Bundestagswahl 2005

  • Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    Den einzigen Vorteil, den ich erkennen kann, ist die engere West-Bindung der Türkei, die einen Rückfall in eine Staatsform ohne Trennung von Kirche und Staat (bspw. iranischer Prägung) verhindern soll. Ob allerdings das Mehr an öffentlicher Sicherheit, was dabei herausspringt, die gigantischen Kosten einer solchen Integration aufwiegt, kann ich nicht beantworten.


    Für Europäische Firmen wäre es gut. Hätten sie nämlich ein Land mehr wohin sie abwandern könnten. Einen anderne Vorteil sehe ich nicht.

  • Zitat

    Original geschrieben von marlborolights
    Und was würden wir(Deutschland) daraus für Vorteile ziehen?


    Heute stand im Westfälischen Anzeiger, dass eine Vollmitgliedschaft der Türkei die EU jährlich 27 Milliarden Euro kosten würde.[...]


    Vorteile für Deutschland? Du wirst warscheinlich viele günstige, türkische Produkte kaufen können :D :rolleyes:
    Ich glaube kaum, dass wir Deutschen in den ersten 10-15 Jahren mit der Türkei als Mitglied irgendwelche Vorteile haben. Erst danach, wenn sich die Wirtschaft ein wenig dem westl. Standard angenähert hat können wir mit Vorteilen rechnen.


    administrator:


    Ist das ernst gemeint? Noch mehr Abwanderungen von europäischen (und damit auch deutschen) Firmen siehst du als positiv an? Für mich ist das ganze eher ein gewaltiger Nachteil.

  • Zitat

    Original geschrieben von SPONGEB0B
    Erst danach, wenn sich die Wirtschaft ein wenig dem westl. Standard angenähert hat können wir mit Vorteilen rechnen.


    Das Problem ist, das wir hier in D einen super hohen Standard haben was solche definierten Normen betrifft. Und Länder im Osten Europas oder im Südwesten haben diesen Standard nicht und werden ihn auch nicht umsetzen. Wieso auch? Sie können ohne diese Standards billiger produzieren. Und das wird sie nicht davon abhalten.

    Zitat


    Ist das ernst gemeint? Noch mehr Abwanderungen von europäischen (und damit auch deutschen) Firmen siehst du als positiv an? Für mich ist das ganze eher ein gewaltiger Nachteil.


    Nein, das war ironisch gemeint ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Das Problem ist, das wir hier in D einen super hohen Standard haben was solche definierten Normen betrifft. Und Länder im Osten Europas oder im Südwesten haben diesen Standard nicht und werden ihn auch nicht umsetzen.[...]


    Deswegen habe ich auch geschrieben, dass frühstens nach 10-15 Jahren damit zu rechnen ist, dass wir von der (Süd)Ost-Erweiterung profitieren können.
    Es ist eben immer schwer Länder mit so krassen Unterschieden zu vereinen (unabhänig davon, ob diese Unterschiede im wirtschaftl., religiösen oder sonstigen Bereich liegen). Da müssen beide Seiten Kompromisse machen und wir werden eventl. von unserem "super hohen Standard" ein wenig abrücken müssen.

  • 10-15 Jahre


    Ähm, also ich halte diesen Zeitraum für utopisch. Man schaue sich nur mal unsere näheren Nachbarn an. Ohne jetzt genaue Zahlen zu kennen behaupte ich aus meiner subjektiven Touristen-Sicht: Spanien, Portugal, Teile Italiens (Süden), Griechenland, etc. sind alle noch nicht genau auf einem Standard wie Deutschland, Frankreich, GB, Dänemark, Schweiz, Österreich, etc.

  • Der größte Vorteil für Europa und die Welt wird wohl denn auch [URL=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,377976,00.html]die Sicherheitsfrage[/URL] sein.


    Zitat

    Der Nahe Osten beneidet die Türkei


    Es ist der Versuch, dem scheinbar unaufhaltsam fortschreitenden Kampf der Kulturen, der andauernden Abwärtsspirale von Terror und Krieg, einen Dialog der Kulturen entgegenzusetzen. Nicht im unverbindlichen Geplauder einer Tagung über Völkerverständigung, sondern einen Dialog mit dem Ziel einer echten, ökonomisch und politisch verbindlichen Zusammenarbeit mit einem überwiegend muslimisch geprägten Land.


    Das einzige muslimische Land der Welt mit freien Wahlen und einer weitgehend freien Presse, das sich anschickt Mitglied des europäischen Clubs zu werden....

  • Re: 10-15 Jahre


    Zitat

    Original geschrieben von Boogieman
    Ähm, also ich halte diesen Zeitraum für utopisch. Man schaue sich nur mal unsere näheren Nachbarn an. Ohne jetzt genaue Zahlen zu kennen behaupte ich aus meiner subjektiven Touristen-Sicht: Spanien, Portugal, Teile Italiens (Süden), Griechenland, etc. sind alle noch nicht genau auf einem Standard wie Deutschland, Frankreich, GB, Dänemark, Schweiz, Österreich, etc.


    Mir ging es auch nicht um den Zeitraum, bis die Türkei auf dem selben, hohen Niveau wie D, F oder GB sind. Mir ging es eher um eine Annäherung der momentan sehr großen Unterschiede und dies ist in 10 bis 15 Jahren keine Utopie (eigentl. sind es sogar ~20 Jahre, da ich davon ausgehe, dass die Türkei erst in 5-8 Jahren der EU beitritt)

  • Überdeutlische Antwort


    Zitat

    Mittwoch, 5. Oktober 2005
    "Überdeutliche Antwort"
    Merz greift an


    Kurz vor dem entscheidenden Treffen zwischen Union und SPD am Mittwochnachmittag, bei dem es um die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen geht, hat der CDU-Spitzenpolitiker Friedrich Merz seine Partei- und Fraktionschefin Angela Merkel öffentlich angegriffen.
    [...]


    Quelle: http://www.n-tv.de/587352.html


    Dem stimme ich voll und ganz zu !!!!!!!!!!!!!!!!!


    Edit:
    Gekürzt.
    Bitte keine Vollzitate.
    CM

  • Zitat

    Original geschrieben von rainbow
    Der größte Vorteil für Europa und die Welt wird wohl denn auch [URL=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,377976,00.html]die Sicherheitsfrage[/URL] sein.


    Aber ob das Attentäter abhält? Sehen wir es doch mal so. Alle die sich westlich orientieren haben Probleme mit Terroristen. Bestes Beispiel: Saudi Arabien. Vor nicht allzulanger Zeit gab es dort massig Anschläge auf westliche Einrichtungen, aber eben auch das Land selber stand im Mittelpunkt, da es sich zu sehr westlich orientierte (nach der Vorstellung der Terroristen).


    Was meint ihr, was geschieht mit der Türkei? Denken die Terroristen dann "Juhu, die Türkei ist in der EU, na dann ist ja alles wieder gut"?


    Ich denke das die EU genug Probleme hat, die sie erstmal angehen soll, anstatt jetzt alle aufzunehmen. Selbst in 10-15 Jahren sind die jetzigen Probleme nicht gelöst. Die neu hinzugekommenen Osteuropäischen Länder haben alle wirtschaftliche Probleme und sind noch Jahrzehnte nicht in der Lage den Menschen die gleichen Bedingungen zu geben.


    Da fällt mir noch was ein. Wieso muss überhaupt jedes Land die gleichen Bedingungen bekommen/haben? Klar, es ist wünschenswert aber nach der Kapitalistischen Vorstellung überhaupt nicht umsätzbar. Wie auch. Es wird einfahc nicht gehen, dass Länder wie Polen und Konsorten das gleiche Lohnniveau haben wie hier im Westen. Das geht einfach nicht. Es wird eher so sein, dass sich alle Länder angleichen müssen und das auf Kosten des westlichen Wohlstands. Denn immerhin muss doch der Ostaufbau irgendwie finanziert werden.


    Alles in allem halte ich von den Ideen der EU zur Zeit rein garnix.

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Aber ob das Attentäter abhält? Sehen wir es doch mal so. Alle die sich westlich orientieren haben Probleme mit Terroristen. Bestes Beispiel: Saudi Arabien. Vor nicht allzulanger Zeit gab es dort massig Anschläge auf westliche Einrichtungen, aber eben auch das Land selber stand im Mittelpunkt, da es sich zu sehr westlich orientierte (nach der Vorstellung der Terroristen).


    Was meint ihr, was geschieht mit der Türkei? Denken die Terroristen dann "Juhu, die Türkei ist in der EU, na dann ist ja alles wieder gut"?[..]


    Sehe ich genau so. Für mich erhöht sich dadurch nur die Gefahr für Anschläge in der Türkei oder auf Länder, die die Türkei unterstützen.


    Zitat

    [...]Da fällt mir noch was ein. Wieso muss überhaupt jedes Land die gleichen Bedingungen bekommen/haben?[...]


    Es hat sich seit der Gründung der EGKS so entwickelt, dass die EU-Mitgliedstaaten wirtschaftl. und polit. recht nahe beieinander liegen sollen.


    Zitat

    [...]Es wird einfahc nicht gehen, dass Länder wie Polen und Konsorten das gleiche Lohnniveau haben wie hier im Westen. Das geht einfach nicht. Es wird eher so sein, dass sich alle Länder angleichen müssen und das auf Kosten des westlichen Wohlstands.[...]


    Das habe ich weiter oben ja auch schonmal geschrieben. Wenn es weiterhin so sein soll, dass alle EU-Staaten ein ähnl. Lohn-, Lebens-, wasweißichwas-Niveau haben, werden wir auf dauer um eine Senkung unseres eigenen Standards nicht herumkommen. IMHO werden da aber nicht alle Länder auf ewig mitspielen und irgendwann ist ein Punkt erreich, an dem die EU an diesem "Erweiterungswahn" zerbricht.

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