Bundestagswahl 2005

  • Zitat

    Ich denke es ist besser einen Bonzen mit 25 % zu besteuern, weil er bei so einem "geringen" Steuersatz eher hier bleibt und die 25 % tatsächlich in die Staatskasse fließen als einen Bonzen mit 35 - 40 % (oder mehr, ich hab den Spitzensteuersatz grad nciht im Kopf - ich gehör ja nicht zu denen... ) besteuern zu wollen und er sein zu versteuerndes Einkommen durch ein paar Tricks und Kniffe (die legal sind) auf vielleicht 10 % senkt oder er sich ins Ausland verabschiedet und somit gar nix bezahlt.


    Es ist (für 99%) derjenigen, die davon betroffen sind völlig unrealistisch die Steuerabgaben auf 10% zu senken, wo hast du das her?


    Deine Sichtweise der Dinge ist IMHO wirklich asozial. Viel Spass in New Orleans. Kann nur hoffen, dass du kein Schwarzer bist. :(

  • Zitat

    Original geschrieben von Boogieman
    Noch ein kleiner Gedankengang zur kommenden Wahl von mir (und von vielen anderen): Die SPD ist dank schwarzer Übermacht im BR nicht regierungsfähig und somit sind es eigentlich verschenkte Stimmen, die an rot gehen. Außerdem meine ich wer rot wählt hat noch nicht genug gelitten
    (natürlich kann die CDU ebenfalls voll in die Sch**** greifen und uns gehts noch schlechter, aber dann soll wenigstens mal ein anderer mit dem Volk spielen und nicht immer der Mann aus der toten Stadt ;))


    Ein weiteres sozialdemokratisches Märchen, das von Blockade und Handlungsfähigkeit. Die Union hat auch nach der NRW-Wahl keine 2/3-Mehrheit im Bundesrat und somit kann die Regierung fast alles nach gescheiterter Vermittlung mit Kanzlermehrheit im Bundestag durchdrücken, weil das wenigste zustimmungspflichtig ist und ohne Zwei-Drittel-Mehrheit hat der Bundesrat bei diesen Gesetzen, solange sie nicht die Länderfinanzen oder andere Kompetenzen der Bundesländer betreffen, nichts zu melden. Was auch nicht jeder weiß: Große Koalition in den Ländern stimmen neutral durch Enthaltung ab.


    Insofern gab es prinzipiell überhaupt keinen Grund für Neuwahlen und es ist klar, dass es den Herrn Müntefering und Schröder letztlich nur darum ging, einen sauberen Schlussstrich unter ihre Beziehung zu ziehen. Müntefering kann nach der Wahl die SPD in der Opposition wieder auf Gewerkschaftskurs bringen und Schröder tritt als heroischer Kanzler ab, der die Reformen auf den Weg gebracht hat, aber dann von seiner eigenen Partei verlassen wurde. Wenn das ganze nicht verfassungsrechtlich so bedenklich wäre, könnte man sagen, dass das alles perfekt inszeniert war.


    Damit unterstreicht die SPD aber auch, dass sie als Regierungspartei nichts taugt. Wenn sie ihre eigenen Parteiinteressen und Tradition über Deutschland stellt, dann ist sie in der Opposition wirklich besser aufgehoben als in der Verantwortung.

    23.05.2009, 17:18 Uhr...VfB Stuttgart nach 3:1 in München Deutscher Meister 2009, Diego beendet in seinem letzten Spiel für Werder Wolfsburger Titelträume...

  • Zitat

    Damit unterstreicht die SPD aber auch, dass sie als Regierungspartei nichts taugt. Wenn sie ihre eigenen Parteiinteressen und Tradition über Deutschland stellt, dann ist sie in der Opposition wirklich besser aufgehoben als in der Verantwortung.


    Hm, dann ist die CDU ebenso ungeeignet (Kohl, 1983, Vertrauenfrage). Wen schlägst du dann vor?

  • Re: Re: Hemmungslose Lügnerin


    Zitat

    Original geschrieben von Carsten Es liest sich natürlich klasse, derartige Vorwürfe vom Stammtisch nach Hause zu bringen


    Klar, aber dann musst Du diesen Vorwurf vor allem ntv un n24 machen! ;)
    Dort kam diese "Eilmeldung" gestern Nacht, u.a. auch im "roten Laufband"!!


    Zu Deiner, im übrigen ganz persönlichen Interpretation der damaligen Geschehnisse gäbe es von meiner Seite trotzdem noch sehr viele "Fragezeichen".
    Und nicht zuletzt die vorausgesetzte Serosität der jeweiligen Quelle darf durchaus auch hier in Frage gestellt werden.
    Allerdings fehlt mir die Zeit und vor allem die Muse, stundenlang entspr. Protokolle zu durchstöbern!
    Für mich gilt und galten jedoch die bereits oben genannten Verbreiter dieser besagten Info bisher als durchaus seriös, journalistisch korrekt und vor allem als weitgehend unparteiisch.


    Mir liegt es fern, unberechtigt jemanden der Lüge zu bezichtigen, allerdings liegt es mir genau so fern, offensichtliche "Interpretationsspielräume" nun nicht auch als solche zu benennen.
    Insofern ist die derzeitige Situation, konkret zu dieser spez. Thematik also nicht ganz eindeutig und so wirklich nicht abschließend zu bewerten.


    Deshalb bleibt mir nur der erneute Hinweis darauf, dass wir alle auf die mehr oder weniger gleichen Informationsquellen angewiesen sind!



    Außerdem liegt mir viel an der weitaus wichtigeren Feststellung, dass diese "Duell-Spektakel" für mich leider eine unkritische Annäherung an die berühmten politischen "amerikanischen Verhältnisse" darstellt.
    Gerade die sich hier nun aktuell ergebende Erbsenzählerei (wobei ich mich da meine Position durchaus auch kritisch bewerte), zeigt die Gefahren solch einer politischen Personalisierung.
    Es liegt wohl am Wesen des Menschen, dass er allzu gerne sich lieber an Personen, als an Themen reibt.
    Dann wird eben leider auch die Gefahr der emotionallen Überreaktion weitaus größer, als wenn man sich nur mit den jeweiligen Themen u. Visionen auseinandersetzt.


    Mir muss ich eben eingestehen, dass ich selbst ein "Opfer" dieses emotionalem Fall out geworden bin.


    In einer leider zunehmenden "Mediokratie" ist man eben auf kurz oder lang in der Position, sich nur noch aussuchen zu können, wessen journalistischer "Wahrheit" man mehr glauben schenkt!




    Noch etwas wichtiges: "isch hab gar keinen Stammtisch!" :confused:

    Ich bin zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchen!

  • Re: Re: Re: Hemmungslose Lügnerin


    Zitat

    Original geschrieben von dr zuzelbach
    Außerdem liegt mir viel an der weitaus wichtigeren Feststellung, dass diese "Duell-Spektakel" für mich leider eine unkritische Annäherung an die berühmten politischen "amerikanischen Verhältnisse" darstellt.


    Also das sehe ich nun überhaupt nicht. Hast Du mal eines dieser Duelle in den USA gesehen? Da geht es schon ziemlich anders zu.


    Weiterhin ist es so, dass in den Staaten diese Duelle wirklich eine Wahl entscheiden können, weil die Menschen dort mental in viel größerem Maße als hier eine Person und nicht eine Partei wählen.


    Dass diese Duelle hierzulande nicht wirklich wahlentscheidend sind, wird sich am 18.09. zeigen, wenn Merkel mit mehr oder weniger deutlichem Vorsprung gewinnen wird, obwohl die Zuschauer mit deutlicher Mehrheit Schröder als den Gewinner des Duells sahen.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    [...] Dass diese Duelle hierzulande nicht wirklich wahlentscheidend sind, [...]

    ... hat sich 'im kleinen' bereits gezeigt; z. B. Steinbrück VS Rüttgers. Wenn ich mich recht erinnere, lag der CDU-Kandidat lt. einer Umfrage nach dem Fernsehduell bei wichtigen Sachfragen vorn. Trotzdem überzeugte Amtsinhaber Steinbrück die Mehrheit der Zuschauer.


    Wie dies final ausging, dürfte ja noch jedem bekannt sein ... .


    Mal allgemein zu TV Duellen: Wir sind da einfach noch ein paar Schritte hinter den Amerikanern zurück. Ein wenig hat sich jedoch schon (imho) zum Vorteil geändert; z. B. dass Angie und Gerd sich direkt ansprechen durften. Auch wenn sich Deutschland nicht mit den USA vergleichen läßt - bin sicher, dass wir in einigen Jahren auch da nachziehen. Ob's sinnvoll ist darf/muß jede(r) für sich entscheiden ;)


    Cheers, Laubi (der sonst gar nicht, bzw. kaum in Politik Themen schreibt)

    Newbie-Reloaded :-)

  • Ich finde, den Vergleich kann man schlecht ziehen. Der US-Präsident ist das unbestrittene Staatsoberhaupt, nicht nur politisch, sondern auch in jeder anderen Hinsicht "Anführer" der USA. Der Bundeskanzler ist der Chef der Regierung, nicht mal das offizielle Staatsoberhaupt. Das bei ersterem der Personenkult eine viel wichtigere Rolle spielt, ist logisch.

    23.05.2009, 17:18 Uhr...VfB Stuttgart nach 3:1 in München Deutscher Meister 2009, Diego beendet in seinem letzten Spiel für Werder Wolfsburger Titelträume...

  • Zitat

    Original geschrieben von ashd
    Hier im Thread ging es darum (um die Einnahmeausfälle für den Staatshaushalt) jedoch überhaupt nicht.


    Vielleicht dir nicht, aber ich habe das auch in früheren Beiträgen schon erwähnt. Und es gehört natürlich dazu, dass man sich auch die Durchführbarkeit anschaut, sonst kann man ja gleich die Linkspartei wählen, die auch alles mögliche (unbezahlbare) versprechen.


    Zitat

    Thema war vielmehr, da Brainstorm das oben angesprochen hatte, die soziale Ausgewogenheit des Kirchhof-Modells.


    http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF…Tpl~Ecommon~Sspezial.html


    Zitat


    Auch das renommierte Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin findet keine Bestätigung für Kirchhofs These. Es hat sein Modell nachgerechnet. „Nach unseren Analysen werden die Reichen am stärksten entlastet”, erklärt Stefan Bach, Steuerexperte des DIW. „Und das nicht nur absolut, sondern auch relativ zum Einkommen, das heißt, die Einkommensverteilung wird ungleicher” (siehe Tabelle).

    "That's not a hair question. I'm sorry." - 01/31/07 - Never forget!

  • Zitat

    Original geschrieben von astro73
    Es ist (für 99%) derjenigen, die davon betroffen sind völlig unrealistisch die Steuerabgaben auf 10% zu senken, wo hast du das her?


    Deine Sichtweise der Dinge ist IMHO wirklich asozial. Viel Spass in New Orleans. Kann nur hoffen, dass du kein Schwarzer bist. :(


    1. Kann man seinen Steuersatz nciht senken. Sein zu versteuerndes Einkommen aber sehr wohl. Der Normalbürger hat nur wenige Möglichkeiten. Ein Reicher schon mehr. Somit kann er soviel Schnickschnack absetzen, daß sein zu versteuerndes Einkommen so niedrig sinkt, daß er im Prinzip nur noch 10 % seines Einkommens versteuert. Einfach weil nicht sein komplettes Einkommen steuerpflichtig ist, weil er soviel abschreibt. Beispiel: Er verdient 100.000 € und müßte eigentlich sagen wir mal 40 % also 40.000 € abgeben. Wenn er aber durch Abshreibungen, etc. sein zu versteuerndes Einkommen von 100.000 die er tatsächlich kriegt auf 50.000 senkt. Dann muß er hier nur noch 20.000 bezahlen. Das heißt er bezahlt anstatt 40 % letztendlich nur noch 20 % weil er sein zu versteuerndes Einkommen entsprechend gesenkt hat. Nachvollziehbar was ich meine?


    sozial - asozial
    Wenn sozial bedeutet, daß die Starken die Schwachen (egal ob unverschuldet oder nicht) stützen müssen, ja, dann bin ich asozial im Sinne von Gegenteil von sozial.
    Außerdem hat meine Ansicht nix mit New Orleans zu tun. Ich sprach ja auch von Sonderregelungen... außerdem gibts zumindest bei uns in Deutschland auch entsprechende Versicherungen gegen Überschwemmungen o.ä. man könnte sich auch für den Fall, daß eine Versicherung sagt, das ist mir zu gefährlich, ich versichere Dich nicht, Geld einfach bei Seite legen, also sparen...
    Es gibt soviele Möglichkeiten für sich selbst zu sorgen. Man muß sie nur nutzen! Und wer sie nciht nutzen will - der zieht eben irgendwann den Kürzeren. Wer sie nicht nutzen kann - dem muß geholfen werden (somit bin ich ja doch wieder sozial ;))

  • Zitat

    Original geschrieben von No.Time
    Was haltet ihr von folgendem Gedankenspiel:
    Wahlergebniss würde für Rot Rot Grün reichen, im Bundestag stellen sich zur Wahl Angie, Oskar, Guido, Fischer und .... Münte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es so ablaufen würde. wie seht ihr das? wowi und konsorten sind doch schon lange geil drauf mit der PDS auch auf Bundesebene ins Bett zu springen

    Das glaub ich nicht ... wenn die SPD das wirklich gewollt hätte, dann hätten sie nicht so an Schröder klammern dürfen und sich zur Agenda 2010 bekennen dürfen ... ausserdem wäre es dann falsch gewesen Schröder ins Duell zu schicken. Das wäre ja dann reine Wählerverarsche gewesen.


    Hinzukommt das die Linkspartei ja 2005 noch nicht in die Regierung will.


    Ich denke das die SPD nach links rutscht wenn sie nicht in die Regierung kann, aber wenn sie irgendwie in die Regierung kann, wird sie an der Agenda festhalten.


    Und wenn Rot-Grün und Schwarz-Gelb nicht geht, dann wären die grosse Koalition und die Ampel eine Möglichkeit.


    Am allerliebsten wäre mir die Ampel, den dann könnte die FDP mehr Wirtschaftskompetenz in die Regierung einbringen und die Bürgerrechte stärken ... und ausserdem wären wir dann Schily schell und unkompliziert los, und Beckstein müsste auch draussen bleiben.

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