Zum 1. Vorwurf: Ich bezweifle nicht, daß diese 35 % gute Gründe dafür gehabt haben, sich für den Anbieter O2 zu entscheiden. Sicherlich mag es für einen bestimmten Kundenkreis verlockende Dinge geben - für jugendliche bzw. studentische Nutzer, die hauptsächlich über SMS kommunizieren ist die Möglichkeit, auf eine kostenfreie Hotline zu verzichten und dafür 100 Frei-SMS zu erhalten, sicherlich interessant. Auch diese "Homezone" kann für einige Kunden ein optimales Angebot sein.
Wer bereit ist, dafür auf Service zu verzichten und ein "Pleiten, Pech & Pannen"-Netz zu akzeptieren (was nützen mir 100 Frei-SMS, wenn diese oft erst nach sechs Stunden, bisweilen überhaupt nicht, ankommen?), soll mit O2 glücklich werden. Fakt ist, daß in der Tat viele Kunden ihre Verträge kündigen und zu vernünftigen Anbietern wechseln (notfalls zu E-Plus, wenn es preiswert sein muß).
Und die haarsträubenden Geschichten in diesem Forum sollten in der Tat jeden Neukunden abschrecken.
Zum 2. Vorwurf: Unseriös ist vielleicht ein etwas schwieriger Begriff. Dennoch entscheiden sich nach wie vor die meisten Kunden für eines der D-Netze. Die Kundenzahlen sagen hierbei alles. Der "Startvorsprung" ist kein Argument: als der Mobilfunkboom in Deutschland richtig begann, waren beide E-Netze bereits in Betrieb. Warum sind sie also nicht Marktführer? Bei den günstigen Tarifen? Welcher Privatkunde kann einem "Genion" mit Homezone und 100 Frei-SMS widerstehen? Welcher Geschäftskunde würde nicht gerne für 3 Ct ins Festnetz telefonieren?
Weil jeder, der sein Handy zu dessen ursprünglichem Zweck (nämlich als Telefon) nutzen möchte, weiß: T-Mobile oder Vodafone - sonst nichts.