Private Krankenversicherung oder bei der Gesetzlichen KV bleiben?

  • PKV muss es doch einen Ansatz geben, oder?
    Gssund, kein krasser Sportler - normaller Bereich eigentlich.


    Die Rechnung zu der GKV passt mir nicht. Soll ich die Leute gegenrechnen, die Leistungen erhalten, die sie nicht verdienen? GKV = Krankschreibungen fleigen nur durch die Gegend. Wer bei der PKV ist, muss da mehr dafür tun und überlegt es sich doppelt.
    AOK ist für mich das beste Beispiel - dort landet jeder und genug Leute erhalten dort Sachen, von denen ein normalsterblicher nur träumen kann! (Und bevor mir einer blöd ankommt - ich kenne genug solcher Beispiele)


    Und ehrlich: Aushnahme hin oder her - die interessiert mich nicht. Ich sehe es an meinen Eltern: Arbeiten viel und dürfen beim Arzt alles selbst zahlen nur pech für die, dass es alles so spät anfing. Mit 50+ kommt man halt nicht in die PKV und das will ich um jeden Pries verhindern!! Soziales hin oder her - aber ich sehe nicht ein für Leute zu zahlen, die weniger leisten und letztendlich mehr erhalten als ich es später...sorry, aber aber nein danke!


    Und btw. 140€ als Student ist viel.


    Zitat

    Wenn ich aber mal die Zeit gegenrechne, die ich dort war und das der Arzt von den 130€ seine Praxis, seine 3 Helferinnen, seine Geräte usw. zahlen muss und davon noch selber leben will, würde ich keine Arzt werden wollen.

    Bevor wir den armen Arzt seine Lebensgrundlage nehmen: Wie lange hat es gedauert? 3 Helferinnen? Wow! Muss die Praxis eh gut laufen, oder?

    # ...

  • "3Helferinnen" Genau solche Aussagen sagen mir, dass die GKV nicht wirtschaftlich geführt wird und ich sehe es an meinen Eltern, die leider nicht (!) in die PKV gelangen konnten, da zu spät. Ich habe nicht vor, für andere zu zahlen und dabei meine ich nicht den "sozialen" Character. Aber solange bei der GKV abgezockt wird, und die, die kaum was leisten mehr erhalten, als die, die was dafür tun, riskiere ich es mit der PKV. Ich achte auf meine Gesundheit und das einzige was bis jetzt dagegenspricht, wäre das "unerwartete".

    # ...

  • cellphones: Was meinst du, warum du als PKV-Kunde so gern beim Arzt gesehen bist? Eben weil du seinen Porsche finanzierst und damit den durchschnittlichen Verdienst pro Patient erhoehst.


    Und mach dir mal keine falschen Hoffnungen, auch du wirst fuer die Kosten die du der PKV verursachst bezahlen.

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
      cellphones: Was meinst du, warum du als PKV-Kunde so gern beim Arzt gesehen bist? Eben weil du seinen Porsche finanzierst


    Diese Polemik wird langsam ein wenig monoton. FYI: es fahren weit weniger Ärzte Porsche, als angenommen.


    Bei der Debatte GKV/PKV muss einfach jeder seine Präferenzen setzen. Der eine sagt, ich will im Krankenhaus (und darum sollte es eigentlich gehen, denn alles, was ambulant erledigt werden kann, ist derart kiki, dass es hierbei nur um Hygiene-Faktoren wie Wartezeit, Terminlage etc. geht) eine top-Versorgung, bei der auch die deutlich höheren Sätze für komplexe Therapien und/oder höherwertiges Material gezahlt werden (hier als kleines Stichwort z.B. Katheter; da kann man die Standard-Röhrchen aus Chinaplastik, die beim schon beim Anbringen porös werden, verwenden, oder aber die sauteuren Dinger aus Silikon; ich weiß von einer Uniklinik, dass es hier zwei verschiedene Töpfchen für GKV & PKV Patienten gibt), der andere sagt, mir reicht die GKV;


    Ja, es gibt Praxen, da werden PKV-Patienten gemolken & unnötige Positionen erbracht und abgerechnet. Ja, es stimmt aber auch, dass die GKV-Behandlung deutlich hinter hinter der PKV zurückbleibt (mit durchaus ernsten Konsequenzen für die Gesundheit - hier fällt mir spontan auch das Unding "Hausarzt-Modell" ein; wenn hier einige wüssten, was für giga-Pfeifen, die absolut ernste Indikationen verkennen, in ihren kleinen Klitschen-Praxen sitzen, würde der ein oder andere ganz schön bleich werden).


    Insofern jeder, wie er (oder sie :)) es für richtig hält;

  • Die Beurteilung, ob die PKV "besser" als die GKV ist oder nicht, erfolgt haeufig nicht zuletzt aufgrund der Beitraege. Die sind fuer junge, gesunde, gut bezahlte Mitbuerger immer erst mal deutlich attraktiver als die GKV, selbst wenn man einen Premium-Tarif waehlt.


    Dabei verkennt man aber gern einige Details: Zum einen ist so ein Wechsel eine (meist) einmalige Entscheidung. Zurueckwechseln in die GKV geht nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen. Zum anderen wird die Beitragsentwicklung unterschaetzt. Das ist nicht weiter verwunderlich, wer plant schon 10 oder gar 30 Jahre voraus, wenn er jetzt sofort etliche Euro sparen kann?

  • Genau so ist es.
    Ich bin 25, angestellter, und könnte auch in die PKV wechseln.


    Für 150 Euro Eigenanteil erhalte ich ne Top Absicherung bei ner PKV. Hingegen zu den knapp 300 Euro die ich in die gesetzliche einzahle sind das 1800 Euro weniger im Jahr.


    Sooo das ist der aktuelle Stand. Wie bereits erwähnt wurde ist es kaum möglich zurück in die gesetzliche zu kommen. Deswegen ist das eine Entscheidung fürs Leben.


    Welche Risiken birgt ein Wechsel:
    - Kinder müssen seperat bezahlt werden, keine Familienversicherung
    - die privaten Krankenkassen können und werden mit den Beitragen machen worauf sie gerade lust haben. Insbesondere bei einer schweren langjährigen Erkrankung (oder vielleicht auch für den Rest des Lebens) schießt der Beitrag in höhen die keiner mehr bezahlen kann. Und vergesst bitte nicht das Rentenalter.



    Gerade letzteres ist ein unkalkulierbares Risiko. Hier zahlt man dann auch schnell mal 1000 Euro und mehr im Monat und das wohl für den Rest seines Lebens. Da helfen auch die Rückstellungen fürs Alter nicht wirklich.


    Und auch bei den PKV gibt es Unterschiede und je nachdem wird man nicht bei jedem Arzt mit offenen Armen empfangen wie sich das hier einige vorstellen wenn man privat versichert ist.


    In der GKV hat man eine solide Absicherung und kaum Risiken. Dies bezahlt man mit einem in meinen Augen fairen Beitrag (selbst ich der im max Satz hängt).


    Bei der PKV kann man sich die Leistungen selbst in den Vertrag reinnehmen und bekommt eben einen Beitrag anhand aktueller Kalkulationsgrundlagen und Vorhersagen den man bezahlen muss.
    Kostenseitig geht das ganze für beide Seiten solange gut bis eben mal enorme und nicht einmalige Kosten anfallen werden.


    Der Wechsel in die PKV ist also mit nicht zu vernachlässigenden Risiken verbunden.

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    Die Beurteilung, ob die PKV "besser" als die GKV ist oder nicht, erfolgt haeufig nicht zuletzt aufgrund der Beitraege. Die sind fuer junge, gesunde, gut bezahlte Mitbuerger immer erst mal deutlich attraktiver als die GKV, selbst wenn man einen Premium-Tarif waehlt.


    Dabei verkennt man aber gern einige Details: Zum einen ist so ein Wechsel eine (meist) einmalige Entscheidung. Zurueckwechseln in die GKV geht nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen. Zum anderen wird die Beitragsentwicklung unterschaetzt. Das ist nicht weiter verwunderlich, wer plant schon 10 oder gar 30 Jahre voraus, wenn er jetzt sofort etliche Euro sparen kann?


    harlekyn, deine Argumentation gegen die PKV mag ja aus deiner Sicht so stimmen aber es gibt genügend Menschen für die das Bleiben in der GKV absolut unwirtschaftlich wäre.


    Ich greife nochmal meine eigene Situation auf. Jeden Monat spare ich 300€ gegenüber der GKV und wenn ich im Schnitt nur 200€ über 20 Jahre ansetze, dann kann ich so viel Geld Beiseite legen, davon lassen sich so einige Beitragsanpassungen abfangen.
    In meiner konkreten Situation ist meine Frau verbeamtet und damit auch eventuelle Kinder abgesichert bzw. im Notfall sogar ich über die Beihilfe.
    Würde ich als Selbständiger in der GKV bleiben, kann man nur von Dummheit sprechen, schließlich bin ich auf die vorzüge der besseren Absicherung noch gar nicht bei meiner Erläuterung eingegangen.


    Es macht fast den Eindruck als wärst Du gerne in der PKV, musst Dir aber die GKV schönreden, weil Du nicht hineinwechseln kannst. Betrachte bitte beide Seiten.

    Wer den ganzen Tag arbeitet, hat keine Zeit, Geld zu verdienen.

  • Zitat

    Original geschrieben von *TS1*
    harlekyn, deine Argumentation gegen die PKV mag ja aus deiner Sicht so stimmen aber es gibt genügend Menschen für die das Bleiben in der GKV absolut unwirtschaftlich wäre.

    Man muss natuerlich zwischen Angestellten - die nur den AN-Anteil zahlen - und Selbstaendigen unterscheiden. Meine Perspektive ist die eines Angestellten, daher koennen wir zwei durchaus zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Und keine Sorge, ich hab mich mit dem Thema intensiv beschaeftigt, als es fuer mich in Frage kam - und mich bewusst gegen die PKV und fuer die GKV entschieden. Daran hat sich bis heute nichts geaendert, auch wenn der Wechsel immer noch moeglich waere.

  • So, ich bin Student - solange darf ich PKV sein. Später darf ich z.B. immer noch in die GKV wechseln. Was ist z.B. mit selbstständigen? Wenn das Gewerbe aufgelöst wird - ohne Versicherung oder GKV?

    # ...

  • Zitat

    Original geschrieben von HansFranz123
    ... - die privaten Krankenkassen können und werden mit den Beitragen machen worauf sie gerade lust haben. Insbesondere bei einer schweren langjährigen Erkrankung (oder vielleicht auch für den Rest des Lebens) schießt der Beitrag in höhen die keiner mehr bezahlen kann. ...


    Nö! Es gibt durchaus gesetzlich vorgeschriebene Kalkulationsgrundlagen, die es den Versicherern eben nicht ermöglichen mit den Beiträgen zu machen was sie wollen.

    Zitat

    .... Und vergesst bitte nicht das Rentenalter.


    Gerade letzteres ist ein unkalkulierbares Risiko. Hier zahlt man dann auch schnell mal 1000 Euro und mehr im Monat und das wohl für den Rest seines Lebens. Da helfen auch die Rückstellungen fürs Alter nicht wirklich. ...


    Falsch. Du musst in der PKV im Alter niemals (sofern man vor dem Rentenalter 10 Jahre in der PKV versichtert war) mehr bezahlen, als dies als freiwilliges Mitglied in der GKV der Fall wäre. Stichwort Basistarif.

    Zitat

    Kostenseitig geht das ganze für beide Seiten solange gut bis eben mal enorme und nicht einmalige Kosten anfallen werden.


    Bei enormen Kostensteigerungen werden in jedem Krankenversicherungssystem die Beiträge steigen.

    Zitat

    Der Wechsel in die PKV ist also mit nicht zu vernachlässigenden Risiken verbunden.


    Absolut!

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