Bundestagswahl 2005


  • Entschuldigung, auf welchem fernen Planeten lebst du?


    Wo ist die SPD denn bitte schön in der Bildungspolitik kompetenter? Wenn die SPD in den letzten Jahrzehnten in irgendeinem Sektor Inkompetenz in Reinform bewiesen hat, dann in diesem. Einer Partei, die es nicht mal in der von ihr (ehemals) traditionell regierten Ländern auf die Reihe gebracht hat, ein Zentralabitur einzuführen, als dies in vielen unionsregierten Ländern schon längst Usus war, traust du die Einführung eines bundesweit einheitlichen Bildungssystems zu?? Und Gleichmacherei, ob finanziell, sozial oder bildungspolitisch in Form von Gesamtschulen hat noch nie funktioniert. Menschen haben unterschiedliche Fähigkeiten und Begabungen und die müssen in unterschiedlichen Schulformen gefördert werden (dass das z.T. in Realschulen und umfassend in Hauptschulen nicht mehr funktioniert, muss geändert werden).


    Innere Sicherheit:
    Wenn man nicht ganz blind ist, würde man auch merken, dass sich die SPD und die Union innenpolitisch nur in Nuancen unterscheiden. Die einzige Partei, die noch für Aufrechterhaltung von Datenschutz und Bürgerrechten eintritt, ist (leider) die FDP. Von daher wäre es sinnlos gewesen, auf diese Fragen einzugehen. Beckstein wird die Politik von Schily nahtlos fortsetzen.


    Und Aufbau Ost?
    Sollte man auch gemerkt haben, dass es schlussendlich nichts bringt, Millardenbeiträge in den Osten zu transferieren. Es müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die privatwirtschaftliche Investitionen fördern. Nur Hilfe zur Selbsthilfe bringt etwas nachhaltiges. Das ist mit der Förderung von strukurschwachen Regionen, die es im übrigen schon lange nicht mehr nur im Osten, sondern z.B. auch im Raum Gelsenkirchen gibt, nichts anders als mit Hilfe für Entwicklungsländer. Staatliche Hilfe hilft kurzfristig, ist langfristig aber die Bremse für privatwirtschaftliche Investitionen und Engagement. Wenn ständig subventioniert wird, geht ein wichtiger Anreiz für Leistung verloren, das wiederum schreckt langfristig mögliche private Investoren ab. Und man ist in einem Teufelskreis staatlicher Subventionierung, aus dem man kaum noch heraus kommt.

    23.05.2009, 17:18 Uhr...VfB Stuttgart nach 3:1 in München Deutscher Meister 2009, Diego beendet in seinem letzten Spiel für Werder Wolfsburger Titelträume...

  • Zitat

    Original geschrieben von Stefan
    Es scheint, als sei die Studiengebühr sowohl das größte, als auch das schlimmste anzunehmende Unheil für manche.


    Das ist auch so :D
    Ich kann nur von mir reden - um halbwegs vernünftig leben zu können muss ich 2-3 Tage die Woche arbeiten gehen, für die Uni wird die Zeit dann immer knapper. Mit Studiengebühren sieht es natürlich noch schlimmer aus...trotzdem wird die CDU gewählt. :D


    Schröder fand ich enttäuschend - eher defensiv und sehr vergangenheitslastig.
    Angie ist in den letzten Wochen/Monaten ordentlich gewachsen, das hat sich heute deutlich gezeigt. Von der Souveränität eines Schröders ist sie jedoch nach wie vor noch weit entfernt.
    Inhaltlich war das Duell eher langweilig und uninteressant.

    mfg supersiggi

  • Mädels, der Thread zum Martyn- ...äh... gegen das CDU-Wahlprogramm wurde nicht ohne Grund geschlossen. Belassen wir es also doch besser dabei.



    Stefan

  • @ qwasy


    Und wovon sollen die Studenten das bezahlen? Für die meisten sind schon 100€ monatlich, die man für die Studiengebühren zurücklegen müsste, verdammt viel Geld. Und die meisten arbeiten schon soviel nebenbei, dass das Studium sowieso schon darunter leidet.


    Oute mich hiermit auch als Studentin. ;)



    Aber Studiengebühren wird auch eine Regierung unter der SPD nicht aufhalten können. Das ist eh schon beschlossene Sache in vielen Ländern.

  • Zitat

    Original geschrieben von Shane54
    *schluck* dann bleibt ja nicht viel über, was Du wählen könntest. Vermutlich wurdest weder Du noch ein naher Angehöriger je von einem kommunistischen oder nationalsozialistischen Regime verfolgt.

    Rechtsradikale Parteien kommen natürlich überhaupt nicht in Frage.


    Was ich wähle hängt davon ab, ob ich am 18.9. in FDP oder PDS Laune bin.

  • Um Studiengebühren wird man wohl nicht drum herum kommen, weil schliesslich möchten die Studenten ja auch in modernen und gut ausgestatteten Unis studieren und zudem bin ich mir auch sicher, dass sich die Zahl der Hobbystudenten, die sich ohnehin relativ sicher sind, dass sie ihr Studium nicht oder nicht so schnell vollenden werden, verringern würde.


    Aber muss es zur Bewältigung dieser Gebühren dann auch ein sehr zinsgünstiges, staatlich gefördertes Darlehen geben, so dass die Studiengebühren erst nach Abschluss des Studiums und Eintritt ins Berufsleben (die Höhe der Rückzahlung gestaffelt nach Gehalt) zurückgezahlt werden müssen. Da Berufseinsteiger mit abgeschlossenem Studium i.d.R. doch mehr verdienen als welche ohne und auch längerfristig der Weg in Führungspositionen offen steht, hielte ich das für eine faire Lösung.


    Problem ist natürlich, dass erstmal eine Finanzierungslücke entsteht, bis die ersten Absolventen dann auch tatsächlich ihre Studiengebühren nachträglich bezahlen.

    23.05.2009, 17:18 Uhr...VfB Stuttgart nach 3:1 in München Deutscher Meister 2009, Diego beendet in seinem letzten Spiel für Werder Wolfsburger Titelträume...

  • Zitat

    Original geschrieben von katinkamaus
    Und wovon sollen die Studenten das bezahlen? Für die meisten sind schon 100€ monatlich, die man für die Studiengebühren zurücklegen müsste, verdammt viel Geld.


    Afaik sollen die Studiengebühren in Form eines Kredits erhoben werden, sprich die eigentliche Zahlung erfolgt nach Abschluss des Studiums.
    Nichtdestrotz - ein Einstieg ins Berufsleben mit einem Schuldenberg ist nicht besonders toll...


    Jetzt aber BTT ;)

    mfg supersiggi

  • Zitat

    Original geschrieben von katinkamaus
    Und wovon sollen die Studenten das bezahlen?

    Zur Finanzierung sind verschiedene Formen angedacht, alles läuft letztlich auf Bildungsdarlehen hinaus, die zinsfrei bzw. zinsgünstig für die Studenten gewährt werden. Offene Punkte sind noch, ob jeder oder nur die Bedürftigen diese Kredite erhalten können. Natürlich sollen die Studiengebühren keinen vom Studium abhalten, aber es ist meiner Meinung nach nicht zuviel verlangt, auch etwas Eigeninitiative von der zukünftigen "geistigen Elite" zu fordern - und wenn Sie eben so weit geht, dass sie das Studium als Investition betrachtet (was sicher der Großteil der Studenten auch macht).


    Leider ist die Kostenlosmentaliät aber auch in diesem Bereich sehr tief verwurzelt.


    Interessanterweise sind viele der Gegner der Studiengebühren in Fachrichtungen angesiedelt, die eher "arbeitsmarktfern" sind (etwa viele philosophische Fakultäten). In den Fakultäten, die mir selbst direkt und indirekt vertraut sind (betriebswirtschaftliche, juristische, medizinische und technische Fakultäten) sind, habe ich den Eindruck, dass Studiengebühren von der Mehrheit nicht generell abgelehnt werden (abnehmend in der Reihenfolge der Nennungen).

  • Zitat

    Original geschrieben von supersiggi
    Afaik sollen die Studiengebühren in Form eines Kredits erhoben werden, sprich die eigentliche Zahlung erfolgt nach Abschluss des Studiums.
    Nichtdestrotz - ein Einstieg ins Berufsleben mit einem Schuldenberg ist nicht besonders toll...


    Jetzt aber BTT ;)


    Sicher ist das nicht toll, aber auch Nicht-Studierende müssen zu Beginn ihres Berufslebens oftmals Schulden machen, um Auto, eigene Wohnung etc. zu finanzieren. Ist es nicht fair, dass Akademiker, die vom Staat eine bessere Ausbildung erhalten und damit auch bessere Berufschancen haben, dann auch etwas dafür bezahlen. Niemand redet von den fünfstelligen Beträgen, die ein Studium in den USA kostet, aber ich denke, einen langfristig abzutragenden Betrag von 5.000-15.000 € halte ich für manche Studienfächer, die auch hinterher ein entsprechendes Einkommen generieren, durchaus für angemessen. Natürlich muss man für ein Medizinstudium weitaus mehr verlangen als für ein BWL-Studium. Zudem bietet es den Vorteil für den Studenten, dass er damit auch zum Kunden seiner Universität wird und sich mehr Wettbewerb zwischen den Hochschulen entwickelt kann.

    23.05.2009, 17:18 Uhr...VfB Stuttgart nach 3:1 in München Deutscher Meister 2009, Diego beendet in seinem letzten Spiel für Werder Wolfsburger Titelträume...


  • Bildungspolitik:
    Ich kann es nicht verstehen das die ganzen Unionswähler Studenten eine monatliche Mehrbelastung von knapp 86€ im Monat zumuten möchten, selber aber mindestens das dreifache Einkommen haben, und dann über 20€-50€ im Monat durch teurere Spritpreise meckern. Was die Schulen betrifft ist mir ein mehrgliedrieges Schulsystem auch lieber, aber in einer globalisierten Welt ist da etwas mehr Zentralismus notwendig. Der Förderalismuswahn der Union ist einfach kontraproduktiv.


    Bürgerrechte:
    Schily und Beckstein sind zwei Übel ... die FDP ist mir da sympatisch.


    Aufbau Ost:
    Nachdem die Artikel des des täglichen Bedarfs in Ost und West gleich teuer ist, wäre hier eine Angleichung des ALG II und auch BAT längst überfällig. Und bei der Wirtschaftsförderung sollte nur die Struktur gefördert werden, und nicht Unternehmen das Geld in den Rachen geworfen werden.

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