Unterschiede zwischen einer Lumix DMC-FZ20 und generell einer SLR Kamera?

  • Hallo,
    wisst ihr paar Pro und Contra über DIESE Kamera und einer SLR Kamera?


    Ich bin mit meiner Sony DSC-P12 nicht ganz zufrieden, da ich sehr eingeschränkt bin mit einstellen der Verschlusszeit, Fokusierung oder andere Eigenschaften.
    Nun interssiere ich mich für die Lumix DMC-FZ20, besonders wegen dem Bildstabilisator. :)


    Habe nun Daddy gefragt, ob er mir so eine Kamera kauft.
    Aber er hat gesagt, was diese Kamera für Vorteile hat gegenüber eine SLR hat?
    Konnte dieses nicht beantworten und sollte mich vorerst informieren... :)


    Hoffe ihr könnt mir helfen


    Hamasaki

    Chinese aus Bremen

  • Vorteile Digitale Kompaktkamera:

    • Man kann damit auch Filme aufnehmen
    • Bessere Lichtstärke möglich (2,8 als Anfangsblende in Telestellung gibts bei einem auch nur annähernd vergleichbaren DSLR-Objektiv nicht)
    • Kein Objektivwechsel nötig --> es kann kein Staub auf den Sensor kommen
    • Man muss nicht durch den Sucher schauen, weil das Bild auch vor der Aufnahme auf dem Display zu sehen ist
    • Wenn man das Bild von vorne bis hinten scharf haben will ist man mit einer Digitalen Kompaktkamera auch besser bedient
    • Kleiner, leichter, billiger


    Vorteile DSLR:

    • Objektivwechsel möglich --> Wenn die Brennweite nicht mehr ausreicht, kann man vorne wie hinten noch durch ein weiteres Objektiv "anbauen", ist da also flexibler
    • Ebenso kannst du später noch auf ein besseres Objektiv umsteigen. Zur Qualität des FZ20-Objektives kann ich leider nichts sagen, unten sind aber ein paar Testberichte verlinkt ;)
    • 36mm equiv. Weitwinkelbrennweite bei der FZ20 sind nicht all zu berauschend -- schon das Kitobjektiv an der Canon EOS 350D hat z.B. 28,8mm equiv.
    • A propos berauschend: Der ganz große Vorteil von DSLRs ist, dass durch den größeren Sensor auch noch bei ISO 800 praktisch rauschfreie Aufnahmen möglich sind
    • Optischer Sucher
    • Man kann viel besser mit Tiefenschärfe arbeiten, weil das Bild eben nicht von vorne bis hinten scharf ist; die Tiefenschärfe orientiert sich nämich an der tatsächlichen und nicht an der KB-äquivalenten Brennweite
    • Ich kenne die FZ20 nicht, im Allgemeinen haben aber DSLRs eine deutlich kürzere Auslöseverzögerung


    Ist jetzt mal das, was mir spontan einfällt. Zum Abschluss noch ein paar Links; ich würde dir insbesondere die Beispielbilder zum Rauschverhalten unten auf den Seiten nahelegen (wobei das zugegebenermaßen dadurch relativiert wird, dass durch die größere Anfangsblende [kleinere Blendenzahl] und den serienmäßigen Bildstabilisator bei der FZ20 kürzere Belichtungszeiten möglich sind und man mit den unteren ISO-Bereichen tendenziell weiter kommt):


    DCRP-Test der Panasonic Lumix DMC-FZ20
    DCRP-Test der Canon EOS 350D
    dpreview-Test der Panasonic Lumix DMC-FZ20
    dpreview-Test der Canon EOS 350D
    Forum zu DSLRs


    Fazit: Wenns preislich drin ist, würde ich zu einer DSLR raten. Nicht all zu teuer (wenn natürlich auch deutlich über der FZ20) aber nach dem, was ich bisher gelesen habe, ganz brauchbar ist z.B. die Kombination aus Canon EOS 350D + Sigma 18-125 F3,5-5,6 DC + Canon EF 75-300mm 1:4-5.6 IS USM (wenn du eines mit Bildstabilisator haben willst). Damit hast du eine KB-äquivalente Brennweite von etwa 29-480mm, also sogar einen 16,5fach-Zoom bei einer Anfangsblende von maximal 5,6 (bei einem 18-200er-Zoom gibts das nicht, das Sigma hat da in Telestellung 6,3) :)

  • Re: Unterschiede zwischen einer Lumix DMC-FZ20 und generell einer SLR Kamera?


    Zitat

    Original geschrieben von Hamasaki
    Habe nun Daddy gefragt, ob er mir so eine Kamera kauft.
    Aber er hat gesagt, was diese Kamera für Vorteile hat gegenüber eine SLR hat?
    Konnte dieses nicht beantworten und sollte mich vorerst informieren... :)


    Hoffe ihr könnt mir helfen


    Hamasaki


    Erstmal ist sie kleiner und leichter als eine SLR und hat den Bildstabilisator.
    Dafür bist Du mit der Auswahl der Objektive eingeschränkt.
    Alternativ würde ich mir an Deiner Stelle mal die Canon EOS 350D anschauen.
    Das ist eine SLR, aber auch einige €s teurer.


    PS: Woher bekommt man so einen Papi? :D

    "... infinity’s a great place to start"
    No Line on the Horizon - U2

  • Zitat

    Original geschrieben von Weizen


    Fazit: Wenns preislich drin ist, würde ich zu einer DSLR raten. Nicht all zu teuer (wenn natürlich auch deutlich über der FZ20) aber nach dem, was ich bisher gelesen habe, ganz brauchbar ist z.B. die Kombination aus Canon EOS 350D + Sigma 18-125 F3,5-5,6 DC + Canon EF 75-300mm 1:4-5.6 IS USM (wenn du eines mit Bildstabilisator haben willst). Damit hast du eine KB-äquivalente Brennweite von etwa 29-480mm, also sogar einen 16,5fach-Zoom bei einer Anfangsblende von maximal 5,6 (bei einem 18-200er-Zoom gibts das nicht, das Sigma hat da in Telestellung 6,3) :)


    Danke erstmal für die Mühe für so eine umfangreiche Antwort! :)


    EOS 350D -> Kamera selbst
    EF 75-300mm -> Objektiv
    Was ist aber die Sigma?


    Wie teuer wäre ungefähr der Gesamtpreis von den oben angegebene Kombination?
    Ist bei der EOS eigentlich ein Objektiv bereits mitgeliefert?
    Ich konnte unter der Website von Canon nur Infos über die EOS 300 finden ...


    Wär die E300 von Olympus auch eine gute Alternative? Guter Vorteil ist die Kompaktheit des Gerätes.



    Zitat

    Original geschrieben von seb99
    PS: Woher bekommt man so einen Papi? :D


    Das weiss ich nicht, ich konnte es mir ja nicht auswählen :D ;)

    Chinese aus Bremen

  • Das Sigma ist auch ein Objektiv, das es auch für Canon-DSLRs gibt. An der EOS 350D entspricht es mit seinen 18-125mm einem 29-200mm-Objektiv an einer Kleinbild-SLR.


    Die EOS 350D gibt es ohne Objektiv (UVP: 899 €) und im Set mit dem EF-S 18-55mm 1:3.5-5.6 (UVP: 999 €). Die Information findest du übrigens durchaus auch auf der Canon-Homepage ;) In einem Fotogeschäft hier in der Nähe hab ich sie auch schon mit dem og. Sigma-Objektiv für 999 € gesehen, was ich für einen ganz guten Preis halte.


    Das 75-300 IS USM war das erste Canon-Objektiv mit Bildstabilisator. UVP sind 569 €, bei eBay gibts das aber auch schon für 495 € (bzw. als Hongkong-Import für 380 €, nur könnte es da vermutlich Probleme mit der Garantie geben...). Für ein Bildstabilisator-Objektiv ist es preislich in Ordnung, nur ist natürlich auch klar, dass du ohne IS ein deutlich hochwertigeres Objektiv zum selben Preis bzw. ein gleichwertiges Objektiv zu einem niedrigeren Preis bekommst. Das 75-300 USM (ohne IS) hat eine UVP von 329 €, das 75-300 (ohne IS, ohne USM) von 279 €. Für den Preis würde ich dann aber eher das Sigma 70-300mm F4,0-5,6 APO nehmen -- das hat ebenfalls weder Bildstabilisator noch Ultraschallmotor, soll aber angeblich eine etwas bessere Abbildungsqualität haben.


    Bei der E300 ist die Objektivauswahl geringer und das Rauschverhalten in den oberen ISO-Bereichen ist wohl auch nicht so überzeugend (siehe hier; die EOS 350D ist mit der 20D vergleichbar). Außerdem hat die E300 keine eigene Anzeige für Blende/Belichtung/etc., sondern zeigt alle Daten auf dem normalen Display an, das je nach Umgebungslicht nicht so gut ablesbar ist. Vorteil der Olympus ist natürlich die integrierte Sensorreinigung und die im Vergleich zur EOS 350D bessere Haptik.

  • Wow... bin wirklich beeindruckt von deine umfangreiche Antworten.


    Ich habe mich mal informiert bzgl der Preisgestaltung und habe festgestellt das der Preis weit über 1000 eur geht.


    Im Vergleich zur Lumix sind da schon starke Preisunteschiede und für einen Anfänger sollte man imho nicht gleich zum "Profi" Packet zugreifen ;)


    Weiss du evt auch welche SD Karte man mindestens für eine Digital Kamera braucht, sodass das man nicht durch die Schreibgeschwindigkeit beeinträchtigt wird?


    Nochmal vielen Dank für die Mühe :top:

    Chinese aus Bremen

  • Wenn du schnell schöne Bilder haben willst, ist eine Kompaktkamera wahrscheinlich die bessere Wahl -- mit einer DSLR hast du einerseits deutlich mehr Möglichkeiten bei der kreativen Bildgestaltung, andererseits wollen die natürlich auch bewusst eingesetzt werden. Am Offensichtlichsten ist der Vorteil bei der gezielten Unschärfe, die bei den größeren tatsächlichen Brennweiten an einer DSLR erst richtig rauskommen. Vor Allem wenn du Portraits fotografieren willst, ist es eben evtl. deutlich schöner, wenn der Hintergrund unscharf bleibt.


    Kurz gesagt: Mit einer digitalen Kompakten im Automatikmodus sehen die Bilder immer irgendwie gut aus, mit einer DSLR können sie, wenn du dich mit den Fotos beschäftigst, noch ein ganzes Stück besser aussehen -- wenn du einfach drauflosknipst wirst du aber mit der Kompaktkamera häufig die besseren Ergebnisse erhalten.


    Mit Speicherkarten kenne ich mich nicht aus, aber schau halt in irgend einem Testbericht (wie den oben verlinkten) nach, wie viele Bilder die Kamera pro Sekunde bei welcher maximalen Dateigröße dauerhaft schafft (die ersten paar Bilder, wenn die Bilder noch in den Arbeitsspeicher der Kamera passen, gehen häufig schneller), rechne das in MB/s um und vergleiche das Ergebnis mit der maximalen Schreibgeschwindigkeit der Speicherkarte ;)

  • So, jetzt erstmal eins - auch wenn es wehtut und sicherlich nicht gerade freundlich ist, aber: Vergiss den Großteil dessen was Weizen dir erzählt hat.


    Bevor ich hier jetzt zum Ketzer erklärt werde, ich bin Berufsfotograf (Mode/Beauty).


    Fangen wir mal mit der pro/kontra DSLR Liste an.


    Tiefenschärfe: Du kannst auch bei einer DSLR Bilder machen, die von vorne bis hinten knackscharf sind. Bei kompakten hast du im Gegenzug oft das Problem einer geringeren Maxiblende, bei Minolta war z.B. bei vielen Modellen schon bei 8 Schluss.


    Rauscharmut: Auch bei Iso 800 und mehr sind die Bilder natürlich noch verwendbar, du wirst kaum einen Film finden der bei Iso1600 so feines Korn hat wie das rauschen einer modernen DSLR. Trotzdem würde ich das weiß gott nicht mehr als praktisch rauschfrei bezeichnen, auch den DigicII der Canons nicht, und ich habe selbst unter anderem eine 1DSMk2 im Einsatz.


    Optischer Sucher: Die 350D hat einen verdammt kleinen Sucher der auch nicht sonderlich hell ist, das solltest du dir im Vorfeld also besser mal anschauen.


    Staub: Falls das für dich von Belang ist weil du verschiedene Objektive benutzen willst, empfehle ich dir alternativ auch wenn sie andere Nachteile hat, mal die Olympus e-300 anzuschauen, die hat ein fantastisches anti-staub system integriert.


    Objektivtipps allgemein: Da gruselts mich jetzt wirklich. Wenn dir jemand ein 75-300 oder 70-300 empfiehlt - dreh dich um und lauf so weit weg wie du kannst.. *g* Je größer der Brennweitenbereich, desto größer auch die Schwächen. Kein Objektiv kann einen 4-fachen Zoombereich wirklich optimal abdecken, du hast somit bei jeder Brennweite ein suboptimales Ergebnis. Schau, daß du z.B. den Tele mit einem 70-200er abdeckst, auch das 4L von Canon liefert schon sehr gute Ergebnisse. Gerade das empfohlene Sigma 70-300 liefert mit 99%iger Sicherheit schlechtere Ergebnisse als die Lumix.
    Diese ist mit ihrer Leica Optik übrigens wirklich gut bestückt. ;)
    Wenn du mit Canon einen ähnlichen Bereich abdecken willst und gute Qualität möchtest lautet meine Empfehlung:


    Canon 24-70 2.8
    Canon 70-200 4L


    Was die 350D betrifft mußt du selbst wissen, ob die Größe für dich paßt, gerade im Einsatz mit größeren Objektiven empfinde ich sie als viel zu klein.


    Generell denke ich, daß für dich auch eine kompakte erstmal besser geeignet wäre. Selbst mit 1000€ bist du bei einer DSLR noch jenseits von gut und böse, geh für eine wirklich brauchbare Ausrüstung mal lieber von 2500 aus. Den Body mußt du dann auch noch alle 2 Jahre austauschen (zumindest bei 350d und co, da der Verschluss nicht auf 30 jahre lebensdauer ausgelegt ist *g*)
    Die Einschränkungen betreffend wird es dir aber auch mit der Lumix nicht viel besser gehen, auch dort wird der AF im Vergleich zu einer SLR pervers lahm sein.


    Fakt ist aber nunmal eins: SLR macht nur mit sehr guten Optiken sinn, sonst hast du kaum Vorteile, die den Aufpreis rechtfertigen.


    Was die Speicherkarten angeht - ich nutze Sandisk allerdings im CF format, bei SDs sollten die aber auch zu den besten gehören. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Pathos
    Tiefenschärfe: Du kannst auch bei einer DSLR Bilder machen, die von vorne bis hinten knackscharf sind.


    Hab ich was anderes behauptet? :confused: Ich hab das nur als offensichtlichstes Beispiel für ein Gestaltungsmittel angeführt, dass man bei DSLRs besser nutzen kann als bei Kompakten. Dass heißt ja nicht, dass man es nutzen muss.


    Zitat

    Original geschrieben von Pathos
    Rauscharmut: [...] Trotzdem würde ich das weiß gott nicht mehr als praktisch rauschfrei bezeichnen, auch den DigicII der Canons nicht, und ich habe selbst unter anderem eine 1DSMk2 im Einsatz.


    Ich gebe zu, die Formulierung "praktisch rauschfrei" war übertrieben. Mir ging es um den direkten Vergleich zwischen DSLRs und Kompakten. Und eine EOS 350D bei ISO 800 liefert Bilder mit einem ähnlich geringen Rauschen wie viele Kompakte bei ISO 100.


    Zitat

    Original geschrieben von Pathos
    Canon 24-70 2.8
    Canon 70-200 4L


    Dass die Objektive besser sind, steht außer Frage. Die UVP der beiden liegt zusammengenommen ja auch nur bei gut 2000 €... Wenn dann noch ein Objektiv für den Weitwinkelbereich dazukommen soll, kommt man locker an 3000 € tatsächlichem Preis ran. Meiner Meinung nach ist das für einen DSLR-Einsteiger etwas arg happig. Dass die qualitativen Unterschiede für einen Profi relevant sind, steht außer Frage -- aber braucht das ein Einsteiger wirklich? Sind die Unterschiede so groß, dass sich gut 1000 € Aufpreis lohnen? (Ernst gemeinte Frage!)

  • Re: Unterschiede zwischen einer Lumix DMC-FZ20 und generell einer SLR Kamera?



    Hi,


    mich würde mal interessieren, warum du dich in der Kompaktklasse für das Modell von Panasonic entschieden hast?
    Die von Sony hergestellte DSC-V3 hat in diversen Testbereichten deutlich besser abgeschnitten und hätte für dich den Vorteil, dass du deine Memorysticks aus der P12 weiterverwenden könntest.
    Die Kamera ist derzeit für 390 Euro im Internet erhältlich, hat allerdings eine deutlich geringere Brennweite, die du durch aufsetzbare Objektive aber kompensieren kannst.


    Ich bin sehr zufrieden mit dem Gerät und nutze die 7,2 MP. Auf einen optischen Sucher möchte ich auch nicht verzichten wollen.


    Gruß,


    Oliver

    Aus einer sehr lustigen PN voller Rechtschreibfehler an mich:


    Tu dir selbst den Gefallen und höre auf meine Worte, "wir" wissen mehr über dich als du denkst.

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