Bundestagswahl 2005

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Aber jetzt schweifen wir wirklich ab... ;)


    Nö, eigentlich nicht, die Föderalismusdebatte ist nämlich sehr wohl ein Thema, das immer wieder, aber leider zu zaghaft, diskutiert wird und irgendwann gelöst werden muss, weil es sonst immer wiederkommen wird. Es ist übrigens auch ein mögliches Argument für ein Bündnis der Großen, weil die nur zusammen das Grundgesetz ändern können und es ohne ein Bündnis nicht tun werden, um ihre jeweiligen Pfründe zu sichern. Da schließt sich auch der Kreis zur Linkspartei, denn wenn es der gelingen sollte, so ein Bündnis herbeizuführen, wäre man schon mal wesentlich näher an der Lösung dieses Problems dran.

  • Zitat

    Wie kommt es also zu der ganzen Aufregung? In einem Interview ist der englische Komödiant John Cleese einmal gefragt worden, was er von „political correctness” halte. Seine Fernsehserie „Fawlty Towers”, um die es ging, hatte tausend Verstöße gegen Minderheiten begangen: Einwanderer, Köche, Alte, Hotelbesitzer, Offiziere, Deutsche. Darauf angesprochen hat der Spaßmacher etwas sehr Ernstes erwidert: Politische Korrektheit sei eine gute Sache, sie schütze Minderheiten. Aber es werde immer dann problematisch, wenn diejenigen Mitglieder einer Gruppe, die am empfindlichsten seien, den Ton angäben und die Standards festlegten. Das führe nämlich dazu, daß die Minderheit der Extraempfindlichen und Leichtbeleidigten bestimme, was jeweils zu einer Sache noch gesagt werden kann.


    Artikel Wahlkampf
    Ist was?
    http://www.faz.de
    Unter Aktuell-Feuilleton-Hintergründe

  • Zitat

    Original geschrieben von o2neuling
    Nö, eigentlich nicht, die Föderalismusdebatte ist nämlich sehr wohl ein Thema, das immer wieder, aber leider zu zaghaft, diskutiert wird und irgendwann gelöst werden muss, weil es sonst immer wiederkommen wird.


    Ja, schon. Nur hat es mit dem Thema dieses Threads eigentlich trotzdem nichts zu tun.

    Zitat

    Da schließt sich auch der Kreis zur Linkspartei, denn wenn es der gelingen sollte, so ein Bündnis herbeizuführen, wäre man schon mal wesentlich näher an der Lösung dieses Problems dran.


    Very good point! :top:


    Wobei das Problem der Förderalismusdebatte natürlich vor allem darin besteht, dass da viel zu viele Leute dabei sind, die ihre Pfründe dahingehen sehen. Da nehmen sie sich nämlich ALLE nichts, egal ob rot oder schwarz oder grün oder gelb oder bunt oder wasauchimmer. Weswegen ich denke, dass wir diesbzgl. in diesem Leben keine wesentliche Änderung mehr erfahren werden.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Sorry, es ist gnadenlos off-topic, aber ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass es bei dieser Wahl möglicherweise massenhaft Überhangmandate geben wird? Nur mal so als Denkanstoß... Ganz so off-topic ist es gar nicht, ich erklär's mal: Überhangmandate gibt es, wenn eine Partei in mehr Wahlkreisen absolut die meisten Stimmen erreicht, als ihrem relativen Stimmenanteil entspricht. Sollte diese Debatte tatsächlich dazu führen, dass die CDU in weniger Wahlkreisen absolut die meisten Stimmen bekommt, dann werden hier massenhaft Überhangmandate verbraten. Daran merkt man, wie kontraproduktiv die Entgleisungen eigentlich sind.

  • Irgendwie komme ich mir vor wie in einer Zeitreise.
    Und irgendwie hatten wir das doch schon mal. :D

    Zitat

    KANZLER-WAHLKAMPF


    Schröder startet Kampagne mit Bush-Kritik


    Gerhard Schröder hat sich in seiner ersten großen Wahlkampfrede eines bewährten Stilmittels bedient: Er kritisierte den US-Präsidenten und dessen Gewaltdrohungen gegenüber Iran. Angela Merkel warf der Kanzler Führungsschwäche, Edmund Stoiber Geschmacklosigkeit vor.


    http://www.spiegel.de/politik/…and/0,1518,369698,00.html


    Es stellt sich jetzt doch die Frage, wer mehr mit den Gefühlen und Stimmungen der Menschen spielt und für wie dumm er eigentlich die Wähler hält.
    Stoiber oder Schröder?

  • Naja, so ganz vergleichen kann man das ja nun nicht wirklich. Stoiber macht sich mit seinen Äußerungen die, die er anspricht, zum Feind. Ob er damit irgend jemanden überzeugt, ihn zu wählen, der ihn nicht auch so gewählt hätte, darf bezweifelt werden. Insofern war das halt einfach nur dumm.


    Schröder dagegen verprellt mit seiner Äußerung kaum jemanden, kann also im besten Fall nur zusätzliche Stimmen gewinnen. Das ist im Vergleich eher schlau - und Recht hat er IMHO zudem auch - Bush ist ja genauso ein Tiefflieger wie Stoiber; über den kann man gar nicht genug herziehen... :D

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Bush ist ja genauso ein Tiefflieger wie Stoiber; über den kann man gar nicht genug herziehen... :D


    Siehst du, damit sind doch die Fronten klar.
    Jeder sucht sich die Argumente raus, die in sein Weltbild passen.

    Da wird es schwer mit dem Versuch zu Überzeugen.


    Meine Meinung zu dem Thema, hatte ich schon mal geschrieben, ich halte von der Wirtschaftspolitik von Rot/Grün überhaupt nichts.


    Überhaupt ist es doch so, dass eigentlich immer, die Realität, nur selektiv wahrgenommen wird.
    Der Mensch ist halt manipulierbar.


    Und die ganzen Schlachten, die jetzt geschlagen werden, dienen nur dem einen Zweck, die Fronten zu verhärten, um die eigene Klientel bei der Stange zu halten, und um die Unentschlossenen zu polarisieren.

  • Aber am Beispiel Bush zeigt sich wieder einmal deutlich was in der Poltik passieren kann, wenn Frustrierte oder Leute, die sich keine Gedanken machen wollen oder können, wählen gehen.


    Und ich bleibe trotzdem dabei, hätten sich vor 1933 ein paar mehr Leute mal die Mühe gemacht besser auf die Inhalte der "braunen Rattenfänger" zu schaun, wäre die ganze Greueltaten danach so passiert.


    Es ist aber immer noch so das bei zu vielen Wählern einfache, aber falsche Thesen mehr Gehör finden als komplexe und richtige Ánsichten.

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    Ericsson T39m
    Legends never Die!
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  • Bei einem muß ich BigBlue007 aber ganz deutlich zustimmen: Wer glaubt, daß eine Demokratie dazu führt, daß immer die besten möglichen Entscheidungen getroffen werden, der weiß wenig bis gar nichts über das eigene politische System. Der große Vorteil ist, dass man in einer Demokratie "das schlimmste" verhindern kann (es sei, denn eine große Mehrheit ist dafür, was im Umkehrschluß bedeutet, dass es wohl nicht "das schlimmste" ist) - wobei die Anführungszeichen bewußt gesetzt sind. Die Regierungsfrom wo eine gebildete Elite alleine bestimmt was politisch passiert, die heißt anders. Wir werden doch hier nicht etwa Verfassungsfeinde unter uns haben, oder?


    Es ist natürlich sehr krass, dass sich manche hier wünschen, dass man die welche völlig widerstrebende politische Meinungen vertreten (sei es aus Protest, Frust, Geldgeilheit oder was auch immer), am besten von der Wahr ausschließen, "umerziehen", Vernunft einprügeln, oder beschimpfen müsse. Auch die haben natürlich nichts verstanden und stellen eine größere Gefahr für die Demokratie dar, wie Leute die an extremen (aber legalen) Rändern wählen...

    "That's not a hair question. I'm sorry." - 01/31/07 - Never forget!

  • Ossis sind Türken


    Der Artikel ist fast zwei Jahre alt, aber immer noch sehr lesenswert, weil er einige sehr interessante Ideen enthält. Die Andeutungen aus dem Bierzelt, die Reaktionen und Gegenreaktionen passen jedenfalls zu diesem Vergleich wie die Faust aufs Auge - es lohnt sich, sich mal auf den Gedanken einzulassen und Konsequenzen zu ziehen.

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