate länger als der Wehrdienst war. In meiner Zeit als Zivi in einem Krankenhaus stand ich oft knietief in Blut und allen sonstigen Formen menschlicher Ausscheidungen, dass ich mir manchmal gewünscht hätte, ich könnte (nur) ein bisschen durch den Matsch robben oder in der Kaserne mit sinnlosen Betätigungen die Zeit tot schlagen....


    Was die Begründung für den Zivildienst angeht, gebe ich dir dagegen völlig Recht. Das Gesetz sieht es nun mal (leider) so vor, dass man eben nur aus Gewissensgründen den Dienst an der Waffe verweigern kann. Eine Begründung, dass man der Gesellschaft einen wirklich sinnvollen Dienst erweisen will, ist leider nicht zielführend.

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Auch wenn die Bundeswehr als solches wohl zu Recht kritisiert wird, so glaube ich immernoch, dass 3 Monate anbrüllen in der Grundausbildung bei vielen Leuten sehr viel nützen würde. Immer dieses "Geiz ist Geil", "das will ich nicht", "das mag ich nicht" etc.pp. - Da tun 3 Monate lang Befehle ausführen und m0vl ;) halten doch richtig gut.

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    Als ich zurückkam von den Reisen und sah am Gepäckband das erste mürrische Gesicht, da dachte ich: Das ist meine Heimat. - Harald Schmidt

  • Zitat

    Original geschrieben von bLaCkFoX
    Auch wenn die Bundeswehr als solches wohl zu Recht kritisiert wird, so glaube ich immernoch, dass 3 Monate anbrüllen in der Grundausbildung bei vielen Leuten sehr viel nützen würde.


    Das sehe ich allerdings beim Zivi nicht wesentlich anders: Auch hier hat man i.d.R. Vorgesetzte und muss Regeln / Befehle befolgen.


    Die Konfrontation mit menschlichem Leid und Elend, wie sie in vielen Zivi-Stellen älltäglich ist, kann der eigenen Weltanschauung zudem auch nicht schaden.

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris

    Du kannst einfach nicht alle Zivis pauschal als Drückeberger hinstellen. Insb. da der Zivildienst zu meiner Zeit sogar noch 2 Monate länger als der Wehrdienst war. In meiner Zeit als Zivi in einem Krankenhaus stand ich oft knietief in Blut und allen sonstigen Formen menschlicher Ausscheidungen, dass ich mir manchmal gewünscht hätte, ich könnte (nur) ein bisschen durch den Matsch robben oder in der Kaserne mit sinnlosen Betätigungen die Zeit tot schlagen....


    Ne, um Gottes Willen, ich habe nicht pauschaliert, es gibt natürlich Menschen, die aus Gewissensgründen verweigern, weil sie es wirklich nicht mit ihrem Gewissen, ihrem Glauben etc. vereinbaren können.


    Zivildienst ist übrigens aus einem anderen Grunde ein zweischneidiges Schwert, besonders, wenn man sich einmal ansieht, dass doch oft sehr gut ausgebildetes Pflegepersonal arbeitslos gemeldet ist. Ich weiß, Zivis sind billiger, aber kaum sind sie richtig angelernt, müßen sie bereits wieder gehen, aber ich schweife vom Thema ab..........


    Es geht ja um die gesetzliche Grundlage. Bzw. um die Entscheidung Bund oder Zivi......


    Was mich immer stört, ich habe noch nie einen Zivildienstleistenden beleidigt, es gibt ja da auch die typischen klischeehaften Beleidigungen. Ich als ehemaliger Bundeswehrsoldat bin dagegen schon sowas von oft dafür angegangen worden, dass ich beim Bund war, kannst du dir gar nicht vorstellen.
    In Hamburg durften wir sogar in gewissen Gebieten keine Uniform tragen, weil wir sonst von linkgsgerichteten, kriminellen Elementen angegriffen worden werden.


    Aber auch dies ist eine andere Geschichte....



    Gruß,


    Oliver

    Aus einer sehr lustigen PN voller Rechtschreibfehler an mich:


    Tu dir selbst den Gefallen und höre auf meine Worte, "wir" wissen mehr über dich als du denkst.

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