Private Krankenversicherung oder bei der Gesetzlichen KV bleiben?

  • Hallo,


    ich habe mir nun einige Angebote berechnen lassen für eine private Versicherungen, meine bisherige Erfahrung dazu ist, dass Versicherungsmakler, die sich als unabhängig bezeichnen, dies nicht wirklich sind.
    Hinzu kommen extreme Unterschiede, was die Leistungen betreffen, zum Beispiel Zahnarzt.
    Nicht selten, dass man erst nach 10 Jahren auch mal höhere Rechnungen einreichen darf bzw. dann die Kosten übernommen bekommt, bis dahin ist es dann gestaffel...
    Auch eine Beitragsrückerstattung schaut nicht besser aus, meist gestaffelte Erstattungen nach Länge der Mitgliedschaft, als Beispiel 0,75% eines Beitrages für ein Jahr.


    Thorsten

  • Hi,


    mal eine grundlegende Verständnisfrage:


    Wenn ich mich privat versichere entfallen die monatlichen Abgaben zur gesetzlichen KV komplett.
    Momentan sind das bei mir fast 300 Euro mit meinem privaten Zusatzversicherungen (Ausland,Zähne etc) bin ich bei fast 400 Euro.


    D.h. als Milchmädchenrechnung kann ich mir Tarife einer privaten Versicherung ansehen, die im gleichen Preisrahmen wie die 300 Euro der gesetzlichen KV liegen?


    Wie wird denn genau gerechnet, entfallen die Abgaben zur gesetzlichen KV, steigt mein Bruttolohn um den Betrag aber davon gehen ganz normal die restlichen Sozialabgaben ab, so dass im Endeffekt der Plusbetrag niedriger ausfällt, oder?

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Du bist Arbeitnehmer? In dem Fall zahlt der AG weiter seinen Anteil (rund 50%, siehe Lohnzettel, aber max. bis zur gesetzlichen Obergrenze). Dein Bruttolohn bleibt unveraendert, von dem gehen ja auch schon derzeit die Beitraege zur KV ab.

  • Ja, normaler Angestellter ohne Besonderheiten.


    Also bleibt der Bruttolohn gleich, nur die 300 Euro Abzug für die gesetzliche KV entfallen?

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Genau. Wenn du dir dann eine PKV fuer 400 EUR zulegst, hast du effektiv 100 EUR mehr netto (vereinfacht). Die solltest du aber nicht auf den Kopf hauen, sondern schonmal fuer zukuenftige Beitragsanpassungen ansparen.

  • Prima. Danke für die Infos, dann stehe ich nicht ganz so unwissen da, wenn ich mal mit dem Versicherungsmenschen spreche :)

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Hallo,


    wir hatten das Thema heute wieder mal unter den Kollegen, daher mal ein paar Erfahrungen meinerseits mit der PKV:


    Ich bin jetzt ca 10 Jahre in der PKV, seit 8 Jahren zahle ich einen reduzierten Monatsbeitrag, ca 25% unterm Normalbetrag, da ich meine Arztrechnungen usw. selber zahlen.
    Das ganze rechnet sich aktuell bei Rechnungsbeträgen von rund 3800,-€ in 2 Jahren, gilt aber nur für die Grundversorgung, sprich ambulanten Behandlungen durch Haus- und Fachärzte.


    Würde ich diese dann wieder von der Kasse erstatten lassen, müsste ich 24 Monate lang den vollen Beitrag zahlen, eben die rund 3800,-€ mehr.


    Trotzdem erhöht die Kasse jährlich die Beiträge.
    Mein Beitrag ich derzeit deutlich unter dem Höchstbeitrag zu GKV.


    Jetzt war ich letztes Jahr im Sommer im Krankenhaus, kleine Nasen-OP. Ich hab mir dank PKV den Luxus gegönnt, bin in ner Privatklinikbereich ( Hotel mit Krankenversorgung ) des Klinikums gewesen, Einzelzimmer mit Chefarzt-Behandlung usw.
    Der Spass hat komplett für 2 1/2 Tage rund 6500,-€ gekostet, werden aber von der PKV erstattet.


    Allerdings hat meine PKV die Rechnungen gekürzt, lt. deren Aussage berechtigt, nach Aussage der Privatärtzlichen Abrechnungsstelle unberechtigt.
    Ich sitze nun zwischen den beiden und kann den Mist ausbaden - bei einem Fall geht es um 350,-€, das wird sicherlich demnächste meinen Anwalt beschäftigen müssen.
    Die PKV wollte auch die eigentliche Krankenhausrechnung nur zu 75% zahlen, der Differenzbetrag währe dann auch bei mir liegen geblieben - das ist zum Glück mitlerweile erledigt, die Privatklinik GmbH hat in 3 Instanz gegen die PKV´s den Prozess um das Thema gewonnen ( Musterprozess ).


    Und zur Krönung vom dem ganzen: die PKV hat zum Jahreswechsel mal wieder die Beiträge um 50€ angehoben.
    Die durchschnittliche Beitragserhöhungen der PKV liegen überigens bei rund 10% pro Jahr und deutlich niedriger, wie die PKV´s gerne selber offenlegen.


    Fazit:
    ich würde mich heute als junger Mensch 25mal überlegen, ob ich von der GKV in die PKV wechsel, das hört sich anfangs immer toll an, niedriege Beiträge, viel Leistungs usw.
    Ich persönlich würde nicht mehr in die PKV wechseln.
    Der Weg zurück ist nur unter ganz wenigen Umständen möglich, jeder Wechsel zu einer anderen PKV bringt zwangsläufig eine Beitragserhöhung mit, weil die Alterungstellung zum Teil verloren gehen. Und zu guter Letzt, man ist der PKV in Sachen Beitrag hoffnungslos ausgeliefert.


    Man braucht nur enrsthaft krank zu werden, da reicht eine Allergie oder ein Unfall mit Folgen und man zahlt sich im Alter dumm und dämlich.


    Alternativen:
    - Änderung, Streichung von Versicherungspaketen, braucht man Einzelzimmer, Chefartztbehandlung, 100% Zahnersatz usw. ?
    - Wechsel in den PKV-Basistarif - möglich, kann ich aber nur von abraten, damit ist man noch schlechter gestellt als ein GKV-Versicherter, da die Ärzte bei dem Tarif nicht den normalen Abrechnungsfaktor von bis zu 2,3 ansetzen dürfen, sondern nur 0,9 bis 1,2 und da winken viele Ärzte schonmal direkt ab.

  • Passt ja.


    Zitat

    Privatpatienten müssen im neuen Jahr mit drastisch steigenden Beiträgen rechnen. Viele Kunden zieht es bereits zurück in die gesetzlichen Kassen.


    [URL=http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,807984,00.html]spon[/URL]

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