Bundestagswahl 2005

  • Zitat

    Original geschrieben von SPONGEB0B
    Sehe ich genau so. Für mich erhöht sich dadurch nur die Gefahr für Anschläge in der Türkei oder auf Länder, die die Türkei unterstützen.


    Das könnte durchaus sein.
    Aber Ziel der Politik wird und muss es auch sein, dem Terrorismus (mittel-) bis langfristig die Grundlage zu entziehen und das wird wahrscheinlich nur gehen, wenn man die Kulturen einander näher bringt.


    Ich habe nicht gesagt, dass dies (Sicherheitsaspekt) unbedingt bzw ausschließlich meine Meinung widerspiegelt.
    Ich kann aber genau diesen zentralen Punkt (Sicherheitsfrage) in der Argumentation der handelnden Politiker durchaus nachvollziehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von rainbow
    Das könnte durchaus sein.
    Aber Ziel der Politik wird und muss es auch sein, dem Terrorismus (mittel-) bis langfristig die Grundlage zu entziehen und das wird wahrscheinlich nur gehen, wenn man die Kulturen einander näher bringt.


    Ich habe nicht gesagt, dass dies (Sicherheitsaspekt) unbedingt bzw ausschließlich meine Meinung widerspiegelt.
    Ich kann aber genau diesen zentralen Punkt (Sicherheitsfrage) in der Argumentation der handelnden Politiker durchaus nachvollziehen.


    Wünschenswert ist diese Entwicklung auf jeden Fall. Es wird aber hier, wie auch bei wirtschaftl. Faktoren, Jahre oder sogar Jahrzente andauern.


    Mal eine andere Frage: diesen sehr extremen Terrorismus, wie er die letzten 4-5 Jahre aufgetreten ist, gab es sowas vorher auch schon? Ich weiß, es gab die RAF & Co. aber was ist mit diesem "Morgenland-Abendland-Konflikt" der momentan Weltweit herrscht? Ein Produkt der 90er?

  • Re: Überdeutlische Antwort


    Zitat

    Original geschrieben von VFBler



    Dem stimme ich voll und ganz zu !!!!!!!!!!!!!!!!!


    Endlich! Ich befürchtete schon, Merkel könnte am Ende doch noch Kanzler werden!


    Merz hingegen könnte ich mir sehr gute in dieser Position vorstellen.


    Bezüglich der Beitrittsfrage der Türkei:


    Irgendwie scheint mir das ganze zur Farce zu verkommen. Man hat den Türken Beitrittsverhandlungen versprochen und gleichzeitig die Hoffnung einer Vollmitgliedschaft geweckt.


    Warum aber sprechen die von uns gewählten Politiker nicht mit Volkes Stimme?


    Breite Mehrheiten wollen keinen Beitritt der Türkei als Vollmitglied, über 75 % in Deutschland, über 70 % in Österreich und auch viele andere Länder sind absolut dagegen!
    Man hat schon weitaus europäischere Länder aufgenommen, deren Beitritt man sich nicht leisten konnte!
    Schön, es mag sich in 20-30 Jahren vielleicht rentieren, aber jetzt geht es uns wirtschaftlich schlecht!


    Der Sicherheitsaspekt ist schön und gut, aber sollte man die Türkei nur aufgrund der vorherrschenden Religion in diesem Lande aufnehmen, um sich einen Puffer gegen den Islam zu schaffen? :confused:


    An Stelle der türkischen Regierung wäre ich beleidigt, nur als politisches Instrument mißbraucht zu werden, aber Geld stinkt ja bekanntlich nicht!

    Aus einer sehr lustigen PN voller Rechtschreibfehler an mich:


    Tu dir selbst den Gefallen und höre auf meine Worte, "wir" wissen mehr über dich als du denkst.

  • Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    Österreich wollte lediglich erreichen, dass im Rahmen der Verhandlungen auch eine Alternative zum EU-Beitritt der Türkei in Form einer engen Zusammenarbeit, ins Auge gefasst wird.


    Dies lehnt die türkische Regierung aus innenpolitischen Erwägungen kategorisch ab.


    Die Türkei will knallhart eine Vollmitgliedschaft oder ein Scheitern der Verhandlungen, das die Regierung dann der EU in die Schuhe schieben kann.


    Ich muss aber auch sagen, das eine Vollmitgliedschaft das einzig sinnvolle ist, war rauskommen kann. Sowohl für die Türkei als auch die anderen EU Staaten.


    Was würde eine priveligierte Partnerschaft den bringen. Nichts ... weil es nichts anderes wäre als der jetzige Status quo. Dieser Name wäre nur ein neuer Ausdruck. Den ne Partnerschaft zwischen der EU und anderen Staaten wie eben der Türkei aber auch Schweiz, Norwegen, Kroatien, Bosnien, ... gibt es schon lange. So gesehen würde das der Türkei nichts bringen, höchstens vielleicht mal ne Zollunion.


    Und ich denke in Deutschland muss niemand Angst haben das Arbeitsplätze in die Türkei verlagert werden. Schaut doch mal auf die Etiketten in den T-Shirts und andere Textilien. Die kommen weder aus EU Staaten noch aus der Türkei, sondern aus Ländern wie Vietnam, Thailand, China, ...


    Man kann keinen einzigen Arbeitsplatz in der EU halten, indem man einen anderen Staat einfach nicht beitreten lässt. Die EU muss begreifen das sie die Binnennachfrage ankurbeln muss, um die Löhne zu stabilieren, und Arbeitsplätze zu erhalten.

  • Was die Sicherheitsaspekte betrifft:


    Sicher kann eine EU-Mitgliedschaft der Türkei die Chance sein, eine Brücke zu schlagen zwischen europäischer und arabischer Welt, aber wenn man sich ins Gedächtnis ruft, welches Land größter Befürworter des türkischen Beitritts ist und der Tatsache ins Auge sieht, dass die Türkei, neben den USA und Israel wohl der verhasseste Staat in der arabischen Welt ist, darf man sich auch durchaus fragen, ob neben wirtschaftlichen Interessen, nicht viel mehr militärstrategische Interessen einer Weltmacht viel mehr im Vordergrund stehen, als wirklichen "Frieden" zu schaffen.


    Was die amerikanische Politik unter "Frieden" und "Freiheit" versteht, weiß man spätestens seit dem Irak-Krieg und es wird definitiv nicht der letzte von den Amerikanern geführte Krieg in dieser Region sein.


    Sollte die Türkei in die EU aufgenommen werden, wird sie mit 70 Mio. Ew. der bevölkerungstechnisch zweitgrößte EU-Staat werden, langfristig möglicherweise sogar der bevölkerungsstärkste. Wenn man sich ansieht, wie forsch die Türkei jetzt schon auftritt, obwohl man noch nicht mal angefangen hat, zu verhandeln, kann man sich gut ausmalen, dass sich dieser Staat als Mitglied auf keinen Fall höflich zurückhaltend verhalten wird, sondern von Anfang an wissen wird, seine Interessen und die der USA in der EU zu vertreten.


    Bedenkt man dazu noch, wie sehr die Amerikaner die Ostblockstaaten umgarnen, wird einem schon klarer, was hier langfristig passieren soll. Ein Umkehr der Machtverhältnisse auf dem europäischen Kontinent weg von den USA-kritischen Mächten des "alten" Europas Deutschland, Frankreich und Russland hin zu Großbritannien, den Ostblockstaaten und der Türkei. Wer das für abwegig hält, soll sich mal in Gedanken rufen, in welcher Abhängigkeit die selbst ernannte Weltmacht USA von den Ölvorkommen in Arabien steht.

    23.05.2009, 17:18 Uhr...VfB Stuttgart nach 3:1 in München Deutscher Meister 2009, Diego beendet in seinem letzten Spiel für Werder Wolfsburger Titelträume...

  • So sehr steht die Türkei auch noch nicht auf der Seite der USA, aber wenn sich die EU so starrsinnig wie Österreich zeigen würde, dann beseht die Gefahr durchaus.


    Aber so sehe ich auch die Chance, das die Türkei zusammen mit Deutschland und Frankreich einen Gegenpol zu Grossbritannien und den ehemaligen Ostblockstaaten bilden könnte.

  • Das mit Schröder und dem Friedensnobelpreis hat sich dann wohl erledigt. :p
    Der geht dieses Jahr an [URL=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,378526,00.html]an El Baradei und die Atomenergie-Organisation.[/URL]

  • Zitat

    Original geschrieben von rainbow
    Das mit Schröder und dem Friedensnobelpreis hat sich dann wohl erledigt. :p


    Das wäre ja auch wohl der größte Witz gewesen...

    Nicht Wünschelruten, nicht Alraune, die beste Zauberei liegt in der guten Laune. (Goethe)

  • Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    Blödsinn. Zum Beispiel in Frankreich war die Türkei-Frage Umfragen vor der Wahl zufolge für ein Drittel der Wähler EIN Grund unter vielen, die Verfassung abzulehnen.


    Wo finde ich diese Umfragen? Und wo finde ich Informationen darüber, dass die Türkei-Frage im "Wahl"kampf eine Rolle gespielt hat?

    Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    Nur weil man das vielleicht gerne so hätte, muss man den Wählern nicht die Fähigkeit des selbstbestimmten Denkens absprechen und über 50% der Wähler für dumme, unfähige Protestwähler halten.


    Komisch - ich dachte immer, das müsse man gerade eben so machen - speziell, wenn es um Nicht-Wähler bürgerlicher Parteien geht. :rolleyes:

    Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    Kann man das nicht einfach mal zur Kenntnis nehmen, auch wenn es nicht in die eigene Weltanschauung vom Multikulti-Eurasien passt.


    Wessen Weltanschauung meinst Du? Ich habe keine "Multikulti"-Weltanschauung.

    Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    Man braucht das um Gottes willen nicht Leitkultur nennen (völlig bescheuerter Begriff), aber Integration ist meines Erachtens nur möglich, wenn die eigene Kultur, Sprache und Werte von der einheimischen Bevölkerung gepflegt und nicht aus falscher Bescheidenheit ständig untergebuttert wird.


    Was um Himmels Willen hat das mit dem möglichen Beitritt der Türkei zur EU zu tun? Sollte die Türkei tatsächlich irgendwann einmal der EU beitreten, dann wird selbstverständlich kein einziger in der dann zur EU gehörenden Türkei irgendeine andere Sprache und Kultur als die türkische lernen müssen. Für die außerhalb der Türkei in anderen EU-Staaten lebenden Türken ändert sich nichts - folglich haben die Themen nichts miteinander zu tun.


    Schließlich würde ja auch kein Mensch auf die Idee kommen, von in Deutschland lebenden Deutschen zu erwarten, dass sie sich mit irgendeiner anderen Kultur als ihrer eigenen beschäftigen, nur weil Deutschland in der EU ist. Ich halte einfach fest, dass Du Migration und EU-Beitritt nicht auseinanderhalten möchtest und eine weitere Diskussion somit nichts bringt, weil der mögliche EU-Beitritt schlicht und einfach keine Migrationsfrage ist.

    Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    Man hat es ja jahrzehntelang nicht mal für nötig empfunden, dass Einwanderer Deutsch lernen und jetzt will man 80 Millionen Türken voll in Europa integrieren, mit allem drum und dran, was zu einer Vollmitgliedschaft gehört, na dann viel Spaß.


    Von was für einer Integration redest Du? Das Maß an Integration, das die Türkei im Falle eines EU-Beitritts zu leisten hätte, ist nicht höher als bei anderen Beitrittskandidaten. Insbesondere sind die in der Türkei lebenden Türken keine Einwanderer und müssen kein Deutsch lernen. Oder verstehe ich vielleicht einfach nicht, was Du meinst? Könnte sein bei der Vermischung von Dingen, die nichts miteinander zu tun haben.

    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Es war nicht Österreich, das Gespräche blockiert hat, sondern die Mehrheit der anderen EU-Staaten sowie die Türkei waren nicht gesprächsbereit, wenn denn nicht einzig und allein über eine Vollmitgliedschaft verhandelt würde.


    Es ist absurd, im Fall einer Meinungsverschiedenheit zwischen einer 400-Millionen-Einwohner-Gemeinschaft und einem wirtschaftlich wenig bedeutenden 10-Millionen-Menschen-Staat zu sagen, die 400-Millionen-Einwohner-Gemeinschaft sei nicht gesprächsbereit, weil sie die Forderungen eines wirtschaftlich eher unbedeutenden 10-Millionen-Menschen-Staates geringer gewichtet als ihre eigenen. Darf ich daran erinnern, dass die EU als Ganzes 40 mal so groß ist wie Österreich und somit rein arithmetisch gesehen auch 40 mal soviel zu sagen hat?

  • Zitat

    Original geschrieben von o2neuling
    Es ist absurd, im Fall einer Meinungsverschiedenheit zwischen einer 400-Millionen-Einwohner-Gemeinschaft und einem wirtschaftlich wenig bedeutenden 10-Millionen-Menschen-Staat ...


    Über die Intepretation der Sache könnte man sicher trefflich diskutieren, aber dass ich den jetzt eingeschlagenen Weg für absolut unlogisch und jedem gesunden Menschenverstand widersprechend halte, habe ich oben bereits geschrieben. Schließlich ging die Meinungsverschiedenheit auch nicht um die Sache an sich, sondern lediglich darum, eine Alternative in den Verhandlungen mit zu berücksichtigen, die später helfen könnte, das Gesicht der Beteiligten zu wahren. Aber wie geschrieben, die Verhandlungstaktik der EU war auch schon in Sachen Irak und jüngst Iran IMO dilletantisch, aus welchen inneren Zwängen auch immer. Da passt das Vorgehen in Sachen Türkeibeitritt bestens dazu. Wenn schon nicht logisch, so doch immerhin konsequent. :rolleyes:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!