Bundestagswahl 2005

  • Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    Das ist komplett falsch.


    Selbst wenn es zu einer Nettoentlastung kommt, führt die anschließende Konjunkturbelebung (höhere Kaufkraft durch höheres verfügbares Einkommen) zu einem höherem Steueraufkommen. Gerne mal in einem VWL-Buch unter Laffer-Kurve nachzuschlagen.


    Über die Frage wie lange es dauert bis das Steueraufkommen wieder steigt und ob und wann es über die Ausgangshöhe steigt könnte man durchaus ausschweifend theoretisieren. Da das aktuelle Haushaltsdefizit aber bereits bei 4% liegt und es mehrere Jahre dauern würde bis die Steuereinnahmen wieder ansteigen wird diese Option weder von der Regierung noch von der Opposition ernsthaft erwogen. Denn vorher müsste man die EU-Verträge grundlegend ändern.


    Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    Die Leistungsträger zahlen vielleicht einen niedrigeren Steuersatz als vorher, durch die Abschaffung von Ausnahmetatbeständen zahlen sie diesen nun aber auch tatsächlich. Es kommt also nicht zwangsläufig zu einem insg. niedrigeren Steueraufkommen. Geringverdiener werden übrigens zusätzlich durch einen höheren Freibetrag entlastet.


    Das hört sich für dich realistisch an? Man kündigt an die höheren Einkommen entlasten zu wollen tut es dann aber gar nicht sondern entlastet nur die Geringstverdiener. Naja, wenn man das Ganze konsequent machen wollte müsste man auch noch die negative Einkommenssteuer einführen um einen sogenannten Niedriglohnsektor zu schaffen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Zeus
    Das hört sich für dich realistisch an? Man kündigt an die höheren Einkommen entlasten zu wollen tut es dann aber gar nicht sondern entlastet nur die Geringstverdiener.


    Ja.
    Wichtig ist mal das zu lesen und zu verstehen, was Prof. Kirchhof selbst sagt und nicht das was andere über ihn in verleumderischer Absicht sagen.


    Im Spiegel war kürzlich auch ein Bericht über die Flat-Tax in AFAIR Slowenien. Dort hat es übrigens sehr gut funktioniert.


    Ich gebe allerdings in einem Punkt Recht, dass wir nicht wissen und wohl auch nie erfahren werden, wie die Umsetzung seines Modells dann tatsächlich ausgefallen wäre, v.a. ob wirklich alle Ausnahmen abgeschafft worden wären oder ob einige Lobbyisten Schlupflöcher hätten retten können.


    Bei den Hartz-Gesetzen stand ja auch außen nur noch Hartz drauf, aber inhaltlich wurden sie stark abgeändert, gegenüber dem Original-Konzept von Peter Hartz.

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    Im Spiegel war kürzlich auch ein Bericht über die Flat-Tax in AFAIR Slowenien. Dort hat es übrigens sehr gut funktioniert.


    Sofern mich die Erinnerung nicht trügt wurde im Spiegel aber auch berichtet es gebe Bestrebungen die Flat-tax wieder abzuschaffen u.a. da sie doch als ungerecht empfunden würde. Stattdessen wurde das skandinavische Modell mit sehr hohen Spitzensteuersätzen in der Lohn/Einkommensteuer aber niedrigen Steuern für Kapitalgesellschaften und auf Kapitalerträge angepriesen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Zeus
    Sofern mich die Erinnerung nicht trügt wurde im Spiegel aber auch berichtet es gebe Bestrebungen die Flat-tax wieder abzuschaffen u.a. da sie doch als ungerecht empfunden würde.


    Daran kann ich mich nun wieder nicht erinnern, ist aber eigentlich auch egal, da das Modell für Deutschland ja sowieso geplatzt ist... Wie meistens hätten die Politiker an einem wissenschaftlich guten Modell eh noch etwas verpfuscht, um irgendwelche Interessen zu befriedigen...

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • So weit waren wir doch schon einmal!


    qwasy (seines Zeichen Hobbypsychologe u. Bäckerblume-Soziologe) :D



    Du hast wohl eine sehr ausgeprägt selektive Wahrnehmung der Realitäten!


    In Dein Weltbild passt wohl überhaupt nicht, dass auch einem u.U. "Gutgestellten" die Nöte der "Klein und Kleinstverdiener" durchaus am Herzen liegen können.
    Eben schlicht aus der eigentlich logischen Einsicht, dass eine gewisse soziale Balance den gesamten gesellschaftlichen Frieden* gewährleistet.
    Frieden, ersteinmal in eigenem Mikrokosmos, also meinem hiesigen Umfeld und in einem zweiten, weitaus schwierigeren Schritt, viell. irgendwann einmal für die gesamte Welt.


    Einige meiner Bekannten leben in den USA sowie Brasilien, in ähnlich streng abgeriegelten Wohngebieten, die aber eben nicht Slums o.ä. darstellen, sondern ganz im Gegenteil, Luxus-Ressorts sind, die von einer Privatpolizei fast militärisch "beschützt" werden.
    Dort werden sie u.a. von meterhohen Zäunen umgeben, Wachleute patroulieren mit scharfen Hunden und Schulkinder werden (wenn nicht gleich intern unterrichtet), dann per Sicherheitskonvoi in die Schule gefahren, Besuch muss mind. 8 Tg. im voraus angemeldet werden usw. usw.


    Diese, meines Erachtens furchtbaren Verhältnisse sind dort eben so, weil diese Länder den entscheidenden Schritt* entweder nooch vor sich, oder aber weit hinter sich haben, nämlich die berühmte soziale Scheere zu weit auseinanderr steht!


    Meiner ganz persönlichen Meinung nach wollte ich in solchen Verhältnissen eben auch als reicher nie leben!!!
    Aber vielleicht deffinierst Du Reichtum einzig mit einem gerüttelten Maß an Gütern, sorry ich bin über dieses Stadium schon etwas hinaus, für mich besteht Reichtum eben in erster Linie aus Sicherheit und Freiheit!


    Deshalb abschließend noch einmal zu Deinem im übrigen ziemlich überheblichen Einwurf hier:

    Zitat


    Allein schon die Art, wie Du Deine Kommentare vorbringst, klingen wie von einem verbitterten Opfer, das durchs soziale Netz gefallen ist.


    Gerne würde ich Dir mein Jahreseinkommen offenlegen und ich gehe jede (!!) Wette ein, dass es bei weitem Deines überschreitet.
    Allerdings würde ich mich dann genau auf Deinem, verzeih mir bitte, hinterwäldlerischen Niveau bewegen.
    Dort gehört es sicherlich zum guten (Angeber)Ton des größten Ortsbauern, z.B. anläßlich der wöchentlichen Disco die Dorfschönheiten mit dem "schicken" A3 o.ä. Preisklasse zu beeindrucken - okay es sei Dir ja gegönnt.

    Aber laß doch bitte hier künftig solche (Zitat) oder ähnliche Anspielungen zu meinem vermeintlich sozialen Status, dieser "Schuss" geht garantiert dicke daneben! ;)


    Allerdings möchte ich eines noch erwähnen, mit "unserem" Bundeskanzler habe ich nicht viel, aber eines gemein, wir stammen beide aus "einfachen" Verhältnissen (Zumindest das passt nun doch in Dein Landjugend-Weltansicht.) aber ich schäme u. schämte mich nie dafür! :cool:


    So, mit dieser Info musst Du Dir nun halt viell. doch ein neueres Weltbild "stricken" :p


    Edit:


    boogie


    Zitat

    Ansichtssache. Ich gebe nur meine Meinung und Erfahrung wieder. Wenn mich ein Dobermann beisst und ich sage das, kann mir auch keiner vorwerfen ich hetze gegen Kampfhunde...


    Da bringst Du schon wieder etwas durcheinander: Dobermänner werden und wurden nie in den entspr. Länderlisten als Kampfhunde klassifiziert.
    Insofern betreibst Du nun schon wieder Stimmungsmache, nun eben gegen die Dobermann-Besitzer, schäm Dich! :D
    Es ist halt alles nicht so einfach wie es scheint! ;) :)

    Ich bin zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchen!

  • Zitat

    Original geschrieben von Stefan
    Das MwSt-Erhöhungsmodell der Union wurde ja bereits erläutert. Die Waren des täglichen Bedarfs wären nicht betroffen gewesen.


    Es gibt Berechnungen vom Institut für Konjunkturforschung, dass die "Reformen" der CDU das Haushaltsnetto-Einkommen einer Stahlarbeiterfamilie um 7,5 % senken würde!


    Prof. Rolf Peffekoven, Universität Mainz:


    "Gesamtbilanz einer solchen Umverteilung über die Mehrwertsteuer: Die Masse macht's: Vielen wird vergleichsweise wenig genommen, um wenigen relativ viel zu geben. 21 Millionen Rentner und Pensionäre, 5 Millionen Arbeitslose und 5 Millionen Niedriglöhner, zusammen 31 Millionen Menschen verlieren grob geschätzt 6 Milliarden Euro an Kaufkraft, mit denen 4 Millionen Besserverdienende entlastet werden. Umverteilung von unten nach oben."

    Aus einer sehr lustigen PN voller Rechtschreibfehler an mich:


    Tu dir selbst den Gefallen und höre auf meine Worte, "wir" wissen mehr über dich als du denkst.

  • Zitat

    Original geschrieben von marlborolights
    Es gibt Berechnungen vom Institut für Konjunkturforschung, dass die "Reformen" der CDU das Haushaltsnetto-Einkommen einer Stahlarbeiterfamilie um 7,5 % senken würde!(...)


    Je nachdem, welche Partei der Professor wählt, sehen die Studien anders aus. Aber an welcher Stelle soll man denn Deiner Meinung nach anpacken? Jeder Vorstoß, der für den eigenen Geldbeutel ein bisschen mehr Belastung bedeutet, wird von den Sozialkritikern niedergeredet. Dann kommen jubelnd angekündigte Entlastungen der Arbeitnehmer um 0,5% bei der Krankenversicherung - klammheimlich steigt der Arbeitnehmeranteil aber um 0,9% - macht eine Mehrbelastung von 0,4% mal wieder nur für die Arbeitnehmer. Was machen die Rentner für die Sozialsysteme? Sogar mein Auto ist Arbeitslosen- und Kranken-/Rentenversichert und entrichtet den Solidaritätszuschlag.


    Dass wir uns nicht falsch verstehen: Ich habe Respekt vor allen Rentnern und der beruflichen Leistung im Arbeitsleben. Aber egal von welcher Seite man es anpackt, es kommt immer eine mehr oder weniger einseitige Belastung zustande.


    Die MwSt wäre dabei dann eine gerecht verteilte Belastung. Immerhin würden dadurch dann auch knapp 40.000.000 Arbeitnehmer und die Arbeitgeber entlastet.


    An irgendeiner Stelle muss man eben anfangen. Ob die "Reichensteuer", welche wahrscheinlich mehr Kapital ins Ausland bringt als Mehreinnahmen verspricht, das Wundermittel der Sozis sein sollte, sei mal dahingestellt.



    Stefan

  • Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    Das ist zwar ausnahmsweise mal richtig, hier aber nur in sehr abgeschwächter Form, da die Pläne ja vorsahen den reduzierten MwSt-Satz bei 7% unverändert zu lassen. Dieser gilt v.a. für Güter des täglichen Bedarfs. D.h. für Bürger mit sehr niedrigem Einkommen hätte sich kaum eine Änderung ergeben.


    Das halte ich für völligen Nonsens. NIEMAND lebt nur von Lebensmitteln, Literaturerzeugnissen, oder fährt wegen der ermäßigten Steuer Strecken bis 50 km mit dem Taxi weil man dafür nur 7% MwSt zahlt.
    Auch ein absoluter Geringverdiener braucht viele Dinge, die keinen verbilligten Steuersatz haben und werden dort selbstverständlich belastet. Was ist zum Beispiel mit Bekleidung? Was ist mit Möbeln, einem Herd, einer Waschmaschine?


    Selbstverständlich ergeben sich für geringe Einkommen heftige Veränderungen!

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Das halte ich für völligen Nonsens. NIEMAND lebt nur von Lebensmitteln, Literaturerzeugnissen, oder fährt wegen der ermäßigten Steuer Strecken bis 50 km mit dem Taxi weil man dafür nur 7% MwSt zahlt.
    Auch ein absoluter Geringverdiener braucht viele Dinge, die keinen verbilligten Steuersatz haben und werden dort selbstverständlich belastet. Was ist zum Beispiel mit Bekleidung? Was ist mit Möbeln, einem Herd, einer Waschmaschine?


    Selbstverständlich ergeben sich für geringe Einkommen heftige Veränderungen!


    Es geht bei solchen Betrachtungen immer um relative Veränderungen. M.a.W. die relative Belastung steigt für einen Gutverdiener stärker als für den Geringverdiener, da bei diesem der Anteil an 7%-Artikeln eben doch wesentlich größer ist.


    Garnichtsverdiener bekommen o.g. Artikel vom Staat bezuschusst, Geringverdiener werden dafür bei den Lohnnebenkosten entlastet.


    Also alles nicht so ein Teufelszeugs wie von den Linken propagiert...

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Re: So weit waren wir doch schon einmal!


    Zitat

    Original geschrieben von dr zuzelbach
    boogie
    Da bringst Du schon wieder etwas durcheinander: Dobermänner werden und wurden nie in den entspr. Länderlisten als Kampfhunde klassifiziert.
    Insofern betreibst Du nun schon wieder Stimmungsmache, nun eben gegen die Dobermann-Besitzer, schäm Dich! :D
    Es ist halt alles nicht so einfach wie es scheint! ;) :)

    O.K. Herr Doktor, wenn Du alles auf die Waagschale legst... :rolleyes: dann nehmen wir einen Pitbull, der ist mit Sicherheit am einen oder anderen Ort als Kampfhund eingestuft...

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