Kommt die DM zurück?

  • Ich finde im IT, Telekomunikation, Computer, HiFi und Elektronikbereich allgemein sind die Preise eher leicht nach unten gegangen als nach oben, aber bei Sachen des täglichen Bedarfs ist es genau anders rum.


    Ne ordentlich belegte Pizza hat früher 9,50 DM gekostet und jetzt sinds 7,00 €.
    Das wäre dann ein Eurokurs von: 1,35714


    Oder im Kino hat man abends pro Person 8,00 DM bezahlt und jetzt sinds 5,50 €.
    Das wäre dann ein Eurokurs von: 1,45455

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Oder im Kino hat man abends pro Person 8,00 DM bezahlt und jetzt sinds 5,50 €.
    Das wäre dann ein Eurokurs von: 1,45455


    Ich zahl bei nem Film mit Überlänge 8,50 € (ohne Popcorn und sonstigen Getränken).

  • Überlänge ist natürlich hier auch teurer, aber ich glaub mehr als 7,00 € pro Person kann hier nicht zusammenkommen.


    Aber 8,50€ sind 16,63 DM.


    Aber gerade der Musik- und Filmbereich ist ein extrem gutes Beispiel dafür das Systemumstellungen gnadenlos ausgenutzt werden. Besetes Beispiel ist der Wechsel von MC -> CD und VHS->DVD schon lange bevor es den Euro gab.


    VHS Filme kosteten damals immer so zwischen 17,90 DM und 29,99 DM, und als die DVD kamen warens dann 39,90 DM bis 49,99 DM.

  • Zitat

    Original geschrieben von chung77
    gibst du in england auch automatisch mehr aus, wenn ein euro nur 0,68 pfund sind? man ist doch selbst schuld daran, wenn man nicht mit geld und verschiedenen währungen umgehen kann. :rolleyes:


    250 euro sind 500 mark und 500 mark sind 250 euro. beides ist gleich viel wert. nur, weil die 250 einen geringeren wert suggerieren, geb ich das doch nicht eher aus, als 500 mark?! lässt du dich wirklich so leicht täuschen bzw. von den zahlen blenden?



    So einfach ist das nicht. Wenn man Jahzehnte lang an eine Währung und an ihren Wert gewöhnt ist und über Nacht im eigenen Land währungstechnisch alles anders wird, läßt man sich teilweise schon täuschen. Das hat nichts mit Unwissenheit zu tun oder daß man nicht mit Geld umgehen kann. Jeder kann Euro in DM umrechnen. Aber es ist ein psychologisches Phänomen, daß niedrigere (Euro) Zahlen einen niedrigeren Preis suggerieren, erst recht, wenn man vergißt, Euro in DM zurückzurechnen.


    Im Fernsehen habe ich dazu mal einen Beitrag gesehen, in dem das gezeigt und erklärt wurde. Es handelte sich übrigens nicht um irgendeine Vermutung, sondern war wissenschaftlich untersucht worden. In dem Beitrag ging es damals auch um die Euro-Einführung.


    Anders ist es, wenn Du Dich im Urlaub in einem anderen Land befindest und temporär mit einer anderen Währung umgehen mußt. Dir bleibt ja nichts anderes übrig als umzurechnen, um zu sehen, ob der Artikel günstig oder teuer ist bzw. wieviel er in einer Dir vertrauten Währung kostet.


    Zu Hause siehst Du vielleicht nur die "Preiszahl" und vergißt das Umrechnen - immerhin spuken in unseren Köpfen zwei Währungen herum.

  • Die Menschen brauchen Sündenböcke. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Sündenböcke eignen sich besonders gut, um vor den eigenen Problemen und vor den eigenen nicht gemachten Hausaufgaben abzulenken. Da das Verlangen nach einem Sündenbock immer da ist, findet die Debatte bei vielen Zuspruch: "Hab ichs doch gewusst, der Euro ist Schuld!" "Ohne Euro ginge es uns heute viel besser!", "Alles ist 100% teurer geworden wegen Euro!"


    Die Probleme, die unser Land hat, sind komplex, angefangen von den Sozialversicherungssytemen, die schlichtweg nicht mehr finanzierbar sind, Rente, Bildung, Staatsverschuldung, lähmende Konjunktur, kompliziertes Steuersystem usw. Da ist es einfacher, einen bestimmten Sündiger zu definieren. Früher hat man das mit den Juden gemacht, die Juden waren an allem Schuld, angefangen von der Kreuzigung Christi bis hin zur sog. "Weltjudenfinanztum".


    Wir haben den Euro, der sicher auf lange Sicht mehr Vorteile als Nachteile bringt. Schon alleine die Tatsache, dass wir seit 60 Jahren in Frieden leben und die EU-Staaten untereinander die wichtigsten Handelspartner sind, rechtfertigt die Europäische Einigung.


    Weder die Franzosen, noch die Holländer sind gegen Europa, sie haben gegen ihre jeweiligen Regierungen abgestimmt. Soviel zum Thema Volksabstimmungen und deren Sinn, nur so mal am Rande...



    Als der Dollar immer schwächer wurde, brach unsere Wirtschaft nicht zusammen, weil wir untereinander keine Wechselkursschwankungen mehr haben, wenn der Dollar andere europäische Währungen mitgerissen hätte, wäre unsere Wirtschaft noch in einer schlimmeren Verfassung als jetzt. Aber der Normalbürger bekommt das ja nicht mit, er sieht nur die negativen Aspekte, wenn die Kneipe 30% aufgeschlagen hat. Natürlich ist das nicht in Ordnung, mich regt das auch auf. Aber da ist nicht die europäische Gemeinschaftswährung schuld, sondern die Kneipe bzw. deren Lieferanten.

    Die Bargeldumstellung ist gerade mal 3 Jahre her. Und ich hoffe stark, dass sich ab Herbst wenigstens mal eine andere Stimmung breit macht, wenn wir eine Regierung haben, die auch handeln kann, wenn die Blokade im Bundesrat aufgelöst ist. Ich wünsche es wirklich sehr, dass Angela Merkel und ihr Team endlich das tun, was getan werden muss. Ich bin noch etwas skeptisch, aber ich hab die Hoffnung noch nicht verloren. Wenn die neue Regierung es wieder nicht schafft, sehe ich schon die Gefahr, dass unsere Demokratie in eine ernsthafte Krise geraten kann.

    Bye bye barring o2 - hello Vodafone D2!
    Das hervorragende Netz und der gute Service sind mir 5€ im Monat mehr wert!

  • Zitat

    Original geschrieben von flo1982m
    Die Probleme, die unser Land hat, sind komplex, angefangen von den Sozialversicherungssytemen, die schlichtweg nicht mehr finanzierbar sind, Rente, Bildung, Staatsverschuldung, lähmende Konjunktur, kompliziertes Steuersystem usw.


    Das Ausgangsproblem ist die schlechte Binnenwirtschaft und die hohe Arbeitslosigkeit ... wenn wir dieses Problem nicht hätte, dann könnte wir auch unser Sozialsystem finanzieren ohne in Schulden zu verfallen.


    Schuld an der schelchten Binnenwirtschaft ist der mangelnde Konsum seit der Euroumstellung, wobei daran aber nicht der Euro schuld ist, sondern eher der Umstand das der Handel zum Teil den Währungswechsel schamlos ausgenutzt hat und vielen Leuten jetzt einfach zuwenig Geld zur Verfügung steht um was auszugeben.


    Zitat

    Original geschrieben von flo1982m
    Wir haben den Euro, der sicher auf lange Sicht mehr Vorteile als Nachteile bringt. Schon alleine die Tatsache, dass wir seit 60 Jahren in Frieden leben und die EU-Staaten untereinander die wichtigsten Handelspartner sind, rechtfertigt die Europäische Einigung.

    volle Zustimmung.


    Zitat

    Original geschrieben von flo1982m
    Weder die Franzosen, noch die Holländer sind gegen Europa, sie haben gegen ihre jeweiligen Regierungen abgestimmt. Soviel zum Thema Volksabstimmungen und deren Sinn, nur so mal am Rande....


    Ebenfalls volle Zustimmung


    Zitat

    Original geschrieben von flo1982m
    Und ich hoffe stark, dass sich ab Herbst wenigstens mal eine andere Stimmung breit macht, wenn wir eine Regierung haben, die auch handeln kann, wenn die Blokade im Bundesrat aufgelöst ist. Ich wünsche es wirklich sehr, dass Angela Merkel und ihr Team endlich das tun, was getan werden muss.


    Das könnte eher der Anfang vom Untergang sein. Denn dann werde gerade die sozial schwachen Schichten noch weniger Geld zur Verfügung haben, und damit wird der Binnenkonsum noch weiter zurückgehen. Durch eine Steuerreform werden vorallem Besserverdienende entlasstet. Aber die haben ja keine finanziellen Probleme Konsumgüter oder Dienstleistungen zu erwerben. Und die zusätzlichen Mittel die ihnen dann zur Verfügung stehen wandern nur zu einem kleinen Teil in den Konsum fliessen und damit für Erhaltung von Arbeitsplätzen beitragen. Der viel Grössere Teil wandert in Sparkonten, Fonds und Aktien, wo er zwar die finanzielle Lage der Firmen entspannt und deren Linqidität verbessert, aber keine Nachfrage und damit auch keine Arbeit schafft.


    Nachdem man in einer Marktwirtschaft keine Höchstpreise vorschreiben kann, was auch gut so ist, wäre die einzige sinnvolle Möglichkeit, das Einkommen von sozial Schwachen zu erhöhen. Also zum Beispiel Mutterschaftsgeld, Bafög, Wehrsold, Arbeitslosengeld II erhöhen.


    Wenn Sozialhilfeempfänger im Monat 40€ mehr zur Verfügung hat, ist er froh wenn er sich vielleicht mal eine Hose mehr oder ne Flasche Sekt kaufen kann, und durch die erhöhte Nachfrage kann die Wirtschaft auch wieder mehr Leute beschäftigen.


    Oder eine alleinerziehend Mutter würde sich vielleicht auch gern mal Klamotten mit einem Label kaufen, und wenn das Geld vorhanden wäre, würde es auch ausgegeben werden.


    Aber vorallen Gutverdienende werden auch nicht wesentlich mehr Geld ausgeben wenn sie mehr haben, sondern es eher versuchen zu investieren. Nur nützt es eine Firma auch nicht wenn die Zahlen die so gut sind wie noch nie, aber die Produkte keiner kauft weil er sie sich nicht leisten kann.

  • Man könnte es auch so machen: alle kriegen Arbeit, jeder bekommt pauschal 20% mehr Lohn, alle haben sich wieder lieb und ein Abitur gibts obendrein - ich könnte mir vorstellen, daß das einiges helfen würde.


    Verstehe gar nicht, wieso da keiner drauf kommt. :confused:

  • Wo soll man den Arbeit hernehmen wenn es keine Arbeitsplätze gibt, weil die Binnennachfrage zu schlecht ist.

  • Aber wenn die Leute noch weniger Geld in der Tasche haben, gibts erst recht keine Arbeitsplätze mehr.


    Irgendwann muss man auch die Bürger entlasten, und nicht nur die Arbeitgeber.

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