Riester Rente Sinnvoll?

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Grundsicherung. Generell von privater Vorsorge abraten, daß wäre auch falsch. .


    Das währe nicht nur falsch, das währe fahrlässig. Ich habe in meinem Beruf desöfteren Schulungen zur Gestzlichen Rentenversicherung und weiß daher das meine Generation (Bj.83) später nichts mehr außer die Absicherungssumme (wenn überhaupt erhält). Das Rentensystem passt nicht mehr! Wenn ich im Rentenalter bin, wird ein Arbeitnehmer einen Renter finanzieren müssen! Wie soll das funktionieren!?!


    Ich Garantiere euch, das Wort Altersarmut wird in 20 - 30 Jahren zum täglichen Gebrauch gehören. Jeder Mittelständige Bürger der kein riesen Erbe zu erwarten hat und nicht Privat vorsorgt wird seinen Lebensstandart im Alter nicht halten können!


    Das soll aber auch heißen das die Riester Rente längst nicht die Rentenlücke schließt! Dafür muss schon noch etwas mehr geleistet werden.


    MfG

    Mein Verein, die Elf vom Niederrhein!


  • Ist jetzt zwar OT, aber ich finde es amüsant, dass die Menschen die das "3-Säulen-Modell" durch das "3-Schichten-Modell" ersetzt haben (und diese Unterscheidung sehr wichtig finden), jetzt auf einmal vergessen haben, was sie selbst geändert haben.

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Ich sorge auch privat vor, weil ich im Alter mal etwas mehr haben will, als die soziale
    Grundsicherung. Generell von privater Vorsorge abraten, daß wäre auch falsch. Es ändert aber nichts an der Tatsache daß bei der Riester-Rente Handlungsbedarf besteht um die genannten Ungerechtigkeiten zu beseitigen. Passiert nichts, dann wird die Riester-Rente ihr schlechtes Image nicht abschütteln können.


    Warum besteht bei der Riester-Rente Handlungsbedarf?
    Das die Anrechnung nicht schön - für den Einzelnen sogar richtig sch...e ist, ist unbestritten. Warum jetzt aber nur die Riester-Rente nicht auf die Grundversorgung angerechnet werden dürfte, ist mir ein Rätsel. Was ist mit den Abermillionen von KLVs? Was ist mit FLVs? Was mit den Rentenversicherungen - in welcher Form auch immer? Banksparpläne, Sparbücher, Bausparverträge und Kopfkissen etc. - alles egal?
    Wenn ändern, dann aber auch richtig. Wird das passieren? Nein.

  • Das finde ich auch.


    Man wird dann wieder entgegenhalten, das sei anders beworben worden oder zumindest anders angekommen.


    Ich bin mir allerdings sicher, dass es mindestens einen Freibetrag beim Riester geben wird. Auch wenn es nicht ganz konsequent ist.

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Bei der Riester-Rente greift bei Hartz IV eine Verschonungsregelung bei der Grundsicherung dann nicht mehr. Sowas macht doch keinen Sinn. In der Ansparphase wird man vor einen mögliche Zugriff verschont aber wenn es später um die Auszahlung geht, gillt das dann nicht. Einfach Murx.


    ALG II und Grundsicherung sind auch systematisch zwei verschiedene Leistungen. Da ist eine unterschiedliche Behandlung nicht von vornherein 'sinnlos'.
    ALG II ist eine im Prinzip vorübergehende Leistung für Menschen, die im Grund ihr Einkommen (teilweise) durch Erwerbsarbeit bestreiten könnten.
    Grundsicherung ist das Gegenstück zur Sozialhilfe, es kann das Einkommen eben nicht durch Erwerbsarbeit bestritten werden bzw. die Pflicht zur Erwerbsarbeitssuche besteht nicht mehr.
    Die Riesterrente soll explizit die sinkenden gesetzlichen Renten ergänzen, daher wurde die gleiche Verschonung bei ALG II-Bezug wie für die gesetzliche Rente eingeführt. Und relevant werden kann das ja schon bei relativ kurzem ALG II Bezug. Und das bei sehr vielen Riestersparern.


    Zitat

    Es kann doch nicht sein, daß wer versorgt, evtl. dann auch nicht mehr bekommt, als der sein Geld für schöne Dinge verbraucht hat und nicht vorgesorgt hat.


    Und? So war es schon immer und das ist auch schon immer ein Argument gegen Sozialleistungen.
    Beim ALG II sind z.B. die Zuverdienstmöglichkeiten bzw. die Aufstockungsmöglichkeiten ausgeweitet worden, damit die Arbeitenden mehr haben als die Nichtarbeitenden. Ergebnis waren zum einen 'unerwartete' Mehrausgaben in Milliardenhöhe (statt Einsparungen) und zum anderen Kritik daran, daß sich Leute als 'Aufstocker' ein 'lockeres Leben' auf Kosten der Gesellschaft machen würden/könnten. Also wie man es regelt, irgendwem passt es nicht.


    Wie wäre es denn mit folgendem Vorschlag:
    Es gibt einen Freibetrag für Riesterrenten bei der Grundsicherung z.B. 100€, dafür wird die Grundsicherung um die 100€ abgesenkt (mit Übergangsregelung für ältere Menschen).

  • Zitat

    Original geschrieben von kues


    Wie wäre es denn mit folgendem Vorschlag:
    Es gibt einen Freibetrag für Riesterrenten bei der Grundsicherung z.B. 100€, dafür wird die Grundsicherung um die 100€ abgesenkt (mit Übergangsregelung für ältere Menschen).



    Ein Freibetrag für die Riester-Rente bei der Grundsicherung wäre sicher eine Möglichkeit diese Ungerechtigkeit zu beseitigen. Die Grundsicherung im Gegenzug abzusenken wird aber kaum möglich sein, wenn man den allerärmsten ein einigermaßen menschenwürdiges Leben zugestehen will. Ohne gesetzliche Änderung bleibt die Riester-Rente zu Recht in der Kritik.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Ein Freibetrag für die Riester-Rente bei der Grundsicherung wäre sicher eine Möglichkeit diese Ungerechtigkeit zu beseitigen. Die Grundsicherung im Gegenzug abzusenken wird aber kaum möglich sein, wenn man den allerärmsten ein einigermaßen menschenwürdiges Leben zugestehen will.


    Warum nicht absenken. Wer nicht vorsorgt hat eben weniger in der Tasche, er hat es doch zuvor wie du geschrieben hast "für schöne Dinge verbraucht".


    Zitat


    Ohne gesetzliche Änderung bleibt die Riester-Rente zu Recht in der Kritik.


    Sehe ich nicht so -in dem Maße wie es propagiert wird. Es geht um Eigenbeiträge in der Größenordnung von 4% des Bruttoeinkommens bzw. 5€ Minimum pro Monat. Ob die in der gesetzlichen Rentenversicherung verschwinden oder plus staatlicher Förderung zumindest die Chance auf eine ordentliche Rendite bieten, macht meiner Ansicht nach, einen gewaltigen Unterschied.



    Zitat

    Original geschrieben von HT483
    Ich Garantiere euch, das Wort Altersarmut wird in 20 - 30 Jahren zum täglichen Gebrauch gehören. Jeder Mittelständige Bürger der kein riesen Erbe zu erwarten hat und nicht Privat vorsorgt wird seinen Lebensstandart im Alter nicht halten können!


    Und ich würde die Prognose wagen, daß es wieder üblich wird, daß sich Rentner etwas dazuverdienen (müssen).


    Zitat

    Original geschrieben von HT483
    Warum jetzt aber nur die Riester-Rente nicht auf die Grundversorgung angerechnet werden dürfte, ist mir ein Rätsel. Was ist mit den Abermillionen von KLVs? Was ist mit FLVs? Was mit den Rentenversicherungen - in welcher Form auch immer? Banksparpläne, Sparbücher, Bausparverträge und Kopfkissen etc. - alles egal?


    Aber die Riesterrente fällt doch schon jetzt beim ALG II aus dem Rahmen- eben weil es sinkende gesetzliche Rente ersetzen soll. Und es heißt auch nicht von ungefähr Riesterrente, da sie nur als lebenslange Rente ausgezahlt werden darf (wenn man mal von den nachträglichen Änderungen bezüglich Wohneigentum und 30% Auszahlung absieht). Sie ist eben möglichst eng an die gesetzliche Rente angelehnt/gekoppelt. Lässt den 'Reichen' die Wahlfreiheit (was in unserem Privat versus Gesetzlich System ja leider so wichtig ist) und drängt die Geringverdienenden zu einer spezifisch geförderten Ergänzung, die die Sozialsysteme entlastet.



  • Gibt es diesbezüglich schon etwas neues bzw. weiß jemand darüber bescheid?



    mfg

  • [QUOTE] Original geschrieben von kues
    Warum nicht absenken. Wer nicht vorsorgt hat eben weniger in der Tasche, er hat es doch zuvor wie du geschrieben hast "für schöne Dinge verbraucht".



    Sehe ich nicht so -in dem Maße wie es propagiert wird. Es geht um Eigenbeiträge in der Größenordnung von 4% des Bruttoeinkommens bzw. 5€ Minimum pro Monat. Ob die in der gesetzlichen Rentenversicherung verschwinden oder plus staatlicher Förderung zumindest die Chance auf eine ordentliche Rendite bieten, macht meiner Ansicht nach, einen gewaltigen Unterschied.
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    Das kann man so nicht sagen, daß es immer nur um Minimalbeträge bei der Eigenleistung geht, 5 Euro im Monat oder so ähnlich. Warum jemand eine gesetzliche Rente weit unter der Grundsicherung zu erwarten hat, kann viele Ursachen haben. Auch wer gut verdient, aber nicht immer erwerbstätig war, man denke nur an viele alleinerziehende Frauen und viele anders gelagerte Fälle, wo mann eine niedrige gesetzliche Rente zu erwarten hat. Dem kann es passieren das er trotz hoher Eigenleistung bei der Riester-Rente im Alter trotzdem leer ausgeht.


    Bringen wir es auf einen Nenner:


    Die "Riester-Rente ist lohnend für viele, aber eben nicht für alle, wenn die Gesetze nicht geändert werden. Das kann man nicht wegdiskutieren. Da haben "Monitor" und "Wiso" schon recht.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von Paradox_13th
    Gibt es diesbezüglich schon etwas neues bzw. weiß jemand darüber bescheid?



    mfg


    Sollte die Riester-Rente auch noch gegen EU-Recht verstoßen, was ich nicht beurteilen kann, dann wäre der Murx noch größer, als bisher schon bekannt.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

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