Welches Netz (o2 oder e-plus)

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    Warum soll ich z.B. einen großen deutschen Elektronikversand für 12 Cent pro Minute anrufen, wenn es mit der 09622-Nummer auch für 1-2 Cent geht?! Deshalb benutze ich auch beruhigt Genion und muss mich nicht vor 60-Cent-Nummern fürchten.


    Alles schön und gut, ich mache es auch so. Aber was machst du, wenn es schlichtweg auch im 0180er Telefonbuch keine Festnetznummer gibt? Beispiel: Premiere. Dann musst du in den sauren Apfel beißen und die o2-Apothekenpreise blechen. Ansonsten taugt das Verfahren auch nur mit Internet und gerade das ist dann ja schon das nächste Problem für Genion...


    Die mobile Option nutze ich auch. Allerdings tut man das dann für den Preis exorbitant hoher Festnetzpreise außerhalb der Homezone zur Hauptzeit. Lohnt sich also IMO nur dann, sofern man über eine ausreichend große Homezone (hier: knapp 5 km effektiver Durchmesser) diese Gespräche zum Großteil erschlagen kann.


    Zitat

    o2 ist kein Festnetzanbieter...


    Naja, o2 positioniert sich aber als Festnetzersatz. Das sagt schon die uralt-Werbekampagne mit dem "festnetzgünstig telefonieren". Heute bewirbt man die Möglichkeit, eine alte Festnetznummer von der DTAG mitzunehmen. Ganz klare Strategie: die Substitution des Festnetzes. Und: das wollen auch andere Mobilfunker schaffen. Der Trend geht dahin - zumindest, wenn man den unzähligen Absichtserklärungen Glauben schenken mag.


    Aber: Dafür möchte ich dann aber auch wirklich Festnetzpreise. Es fordert ja niemand die günstigsten CbC-Tarife auf dem Handy. Im Gegenteil, die eher teuren DTAG-Preise würden mir ja schon reichen. Das klappt(e) auch mit den Preisen ins Festnetz:


    Zitat


    Angesichts der geringen Margen im Festnetzbereich wäre es unternehmerischer Schwachsinn ein Mobilfunkprodukt anzubieten, das günstiger ist als ein klassischer Festnetzanschluß.


    Genau das hat o2 aber gemacht. Im Vergleich zu den damals geltenden DTAG-Preisen war Genion ins Festnetz auf Augenhöhe:


    Fern, tagsüber: 7 Ct (12 Ct)
    Fern, abends: 5 Ct (3 Ct)
    Ort, tagsüber: 5 Ct (4 Ct, 90/90)
    Ort, Nebenzeit: 3 Ct (3 Ct, 240/240)


    Doch das nützt mir alles nichts, wenn ich dann doch einmal bei einer 01805er Nummer anrufen muss und innerhalb von 10 Minuten knapp 5 EUR zuviel aus dem Fenster werfe. Das wiederum berücksichtigt ganz sicher kaum jemand, der von o2 gelockt wurde.


    Und: Es kann sich eben doch lohnen, sofern man Überkapzitäten im Netz hat. An 7 Ct/Min bleiben bei o2 immer noch 5 Ct/Min hängen für etwas, das erst einmal (!) keine zusätzlichen Kosten verursacht. Und. Die Leute telefonieren ja eben auch außerhalb der Homeparzelle zu den dann weitaus höheren Tarifen mit dem eigenen Netz. Und nicht bei der Konkurrenz.


    Zitat

    Durch surf@home besteht allerdings die Möglichkeit eine Kombination aus Festnetzaquivalent, Mobilfunk und Internetz anzubieten, die für ein bestimmtes Kundensegment als Gesamtpaket günstiger sein kann als eine entsprechende Kombination mit klassischem Festnetzanschluß.


    Gerade auch in Kombination mit surf@home sehe ich dieses Kundensegment aber als verschwindend schmal an. Ich zumindest kenne schon bei DSL keinen, der einen Zeittarif gebucht hat. Zu den Preisen von o2 erst recht nicht.


  • In der nächste Woche startenden Kampagne positioniert sich genion als "mobile Alternative zum Festnetz". Alternativ kann Ersatz heißen, kann aber auch einfach nur alternative Nutzung bedeuten. Jeder so wie's für ihn paßt..


    In der Tat war Genion Mitte der Neunziger mal als Festnetzersatz konzipiert und mit dem netten Trickfilmmännchen auch so beworben worden. Zunächst war ja auch die Grundgebühr höher als bei einem Standardmobifunkvertrag. Allein der Erfolg blieb recht begrenzt. Denn die Leute wollte handys. Ein Festnetz hatten sie ja schon. Außerdem wurde Mitte der Neunziger die Bedeutung des Internets noch unterschätzt und die Preisentwicklung im Festnetz nicht vorhergesehen. Spätestens seit Viag o2 ist, wurde die Option Festnetzersatz nur noch an dritter Stelle in den Produktbeschreibungen erwähnt. Die Kampagen (Mobile Option und später dann 2in1) zielten auf günstige abgehende Gespräche sowohl ins Festnetz als auch in alle Handy-Netze. Die Festnetznummer wurde seit 2002 (da legst die nieda) nicht mehr offensiv (also in Kampagnen, gleichwohl natürlich als wichtiges Verkaufsargument) beworben. Das ist übrigens auch in der neuen Kampagne so. Gleichwohl wird der Angriff aufs Festnetz natürlich wieder forciert, eben weil es die Konkurrenz auch tut (was o2 übrigens weniger bedauert als viele annehmen, Stichwort: Penetrations-Effekt: Beispiel: Die "Sags einfach mit MMS"-Kampagne steigerte den MMS-Umsatz bei o2 stärker als bei t-mobile) und weil langfristig die Festnetzsubstitution natürlich eine wichtige Umsatzquelle der Netzbetreiber ist.
    Die Preise fürs Internet werden (abgesehen von sicherlich noch in Kürze folgenden Preismodifikationen) wahrscheinlich erst dann deutlich attraktiver, wenn die Geschwindigkeit so sein wird, daß DSL-Substitution auch unter diesem Aspekt für eine deutlich höhere Zahl von Kunden attraktiv wird. Selbst wenn sie surf@home zum gleichen Preis wie DSL anbieten würden, würden die Leute doch nicht wechseln, weil sie DSL schon haben (der gleiche Effekt wie Ende der Neunziger beim Festnetztelefonieersatz) und den Komfort gewohnt sind. Also versuchen sowohl o2 als auch vodafone lieber einen recht hohen Preis von weniger Kunden zu erzielen, wobei sie auf unterschiedliche Nischen zielen: vodafone auf Kunden in DSL-freien Zonen (sonst würde der hohe Fixpreis und der alternative Zugang über GPRS keinen Sinne machen ), o2 aufgrund der Etablierung des Genion-Produktes auf Kunden, die sowie schon keinen Festnetzanschluß haben, nur gelegetlich surfen würden und für die sich nur fürs Surfen ein Festnetzanschluß gerade nicht, surf@home aber gerade noch rechnet


    Aber wir bleiben off topic...

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