Bundestagswahl 2005

  • Die Wahl ist diesmal wirklich eine Qual - zumindest für mich.


    Als Bayer und Unternehmer wäre die Farbe eigentlich schon vorgezeichnet, und auch die MwSt-Erhöhung ist für mich persönlich nicht so schlimm (es gibt ja viele Dinge, die als Geschäftsausgabe USt-Frei sind und viele Dinge, die beim reduzierten Satz von 7% bleiben), aber für meine "Lämmer" an denen mein Einkommen mit dranhängt wäre das schon schlimm. Dinge wie die Abschaffung der Eigenheimzulage oder die Kopfpauschale gehen natürlich gar nicht.


    Rot-Grün hat mir in der Vergangenheit so viele Unannehmlichkeiten (Ökosteuer, Meisterpflicht für Elektronik- und Computerberufe, hingegen unfairerweise Meisterpflichtbefreiung für andere Berufe) und Scherereien gemacht daß diese Parteien einfach absolut unwählbar sind. Die Türkei-Argumentation heute im TV-Duell hätte eher zum Bush gepasst, klingt ja fast so als sollten wir die Türkei assimilieren, unsere Arme in deren Osten stationieren und dann bei Gelegenheit das Öl "sichern"...


    Zu PDS, Linkspartei und anderen Gestalten spare ich mir jedlichen Kommentar.


    Bleibt wohl nur noch die gute alte FDP-Spaßpartei übrig - immer noch besser als im Falle einer Stimmvergabe an die anderen sich virtuell indirekt selber das Messer reinzurammen...


    Eine Partei die mir hilft und die die Dinge für mich besser macht, gibt es leider sowieso nicht, nur umgekehrt (=rot-grün).

    Früher konnte man Drachen töten und durfte dann eine Jungfrau heiraten -
    heute gibt's keine mehr und man muss den Drachen heiraten :-(

  • qwasy


    mir fällt spontan auch keine perfekte lösung ein, aber die massenstudiengänge wie bwl und jura haben andersrum das problem, dass ohne die richtigen MIttel, die Bibs total den Bach runtergehen...was auch wieder schlecht ist. so oder so, studiengebühren werden kommen und wir werden hoffen müssen, das sie für unsere Zwecke verwendet werden und nicht zur sanierung irgendwelcher haushalte verwendet werden!



    zum Kanzlerduell ganz kurz ein paar Anmerkungen:
    - ich fand Angie oft sehr schnippisch und überraschend schlagfertig
    - schröder war so lala
    - die Wahlkampfmanager bei RTL waren ja voll für die Tonne! Der SPDler hat einfach fröhlich seine Parolen von sich gegeben, während der CDU Vertreter versucht hat das ganz objektiv zu beurteilen... aber er hats irgenwdie nicht geschnallt, dass er mal was für Merkel sagen sollte um ein ausgewogenes Bild zu präsentieren

    Original geschrieben von addictivebn Ich kann nachwievor schmerzfrei telefonieren, toi, toi,toi.
    zu den scharfen Kannten am K700

  • Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Eben, "horrend" ist doch wohl wirklich etwas anderes. Ein 5-jähriges Studium summiert sich auf 5.000 EUR. Sofern Du nicht ein "Orchideenfach" studierst, das zwar möglicherweise Deinen Neigungen entspricht, später aber allenfalls zu intellektuellen Taxifahrten für Deine Fahrgäste gereicht, ist der Betrag innerhalb weniger Monate im Arbeitsleben zurückbezahlt.


    Natürlich zahlen Akademiker später oft auch mehr Steuern als die Nichtakademiker, aber der Zusammenhang ist eher diffus. Warum also nicht gleich die Studenten an den Kosten beteiligen? Nebenbei ist damit die Hoffnung verbunden, dass die Studenten bedarfsgerechtere Studienfächer wählen. Arbeitslose Akademiker haben wir schließlich auch mehr als genug.


    Das Problem ist allerdings nicht, dass ich die Gebühren später schnell zurück zahlen kann, sondern jetzt jedes Semester aufs neue aufbringen muss. Mit nem Kellnergehalt als Nebenjob nicht wirklich einfach.


    Aber ich glaube das führt hier zu nichts. Meine Neigungen sind garantiert nicht kongruent zu den Inhalten eines "Orchideenfaches". Ich werde später mit ziemlicher Sicherheit die Union wählen, damit man mir mein schönes hohes Gehalt nicht an jeder Ecke kürzt. Aber eben jetzt bringt mir das gar nichts, weil es noch ein bisschen dauert bis ich am Ziel bin.

  • Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Ist das ein Bewerbungsschreiben für den nächsten Dodo der Woche?
    ;)


    Bist Du ein Fan von diesem Typen? Ich meine - nicht dass es mich wundern würde - im Gegenteil, es würde einiges erklären... ;)


    Obgleich mir der *JEHOVA* Neoliberalismus durchaus nicht wesensfremd ist - den Hardcorekapitalisten der ganz alten Schule muss man trotzdem nicht unbedingt nach dem Munde reden.


    Aber es ist schon interessant, wie die Meinungsbilder der Leute so zustandekommen... ;)


    Um den Gedankengang des Herrn Baron mal aufzugreifen: Die Geschichte wird irgendwann in vielen hundert Jahren mal zeigen, dass es in der Tat so war, dass der Sozialismus, wie wir ihn kennengelernt haben, eine gute, aber schlecht umgesetzte Idee war. Hierbei muss man von der Prämisse ausgehen, dass der uns bekannte Sozialismus seine ideologischen Ursprünge vor allem in den Ideen zweier heute kaum mehr bekannter Herren Namens Marx und Engels hatte, deren Theorien ca. 99% der Leser hier - einschl. qwasy - kaum wirklich geläufig sein dürften.


    Die Idee der beiden war nie, dass ein kommunistisches Land ein Regime braucht, um die eigene Bevölkerung zu unterdrücken und einzusperren. Vielmehr hatte man die Idee von einer Gesellschaftsordnung, die - extrem vereinfacht ausgedrückt - nicht länger die Anhäufung von materiellen Werten, das Streben nach persönlichem Profit, als Triebfeder der gesellschaftlichen Entwicklung hat.


    Das Problem mit dem Sozialismus, wie wir ihn kennengelernt haben, bestand und besteht darin, dass dies in unserer heutigen Epoche noch nicht möglich ist. Eine solche Gesellschaft ist erst dann realisierbar, wenn die Versorgung mit Energie und die Produktivität bei der Herstellung von Gütern ein solches Maß erreicht hat, dass ALLE normalen materiellen Bedürfnisse ALLER Menschen zu jedem beliebigen Zeitpunkt befriedigt werden können. Vor allem funktioniert eine solche Gesellschaftsordnung nur mit wirklich ALLEN Menschen zusammen, und nicht etwa nur in bestimmten Ländern.


    Wer sich dieser Idee völlig verschließt, betrachtet die hier derzeit herrschende Gesellschaftsordnung offenbar als die Krönung dessen, was eine Gesellschaft erreichen kann. Welch ein fatalter Irrtum, welch bedauernswert visionslose Menschen, die so denken...


    BTW: "Im Prinzip" kennen wir eine solche Gesellschaftsordnung bereits: Sie findet auf der Erde in "Star Trek" statt! :D

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Es gibt Bildungskredite, ich verstehe die Aufregung nicht, wenn das Geld an den Unis ankommt, dann freue ich mich sogar auf Studiengebühren (bin quasi am Anfang des Studiums), da es die Vorlesungen von den Studenten befreien wird, die nicht aus Überzeugung studieren.

  • und man kann sich auch mal beschweren, wenn die Profs als Vorlesung aus ihrem Buch vorlesen oder Folien von vor Jahren haben..

    Original geschrieben von addictivebn Ich kann nachwievor schmerzfrei telefonieren, toi, toi,toi.
    zu den scharfen Kannten am K700

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Bist Du ein Fan von diesem Typen? Ich meine - nicht dass es mich wundern würde - im Gegenteil, es würde einiges erklären... ;)


    Seine Kommentare sind in der Regel das erste, das ich in der Wirtschaftswoche lese - sie stehen aber auch auf der ersten Seite ;)


    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007 Hierbei muss man von der Prämisse ausgehen, dass der uns bekannte Sozialismus seine ideologischen Ursprünge vor allem in den Ideen zweier heute kaum mehr bekannter Herren Namens Marx und Engels hatte, deren Theorien ca. 99% der Leser hier - einschl. qwasy - kaum wirklich geläufig sein dürften.


    Neben Adam Smiths "Wohlstand der Nationen" steht bei mir "Das Kapital" im Bücherschrank - zumindest dort vertragen sich die beiden recht gut. Gelesen habe ich Letzteres aber tatsächlich nur in Auszügen. Während der eine die Menschen beschreibt, wie wir sie kennen, versucht der andere eine Welt zu konstruieren, die die Menschheit, so wie wir sie kennen, niemals zustande bringen wird.
    Das Regime, das immer mit dem Sozialismus und dem Kommunismus einhergeht, ist nunmal erforderlich, um den Leuten zu "vermitteln", dass das Staatssystem gut ist :rolleyes: Dass der Staat perfekt für seine Bürger sorgen kann. Dass der einzelne Bürger mehr oder weniger dumm ist und selbst damit überfordert ist, für sich zu sorgen.
    Die Frage, die sich stellt, ist, welche Lehren man aus einer Staats- und Wirtschaftsform ziehen kann, die nicht den Menschen berücksichtigt, sondern implizit von mehr oder weniger identischen Human-Maschinen ausgeht. Insofern finde ich das Bild menscherverachtend.

    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007 BTW: "Im Prinzip" kennen wir eine solche Gesellschaftsordnung bereits: Sie findet auf der Erde in "Star Trek" statt! :D


    Und selbst dann sind wieder einige gleicher als andere...

  • Zitat

    Original geschrieben von No.Time
    und man kann sich auch mal beschweren, wenn die Profs als Vorlesung aus ihrem Buch vorlesen oder Folien von vor Jahren haben..


    Das kannst Du auch heute.
    Der Prof von heute ist ein viel beschäftigter Mensch, der neben der universitären Laufbahn oft über weitere Standbeine verfügt. Kein Wunder, dass der eine oder andere seinen Bildungsauftrag schon mal ein wenig vernachlässigt...:rolleyes:


    Solange es keine Bewertungssysteme wie im Amiland gibt, werden Studiengebühren daran auch nichts ändern.


    Zitat

    Original geschrieben von _-=voodoo=-_
    Es gibt Bildungskredite, ich verstehe die Aufregung nicht, wenn das Geld an den Unis ankommt, dann freue ich mich sogar auf Studiengebühren (bin quasi am Anfang des Studiums)


    Wenn das Geld auch tatsächlich an den Unis ankommen würde...
    Bildungskredite sind sicherlich eine Lösung, werden aber viele abschrecken.

    Zitat


    ..da es die Vorlesungen von den Studenten befreien wird, die nicht aus Überzeugung studieren


    Für die, die sich das Studium von Mama & Papa finanzieren lassen, wird sich dadurch (bzw. an deren Einstellung) nicht viel ändern (solange es die Eltern mitmachen / mitmachen können).


    Der Student, der ohnehin schon über sehr begrenzte finanzielle Mittel verfügt, der gehört eher zu denen, die ihr Studium versuchen möglichst schnell zu absolvieren. Leider auch zu denen, die von Studiengebühren am stärksten betroffen sind.


    Eine bessere Lösung ist eine Umstrukturierung der Studiengänge. In vielen Studiengängen wird schon am Anfang ordentlich gesiebt. Bei mir sind es gerade mal knapp 20 Leute die es bis zum Ende gebracht haben (bzw. noch dabei sind) von ursprünglich 80.
    Die meisten verschwinden schon in den ersten Semestern.

    mfg supersiggi

  • Merkels Auftritt spricht für die CDU.CDU kann nur bellen,aber reißen können die nichts.
    Eine tolle Party :rolleyes:
    Auf meine Stimme können die lange warten.
    Die CDU ist wirklich noch schlimmer als die SPD! :mad:

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  • Ich habe gestern das mit Spannung erwartet TV- Duell gesehen und muss sagen daß ich von Merkel überrascht war. Sie hat in der Tat ihre „Hausaufgaben“ gemacht. Schröder war zwar um Längen besser (er gab sich seriöser und staatsmännischer) aber Frau Merkel hat sich ganz schön gesteigert was Ihre Auftritte angeht. Sie könnte wirklich eine „Staatsfrau“ werden.


    Aber Merkel machte den gleichen Fehler wie damals Stoiber: Sie stellte das CDU Programm nicht detailierter vor und erklärte es, sondern Sie wies Schröder sehr oft auf dessen angebliche Fehler in seiner Regierungszeit hin. Aber Schröder konterte schlagfertig. Ein Beispiel:


    Merkel: Ich senke die Ökosteuer um 3 Prozent um Öl günstiger zu machen.
    Schröder: Dafür erhöhen Sie aber die MwSt um 2 Prozent und Öl ist wieder nahezu gleich teuer.


    Im Boxen würde ich sagen: Das war eine starke Linke.


    Ich finde, auch gemessen an der oben genannten Aussage, daß Schröder sein Regierungsprogramm besser und überzeugender dargestellt hat. Ich denke daß sich Merkel zu sicher ist und daher hat sie gestern die Chance nicht genutzt zu Punkten.


    In der nachfolgenden Forsa Umfrage hat man gesehen daß im Schnitt 13 Prozent der Wähler Ihrer Wahlentscheidung korrigiert haben. Wenn man nun annimmt daß es sich hierzu um ca. 6 Prozent handelt welche nun Rot wählen, dann wird es in der Tat wieder knapp für die CDU.

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