Bundestagswahl 2005

  • Zitat

    Original geschrieben von Stefan
    Aber an welcher Stelle soll man denn Deiner Meinung nach anpacken?


    1.) Steuerpflicht für alle Deutschen, egal, wo sich der Hauptwohnsitz befindet!


    2.) Kürzungen der Beitragszahlungen an die EU


    3.) Massive Bekämpfung der Schwarzarbeit


    4.) Förderung der Binnenwirtschaft durch Steuerreformen


    5.) Bekämpfung der Basarökonomie


    6.) Erhöhung der Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich! (40-45 Stundenwoche)


    7.) Überparteiliche Aufklärung der Bevölkerung, um Konsumängste abzubauen.
    ("Du bist Deutschland" finde ich in diesem Zusammenhang gar nicht mal so schlecht)


    8. Abkehr vom Sparkurs, Investitionen durch Schulden???


    9.) Ablehnung der Aufnahme weiterer "Nehmerländer" in die EU!

    Aus einer sehr lustigen PN voller Rechtschreibfehler an mich:


    Tu dir selbst den Gefallen und höre auf meine Worte, "wir" wissen mehr über dich als du denkst.

  • Bei Punkt 1 kann ich Dir nicht zustimmen. Meiner Meinung nach sollte man entweder Im Land in dem man wohnt oder in dem Land in dem man arbeitet Steuern zahlen. Schumi (um mal jemanden mit ein paar Groschen mehr zu nehmen ;)) zahlt in der Schweiz Steuern. Warum sollte er auch in D Steuern zahlen? Das käme einer Doppelbesteuerung gleich und die ist ungerecht, egal wie vermögend man ist.

  • Zitat

    Original geschrieben von marlborolights
    1.) Steuerpflicht für alle Deutschen, egal, wo sich der Hauptwohnsitz befindet!


    Völlig weltfremd und undurchführbar... Du hast wirklich mal BWL studiert??? :confused:

    Zitat

    Original geschrieben von marlborolights
    2.) Kürzungen der Beitragszahlungen an die EU


    Kürzt die uns dann im Gegenzug die Subventionen für den Osten?

    Zitat

    Original geschrieben von marlborolights
    6.) Erhöhung der Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich! (40-45 Stundenwoche)


    Was soll das bringen, abgesehen davon dass die Gewerkschaften im Einzelfall dagegen sind? Vielleicht hast Du ja schon mitbekommen, dass wir nicht Mangel sondern jetzt schon ein Überangebot an Arbeit haben?

    Zitat

    Original geschrieben von marlborolights
    8. Abkehr vom Sparkurs, Investitionen durch Schulden???


    Klasse, zukünftige Generationen müssen es dann mit höheren Steuern zurückzahlen. Inzw. ist jedem Dorf-Ökonom bewusst dass Deficit Spending wirkungslos ist (Stichwot: Crowding Out).

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Zitat

    Original geschrieben von marlborolights
    6.) Erhöhung der Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich! (40-45 Stundenwoche)

    Das haben wir leider schon... die Tarife gelten doch sowieso nur für größere Unternehmen. Ich habe bisher fast immer in Firmen gearbeitet, bei denen der Tarif nix bewirkt hatte, weil sie ganz einfach nicht im Verbund waren. Eine 40 bis 50 Stunden Woche ist für mich etwas ganz normales. Wenn ich mir aber das Gejammere anhöre, wenn einer von 35 auf 37,5 hoch muß, dann frage ich mich echt obs dem noch gut geht. In vielen Arbeitsverträgen steht sowieso schon drin, daß der Arbeitgeber bis zu 10 Stunden pro Woche unentgeltlich verlangen kann, wenns notwendig ist. Ich finde es toll, wenn sich die Gewerkschaften für Tarife und Schutz der AN einsetzen. Aber wieviele Arbeitnehmer arbeiten denn tatsächlich in gewerkschaftsgeschützten Betrieben? Wenn einer ne Zahl hat, dann her damit ;)

    Zitat

    7.) Überparteiliche Aufklärung der Bevölkerung, um Konsumängste abzubauen. ("Du bist Deutschland" finde ich in diesem Zusammenhang gar nicht mal so schlecht)

    Nette Idee, aber dann sollten wir - allein schon wegen des Thread-Themas - mal versuchen, erst mal dieses Gelaber im Wahlkampf auf ein verständliches Deutsch runterzubrechen und dann die Wähler so darüber informieren, was man eigentlich will. Mit Sicherheit gabs einige, die haben einfach mal gewählt, ohne zu verstehen, was der Stimmempfänger genau will. Problem: Nicht durchführbar...
    9.) Ablehnung der Aufnahme weiterer "Nehmerländer" in die EU! [/QUOTE]Aber das kann man von D aus ja kaum beeinflußen...

  • Re: Re: So weit waren wir doch schon einmal!


    Zitat

    Original geschrieben von Boogieman
    O.K. Herr Doktor, wenn Du alles auf die Waagschale legst... :rolleyes: dann nehmen wir einen Pitbull, der ist mit Sicherheit am einen oder anderen Ort als Kampfhund eingestuft...


    Nee-nee, dass geht nun eben auch nicht, einfach deswegen, weil es den Pitbull als gültigen Rassestandard garnicht gibt!
    Der "Pitbull" ist genau deswegen ein Phantomtier, das es in den klassischen Hundebücher u.ä. eben überhaupt nicht gibt!


    Sei mir nicht böse, aber auch hier müsstest Du nun spätestens erkennen, wie schnell man mit Halbwissen und ohne jedes tiefe Hinterfragen (und viell. sogar ohne bösen Vorsatz), Stimmung "machen" kann!


    Das gilt eben für die von RTL u. Co oft zitierten faulen Sozlempfänger, genau so wie für den auch dort oft zitierten bösen Pittbull, eben deshalb sind beide ein ideales Beispiel für die moderne Medienwelt! ;)

    Ich bin zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchen!

  • Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    Völlig weltfremd und undurchführbar... Du hast wirklich mal BWL studiert??? :confused:


    Nein, Wirtschaftswissenschaften und im Gegensatz zu dir habe ich bereits mein Diplom!:D


    Die Forderung" Im Ausland lebende Deutsche sollen in Deutschland Steuern zahlen müssen." stammt von der CDU/CSU!;)



    Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    Was soll das bringen, abgesehen davon dass die Gewerkschaften im Einzelfall dagegen sind? Vielleicht hast Du ja schon mitbekommen, dass wir nicht Mangel sondern jetzt schon ein Überangebot an Arbeit haben?


    Sinkenden Lohnstückkosten(geringe Stundenlöhne) und die dadurch verbesserte internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen!


    Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    Klasse, zukünftige Generationen müssen es dann mit höheren Steuern zurückzahlen. Inzw. ist jedem Dorf-Ökonom bewusst dass Deficit Spending wirkungslos ist (Stichwot: Crowding Out).


    Schon mal "die Kosten des Sparzwanges" gelesen?



    Zitat


    Die sogenannte Verdrängungsthese (»crowding out« in verschiedenen Varianten) wird heute - außer bei bündnisgrünen Experten - kaum noch ernsthaft diskutiert. Sie stimmt einfach empirisch nicht. Den immer wieder behaupteten Zusammenhang zwischen steigender Staatsverschuldung und steigenden Zinsen gibt es nicht, eine nachweisbare Verdrängung privater Investitionen durch öffentliche Ausgaben findet nicht statt - eher werden bei den meisten, langfristig angelegten öffentlichen Investitionen private Investitionen angelockt und in die entsprechenden Sektoren hineingezogen (»crowding in«) als verdrängt. Der Staat ist nicht nur im Bau- oder im Rüstungssektor nach wie vor eine erstklassige Lokomotive, die den ganzen Zug der privaten Investitionen und Unternehmertätigkeiten in Gang bringt und in Fahrt hält. Der behauptete Verdrängungseffekt kann nicht nachgewiesen werden, da er auf einer Logik beruht, die bestenfalls die sprichwörtlichen Milchmädchen (oder -buben) überzeugen kann. Die Logik des Kuchens, der nur einmal verteilt werden kann bzw. erst gebacken und dann verteilt wird, stimmt nicht für eine moderne, industrielle Produktion, für eine angeblich post-industrielle erst recht nicht. Die Vorstellung, es gebe einen fix und fertig gebackenen Kreditkuchen von gegebenem Umfang, den sich private und öffentliche Schuldner irgendwie »zu teilen« hätten, ist mit einer entwickelten Geld- und Kreditökonomie nicht vereinbar. Von Kreditschöpfung, immerhin eine jahrhundertealte Praxis, die nicht erst mit der »new economy« wieder zu Ehren gekommen ist, haben die Freunde der Kuchenlogik noch nie etwas gehört.

    Aus einer sehr lustigen PN voller Rechtschreibfehler an mich:


    Tu dir selbst den Gefallen und höre auf meine Worte, "wir" wissen mehr über dich als du denkst.

  • Zitat

    Original geschrieben von marlborolights
    1.) Steuerpflicht für alle Deutschen, egal, wo sich der Hauptwohnsitz befindet!


    Das ist eine reine Neidforderung von CSU/CDU wie die Reichensteuer von der SPD. Die meisten Deutschen die im Ausland leben sind keine Spitzenverdiener wie Michael Schuhmacher, sondern ganz normale Angestellte oder Studenten, die vielleicht ins Ausland gezogen sind, weil ihr Freund oder ihre Freundin dort lebt. Ich denke man solte dort die Steuern bezalen wo man lebt, den schliesslich nimmt man dort ja auch die Infrastruktur wie Strassen, Bahn, ... in Anspruch.


    Zitat

    Original geschrieben von marlborolights
    2.) Kürzungen der Beitragszahlungen an die EU


    Auch das basiert nur auf Neid. Deutschland zahlt zwar viel in die EU ein, liegt im Gegensatz zu anderen EU Staaten bei der Entwicklungshilfe deutlich unter dem Soll von 0,7% des BIP.


    Zitat

    Original geschrieben von marlborolights
    3.) Massive Bekämpfung der Schwarzarbeit


    Hier stimme ich dir voll zu.


    Zitat

    Original geschrieben von marlborolights
    4.) Förderung der Binnenwirtschaft durch Steuerreformen


    Ebenfalls volle Zustimmung.


    Zitat

    Original geschrieben von marlborolights
    6.) Erhöhung der Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich! (40-45 Stundenwoche)


    Nein, dann stehen nach mehr Leute auf der Strasse und müssen die Arbeitslosenversicherung in Anspruch nehmen. Ausserdem haben Geringverdiener dann keine Möglichkeit mehr einen Nebenjob anzunehmen wenn sie noch was von Freund(in) oder Familie haben wollen.


    Zitat

    Original geschrieben von marlborolights
    9.) Ablehnung der Aufnahme weiterer "Nehmerländer" in die EU!


    So pauschal kann man es nicht sehen, auch Deutschland nimmt Fördermittel in Anspruch, besonders die Landwirtschaft.


    BTW: Meine Prophezeiung für Dresden: Die SPD holt sich mit knappen Vorsprung das Direktmandat, die CDU holt sich einen leichten Vorsprung bei den Zweitstimmen.

  • Zitat

    Original geschrieben von marlborolights
    Sinkenden Lohnstückkosten(geringe Stundenlöhne) und die dadurch verbesserte internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen!

    Im Export ist Deutschland immer noch auf den führenden Plätzen, das was lahmt ist die Binnennachfrage, was vorallem dem Einzelhandel arge Probleme bereitet.


    Noch mehr von den Arbeitnehmer sowie Arbeitslosen, Schülern, Studenten, Erziehenden ... zu fordern ist der falsche Weg.

  • Zitat

    Original geschrieben von marlborolights
    Die Forderung" Im Ausland lebende Deutsche sollen in Deutschland Steuern zahlen müssen." stammt von der CDU/CSU!;)


    Na und, muss ich alles gut finden nur weil es von der CDU ist?


    Um im Schumacher-Beispiel zu bleiben müsste ja dann die Schweiz auf Steuern verzichten, obwohl Schumi dort wohnt - wie soll das realistisch ohne Doppelbesteuerung funktionieren?


    Man kann natürlich die freie Wohnortwahl einschränken - dann können wir uns aber gleich in DDR umbenennen...


    Für mich ist das jedenfalls eine rein populistische Forderung.

    Zitat

    Original geschrieben von marlborolights
    Sinkenden Lohnstückkosten(geringe Stundenlöhne) und die dadurch verbesserte internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen!


    Der Zusammenhang mit den Lohnstückkosten ist zwar richtig. In fertigungsintensiven Branchen ist es aber nun mal leider so, dass durch Automatisierung der Produktionsfaktor Arbeit bereits heute im Übermaß vorhanden ist. Deshalb ist eine generelle Forderung danach IMHO falsch. Wo es angebracht ist, sind betriebliche Bündnisse für Arbeit unter Umgehung der Gewerkschaften sich nötig.

    Zitat

    Original geschrieben von marlborolights
    Schon mal "die Kosten des Sparzwanges" gelesen?


    Nö, das stand bisher nicht auf meinem Lernplan. In 99% der (seriösen) volkswirtschaftlichen Literatur ist das Urteil über Deficit Spending jedenfalls eindeutig.


    DS führt zu einer wachsenden Verschuldung (was nach Maastricht sowieso nicht zulässig wäre), damit zu steigenden Zinsen (mit neg. Auswirkungen auf die priv. Investitionen) und das der Staat ein effizienter Investor sein soll glaubt doch auch keiner.

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    Um im Schumacher-Beispiel zu bleiben müsste ja dann die Schweiz auf Steuern verzichten, obwohl Schumi dort wohnt - wie soll das realistisch ohne Doppelbesteuerung funktionieren?


    Das hat jetzt zwar wenig mit dem eigentlichen Thema zu tun, aber Schumi zahlt auch in der Schweiz so gut wie keine Steuern ;)

    Zitat

    Michael Schumacher bezahlt nach Presseberichten etwa zwei Millionen Franken Steuern – bei einem Einkommen von 75 Millionen jährlich und einem Vermögen von mindestens 600 Millionen Franken.


    Quelle und auch hier.


    Deshalb ist auch die Reichensteuer ziemlicher Quatsch (od. Wahlkampf-Polemik). Gerade diese Superreichen können sich ohne weiteres ins Ausland absetzten und die Verbliebenen, die sich keinen Wegzug leisten können, müssen dann die Steuerausfälle übernehmen was die stetig Situation verschlimmert.

    An Apple a day keeps the doctor away.

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