"Arcor" Haustürgeschäfte...

  • tach freunde,


    gerade stand eine junge dame vor der wohnungstür. sie erklärte mir das in zwei wochen das call by call verfahren für ortsgespräche wegfalle. alles würde "automatisiert" werden. ich machte das "spielchen" aus spass ne zeit lang mit und tat so als hätte ich keine ahnung ;)
    ich verlangte ihren ausweis und bekam ihn auch ; arcor :flop:
    sie zückte sofort einen vertrag und wollte meine telefonrechnung zwecks datenaufnahme :flop: ab dem zeitpunkt hatte ich keinen bock mehr und sie wurde auch sehr zickig. dann erklärte ich ihr das unsere telefon per satelit funktionieren und nicht an ein telefonnetz angeschlossen sei :D
    sie meinte das das per sat nich geht :p


    fands einfach nur dreisst von arcor...ich denke jede ältere dame hätte den arcor vertrag unterschrieben :flop:


    bis denn...

    xxx

  • hehe, das ist "standard" so wie wir das an der Hotline mitbekommen.
    Bei mir war auch schon jemand, der hat sogar gesagt er käme im Auftragt der Deutschen Telekom (seltsam dass derjenige dann nen Kuli von ARCOR in der Hemdtasche hatte:rolleyes: ).
    Die härtesten Fälle sind jedoch die, die das ganze telefonisch machen, da geht das neuerdings so ab:
    "Hallo, Sie haben etwas gewonnen, wollen Sie den Gewinn haben?"
    "Was ist es denn?"
    "eine kleine Box mit der Sie die Rufnummer des Anrufers sehen können"
    "jo, schicken Sie das mal zu"


    und zack hat der Kunde ISDN beauftragt obwohl er ja nix davon weiß :flop:


    Also derzeit ist es total schlimm.....


    CU
    Dennis

  • So ging das einem Kumpel von mir auch. Er hat in einem Call Center angefangen. Die erste Woche hat er Umfragen für EMNID gemacht. Und dann musste er den Leuten am Telefon Verträge anderer Netzbetreiber aufschwätzen. Nach einer weiteren Woche hat er gekündigt.

  • Hi,
    das scheint bei Arcor kein Einzelfall zu sein.
    Ein Kollege aus dem Service hat mir erst kürzlich davon berichtet.
    Er arbeitete in Brühl (bei Köln)und bekam mit,wie ein Herr im Look eines Vertreters das Klingelboard gezielt absuchte und dann schellte.
    Als sich der Bewohner über die Sprechanlage meldete,gab er an von der Telekom zu sein.
    Als meinem Kollegen dies suspekt erschien,sprach er den Herrn an,ob er seinen Dienstausweis mal zeigen könne.
    Mit hochrotem Kopf gab der Herr an sich versprochen zu haben and stieg anschließend in ein Auto,indem weitere Drücker warteten.
    Da ich solche Methoden (egal ob bei der Telekom oder woanders)grundsätzlich verurteile,gehört diesen Leuten das Handwerk gelegt.
    Hier werden in der Regel die Leute über den Tisch gezogen(über die persönliche Schiene in der eigenen Wohnung)und der Vertreter taucht im Schutz der Anonymität unter.
    Von den Versprechungen bleibt nachher nicht mehr viel übrig.
    Diese Vorgehensweise konnten wir damals rund um den TPunkt auch bei der lieben Firma o.tel.o beobachten.
    Wie die Tochter so die Mutter fällt mir dazu nur ein.
    Gruß

  • Die Telekom hatte vor einiger Zeit auch obskure DrückerKolonnen per Telefon losgelassen.
    Die Dame die da anrief konnte kaum richtig sprechen und um was es eigentlich ging (T-Net...) bekam ich auch erst nach nachfragen raus.

    \/\/olfgangS

  • Es laufen auch noch Tele2- und StarCom-Leute draußen rum. Einem Bekannten, der ein Ladengeschäft betreibt wollten die ihm erzählen, dass Telefongespräche zwischen zwei StarCom Anschlüssen kostenfrei wären - was natürlich ausgemachter Blödsinn ist, zumal das Ortsgespräche wären.
    Als ich ihm das mal genauer erklärt habe, hat er dann von seinem Widerrufsrecht gebrauch gemacht ...

  • Zitat

    Original geschrieben von WolfgangS
    Die Telekom hatte vor einiger Zeit auch obskure DrückerKolonnen per Telefon losgelassen.
    Die Dame die da anrief konnte kaum richtig sprechen und um was es eigentlich ging (T-Net...) bekam ich auch erst nach nachfragen raus.


    Das ist leider wahr und auch diese Kunden waren im TPunkt um Aktiv Plus Aufträge zu stornieren.
    Leider konnten sie nie den Namen des Telefonpartners angeben,damit wir diese Leute identifizieren konnten.
    Dies hat der Telekom Schaden zugefügt und wurde niemals so toleriert!
    Outbound Aktionen sind nichts ungewöhnliches.Das Marketing liefert dem Vertrieb Datensätze die auf bestimmte Kundengruppen zugeschnitten sind.Hierbei ist in der Regel sichergestellt,daß die sogenannten Werbekennzeichen(Kunde ist einverstanden mit telefonischer Kontaktaufnahme)eingehalten werden.
    Dem Kunden können dann auf Wunsch Informationen(oder Infofaxe)mit kostenloser Response Nummer zugeschickt werden.
    Dies ist glaubhafter und die Ansprechpartner sind nicht anonym.
    Gruß

  • auch bei otelo


    'nabend,


    ich habe das selber spasseshalber mal ein paar Monate bei otelo mitgemacht. Das lief' über eine Firma namens Ranger und das war schon echt der Hammer.
    In der Zeit stand auch mal nen Artikel darüber und es lief 100% ig genaso ab, mit morgendlichen Einheizparolen, schickes Glöckchen läuten ....einfach nur ÄTZEND:





    Fuß in der Tür


    Wie die Telefongesellschaften o.tel.o und Mannesmann Arcor auf Kundenfang gehen


    Aus: DIE ZEIT – Nr. 28, 8. Juli 1999, Seite ?? (Computer & Medien) von GUNHILD LÜTGE. [Original]


    Morgens um 9 Uhr schwärmen sie aus. Vor 18 Uhr sollten die Mitarbeiter nicht zurück in der Zentrale sein. Das macht einen schlechten Eindruck und bringt womöglich einen Rüffel ein. Gute Abschlüsse werden auf ganz besondere Weise belohnt: Der oder die Glückliche darf eine Glocke läuten. Die kleine bei fünf, die mittlere für acht und die große ab zehn Aufträgen. Die kleine läutet so gut wie niemand.


    Wer die große Glocke schafft, ist der Star des Tages. Alle klatschen Beifall. "Super, guter Job!", loben auch jene, die selbst nicht bimmeln durften. Der Erfolgreiche kann sicher sein, beim gemeinschaftlichen Meeting um Punkt 8 Uhr am nächsten Morgen noch einmal gefeiert zu werden. Alle wissen aber, dass vor versammelter Mannschaft auch getadelt wird.


    "Willkommen im Team": Wir befinden uns in einer der Niederlassungen der Ranger Marketing und Vertriebsgesellschaft mbH. Die Rangers sind für o.tel.o unterwegs. Das heißt, sie sind Vertriebspartner dieser noch jungen Telefonfirma, die versucht, dem Altmonopolisten Telekom massenhaft Kunden abspenstig zu machen [Ed: die nichts vom Echten Call-by-call wissen].


    Bis zum Aufstieg sind etliche Schuhsohlen platt gelaufen


    Die Ranger-Gesandten kümmern sich um Besitzer kleiner Läden: Friseure, Gemüsehändler, Boutiquen, aber auch Rechtsanwälte und Ärzte. Sie sollen davon überzeugt werden, nicht nur von Fall zu Fall im sogenannten Call-by-call- Verfahren die Firma o.tel.o zu wählen, sondern sich an diese Gesellschaft fester zu binden. Preselection wird das genannt. Es reicht die Unterschrift unter einen einfachen Auftrag – und die Telekom muss bei jedem Ferngespräch den Kunden automatisch in das Netz ihres Rivalen umlenken. o.tel.o hat auf diese Weise inzwischen schon über 500.000 Kunden gewonnen; mehr als jeder andere Rivale der Telekom.


    Das Potential ist noch immer riesig. Doch das wissen nicht nur die Rangers. Für sie gilt es, so schnell wie möglich ein Gebiet zu durchstreifen. Rund zehn Minuten sind für jedes Gespräch vorgesehen. Wer als potentieller Kunde zu viel fragt, gar debattieren will, gilt als verloren. Der nächste, bitte. Viele unterschreiben, ohne viel zu fragen. Ein Risiko gehen sie nicht ein. Alle können sich jederzeit wieder für eine andere Telefongesellschaft entscheiden.


    Der Ranger erhält für jede Unterschrift zwischen 30 und 40 Mark. Er kann sich fest anstellen lassen. Dann erhält er sogar ein Fixum, auf das die Provision aber erst einmal angerechnet wird. Manche bevorzugen hingegen, sich als Einzelkämpfer durch die Massen der Kunden zu arbeiten. Sie müssen aber für ihre soziale Absicherung selber sorgen.


    Die beiden Ranger-Chefs, Frank René Rittmann und John Keller, kamen während eines USA-Aufenthaltes auf die viel versprechende Geschäftsidee. Sie starteten 1992 in Deutschland und vertreiben Waren aller Art: Bücher, Büro- und Haushaltsartikel zählen dazu. Das summiert sich inzwischen – nach eigenen Angaben – auf stattliche 110 Millionen Mark Umsatz im Jahr.


    Als in Deutschland das Telefonmonopol der Telekom fiel, erkannte Rittmann sofort seine Chance. Er begann, sein Vertriebsnetz zu spinnen, startete in Düsseldorf, am Firmensitz. Zug um Zug kommen nun immer neue Niederlassungen in anderen Städten hinzu.


    Zwei bis drei Tage laufen die Neuen im Windschatten erfahrener Kollegen mit, die als Trainer fungieren. Dann müssen sie alleine los, augerüstet mit einem Faltprospekt – und einer Menge Auftragsformulare. Trainer wird, wer nach einer bestimmten Zeit häufig die Glocken läuten konnte, möglichst natürlich die große. Die nächste Karrierestufe: eine eigene Niederlassung. Doch bis es so weit ist, sind etliche Schuhsohlen platt gelaufen.


    Ganz egal, in welchem Status oder auf welcher Hierarchiestufe man sich befindet, das Du ist obligatorisch, und man spricht sich mit Vornamen an. Etliche finden den amerikanischen way of work ganz prima – manche schalten einfach auf Durchzug. Wer geschickt ist, kann schnell viel Geld verdienen, muss aber die Regeln akzeptieren.


    Keine Scheu haben die Niederlassungsleiter, ihre Mitarbeiter schon nach kurzer Zeit wieder in jene Gebiete zu schicken, die von den eigenen Leuten gerade erst abgegrast wurden. Ob es Fehlplanung oder ein Härtetest ist, darüber darf gerätselt werden. Und so kann es schon mal geschehen, dass eine entsetzte Geschäftsfrau stöhnt: "Ich kann den Namen o.tel.o nicht mehr hören!" Doch das scheint die Rangers nicht zu irritieren. Morgen sind sie schon wieder auf einer anderen Baustelle.


    Das Wort "Drückerkolonne" mag Rittmann ganz und gar nicht. Zwar weiß er von Wettbewerbern, die ihre eigene Verwandtschaft "auch in Turnhosen losschicken". Bei den Rangers aber legt man großen Wert auf gute Kleidung – und ein entsprechendes Image. Es ginge ganz und gar nicht darum, "nur eine schnelle Mark zu machen", beteuert er.


    Im Kampf um jeden Kunden gerät der Telekom-Rivale o.tel.o allerdings auch schon mal an, vorsichtig ausgedrückt, ziemlich exotische Verkäufer. So wird von einer Veranstaltung eines anderen Vertriebspartners übermittelt, dass sich plötzlich Nebelschwaden um die Teilnehmer hüllten. Passend zum künstlich erzeugten Dunst, lief ein Rambo- Film; ohne Ton, versteht sich. Denn die verbale Botschaft fürs harte Telefonmarketing wollte man schließlich noch selbst vermitteln.


    Weil das Geschäft als lukrativ gilt, kommen sich immer neue Vertriebsmannschaften in die Quere. Zum Beispiel in Hamburg. So muss eine Anzeige der Firma teleOrga den Rangers geradezu als Provokation erschienen sein. Die Firma lockte neue Mitarbeiter zunächst mit stattlichen 88 Mark Provision pro Anschluss.


    TeleOrga ist für Mannesmann Arcor tätig. Der Chef, Gerhard Ehrl-Santa, kommt ursprünglich aus der Immobilienbranche. Doch anstatt sich zur Ruhe zu setzen, will es der 59- Jährige noch einmal wissen: "Der Telekommunikationsmarkt ist eine neue Herausforderung." Das Schöne an der Sache sei: "Wir bringen den Kunden Geld und nehmen ihnen keines", sagt der Vertriebsprofi gut gelaunt. Allerdings musste er sein Provisionsmodell für die Mitarbeiter inzwischen variieren.


    Der teleOrga-Chef versteht sich im Vergleich zu den Rangern als die andere, deutsche Variante. Auch er beschäftigt neben- und hauptberufliche Mitarbeiter, zum Teil als Handelsvertreter. Einmal im Quartal gibt es ein "Pflichtseminar" für alle. Und im Gegensatz zu den Bedingungen bei Ranger, müssen sich die teleOrga- Kunden sechs Monate lang vertraglich an die neue Telefongesellschaft binden. "Eine seriöse Gesellschaft ist auf gute Kundenbeziehungen angewiesen", sagt Ehrl-Santa. Auf die Stornoquoten käme es an. "Drückermethoden mögen wir deshalb nicht", fügt er hinzu.


    Das Pikante an dieser Sache: Ranger und teleOrga arbeiten zwar – auf den ersten Blick – für zwei unterschiedliche Firmen. Die aber gehören längst zusammen: Arcor hat o.tel.o geschluckt. Weil es aber auch weiterhin beide Marken geben wird, hat Arcor nun ein Problem: Es gilt zu verhindern, dass sich die engagierten Vertriebspartner jetzt womöglich gegenseitig Kunden abspenstig machen. [mehr]

  • Heute hat es meine Oma erwischt. Der Mann von Arcor hatte ruckzuck meine Oma überzeugt und seine Unterschrift unter dem Vertrag für Arcor Preselect (24 Monatsvertrag). :rolleyes:


    Erst danach rief mich meine Oma an und sagte mir, dass gerade ein Mann von der "Telekom" dagewesen wäre und gesagt hätte, dass die Telefongespräche günstiger werden, wenn sie in diesen Arcor Preselect Tarif wechselt. Was sie auch prompt getan hatte. :rolleyes:


    Hätte sie mich doch bloß vor dem Vertragsabschluß angerufen. :(

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