Eine politische Diskussion bzw. Frage zu unserem Finanzminister.

  • Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    Du hast Dir IMHO die richtige Antwort hiermit schon selbst gegeben. Eine Auswechslung von Eichel wäre purer Aktionismus, ein neuer Finanzminister hätte auch nicht mehr Geld zu verteilen.


    Das ist IMHO die Politik a la Schröder, den Bürgern Aktionismus vorzuspielen, um sie vordergründig zu beruhigen. Bestes Beispiel die Inthroniserung von "Super-Minister" Wolfgang Clement für das Arbeits- und Wirtschaftsressort. Hat sich seitdem etwas geändert? Ich glaube nicht... :rolleyes:


    Genau das ist nämlich der Gedanke der mich beschäftigt. Wenn eine Regierung ledlich den Finanzminister austauscht, ändert sich dadurch nichts. Der Bund selbst muß anfangen "umzudenken", dann hats auch der Finanzminister einfacher. Bitte jetzt aber keine Diskussionen nach dem Motto "Rot/Grün" muss weg. Es geht hier lediglich um eine Sachdiskussion und nichts weiter.


    Wie schon Vorrendner sagten: Im Haushalt sollte das Geld so geplant werden daß die tatsächlichen Einnahmen ausgegeben werden. Aber ich denke das ist in einer komplexen Politik wie unseren nicht möglich. Dafür fehlt uns allen vermutlich zu viel Hintergrund- bzw. Insiderwissen. Ich denke mal es ist nicht damit getan zu sagen "wir haben 60 M Euro Einnahmen und davon bekommt jede Abteilung 10 %"


    Danke für Eure Antworten bzw. Meinungen. Die haben mir doch etwas geholfen die Sache in einem "besseren Licht" zu sehen.


    Mahlzeit

  • Auch wen es nach einer Stammtischparole aussieht...................was ich nicht verstehe ................


    Wir sind pleite und hoch verschuldet , kein Geld da......sinkend Steuereinahmen usw.bla bla bla aber wen mal irgentwo wieder ne katastrophe hereinbricht oder in Palistina das Geld für eine gesicherte Infrastruktur nicht reicht...............ist unsere Regierung mit Rekord Spenden mit zur Stelle.


    Es ist also Geld da..............muß nur die nächste Flut oder der nächste Bürger Krieg kommen. das zum Thema Finanzen.


    MFG CHris


    P.S Nichts gegen die Spendenbereitschaft der Regierung, wen es im Rahmen der Verhältmäßigkeit bleibt.

    Life is too short to be small.

  • Zitat

    Wie schon Vorrendner sagten: Im Haushalt sollte das Geld so geplant werden daß die tatsächlichen Einnahmen ausgegeben werden. Aber ich denke das ist in einer komplexen Politik wie unseren nicht möglich. Dafür fehlt uns allen vermutlich zu viel Hintergrund- bzw. Insiderwissen.


    Na zum Glück hab ich grad die Weisheit mit Löffeln gefressen :D


    Selbstverständlich soll der Staat nicht wie hier beschrieben "einfach" nur seine Einnahmen ausgeben. In Zeiten der Hochkonjunktur muß er Geld zur Seite legen, würde der Staat weiter unverändert bzw. durch höhere Steuereinnahmen während der Hochkonjunktur, mehr ausgeben als zu anderen Zeiten würde damit eine Überhitzung der Konjunktur angeregt bzw. das Wirtschaftswachstum würde zunächst mal extram steigen. (Leider hab ich die negativen Effekte aus der VWL Vorlesung vergessen :D , ging aber glaub um dadurch im internationalen Verlgeich schlechter werdenden Geldwert).


    Das Gegenteil wäre der Fall wenn der Staat bei schlechter Konjunktur weniger ausgeben würde - die schwache Wirtschaft würde auch durch fehlende Aufträge des Staates zusätzlich gebremst (wieso hat wohl damals jemand Autobahnen bauen lassen? Wieso "braucht" Amerika einen Krieg wenn es dort wirtschaftlich schlecht geht?). Das für diese Ausgaben notwendige Kapital muß der Staat natürlich in Phasen der Hochkonjunktur eingespart haben. Finanzierung durch Schulden ist keine Lösung (siehe: galahad13!)


    Theoretisch lassen sich dadurch wirtschaftliche auf- und abwärtsbewegungen glätten.



    Bezüglich des auswechselns eines Politikers:
    Nach dem 2. Weltkrieg hat es funktioniert wenn ein Politiker (Heuss?) sagte: "Die Eierpreise werden sinken" - sie sind tatsächlich gesunken (Die Bevölkerung hat in annahme eines sinkenden Preises (und aufgrund des gegenwärtig sehr hohen Preises) wohl weniger gekauft - weniger Nachfrage = niedrigere Preise).
    Dies kann funktionieren wenn ein Politiker glaubwürdig ist - hätten wir solche in Deutschland könnte es auch aufwärts gehen (meine persönliche parteiunabhängige Meinung).


    Wo wir grad dabei sind, selbstverständlich gibt es neben der "Investitionssicherheit für Unternhmen" (Dann würden die das vorhandene Kapital in Deutschland anlegen!) auch andere Kleinigkeiten:


    Was haben alle gegen Mautpflicht für PKW? Würden unter ignorierung der EU-Gesetze diese in Deutschland eingeführt (und im selben Maße die KFZ- und Mineralölsteuer gesenkt) würden unsere Gäste auch für unsere Verkehrswege bezahlen - Deutschland ist und wird noch mehr ein Transitland! Es ist nicht möglich die dadurch vorhandenen Kosten den Inländern aufzudrücken, in anderen Ländern handelt wird häufig nutzungsabhängig finanziert.


    Was haben alle gegen eine Erhöhung der Mehrwertsteuer? Ist doch nicht so das die Mehrwertsteuerpflichtigen Dinge unser Leben teuer machen (zumal Lebensnotwendiges ohnehin nur eine reduzierte MwSt. hat).
    Derjenige der viel Geld hat und vermutlich mehr davon ausgiebt als ein armer trägt dadurch auch mehr zu den Steuereinnahme bei, der ärmere wird auf seinen Fernseher vielleicht länger sparen müssen aber beim reichen kommt bei jedem seiner 3 Fernseher ungleich mehr Geld raus, das selbe bei Klamotten, der Arme wird eher seltener, günstigere Bekleidung kaufen als der Reiche.
    Weiter gehts hier natürlich auch mit Urlaubern etc. die durch Konsum mehr für unsere Steuereinnahmen tun könnten als heute.

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Das Hauptproblem bei uns ist IMHO die miese Stimmung im Lande!
    Wie sagte schon Ludwig Erhardt: "Ich bete lieber eine Wirtschaft gesund als sie tot zu reden". Genau dies machen wir, und die Politik steuert nicht vehement genug dagegen. Das dadurch die Gesamtwirtschaftliche Situation inkl. des Bundeshaushaltes in ordentliche Schieflage gerät, kann man sich an jedem Finger abzählen.


    Aber wie bekommt man so etwas in den Griff? Ich glaube, wer da das Patentrezept hätte, wäre der König der Welt.
    Im Ernst, eine andere Regierung (egal welcher colour) kann von der Sache her gesehen gar nicht tun.


    Die einzige CHance, die in einer neuen Regierung läge wäre, dass diese ihren Vorgängern alles in die Schuhe schieben könnte, der Bevölkerung plausibel machen könnte, dass die Vorgänger alles noch viel schlimmer hinterliesen wie gedacht und man deswegen jetzt gemeinsam mit noch mehr Reformen den Karren aus dem Dreck ziehen kann.


    Ob allerdings eine, nennen wir das Kind beim Namen, Schwarz/Gelbe Regierung soviel Eier hat... ich wage es zu bezweifeln.


    Sogesehen bleibt und eigentlich nur die Hoffnung dass vor dem totalen Wirtschaftlichen Kollaps von Deutschland ein unerwarteter Geldregen kommt :rolleyes:


    Charlie

    --
    Die 5 Sinne des Menschen:
    Unsinn, Irrsinn, Stumpfsinn, Blödsinn und mein persönlicher Liebling, der Wahnsinn.
    ---------------

  • genau, wir spielen im Lotto :D



    Wie wärs denn mit ner großen Koalition in der sich alle mal zusammen reissen?

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Fänd ich jetzt auch nich so prikelnd. Ne Regierung ohne starke Opposition kann einfach zu viel gefährlichen Mist bauen...


    Zumindest theoretisch...


    Charlie

    --
    Die 5 Sinne des Menschen:
    Unsinn, Irrsinn, Stumpfsinn, Blödsinn und mein persönlicher Liebling, der Wahnsinn.
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  • Hallo.


    Habt ihr eine Empfehlung für ein Politik - Forum ?


    Es sollte aber bitte neutral sein, damit ich mir meine entgültige Meinung selbst bilden kann. Es sollten jedoch aktuelle Themen besprochen werden, falls möglich auch gutem TT Niveau!

  • www.politikforum.de ;)


    Und was die Mehrwertsteuer angeht:




    Zitat

    Was haben alle gegen eine Erhöhung der Mehrwertsteuer? Ist doch nicht so das die Mehrwertsteuerpflichtigen Dinge unser Leben teuer machen (zumal Lebensnotwendiges ohnehin nur eine reduzierte MwSt. hat).
    Derjenige der viel Geld hat und vermutlich mehr davon ausgiebt als ein armer trägt dadurch auch mehr zu den Steuereinnahme bei, der ärmere wird auf seinen Fernseher vielleicht länger sparen müssen aber beim reichen kommt bei jedem seiner 3 Fernseher ungleich mehr Geld raus, das selbe bei Klamotten, der Arme wird eher seltener, günstigere Bekleidung kaufen als der Reiche.
    Weiter gehts hier natürlich auch mit Urlaubern etc. die durch Konsum mehr für unsere Steuereinnahmen tun könnten als heute.


    Das Problem dabei ist, daß die Steuer den ökonomischen Tausch, mithin also die Quelle allen zu verteilenden Reichtums besteuert und das Marktergebnis verfälscht: Steigt die Steuer, verschiebt sich (im Modell) die einzelne Budgetrestriktion und deshalb auch die gesamtwirtschaftliche Nachfragekurve nach links. Dies hat zur Folge, daß - ähnlich wie im Monopol, aber aus vollkommen anderen Gründen - weniger zu einem höheren Preis getauscht wird. Damit gehen sowohl Produzenten- als auch Konsumentenrenten, also zwangsläufig auch die Gesamtrente zurück - der eingangs von mir beschriebene Sachverhalt tritt ein.


    Zudem geben Bezieher kleinerer Einkommen einen prozentual wesentlich höheren Teil ihres verfügbaren Einkommens für lebenserhaltende Maßnahmen - Miete, Nahrung, etc. - aus, als Bezieher höherer Einkommen. Damit ist dann also bei einer etwaigen Erhöhung der MWSt. nichts mehr mit "länger sparen bis zum dritten Fernseher".


    Besser wäre es, (größere) Einkommen oder Kapitalerträge zu besteuern - einfach, weil diese Steuern nicht den ökonomischen Tauschvorgang behindern.


    Und nein: Ich bin kein Sozialist, sondern FDP-Mitglied und Volkswirt im achten Semester :D

  • Habe mich bereits bevor du den Link gepostet hast beim politikforum.de angemeldet, mal sehen was da für Leute unterwegs sind. Danke

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