Telepolis - wie passt das zum sonst seriösen Heise-Verlag?

  • Kürzlich haben wir im Kollegenkreis über den Heise-Verlag diskutiert, jedoch blieb am Schluss hinter Telepolis ein Fragezeichen.


    c't:
    ohne Zweifel die deutschsprachige Referenz unter den Computerzeitschriften für's breitere Publikum. Zum Teil sogar Beiträge mit wissenschaftlichem Anspruch, jedoch immer wieder Niveauausreißer nach unten (ein . Beispiel).


    iX:
    enger gefasste Zielgruppe als c't, aber auch anspruchsvoll und meist auf hohem Niveau


    Technology Review:
    Der Versuch, das US-Format in Deutschland einzuführen, auch niveauvoll mit guten Beiträgen. Qualitativ zwar nicht an Spektrum der Wissenschaft heranreichend, aber dennoch interessant und informativ.


    Telepolis (nur online verfügbar):
    Von harmlosen Stellungnahmen zu aktuellen Entwicklungen in der Gesellschaft bis hin zu haarsträubenden Theorien über Weltverschwörungen, die keiner Kritik standhalten könnten. Bei politischen Themen wirkt selbst die TAZ im Vergleich gelegentlich wie ein Mainstream-Blatt. Der Telepolis-Staatsfeind Nr. 1 sind die USA.


    Wie sieht heise die Mission von Telepolis? Einen redaktionellen Kodex o.Ä. konnte ich auf der Webseite nicht finden. Lesenswert allein der Unterhaltung wegen sind viele der Beiträge, aber neben den Autoren sehen wohl auch viele Leser die Beiträge als wichtigen Pfeiler der Meinungsbildung mit einem hohen Wahrheitsgehalt.

  • Zitat

    Telepolis (nur online verfügbar):


    Da muss ich dich korrigieren. ;) Es gibt auch zum Teil Bücher zu kaufen. Eins davon hab ich mal geschenkt bekommen. Das Buch sträubte nur so vor Vorurteile, dass ich in de Mitte aufgehört hab zu lesen. Das war es mir echt nicht wert.

  • moin,


    die buecher von tp hab ich mir zwar noch nicht bestellt, aber die onlineausgabe find ich oft interessant/amuesant und manchmal erschreckend ;).
    und das die berichterstattung usa-kritisch ist, find ich ganz angenehm. man darf natuerlich nicht alles unreflektiert konsumieren, aber dass sollte man als "gebildeter buerger"ja eh nicht (egal ob aus der interim oder der zeit ).



    greetz

  • Telepolis hat sich offenbar ganz der freien, unzensierten Berichtserstattung verschrieben.


    Was jetzt "wilde Verschwörungstheorien" sind und was die Wahrheit, stellt sich oft erst Jahrzente später heraus.


    Wenn jemand vor 60 Jahren erzählt hätte, daß Hitler den polnischen Angriff selbst inszeniert hat, hätte man das damals auch als unsinnige Verschwörungstheorie abgetan.


    In Telepolis konnte man übrigens auch schon sehr früh von den gefälschen Beweisen lesen, die den Irak-Krieg rechtfertigen sollten. In den sonstigen Medien erfährt man ja erst davon, wenn die Regierung es selbst zugibt.

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