Bundestagswahl 2005

  • Ob die Mehrheit der Wähler Rot-Grün oder Schwarz-Gelb favorisieren würden lässt sich nur schwer abschätzen, denn die Frage ist ob die Wähler der Linkspartei eher eine Rot-Grüne oder eine Schwarz-Gelbe Regierung sehen würden. Da gehen die Vermutungen wohl eher in die Richtung, dass diese Wähler eher eine Rot-Grüne Regierung bevorzugen. Ob das wirklich so ist, kann man aber nicht sagen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Carsten
    [...] Insofern ist ein Umfallen der FDP und auch der Grünen wohl sehr unwahrscheinlich, wobei ich mir bei den Grünen nicht ganz so sicher wäre. Denn diese haben sich wie schon gesagt nicht derart deutlich an die SPD gebunden wie es die FDP mit der Union getan hat.

    Denke, du liegst mit der Annahme richtig. Alles wird wohl auf die Jamaica-Koalition* hinauslaufen ... auch wenn - lt. letzter Umfragen (sofern wir diesen noch glauben schenken ;)) - die Mehrheit im Volk eine große Koalition befürwortet.


    * [small]Ich bevorzuge nach wie vor "Schwampel" :D[/small]


    Schon interessant zu beobachten, dass die 'schwächste' Partei, bzw. die mit den wenigsten Stimmen nun am meisten umgarnt wird. Fischer als Person, wird nach der obigen Konstellation, mit Merkel an der Spitze, wohl jedoch nicht mehr zur Verfügung stehen. Schade.


    Cheers, Laubi


    p. s. Laut letzter Forsa-Umfrage wünscht sich jeder 4. Deutsche Neuwahlen, ob das des Rätsels Lösung ist :rolleyes:

    Newbie-Reloaded :-)

  • Zitat

    Original geschrieben von astro73
    Mal wieder ein schönes Beispiel, wie jeder Statistik zu seinem Zwecke nutzt.


    Da gibts hier eine Menge Beispiele ;)


    Die Anhänger der CDU/CSU sagen: "Wir haben gewonnen und einen klaren Regierungsauftrag."
    -> Sie haben (rechnerisch) "gewonnen", weil Sie die höchsten Prozentpunkte haben. Das ist nun mal so, auch wenn einige sie zu Verlierern erklären wollen, weil sie das gesteckte Ziel nicht erreicht haben. (Bayern gilt auch mit einem Punkt Vorsprung als Meister, auch wenn das erklärte Ziel 10-Punkte Vorsprung war ;) ).
    -> Sie haben "verloren", weil sie nicht so die Regierung bilden können, wie sie wollten. Und einen "klaren" Regierungsauftrag sehe ich in keinster Weise. Wenn der so klar wäre, gäbe es nicht diese Verwirrung.


    Die Anhänger der SPD sagen: "Wir haben "gewonnen", weil unsere Verluste nicht so hoch sind wie angenommen."
    -> Das stimmt, die Verluste waren höher prognostiziert. Aber wer (rechnerisch) nur Zweiter wird und nicht mehr in der alten Konstellation regieren kann, der hat erstmal verloren.


    Die Grünen sagen: "Ein tolles Ergebnis, es waren viel höhere Einbrüche zu erwarten."
    -> Frage mich wo ein tolles Ergebnis ist, wenn man gegenüber der letzten Wahl 0,5%-Punkte verloren hat und man (vorläufig) abgewählt ist.


    IMO gibt es zum jetzigen Zeitpunkt nur zwei Gewinner: das sind die FDP und die Linken. Die FDP, weil sie massive Zuwächse bekommen hat; die Linken, weil sie nicht mehr auf die drei Direktmandate im Osten angewiesen sind, um in den Bundestag einzuziehen. Zudem sollte die CDU/CSU/FDP mal einen Dankesbrief an Lafontaine schreiben. Ohne ihn hätte die SPD IMO vor der CDU/CSU gelegen...


    Alle anderen sollten IMO erst mal die "Füsse still halten", vielleicht mal in sich kehren und diese kategorische Ablehnung von irgendwelchen Koalitionen mit anderen sein lassen. Wenn die Parteien den Wählerwillen wirklich so "respektieren" (einer der Ausdrücke, die ich nicht mehr hören kann, weil es eine dümmliche Phrase ist), dann ist es deren Aufgabe sich mit allen Parteien zusammen zu setzen und Lösungen zu suchen: Lösungen für eine Regierungsbildung und vor allem Lösungen für die Probleme in Deutschland. Alles andere, was zur Zeit abläuft ist Parteienproporz und Machtspielerei.


    Wenn diese Aufgabe erfüllt wird, erst dann wird der (eigentliche) Wählerwille respektiert ( ;) ). Und auch erst dann wird sich zeigen, wer der wirkliche Verlierer und Gewinner dieser Wahl ist.

    Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
    Der RAY.

  • Also wirklich, wie oft ich im Moment höre das Schröder das wirkliche Recht hat Kanzler zu bleiben! Zum einen finde ich diese Arroganz die der Schröder zu Zeit an den Tag legt wirklich unglaublich und wenn ich dann höre, das er mehrfach seinen Rücktritt angeboten hat... das war nach dem dritten Mal schon lächerlich, da jeder wußte das er dies eh nicht tut! Das Problem an der Wahl ist einfach, das die Union riesige Fehler im Wahlkampf gemacht hat. Man hätte viel mehr klar machen müssen warum es überhaupt Neuwahlen geben sollte und das Problem Kirchhoff (der ein sehr kompetenter Mann ist) klarer definieren müssen! Schröder hat seinen Wahlkamp ausschließlich auf den Ängsten der Massen aufgebaut und auf nichts anderes! Der Erfolg gibt Ihm Recht, aber eines ist sicher, der Wahlkampf der Union war ehrlicher! Dieser hat auch mit den negativen Dingen nicht hinter dem Berg gehalten.


    Darüber hinaus, das Schröder und seine SPD gerade nach 50 Jahren feststellen das CDU/CSU, also die UNION zwei Parteien sind ist doch wohl der Witz schlechthin. Man kann sich schließlich alles so zurechtbiegen wie es einem gerade zu einem gewissen Zeitpunkt paßt. So einen Anspruch als stärkste Fraktion abzuleiten, da fehlen mir die Worte! Außerdem aus diesem Grunde Gespräche grundsätzlich unter Führung der CDU abzulehnen? So eine Argumentation finde ich einfach mehr als peinlich!


    Die Sache ist einfach die! Entweder hofft Schröder mit Duldung der Linken sich zum Kanzler wählen zu lassen (ja, das traue ich dem durchaus zu) oder aber es ist ein geschicktes taktisches Manöver um bereits jetzt wieder auf Neuwahlen abzuzielen. Dann kann man ja sagen, seht Ihr, an uns lag es nicht! Denn eines ist sicher, der Schröder kann sich nach wie vor besser verkaufen als alle Unionspolitiker zusammen! Trotzdem bin mir nicht sicher wie das Ergebnis dann aussehen würde, das könnte den Ausschlag in beide Richtungen geben!


    Und zur Ampel einmal folgendes! Jeder sollte sich nach wie vor klar sein, das Schröder dann noch immer nichts im Bundesrat zu sagen hätte, was ja schließlich aus seiner eigenen Sicht erst für Neuwahlen sprach! Die liegt nach wie vor bei CDU/CSU! Also weitere 4 Jahre Stillstand! Und wenn man dies mal bedenkt, wer hat bei einer großen Koalition wohl die größeren Rechte? Merkel mit der sitzstärksten Fraktion und dem Bundesrat hinter sich oder Schröder als zweitstärkste Fraktion? Fragen über Fragen...


    War ich übrigens der einzige dem der Schröder in der Wahlrunde gedopt und zugedröhnt vorkam? Hatte der in Gedanken an die Jamaika Koalition vorher was ge......? Oder kommt er nicht drauf klar, daß eine Frau Ihn geschlagen hat? Ein alter Chauvi, was?


    Was mich wirklich freut ist das Ergebnis der FDP und extrem bestürzt das Ergebnis der Linken! Das viele keine alternativ gesehen haben als Protest zu wählen, denn nichts anderes ist ein Partei die von vornherein sagt, sie wolle nicht regieren, finde ich erschreckend!

    Microfaser ist eine Weiterentwicklung der Baumwolle... (Zitat QVC)

  • Re: Re: Lernfähigkeit


    Zitat

    Original geschrieben von John1281
    .... Hier haben viele gewählt, ohne groß nachzudenken und sich wirklich eine Meinung zu bilden....


    Genau, wenn nicht das "richtige" Ergebniss raus kommt, müssen die Wähler dumm/umnachtet/ungebildet etc. gewesen sein. Vielleicht sollten wir Vorbedingungen für das Wahlrecht einführen. ;)


    Gruß


    Pitter

  • Guter Beitrag, Ray, dem ich mich vorbehaltlos anschließen kann!
    Eine Frage hab' ich jedoch noch: Kannst du mir das folgende Statement

    Zitat

    Original geschrieben von Ray
    [...] Zudem sollte die CDU/CSU/FDP mal einen Dankesbrief an Lafontaine schreiben. Ohne ihn hätte die SPD IMO vor der CDU/CSU gelegen [...]

    detailierter erläutern? Kann jetzt aus dem Stehgreif deinen Gedankengang nicht ganz nachvollziehen.


    BTW: Ich bin der Meinung, ohne die geschickte Wahlkampftaktik mit der 2. Stimme für die FDP wäre die CDU/CSU klar als Wahlkampfsieger aus dem Rennen gegangen.


    Cheers, Laubi

    Newbie-Reloaded :-)

  • Laubi muß man immer alles erläutern. :D
    Ist doch klar: die PDS hat der SPD linker von der SPD eingestellte Wähler entzogen.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von Laubi
    BTW: Ich bin der Meinung, ohne die geschickte Wahlkampftaktik mit der 2. Stimme für die FDP wäre die CDU/CSU klar als Wahlkampfsieger aus dem Rennen gegangen.


    Das ist sich richtig, hätte aber auch nichts gebracht, da die Summe der Stimmen für das bürgerliche Lager (Union / FDP) trotzdem nicht ausreichend gewesen wäre.


    Ich kann mir den Einbruch der CDU nur so erklären, dass manche Wähler im Angesicht eines sicheren Sieges zu Hause geblieben sind. Im Osten werden die bescheuerten Stoiber-Aussagen zudem hinreichende Stimmen gekostet haben...


    Es war noch nie so einfach eine Wahl zu gewinnen und sie haben es trotzdem vermasselt... :(

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Zitat

    Original geschrieben von Laubi
    Eine Frage hab' ich jedoch noch: Kannst du mir das folgende Statement detailierter erläutern? Kann jetzt aus dem Stehgreif deinen Gedankengang nicht ganz nachvollziehen.


    Ich denke, dass Lafontaine einige Wähler von der SPD zu den Linken gezogen hat. Sei es weil er alte Anhänger in der SPD hat oder sei es weil sich einige Wähler durch ihn von der SPD abgewendet haben. Ist aber nur eine Meinung von mir, die ich natürlich nicht verifizieren kann ;)

    Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
    Der RAY.

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