Bundestagswahl 2005

  • Zitat

    Original geschrieben von maniac
    Jetzt übertreibst du aber...schließlich betonen CDU und CSU auch ständig ihre Eigenständigkeit. Oder wie würdest du sonst die von Pitter hier aufgeworfene Frage zufriedenstellend beantworten? In diesem Thread hat es bis jetzt zumindest niemand getan.


    Entweder man betrachtet sich als eine Partei, muss aber dann damit leben, dass man auch nur die Medienpräsenz für eine Partei hat; oder aber man sieht sich eigenständig - wodurch man der SPD aber auch die im Moment genutzte Angriffsfläche bietet.


    Die gestellte Frage kann durchaus beantwortet werden bzw. sie beantwortet sich selbst, wenn man über den Unterschied zwischen einer Partei und einer Fraktion nachdenkt.
    Siehe [url=http://www.tagesschau.de/video/0,1315,OID4766940_RES_NAV_BAB,00.html]Wikipedia[/url]:

    Zitat


    Mehrere Abgeordnete verschiedener Parteizugehörigkeit können sich auch zu einer Fraktion zusammen schließen, allerdings nur dann, wenn die Listen dieser Parteien in keinem Bundesland untereinander in Konkurrenz stehen. So ist das zum Beispiel bei der CDU/CSU-Fraktion. Die CDU tritt in Bayern nicht zur Wahl an, die CSU hingegen nicht außerhalb Bayerns. Die im Bundestag vertretenen Mitglieder beider Parteien haben sich daher zu einer gemeinsamen Fraktion zusammen geschlossen.


    Die Fraktionen im Parlament sind nicht mit den Parteien als solche zu verwechseln. Diese wirken außerhalb des Parlamentes und versuchen nur, ihre Arbeit durch die Abgeordneten im Parlament fortzusetzen. Die Abgeordneten der Partei können in jedem Parlament eine eigene Fraktion bilden, die mit der Richtung der Partei gelegentlich auch differieren kann.


    Bei Koalitionsverhandlungen verhandeln die Fraktionen, nicht die Parteien.
    Zur "Elefantenrunde" wiederum werden seit jeher die Spitzenpolitiker der Parteien eingeladen.

  • Carsten: Das ist ja alles schön und gut und richtig, aber eine Sache stört mich trotzdem: Du siehst das Verhalten der SPD-Spitze meiner Meinung nach zu stark als für die Zukunft gegebene Tatsache und zu wenig als momentanes Manöver zur Erlangung einer nicht-defensiven Position in den bald beginnenden Verhandlungen.


    Anders herum gefragt: Glaubt irgendjemand ernsthaft, dass Schröder nochmal Kanzler wird? Ich ganz sicher nicht. Man darf nicht vergessen, dass die SPD auch ohne Schröder gut leben kann und Schröder ebenso ohne das Kanzleramt. Ja, ich weiß, was jetzt kommt (SPD ist ein antidemokratischer Schröderwahlverein und kann ohne Schröder nicht auskommen, Schröder ist ein antidemokratischer Schauspieler und kann ohne Kanzleramt nicht auskommen, Angst vor Errichtung einer Diktatur durch als Sozialdemokraten getarnte Postkommunisten), ich sehe es aber wirklich so.


    Ich glaube nicht mal, dass er in Wirklichkeit überhaupt nochmal Kanzler werden will, schließlich wäre er dann ein deutlich schwächerer als bisher. Außerdem haben der Parteivorstand, die Basis und weitere immer noch ein Wörtchen mitzureden, da wird sich ganz bestimmt noch eine Menge bewegen.

  • Zitat

    Original geschrieben von maniac
    Jetzt übertreibst du aber...schließlich betonen CDU und CSU auch ständig ihre Eigenständigkeit. Oder wie würdest du sonst die von Pitter hier aufgeworfene Frage zufriedenstellend beantworten? In diesem Thread hat es bis jetzt zumindest niemand getan.


    Entweder man betrachtet sich als eine Partei, muss aber dann damit leben, dass man auch nur die Medienpräsenz für eine Partei hat; oder aber man sieht sich eigenständig - wodurch man der SPD aber auch die im Moment genutzte Angriffsfläche bietet.


    Richtig ist, es sind s.g. Schwesterparteien, die in einer Fraktion gemeinsam agieren.
    Da es aber ansonsten eigenständige Parteien sind, stellen sie im Fernsehen auch stets 2 Vertreter.


    Diese von Schröder betonte Trennung zwischen Partei und Fraktion ist mehr als brilliant! :top:


    Da zeigt sich wieder seine Rafinesse und sein politisches Kalkül, welches Angela Merkel derzeit wie eine blutige Anfängerin aussehen läßt.


    Fakt ist, die SPD ist die stärkste Partei.

    Aus einer sehr lustigen PN voller Rechtschreibfehler an mich:


    Tu dir selbst den Gefallen und höre auf meine Worte, "wir" wissen mehr über dich als du denkst.

  • Kluger Schachzug


    Egal wie Wir/man nun Fraktion oder Partei definiert.
    Durch das Kanzler-Pfund hat eben der "Kanzler der Herzen", besser der Medienkanzler allen bewiesen, dass er bestimmt wie das "Spiel" gespielt wird!


    Insofern nutzt er erstens die ausgeprägte Darstellungsschwäche der Fr. merkel, aber auch 2. das Volksgefühl, dass er der besser geeignete Staatsmann ist und zu guter letzt 3.: er vermittelt, er ist doch der bessere u. gutmütigere Gutsherr für das ohnehin gebeutelte Gesinde!


    Man kann ihm also vieles nachsagen, aber eines eben nicht: er hätte (wenn es um die Wurst geht) kein Ohr für die "Volkesstimme"! :cool:


    Geil, immer links blinken und dann rechts abbiegen und trotzdem den Führrerschein behalten - wahre Fahrkunst! :D

    Ich bin zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchen!

  • Zitat

    Original geschrieben von marlborolights
    Fakt ist, die SPD ist die stärkste Partei.


    Fakt? Ich sehe immer noch 3 Sitze Vorsprung für die CDU? Das ist kein Fakt?


    EDIT:
    Ach ja, ich habe inzwischen gehört, dass bei einer lange Pattsituation das Wahlrecht geändert wird und der deutsche Bundestag ab sofort so gewählt wird wie der Papst - es wird solange gewählt, bis jemand die absolute Mehrheit besitzt :D;) :top:

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Fakt? Ich sehe immer noch 3 Sitze Vorsprung für die CDU?


    3 Sitze Vorsprung für die Union, nicht für die CDU. Das ist der Fakt.

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Fakt? Ich sehe immer noch 3 Sitze Vorsprung für die CDU? Das ist kein Fakt?

    Er springt nur auf den (IMHO vollkommen albernen) Zug mit auf, nachdem die CDU und die CSU jeweils getrennt betrachtet werden - da sie zwei eigenständige Parteien sind - und vergisst dabei (vermutlich gerne ;)), dass das keinerlei Rolle spielt.

  • Auf jeden Fall ist die Politik in Deutschland zu einer Zockerei von Berufpolitikern verkommen, die Politik mit Black Jack und Wetten verwechseln.
    Hier geht es nicht mehr um Interessen der Demokratie, sondern um reine persönliche Machtbefriedigung.
    Was seit gestern Abend hier abgeht, kann einem nur noch den Magen rumdrehen und jeden Glauben in die Demokratie vergessen lassen.

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    Ericsson T39m
    Legends never Die!
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  • Re: Kluger Schachzug



    Edit
    rasputin

    Zitat

    dr zuzelbach: Da habe ich mich wohl etwas ungeschickt ausgedrückt - ich wollte wissen, weshalb DU es als bezeichnend für die Truppe um Angela Merkel empfindest, wenn Siemens Mitarbeiter entlässt


    Weil eben gerade Pierrer (nun Mtgl. Kompetenzteam Merkel) sich damals bei Siemens besonders durch hemmungslose Arbeitnehmer-Erpressung und gnadenlose Personalbereinigung profilierte.
    Was nun derzeit geschieht ist eben, dass diese Linie von seinen Nachfolgern nur konsequent weiter fortgesetzt wird.


    Er verkörpert den Begriff der reinen Marktwirtschaft eben ganz ohne soziales Gewissen!

    Ich bin zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchen!

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