Bundestagswahl 2005

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    Original geschrieben von Martyn
    Aber lassen wir das einfach, ich denke da könnte man soviel reininterpretieren.

    Ich glaube, mit Deiner Art hast Du so manche Lehrer schon zur Verzweiflung getrieben :D Schafft auch neue Arbeitsplätze ;) Vor allem Du versuchst Dinge reinzuinterpretieren, wobei man doch auch einfach mal die Zahlen mal Zahlen sein lassen könnte ;)


    Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Aber erklär mir mal Anhand der Beispiele eine(r/)s 52jähirige(n) Arbeitslosen oder eine(r/S) 24jährigen alleinerziehenden Student(e/i)n wie sie aus den Regel der neoliberalen Schule, für die du anscheinend eine Experte bist, einen Vorteil ziehen können.


    Als Einstieg genügt eigentlich ein handelsübliches VWL-Buch, möglicherweise sogar Wikipedia. Im Rahmen eines Forums das nachzuholen, was in der Regel zur Schulbildung gehört, wäre ein nettes Ziel, aber mir den Aufwand nicht wert. Da nutze ich die Zeit lieber anderweitig und versuche beispielsweise, Studenten die Zusammenhänge zu erläutern.
    Es gibt keine "Regeln" der neoliberalen Schule, wie etwa "Schwache unterdrücken und ausbeuten" - "keine Solidarität" - "alle Macht den Reichen" - "Geld regiert die Welt". Neoliberal ist keine dogmengeprägte Ideologie, die einem vorschreibt, was zu tun ist und was nicht. :rolleyes: ich denke, gerade angesichts der von Dir aufgeworfenen Problemfälle wäre es wirklich hilfreich, wenn Du versuchst, Dich zumindest mit den Grundlagen der VWL anzufreunden, dann könnten wir gerne über Details diskutieren. Als erster Schritt wäre aber das Zugeständnis überaus hilfreich, dass immer nur soviel Geld ausgegeben werden kann, wie in der Kasse ist. Da ist es vollkommen gleichgültig, ob noch so hehre soziale Ziele auf der Strecke bleiben, ohne Geld ist da nunmal nichts zu machen.


    Um es einfach und kurz zu halten: Mit der neoliberalen Denkweise ist es vereinbar, dem Arbeitslosen anstelle von Almosen wieder einen Job zu verschaffen, indem den Unternehmen die Angst davor genommen wird, sich langfristig zu binden. Für die Übergangszeit erhält er finanzielle Unterstützung.
    Die alleinerziehende Studentin muss insoweit unterstützt werden, dass sie möglichst schnell ihr Studium abschließt, um auf eigenen Füßen stehen zu können.

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    Original geschrieben von Martyn
    Nein, ich wollte damit nur verdeutlichen das in den vergangenen Jahren einfach pauschal regierende Koalition gegen Opposition regiert wurde.


    Wer jetzt Regierung und Opposition ist, ist völlig unerheblich.


    Na, das liegt aber wohl daran das man völlig unterschiedliche Meinungen hat, und das ist keinesfalls verferwlich oder was willst Du damit sagen?

  • Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Neoliberal ist keine dogmengeprägte Ideologie, die einem vorschreibt, was zu tun ist und was nicht. :rolleyes: ich denke, gerade angesichts der von Dir aufgeworfenen Problemfälle wäre es wirklich hilfreich, wenn Du versuchst, Dich zumindest mit den Grundlagen der VWL anzufreunden, dann könnten wir gerne über Details diskutieren.


    Dann lassen wir das mal einfach im Raum stehen, denn wahrscheinlich ist es damit wie auch mit sovielen anderen Dingen ... es ist was man darin sieht. Es kann schon sein das du eher die Vorteile siehst, während ich eher die Nachteile sehe.


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Als erster Schritt wäre aber das Zugeständnis überaus hilfreich, dass immer nur soviel Geld ausgegeben werden kann, wie in der Kasse ist. Da ist es vollkommen gleichgültig, ob noch so hehre soziale Ziele auf der Strecke bleiben, ohne Geld ist da nunmal nichts zu machen.


    Im Grunde ist es eine sehr gesunde Einstellung nicht mehr Geld ausgeben zu wollen als man einnimmt. Wenn es möglich ist sollte man immer so handeln.


    Aber der Staat hat auch eine gewisse Verantwortung gegenüber der Bevölkerung. An einigen Bereichen wie Kinderbetreuung, Bildung, Jugendförderung kann man einfach nicht sparen. Man durch einen eisernen Sparzwang Kinder aus sozial schwachen Familien keine angemessene Bildung erhalten können, werden sie auf dem Arbeitsmarkt niemals eine Chance haben, und das Elend beginnt von vorne.


    In Privathaushalten ist es genauso. Wenn du dein Einkommen nicht hättest, und nur 200€ im Monat zur Verfügung hättest, könntest du sicher auch nicht so viel einsparen, das dir die 200€ reichen. Nur Gras fressen geht einfach nicht.


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Mit der neoliberalen Denkweise ist es vereinbar, dem Arbeitslosen anstelle von Almosen wieder einen Job zu verschaffen, indem den Unternehmen die Angst davor genommen wird, sich langfristig zu binden. Für die Übergangszeit erhält er finanzielle Unterstützung.
    Die alleinerziehende Studentin muss insoweit unterstützt werden, dass sie möglichst schnell ihr Studium abschließt, um auf eigenen Füßen stehen zu können.


    Auch das ist nicht falsch, aber man muss sowohl die Angst des Unternehmens langfristig an einen Arbeitsvertrag gebunden zu sein, als auch die Angst des Arbeitnehmers morgen ohne Geld auf der Strasse zu stehen gegeneinander aufwiegen und einen für beide gangbaren Kompromiss finden.


    Und das mit den Studenten. Langzeitstudenten die einfach so vor sich hinstudieren ohne jemals arbeiten zu wollen gibt es zwar, aber auf die meisten Studenten trifft es sicher nicht zu. Irgendwie sehe ich da keine konkrete Aussage in deiner Antwort.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Das Verhalten von Gerhard Schröder nach dem Wahlkampf ist wirklich nicht toll, da will ich jetzt auch nichts schönreden, aber gibt es denn bessere Alternativen.


    Das sehe ich aber ein wenig anders.
    Das Verhalten von Schröder während seines 7 jährigen Sololaufes war auch nicht so toll, nicht nur nach dem Wahlkampf.


    Diejenigen, die ihm jetzt nach dieser "grandiosen" Aufholjagd wieder zujubeln, haben meiner Meinung nach vergessen, dass er es war der die SPD dorthin gebracht hat, wo unzählige Niederlagen bei Landtagswahlen die SPD vor noch nicht allzu langer Zeit hingebracht hatten.


    Das was viele jetzt von der CDU und den anderen Parteien erwarten, nämlich den Kompromiss und die Verständigung zu suchen, dazu war er noch nicht einmal in seiner eigenen Partei/Koalition in der Lage.
    Die meisten Grundsatzentscheidungen hat er mehr oder weniger im Alleingang und/oder unter Nötigung und Drohungen durchgesetzt.
    Das dabei die SPD fast aufgerieben wurde, war ihm egal.
    Ein Ergebnis davon war DIE LINKE.


    Das die SPD nun dem Kanzler wieder vordergründig zujubelt enspricht vielleicht auch einem gewissen Überlebenswillen und der Hoffnung, dass man nun endlich wieder "auf Augenhöhe" weiter/mitmachen darf.


    Und nach den Alternativen gefragt..., dafür hatten wir ja die Bundestagswahl 2005. :rolleyes:

  • Aber sehen wir es mal so. Schröder wurde 1998 zum Bundeskanzler gewählt.


    2002 ist die Union mit Stoiber als Herausforderer angetreten. Stoiber war für diesen Posten einfach inakzeptabel, er hätte sichr die Bevölkerung noch mehr gespalten. Westerwelle ist mit dem Projekt Achtzehn zwar auch als Kanzlerkandidat angetreten, aber ohne wirkliche Aussicht auf den Posten.


    2005 ist die Union mit Angela Merkel angetreten, die zwar keinerlei Charme versprüht, aber ansonsten wohl nicht unbedingt die schlechteste Kanzlerin wäre. Dafür war aber diesmal das Unionsprogramm aus Sicht von Arbeitnehmern, Arbeitslosen, Schülern und Studenten so nachteilig, das es politisch nachteilig gewesen wäre Schwarz-Gelb zu wählen.


    Schröder ist sicher nicht der Überkanzler, aber alles in allem das kleinste Übel unter den Kanzlerkandidaten und ihren Parteien.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Schröder ist sicher nicht der Überkanzler, aber alles in allem das kleinste Übel unter den Kanzlerkandidaten und ihren Parteien.


    Wenn Verständigung und aufeinander zugehen die notwendigen politischen Mittel der Zeit sind, ist Schröder definitiv der falsche Mann, das hat sein politischer Lebensweg doch wohl eindeutig gezeigt.
    Die Zeiten der One-Man-Show sind vorbei.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn


    Schröder ist sicher nicht der Überkanzler, aber alles in allem das kleinste Übel unter den Kanzlerkandidaten und ihren Parteien.


    Schön, das Du das so siehst, aber IMHO ist Schröder das größte Übel unter den Kanzlerkandidaten und ihren Parteien. Das hat er ja jetzt 7 Jahre lange bewiesen. :rolleyes:

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Im Grunde ist es eine sehr gesunde Einstellung nicht mehr Geld ausgeben zu wollen als man einnimmt. Wenn es möglich ist sollte man immer so handeln. (..)
    An einigen Bereichen wie Kinderbetreuung, Bildung, Jugendförderung kann man einfach nicht sparen.


    Ich bin echt schockiert, das scheinst Du nicht nur zum Spass zu machen. Nur noch ein Kommentar zu der Sache, die Dir vielleicht als Denkanregung helfen kann: Wie wäre es mit sparen bei den einen, damit man es in anderen Bereichen investieren kann? Oder gar die knappen Mittel effizienter und effektiver einsetzen?


    Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Und das mit den Studenten. Langzeitstudenten die einfach so vor sich hinstudieren ohne jemals arbeiten zu wollen gibt es zwar, aber auf die meisten Studenten trifft es sicher nicht zu. Irgendwie sehe ich da keine konkrete Aussage in deiner Antwort.


    Dir ist vermutlich entgangen, dass der Neoliberalimus keine Antworten auf derartige Fragen zu geben beabsichtigt. Es sind eher die Rahmenbedingungen, die er beschreibt. Aber da wird's schon wieder kompliziert, daher lasse ich es besser. Tue aber bitte Dir den Gefallen, mal ein VWL-Buch zu lesen, vielleicht fällt Dir dann manches wie Schuppen von den Augen.

  • Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Tue aber bitte Dir den Gefallen, mal ein VWL-Buch zu lesen ...


    Oder alternativ uns den Gefallen, irgendein Buch zu lesen (Leseempfehlung: Harry Potter, Band 1-6).

  • Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Ich bin echt schockiert, das scheinst Du nicht nur zum Spass zu machen. Nur noch ein Kommentar zu der Sache, die Dir vielleicht als Denkanregung helfen kann: Wie wäre es mit sparen bei den einen, damit man es in anderen Bereichen investieren kann? Oder gar die knappen Mittel effizienter und effektiver einsetzen?

    Das Problem ist aber, wenns um sparen geht, geht es an erster Linie Schülern, Studenten, Geringverdienern und Arbeitslosen an die letzen Euros.


    Wenn es um Entlastung geht, provitieren meistens nur Besserverdiener und Unternehmer.


    Das Problem ist nicht das wir zuviele Reformen gehabt hätten, das Problem ist einfach das die Reformen zu einseitig waren.

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