@ SiemensInfo.de:
Möllemann ist sicherlich nicht die einzige Ursache für das schlechte Abschneiden der FDP. Schaut man sich aber die Umfragen vor und nach der ersten Friedmann-Diskussion bzw. die Umfragen vor der zweiten Friedmann-Diskussion und das Wahlergebnis an, so scheint ein gewisser Zusammenhang recht naheliegend.
ZitatEvtl. Merkel aber hoffentlich nicht dieser aalglatte Merz und dieser neokonservative Laurenz Mayer.
Merz und Meyer ganz sicher nicht. Aus jetziger Sicht aussichtsreiche Kandidaten sind Angela Merkel und Roland Koch, sofern es ihm gelingt, seine nächsten Landtagswahlen zu gewinnen.
@ Dingens, BB007:
ZitatWarten wir's ab und Stoiber hat sich feiern lassen und wollte Schampus trinken, jetzt hat die CDU noch nicht mal die stärkste Fraktion.
ZitatDie Union hat sich gestern abend deutlich zu früh gefreut und steht jetzt quasi vor dem Scherbenhaufen ihrer eigenen Euphorie.
Während seines Auftritts hat Stoiber gesagt, er werde noch *kein* Glas Schampus trinken. Zudem ist es etwas übertrieben, Stoiber nun auch noch die falschen Hochrechnungen der Meinungsforschungsinstitute anlasten zu wollen - zum Zeitpunkt von Stoibers Äußerung schien ein Vorsprung der Unionsfraktion sicher zu sein:
ZitatDie Hochrechnungen von ARD und ZDF (19.00 Uhr) gaben der SPD 37,3 bis 38,1 Prozent. Die CDU/CSU wurde mit 38,9 bis 39,5 Prozent stärkste Fraktion im neuen Bundestag
( http://de.news.yahoo.com/020922/3/2z0v4.html )
@ mediagigant:
Deine Mail wird Stoiber sicherlich in eine tiefe Krise stürzen. Wirklich hervorragend gelungen ist u.a. die Begründung Deiner Wahlentscheidung. Hinsichtlich der von Dir angesprochenen "Lebensträume" hast Du zudem die beiden Kandidaten verwechselt - Schröder hat an Gittern gerüttelt, nicht Stoiber.
ZitatDie CDU ist immer noch sehr sehr schlecht das darf man doch mal nicht verkennen... und das nun schon zum 2. mal . Denn die letzte Wahl die die Union gewonnen hatte hatte sie mit 43,7% gewonnen... davon ist sie ja wohl noch Meilen entfernt.
Du solltest Dir vielleicht noch einmal die Ausgangssituation verdeutlichen. Die Union ist gestartet auf der Basis des Wahlergebnisses von 1998 und hatte zudem die Spendenaffäre zu bewältigen. Insofern bleibt ein Zugewinn von fast 3 ½ Prozentpunkten ein Erfolg, den man mit gutem Gewissen feiern kann (auch ich werde mir aus diesem Grund am heutigen Abend eine gute Flasche Rotwein gönnen). Wie bereits von JoPi geschrieben: "Das wird wohl jeder, der noch objektiv denken und sich objektiv artikulieren kann, so sehen."
@ chico:
ZitatKeine Gratulation. Denke das sagt schon alles über ihn und seinen Charakter.
Sicher wäre eine Gratulation eine nette Geste. Schröder könnte z.B. auch Stoiber zu dem oben schon erwähnten Stimmenzuwachs gratulieren. Allerdings weiß ich nicht, ob derartige Gratulationen am Tag nach der Wahl überhaupt üblich sind und man gleich auf irgendwelche Charaktereigenschaften schließen sollte, wenn sie ausbleiben. Weiß jemand zufällig, ob Lafontaine dem Altkanzler 1990 am Tag nach der Wahl gratuliert hat? Oder Rudolf Scharping 1994?
Ganz kurz noch zu dem hier im Thread angesprochenen Kohl-Spruch von den "blühenden Landschaften": Natürlich hat sich die Situation in den neuen Bundesländern nicht so entwickelt, wie wir alle es uns sicher gewünscht haben. Wer jedoch behauptet, es gäbe diese blühenden Landschaften nicht, der verkennt die Realität und hat sich - um nur ein Beispiel zu nennen - wohl noch keine der z.T. wunderschön restaurierten Altstädte in Ostdeutschland angeschaut.
Gruß,
ashd
BTW: Nach dem Ausscheiden von Frau Däubler wird das neue Kabinett zumindest einen optischen Höhepunkt zu bieten haben. Angeblich soll Ute Vogt, SPD-Vorsitzende von Baden-W. und mit einer wirklich umwerfenden Ausstrahlung gesegnet, neue Justizministerin werden.
Enttäuschend ist demgegenüber die Personalentscheidung in der Fraktion. Gerne schwingt die SPD insbesondere gegenüber Roland Koch die Moralkeule und verweist auf dessen angebliche Lüge im Rahmen der Spendenaffäre. Nun stellt sie mit Herrn Müntefering einen Menschen an die Fraktionsspitze, der vor einiger Zeit (im Zusammenhang mit der Nominierung Schröders zum Kanzlerkandidaten) von der Bundespressekonferenz wegen der bewußten Verbreitung unwahrer Tatsachen gerügt wurde (*). Würde die SPD die moralischen Ansprüche, die sie an andere stellt, auch für sich gelten lassen, dann dürfte dieser Herr schon lange keine Rolle mehr spielen.
(*) Vgl hierzu etwa "Die Welt" vom 12.09.2000.
@ Andre:
Ich finde meine Aussage ehrlich gesagt nicht erläuterungsbedürftig.