Eine private KV rendiert sich grundsätzlich für Leute ohne Kinder. Zusätzlich bilden die privaten Versicherer inzwischen auch Rücklagen zur Beitragsstabilität und müssen wie schon geschrieben einen der GKV enstsprechenden Standardtarif anbieten.
Und beim Arzt habe ich mit meiner PKV deutliche Vorteile und kann sogar handeln.
Private Krankenversicherung oder bei der Gesetzlichen KV bleiben?
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Original geschrieben von Telefonterrorist
Sie wollte die Notbremse ziehen und in den Standardtarif wechseln, jedoch haben ihr mehrere Ärzte (und das waren keine Geldgeier) gesagt, dass sie sie dann nicht behandeln werden, weil die Vergütung noch deutlich unter dem liegt, was die GKV zahlt.
Ich habe auch vorhin mal beim Standardtarif nachgeschaut. Es gilt dann eine Begrenzung des Steigerungssatzes, nach GOÄ z.B. auf 1,7, bei med-technisch 1,3 und bei Labor auf 1,1. Ich habe bisher noch nie eine Rechnung gesehen, die so niedrige Sätze hatte. Der 'Normalsatz' den ich sehe ist 2,3.
Wenn ich das recht sehe dürften Ärzte grob 25 bis 40 Prozent weniger bei Patienten im PKV-Standardtarif in Rechnung stellen.
Im übrigen gibt es auch noch einen schönen Vermerk auf der Versichertenkarte über den Standardtarif... -
Kann ich mir nicht wirklich vorstellen.
Dem Arzt ist das doch eher egal, wo und wie ich Versichert bin. Der Arzt stellt ja die Rechnung nicht der PKV sondern mir. Ich liquidiere ihn und die Versicherung zahlt (je nach gebuchtem Leistungsumfang) mehr oder weniger an mich wieder aus. Genauso mit Medikamenten. Ich zahle in der Apotheke quasi den vollen Preis und reiche die Rechnung bei der Krankenversicherung ein.
Ich kenn es zumindest nicht anders.
Ich kann selbst als Gesetzlich Versicherter den Arzt selbst liquidieren - nur bekommen Kassenpatienten i.d.R. von ihrer Kasse einen Bruchteil des Privathonorars des Arztes erstattet.
Der Arzt bekommt es also nicht wirklich mit, wo und wie Du Versichert bist. Ich hatte lange Zeit z.B. gar keine Versichertenkarte. Damals reichte es beim Arzt seine Daten zu hinterlassen und bescheid zu geben, dass man Privat Versichert ist.
Das mit der Karte ist ja im Endeffekt nur ne vereinfachung für den Doc, daß er Deine Daten hat.Charlie
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Zitat
Original geschrieben von Charlie_D
Kann ich mir nicht wirklich vorstellen.
Fand ich auch scharf. Aber lies einfach selbst unter
http://www.private-krankenvers…p.de/downloads/pkv/05.pdf
Vorletzter Absatz der letzten Seite.Zitat
Dem Arzt ist das doch eher egal, wo und wie ich Versichert bin. Der Arzt stellt ja die Rechnung nicht der PKV sondern mir. Ich liquidiere ihn und die Versicherung zahlt (je nach gebuchtem Leistungsumfang) mehr oder weniger an mich wieder aus. Genauso mit Medikamenten. Ich zahle in der Apotheke quasi den vollen Preis und reiche die Rechnung bei der Krankenversicherung ein.Ich kenn es zumindest nicht anders.
Ganz so einfach ist es ja nicht. Es gibt gesetzliche/verordnungs Regelungen für Ärztehonorare. Insbesondere GOÄ und GOZ (Gebührenordnungen), die die Grundentgelte regeln. Außerdem darf der Arzt ja einen Steigerungssatz (so heißt es glaube ich) erheben. Und wenn ich mich recht erinnere ohne Begründung bis zum 2,3 fachen, darüber nur mit Begründung. So erstatten wohl auch die meisten PKV-Tarife. Will der Arzt unabhängig von/über den Gebührenordnungen abrechnen mußt du explizit zustimmen.
Und ich kenne aus meiner Beamtenkindzeit den Umstand, daß ich immer explizit auf meinen Beamtenkindstatus hinweisen sollte, damit obskure Steigerungsbeschränkungen (und Begründungsgrenzen) der Beihilfe von den Ärzten auch eingehalten werden.Natürlich könntest du, wenn du im PKV-Standardtarif bis, dem Arzt das nicht mitteilen und dann ggf. die Differenz über den maximalen Steigerungssatz von 1,7 aus eigener Tasche zahlen.
Zitat
Der Arzt bekommt es also nicht wirklich mit, wo und wie Du Versichert bist. Ich hatte lange Zeit z.B. gar keine Versichertenkarte. Damals reichte es beim Arzt seine Daten zu hinterlassen und bescheid zu geben, dass man Privat Versichert ist.
Das mit der Karte ist ja im Endeffekt nur ne vereinfachung für den Doc, daß er Deine Daten hat.
Wenn der Arzt dich für vertrauenswürdig hält, läuft es ja auch meist problemlos
Die Versichertenkarte (ggf. in Kombination mit Ausweis) kann ein Indiz dafür, daß der Patient versichert ist und die Rechnung auch wirklich zahlt/zahlen kann. Mir ist das mal so gegangen, als ich an einem Freitag unterwegs in der Pampa bei einem Zahnarzt wegen einer zerbrochenen Füllung reingeschneit bin(was ja noch ein vergleichsweise billiges Unterfangen ist). -
Zitat
Original geschrieben von kues
Wenn der Arzt dich für vertrauenswürdig hält, läuft es ja auch meist problemlos
Die Versichertenkarte (ggf. in Kombination mit Ausweis) kann ein Indiz dafür, daß der Patient versichert ist und die Rechnung auch wirklich zahlt/zahlen kann. Mir ist das mal so gegangen, als ich an einem Freitag unterwegs in der Pampa bei einem Zahnarzt wegen einer zerbrochenen Füllung reingeschneit bin(was ja noch ein vergleichsweise billiges Unterfangen ist).Jetzt nehmen wir mal an, ich hab keine Versicherung. Der Arzt schreibt die Rechnung -> ich kann nicht zahln -> er geht leer aus.
Oder, ich habe eine Versicherung: Der Arzt schreibt die Rechnung -> ich reiche sie bei der PKV ein -> bekomme das Geld -> versaufe die Kohle -> zahle den Arzt nicht -> er geht leer aus.
So oder so - das SICHERSTE für den DOc ist die Pflichversicherung. Da rechnet er direkt mit ab, das Geld kann nicht verloren gehen. Aber auch die unlukrativste...
Deswegen heisst das ja auch Private Krankenversicherung. Da hat man sich dann selbst drum zu kümmern.
Der Arzt an sich darf abrechnen was er will. Ob Deine PKV diese Rechnung dann in der höhe voll anerkennt ist ein anderes Thema. Tut sie das aber nicht, liegt das Problem wiederum bei Dir. Die Differenz ist Dein Problem. Ebenso die rechtliche Klärung, ob der Arzt zuviel abgerechnet hat oder nicht.
Ich hatte letztens ne OP mit ein paar Tagen Aufenthalt in einer Privatklinik. Der Arzt meinte, Stationär wäre 6 Tage nötig, die PKV meinte, 3 müssen reichen und haben folglich auch nur die 3 Tage bezahlt. Um an die Nachweise und Begründungen zu kommen, das 6 Tage doch nötig waren musste ich mich erstmal selbst kümmern. Der Arzt war zwar sehr hilfsbereit, aber ohne dass ich die Sache in die Hand genommen hätte, wär ich auf meinen mehrkosten sitzen geblieben!
PKV heisst also nicht nur bessere Leistungen für weniger Geld, sondern natürlich auch entsprechende selbstverantwortung!
Charlie
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Zitat
Original geschrieben von Charlie_D
Der Arzt an sich darf abrechnen was er will. Ob Deine PKV diese Rechnung dann in der höhe voll anerkennt ist ein anderes Thema. Tut sie das aber nicht, liegt das Problem wiederum bei Dir. Die Differenz ist Dein Problem. Ebenso die rechtliche Klärung, ob der Arzt zuviel abgerechnet hat oder nicht.
Er darf eben nicht abrechnen was er will. Es gibt die Begrenzungen durch die Gebührenordnungen. Und die dürfen vom Arzt nur überschritten werden, wenn er VOR der Behandlung dein Einverständnis eingeholt hat.Was du dann von der PKV erstattet bekommst ist dann natürlich noch eine zweite Frage und abhängig von deinem Vertrag, klar.
Meistens wird die PKV auch freundlicherweise mitteilen, wenn die Rechnung nicht entsprechend der Gebührenordnung ist- da in den meisten PKV-Verträgen auch nach Gebührenordnungen erstattet wird.Zitat
Ich hatte letztens ne OP mit ein paar Tagen Aufenthalt in einer Privatklinik. Der Arzt meinte, Stationär wäre 6 Tage nötig, die PKV meinte, 3 müssen reichen und haben folglich auch nur die 3 Tage bezahlt. Um an die Nachweise und Begründungen zu kommen, das 6 Tage doch nötig waren musste ich mich erstmal selbst kümmern. Der Arzt war zwar sehr hilfsbereit, aber ohne dass ich die Sache in die Hand genommen hätte, wär ich auf meinen mehrkosten sitzen geblieben!
Im Krankenhausbereich sind meine Erfahrungen begrenzt. Aber sobald nicht die Pauschalabrechnung (die ja bei entsprechenden Verträgen von KV und Krankenhaus auch noch direkt erfolgt) genutzt wird, weiß ich, daß man seinen Spaß mit den Rechnungen haben kann.Zitat
PKV heisst also nicht nur bessere Leistungen für weniger Geld, sondern natürlich auch entsprechende selbstverantwortung!
Mein Reden. Deshalb bin ich auch dafür für bestimmte Gruppen der Bevölkerung ein PKV-Verbot einzuführen, um sie vor sich selbst zu schützen.
Im finanztest 03/2005 gab es einen hübschen Leserbrief von jemandem, dem im zarten Alter von 61 anscheinend von irgendeinem Versicherungsvertreter noch ein PKV-Erstvertrag (DKV) angedreht wurde. Dem sind dann in 7 Jahren die Beiträge ein wenig über den Kopf gewachsen...Zur Abwechslung vielleicht etwas brauchbares(?), zwei Foren-Links:
http://www.private-krankenversicherung.de/forum/index.php
http://www.krankenkassentarife…al/foren/forumb&forenid=3 -
Ich häng mich hier einmal ran:
Ich bin ab April kein Student mehr. Bisher war ich in einem studentischen Tarif einer PKV. Mein Gehalt bei meinem zukünftigen AG liegt unter diesen €49.000. Nun meine Frage: Muss ich in die GKV oder kann ich weiterhin in der PKV versichert bleiben. Das was ich bisher gelesen habe, war da nicht ganz eindeutig, da ich zwar unter die Grenze falle, aber bereits in der PKV versichert bin. Any ideas?
thx and greetz,
autares -
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Original geschrieben von autares
leon:Danke für die Antwort. Gibt es da eine Übergangsfrist, oder muss ich mich zum Arbeitsbeginn am 03.04. schon gesetzlich versichert haben?
Was würdest du unter einer Übergangsfrist verstehen? Sobald das Arbeitsverhältnis beginnt bist du (da unter den Versicherungspflichtgrenze) automatisch in der GKV versicherungspflichtig (ggf. also schon ab 1.4 kommt halt drauf an was in deinem Arbeitsvertrag steht).
Also such dir jetzt schon eine günstige/angenehme GKV und teile deine Wahl dem Arbeitgeber mit. Und ich würde dir empfehlen auch jetzt schon Kontakt zu deiner PKV aufzunehmen und ihr deine Versicherungspflicht in der GKV ab x.4 mitteilen. Gleichzeitig solltest du dann auch noch fragen (wenn du für die Zukunft noch Interesse hast wieder in die PKV zu kommen) was eine Anwartschaftsversicherung kosten würde (dann könntest du ohne neue Gesundheitsprüfung zurück zu deiner PKV, wenn du mal nicht mehr GKV-versicherungspflichtig sein solltest) oder was eine Zusatzversicherung zur GKV kostet.
Die werden dir schon was sinniges anbieten, wenn du denn überhaupt Interesse hast.
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