Bundestagswahl 2005

  • Es gibt Möglichkeiten im Osten billiger davon zu kommen, aber glaube mir, die gibts z.B. in Niedersachsen auch. So pauschal kannst du das gar nicht betrachten.


    Und nochmal zum ALGII: Es geht nicht um eine Relation. Es geht darum, dass die Leute auch von irgendwas leben müssen. Und in dem Bereich in dem sich ein ALGII Empfänger bewegt (davon ausgehend, dass er nicht schwarz arbeitet) gibt es in Sachen Lebensunterhalt keinen Unterschied zwischen Ost und West.


    Nochmal zur Infrastruktur: Ich mag es nicht, wenn von sinnlosen Investitionen gesprochen wird. Autobahnen und Gleistrassen sind ein wichtiger Standortfaktor um überhaupt Industrie anlocken zu können. In einigen Gebieten funktioniert das mit Erfolg. Und es ist definitiv ein weiterer Ausbau nötig, weniger im Bereich Autobahnen (die angefangenen Projekte sollten fertig gestellt werden) sondern auch im Bereich der Bundesstrassen. In den meisten alten Bundesländern ist es überhaupt kein Problem mal 60-70km zur Arbeit in eine größere Stadt zu fahren. Die Strecken sind meist gut ausgebaut.
    Von meiner Heimat nach Erfurt (70km) dauert es mittlerweile 1 1/2 Stunden. Ich gehe nicht davon aus, dass sich in den ländlichen Regionen wirtschaftlich viel tun wird, aber zumindest die Ballungsräume müssen in akzeptablen Zeiten erreichbar sein.
    Ich weiß aber auch, dass durch die Investitionen in den neuen Ländern viele Strassen in den alten vernachlässigt wurden. Der Unterschied ist teils deutlich spürbar. Da muss man sich evt. angleichen.



    MfG

  • So ein Blödsinn...
    Langsam weichen die Politiker immer mehr von unserem Grundgesetz ab. Da steht nämlich, dass jeder Bürger gleichbehandelt werden soll. Aber SPD will jetzt den Reichen unter uns das Leben schwer machen, indem sie ihnen Geld abziehen. Und jetzt das.


    Am Meisten stört mich aber, dass die Bayern immer als die Bösen hingestellt werden. Ich komm aus Bayern, halt aber vom Stoiber ziemlich wenig. Und besonders von dem Blödsinn, den er sagt. Und das es den Bayern besser geht haben wir auch nicht dem Stoiber zu verdanken, sondern auch dass wir ziemlich viele Industriezweige im Gebiet haben (BMW, Audi, Siemens). Und besonders BMW steht ja ähnlich wie Audi im grünen Bereich.


    Aber grad hör ich in den Nachrichten, dass auch die Merkel der Meinung ist, dass der Osten in der Wahl nur äußerst wenig bringt...

  • Da wollen wir aber nochmal genau hinhören. Was heißt "auch"? Diese Aussage ist ja nun eine völlig andere als die von Stoiber und bezieht sich einfach nur auf Zahlen und Prozente.



    Vielleicht mal wieder on topic:


    Ich habe vorhin in den Nachrichten ganz was anderes gehört: Es tauchen jetzt alle möglichen anderen Meldungen auf, wo von Augenzeugen weitere verbale Entgleiser Stoibers auf der letztwöchigen Wahlkampftour durch bayerische Bierzelte berichtet wird. Merkel soll ihn inzwischen angerufen und zur Schnecke gemacht haben... :D


    Hinter dem Ganzen könnte natürlich auch ganz was anderes stecken: Nachdem Stoiber es vor 3 Jahren vergeigt hat, gönnt er es Merkel einfach nicht, hofft also, dass die Union nicht gewinnt.


    Im Grunde ist das gar nicht mal so weit hergeholt - seine eigene Position könnte sich im Falle des Gewinns der Wahl durch die Union eigentlich nur verschlechtern: Entweder, er entscheidet sich dafür, einen Ministerposten in Berlin anzunehmen. In dieser Rolle macht er sich zum Affen, denn er weiß auch selbst sehr gut, dass er ein Politiker ist, der nur in Bayern funktioniert, von weiten Teilen der übrigen Bevölkerung aber abgelehnt wird (das war auch schon vor den aktuellen Ereignissen so). Bleibt er hingegen in Bayern Ministerpräsident, würde man ihm das als Schwäche auslegen. Sei es, weil er mit Merkel nicht wolle, oder weil er eben Angst habe, in Berlin zu versagen.


    Wenn hingegen alles so bleibt, wie es ist, ändert sich auch für ihn nichts. Er ist in Bayern weiterhin der Cheffe, Bayern funktioniert auch mit den Roten in Berlin ganz ordentlich, und er kann weiterhin das tun, was er am Liebsten macht: Gegen den politischen Gegner rumseiern... :D


    Zu Kohl-Zeiten (also da, wo man selbst an der Macht war), kam Stoiber in der Öffentlichkeit eigentlich kaum vor. So richtig profiliert (wer das so nennen mag) hat er sich erst, seitdem er sich seit 1998 ständig das Maul zerreißen kann. Warum sollte er darauf verzichten? ;)

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Als ich von Stoibers "Ausbrüchen" das erste mal gelesen habe dachte ich mir auch, dass die Presse das aufbauscht. Dann habe ich ihn Live im TV gesehen. Es ergaben sich für mich 2 Möglichkeiten:


    1) Der Mann hat ne Macke
    2) Der Mann will nicht, dass Merkel Bundeskanzler wird


    In Punkt 2 stimme ich als mit BB überein :D


    Dazu kommt ja auch seine Haltung zu einer späteren Position in Bundesdiensten. Er schaut sich genüsslich die Wahl an und entscheidet dann, was für ihn am besten wäre. Dass er damit nötige Entscheidungen blockiert (z.B. Merz als Wirtschaftsexperten zurückzuholen), scheint keine Rolle zu spielen.
    Ich finde diese Einstellung bequem und feige. Wenn ihm etwas an einem Ministerposten liegt, dann soll er jetzt sagen was er machen will. Liegt ihm nichts daran, dann soll er dies kund tun und weiterhin sein Ländle regieren.


    MfG

  • faxe318



    Zitat

    Ich glaube eher, dass das zeigt, wie nah sich Linkspartei und NPD in zentralen Punkten sind.


    Ich glaube ich hör nicht richtig!!??? Das kann ja wohl nicht dein Ernst sein so etwas zu behaupten? Ich denke du sollteset dich vorher nen bisschen beseer über die Linkspartei informieren bevor du eine solch schwachsinnige Behauptung von dir gibst!

    For real: Hamburger Understatement.

  • Nunja, dass Linke und Rechte in inhaltlichen Punkten wesentliche Gemeinsamkeiten aufweisen, mag ich zu bezweifeln.
    Im Zusammenhang mit Arbeit und den "Fremdarbeitern" könnte man evt. von gewissen Parallelen sprechen.


    Was beide Parteien auf jeden Fall gemeinsam haben, ist das unverfrorene Sprücheklopfen. Viele Parolen mit wenig dahinter. Wobei ich bei den Linken wenigtens noch von einer vorhandenen Grundintelligenz sprechen würde :D


    MfG

  • Na wenn man einmal in der Schusslinie steht ;)


    Zitat

    Stoiber im Wahlkampf
    Die dümmsten
    Kälber wählen ihre Metzger selbst:


    Die Ost-Schelte von CSU-Chef Stoiber bei einer Veranstaltung in Baden-Württemberg war Medienberichten zufolge kein Einzelfall. In Deggendorf verglich er Anhänger des Linksbündnisses mit Kälbern.


    http://www.netzeitung.de/spezial/neuwahl2005/352974.html

    Nix..............

  • Wobei er da ja gar nicht mal so falsch liegt bezüglich Oskar Lafontaine. Weiß wahrscheinlich keiner der anwesenden 16 Jährigen hier. :D

    "Jeder, der wie ich ein fanatischer Liebhaber der Kleinelektronik ist, weiß, dass man Geräte alle paar Wochen wechseln muss, will man den Zustand tiefer Befriedigung erhalten, den diese Objekte in frischem Zustand erzeugen." Dieter Nuhr - wie recht er doch hat!!

  • Zitat

    Original geschrieben von P_Skuller
      faxe318




    Ich glaube ich hör nicht richtig!!??? Das kann ja wohl nicht dein Ernst sein so etwas zu behaupten? Ich denke du sollteset dich vorher nen bisschen beseer über die Linkspartei informieren bevor du eine solch schwachsinnige Behauptung von dir gibst!


    Er hat recht. Lafontaine ist ein Rattenfänger und Demagoge, wie er auch einer rechten Partei gut zu Gesicht stehen würde. Damit möchte ich nicht sagen, dass Lafontaine das gleiche vertritt wie eine NPD oder eine DVU, aber sein Wahlkampf ist ähnlich platt, den Leuten das Blaue vom Himmel herunterlügend und an den Allerdümmsten und Allerschwächsten ausgerichtet. Durch diese Art von Wahlkampf und Ansprache an die Menschen ladet er die Rechten geradezu ein, auf den Zug aufzuspringen. Nicht umsonst sieht die Rechte die Linkspartei mittlerweile als hochattraktiv zur Unterwanderung an.


    Was Lafontaine macht, ist politisch hochgefährlich, viel gefährlicher als wenn die NPD in Sachsen-Anhalt mal 10% holt und das alles um sein eigenes Ego zu befriedigen.


    Was Stoiber angeht:
    Ich halte Stoiber nicht für dumm. Für mich scheint es auch den Anschein zu machen, dass er nicht unbedingt was dagegen hätte, wenn Merkel die Wahl nicht gewinnt bzw. nicht so deutlich gewinnt, wie es vor einigen Wochen noch hätte möglich sein können.


    Die Strategie könnte sein, mit dieser Art von Wahlkampf mit seinem Stuttgarter Counterpart Oettinger, der auch nicht unbedingt zu den engsten Merkel-Vertrauten zählt (Merkel wollte Schavan als Nachfolgerin von Erwin Teufel), in Bayern und Baden-Württemberg (wobei ich denke, dass in Ba-Wü diese Kritik eher ins Negative umschlagen könnte) sehr hohe Ergebnisse zu erzielen, während Merkel gerade in ihrem "Osten" dank Stoiber und Oettinger weitaus schlechter abschneidet, als man es erwarten könnte. Sollte es nicht zum Regierungswechsel nicht reichen oder es zu einer Großen Koalition kommen, kann Stoiber in seinem geliebten Bayern bleiben und muss nicht als Bundesminister unter Merkel nach Berlin. Und er muss nicht mit der Schmach leben, dass eine Frau das schaffte, was er nicht schaffte.

    23.05.2009, 17:18 Uhr...VfB Stuttgart nach 3:1 in München Deutscher Meister 2009, Diego beendet in seinem letzten Spiel für Werder Wolfsburger Titelträume...

  • Hilden:


    Naja...


    Lafontaine hat damals, wenn ich es richtig zusammenbringe, davor gewarnt, dass die Einheit nicht so einfach - und vor allem nicht so billig - ist, wie die meisten anderen Politiker das damals immer gerne vermittelten, und dass man sich Zeit lassen solle. Im Grunde hat er vor genau der Art von Entwicklung gewarnt, die es dann teilweise auch tatsächlich gegeben hat.


    Im Osten leben heute 20% der Menschen (in Worten: Zwanzig %) an der von der EU vorgegebenen Existenzminimumgrenze - und vom Rest sicher noch eine Menge nicht so weit davon entfernt. Insofern: Wenn der Mann im Osten 20 oder auch 30% holt, dann sind das halt genau die Leute, für die die Wende keine Verbesserung, sondern eine Verschlechterung der persönlichen Lage mit sich gebracht hat.


    Im Westen denken auch heute immernoch viele, dass es den Leuten in der DDR wegen der eingeschränkten Freiheiten dermaßen schlechtging, dass sie die heutigen politischen Verhältnisse in jedem Falle denen von damals vorziehen müssten, egal wie es ihnen wirtschaftlich geht.


    Dies war jedoch nicht der Fall.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

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