Genervt von Telefonmarketing? DIE Lösung!

  • Zitat

    Original geschrieben von qwert
    Wenn man schriftlich irgendwo mitgeteilt hat, dass man gerne angerufen werden möchte, ok.


    Wenn du mir jetzt noch erklärst, wie man dann noch repräsenative Umfragen durchführen soll... ;)


    Die Repräsenativität der Umfragen beruht gerade auf der zufälligen Auswahl der Teilnehmer. Und die einfachste Möglichkeit, eine möglichst zufällige Stichprobe aus einer möglichst guten Auswahlgesamtheit (das sind diejenigen, aus denen die Stichprobe gezogen wird -- diese sollte wiederum möglichst ähnlich der Grundgesamtheit derer sein, auf die die Ergebnisse dann hochgerechnet werden) zu bekommen ist eben der Anruf, da man damit so gut wie jeden Einwohner eines bestimmten Vorwahlbereichs erreichen kann.

  • Das kann mir sowas von egal sein. Glücklicherweise sind in Deutschland Cold Calls noch verboten, das gilt ihmo auch für Meinungsforschungsinstitute (die sind nix anderes als Versicherungsbroker, Lottofritzen oder Telefonfirmen.. alle wollen Geld verdienen). Mich interessiert nicht im Geringsten, wie die Ihre Quote erfüllen wollen, was mich interessiert ist, wie sie meine Nummer bekommen haben und die sofortige Löschung meiner Daten.

  • Zitat

    Original geschrieben von beyond
    das gilt ihmo auch für Meinungsforschungsinstitute (die sind nix anderes als Versicherungsbroker, Lottofritzen oder Telefonfirmen..


    Nein, gilt für die nicht. Es wird nicht deine sondern irgendeine Nummer gewählt und es handelt sich auch nicht um Werbung. Und selbstverständlich sind Institute wie infratest-dimap oder Forsa etwas anderes als Lottofritzen und Co. :rolleyes:


    Das sind doch keine Hinterhofklitschen die für Horst Wacker aus Vieseldorf mal nach den sexuellen Vorlieben der rheinlandpfälzischen Landjugend fragen, sondern die Auftraggeber sind ARD, ZDF, Spiegel, Focus und Co. und das ganze wird wissenschaftlich betreut und ausgewertet. Man muß wirklich zwischen Meinungsforschungsinstituten und den Marketing-Callcentern, Lottofritzen usw. unterscheiden, die haben nichts miteinander zu tun.


    Zitat

    ...was mich interessiert ist, wie sie meine Nummer bekommen haben und die sofortige Löschung meiner Daten.


    ich kann da für infratest-dimap folgendes sagen: je nach Umfrage gibt es regionale oder überregionale Telefonnummern-Pools, die aus den Telefonbüchern entnommen werden. Bei der computergenerierten Anwahl (der Interviewer hat Nullkommanull Einfluß darauf, wo er anruft) werden die letzten drei Ziffern per Zufallsgenerator ermittelt, so daß auch Nummern erfasst werden, die nicht im Tel.Buch verzeichnet sind. Geschäftsnummern, Faxnummern und Verweigerer fliegen aus dem Pool für die jeweilige Umfrage raus.


    Deine Daten werden nur anonymisiert gespeichert, also nicht in Verbindung mit deiner Telefonnummer - diese wird nur gespeichert, wenn du dich explizit bereit erklärst, erneut teilzunehmen. Daß du bei einer neuen Umfrage mit einem neuen Pool erneut (wiederum zufällig!) angewählt werden könntest, ist dabei außen vor.


    Am anderen Ende sitzen Studenten und Hausfrauen, die sich für das kleine Geld manchmal auch besseres vorstellen könnten, als sich von Wichtigtuern dumm anmachen zu lassen und sich im Gegenzug sehr über entgegenkommende Gesprächspartner freuen und da es den gleichen Aufwand macht, freundlich abzusagen wie etwas dumm in die Muschel zu blaffen, verstehe ich diese Unfreundlichkeiten schlichtweg nicht - dann doch lieber charmant nach der Seinfeld-Methode. ;)


    Ist auch überhaupt nicht persönlich gemeint, ich finde so ein Verhalten generell lächerlich wenn z.B. auch der wichtige Bertold, der im echten Leben stellvertretender Kreisstellenleiter der Stadtsparkasse Herne ist, im ICE bei einer fünfminütigen Verspätung krakeelt als ob ihm gerade ein Millionengeschäft durch die Lappen ginge und umgehend den Zugchef sprechen möchte um dann einen Gratis-Kaffee rauszuschlagen usw. usf.. Super Realsatire jedesmal. :top:
    [/RUNDUMSCHLAG]


    Und noch etwas: daß die Interviewer eisern ihre Fragen vom Bildschirm ablesen und das ganze meist nicht so ganz locker rüberkommt, hängt damit zusammen, daß die Fragen wirklich Wort für Wort abgelesen werden müssen und keine Abweichungen geduldet werden, damit das ganze keinen suggestiven oder sonstwie beeinflussenden Charakter bekommen kann. Das kann manchmal ganz schön hölzern klingen, aber die vorgegebenen Fragen lassen - je nach Frageform - auch nur bestimmte Antworttypen zu und ein lockeres Gespräch kann sich da halt nicht entwickeln.


    Und noch ein kleiner Tipp für diejenigen, die doch einmal mitmachen: auf die Frage "kennen sie noch weitere [Versicherungen, Banken, Verbände etc.]..." niemals mit "Ja" antworten, denn dann öffnet sich ein neuer Abfragestrang und das ganze dauert doppelt so lange. Auch der Interviewer wird euch das danken. :D

  • ich stehe in keinem Telefonbuch und die Umfragen die diese Institute durchführen sind bisher immer kommerzieller Natur gewesen. Das hat mit Wichtigtuerei nichts zu tun, sobald man einmal in dieser Maschine ist, werden die Daten sowas von hemmungslos weitergegeben, dann hat man keine Chance mehr nachzuvollziehen, wo die Daten ursprünglich herkamen. Ich bin bisher 3 Mal in deren Datenbanken gerutscht, 3 Mal konnte ich mit einigem Aufwand nachvollziehen, wer meine Daten verkauft hat, 2 Mal konnte das ganze durch einen Anruf geklärt werden, 1 Mal hat sich die Firma, die meine Daten weitergegeben hat total quergestellt, das ganze ist dann über einen Anwalt gelaufen. Ich streich doch nicht nicht grundsätzlich die entsprechenden Klauseln, damit die trotzdem meine Daten lustig zu Geld machen.

  • Wie gesagt: die anzurufenden Nummern bei Meinungsforschungsinstituten werden jedesmal neu generiert, da ansonsten die Repräsentativität nicht gegeben ist und die einzigen nicht anonymisierten Daten, die weitergegeben werden, sind die von Totalverweigerern - die kommen in eine Liste und werden auch von den anderen Instituten nicht mehr verwendet.


    Es ist purer Zufall, daß du und nicht dein Nachbar oder jemand völlig anderes angerufen wirst. Daß du in keinem Telefonbuch stehst ist irrelevant, wie ich beschrieben habe - die Nummern werden zufällig angewählt und die hinteren drei Ziffern per Zufallsgenerator erstellt, so entsteht eine völlig beliebige Nummer. So rutschen dann auch unbrauchbare Geschäftsnummern, Faxnummern oder eben schlicht nicht vergebene Nummern rein, die dann aussortiert werden.


    Das gilt halt nur für die seriösen Meinungsforschungsintitute, für Marketingagenturen und Co. kann ich nicht sprechen. Was diese betrifft, kann ich den Unmut ja auch nachvollziehen. Aber das ist wirklich zu trennen und alles was ich oben geschrieben habe, gilt lediglich für die Meinungsforschung und nicht für die zitierten Lottoanrufe und Gewinnspiele etc.

  • Zitat

    Original geschrieben von andi2511
    Es ist purer Zufall, daß du und nicht dein Nachbar oder jemand völlig anderes angerufen wirst. Daß du in keinem Telefonbuch stehst ist irrelevant, wie ich beschrieben habe - die Nummern werden zufällig angewählt und die hinteren drei Ziffern per Zufallsgenerator erstellt, so entsteht eine völlig beliebige Nummer.


    Diesbezüglich würde mich dann aber interessieren, wie es die Meinungsforschungsinstitute anstellen, dass eine Umfrage dann auch wirklich repräsentativ ist.


    Wenn bspw. die Telefonnummern für die bekannte Sonntagsfrage willkürlich ausgesucht werden, hat man doch kein genaues Abbild der Bevölkerung. Soll heißen die angerufenen Leute sind reicher / ärmer / schlauer / dümmer etc. als der Bevölkerungsquerschnitt. Das würde ja dann das Ergebnis verzerren. :confused:

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Diese Daten werden am Ende des Interviews abgefragt und die jeweilige Umfrage wird solange telefoniert, bis die Repräsentativität unter gleichzeitiger Auswertung der Daten gegeben ist. ;)


    Sprich: es gibt eine Vorgabe bezüglich der Repräsentativität und es wird eben solange telefoniert, bis die erfüllt ist.


    Es ist - nur als Beispiel, daß das ganze schon ziemlich ausgetüftelt und wissenschaftlich fundiert betrieben wird - auch nicht automatisch derjenige der gewünschte Interviewpartner, der das Telefon abnimmt, sondern es wird nach der Haushaltsstärke gefragt und dann wiederum automatisch ermittelt, wer interviewt werden soll - damit soll ausgeglichen werden, daß es in jedem Haushalt idR einen gibt, der schneller, aktiver, lieber etc. ans Telefon geht und die Meinung der Mutti im Hintergrund nicht erfasst werden kann. Die Telefonumfrage ist das Mittel der Wahl, da hierüber tatsächlich der größtmögliche Querschnitt erreicht werden kann. Umfragen via Internet etc. haben ja immer das Manko, nur eine eingeschränkte Zielgruppe zu erreichen usw.


    Meinungsforschung hat in der heutigen politischen Landschaft übrigens eine immense Bedeutung weit über die Wahlprognosen hinaus und ist z.T. Grundlage politischer Entscheidungen, das darf nicht unterschätzt werden und sie ist damit durchaus Teil der politischen Partizipation - ob einem das gefällt oder nicht. Man könnte fast behaupten, der politische Einfluß des Einzelnen sei in manchen Sachfragen am Telefon bei der Umfrage eines solchen Institutes weitaus größer als an der Wahlurne.


    Aber wir kommen vom Thema ab: ich finde das Skript witzig, trotz meiner Verteidigung der seriösen Meinungsforschungsinstitute. ;)

  • andi2511


    Du sprichst mir aus der Seele, besonders der Hinweis, dass man nicht noch mehr Versicherungen, Banken und so weiter kennen sollte ;).
    Kritiker scheinen auch zu verstummen.


    Besonders unterschätzt wird, wie Du schon sagtest, die Einflussnahme auf die politische Landschaft. Wo sollen unsere lieben Politiker sonst wissen, was das Volk denkt? Das ist wohl die einfachste und kürzeste Methode eine einigermaßen repräsentative Stimmungslage/ Meinung der Bürger zu bekommen.


    Wenn ich micht recht erinnere war doch im TV Duell Ruettgers - Steinbrück ein Meinungsforschungsinstitut( infas oder emnid?) u.a. ein Streitfall.


    Skript ist aber immer noch nicht witzig.

  • Hi,


    dass es Unterschiede gibt bei den Anrufern ist wohl jedem klar. Dass "seriöse" Umfrageunernehmen einen Dienst an der Nation vollbringen, will ich hier nicht kommentieren oder bewerten. Aber eines gebe ich zu bedenken, egal wer anruft, der verdient Geld damit, mich zu einer Zeit zu belästigen, in der ich meine Ruhe haben will.


    Und da ist es mir egal, ob der Anrufer Hausfrau, Student oder sonst wer ist, er stört mich, ich hab darauf keinen Bock und reagiere immer gleich:


    Ich lege wortlos auf.


    Damit werd ich nicht böse, der Anrufer soll sich seinen Teil denken und machen was er will. Wer jetzt sagt, aber der hat doch freundlich gefragt und sich Mühe gemacht, da sollte ich doch wenigstens nett absagen, den bitte ich zu bedenken, dass ich nicht verlangt habe, angerufen zu werden. Und deshalb reagiere ich eben so, wie ich will und nicht wie es einem anderen Menschen gefallen könnte. Der Andere dringt in meine abendliche Privatsphäre ein und da bestimme ich die Regeln. Deshalb lege ich auf.


    Sollte das dem Anrufer nicht passen, kann er einen anderen Job machen.


    Das ist meine Meinung.


    Grüße
    babapapa
    P.S: Das Skript ist nett, aber dauert zu lange ;)

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