Schuldnerberatung - was macht die ?

FraDi · 4. April 2005

Hallo zusammen !

Folgendes: es gibt jemanden der mir noch einen etwas größeren Geldbetrag schuldet (etwa 2500 €). Da die betreffende Person auch noch andere "Aussenstände" hat, ist sie vor kurzem bei der Schuldnerberatung gewesen. Daraufhin sagte sie mir, ich solle eine Rechnung über den offenen Betrag schreiben, sie gehe damit zur Schuldnerberatung, die würden den Betrag erstmal zahlen und sie zahlt dann an die Stelle ab. Also so eine Art "Kredit".

Macht die Schuldnerberatung sowas ? Ich dachte bisher immer die würden betroffenen Personen wohl beim Abbau der Schulden unter die Arme greifen, sich mit den Schuldnern in Kontakt setzen und die Rückzahlung regeln, aber das die Beratungsstelle erstmal die Schulden komplett zahlt und man dann an die zurückzahlen muss ist mir neu... Unter http://www.forum-schuldnerberatung.de hab ich auch nix richtiges gefunden (ist aber auch zum Teil offline).

Weiss da jemand genaueres ? Kann ich mir nur schwer vorstellen... Wenn ich als Privatperson 100.000 € Miese hab übernehmen die das doch nicht einfach so und hoffen das irgendwie zurückzukriegen, oder ?

Danke sehr...

mungojerrie · 4. April 2005

Also eine Schuldnerberatung übernimmt keine Schulden eines anderen. Die "Rechnung" deutet meiner Meinung nach eher auf eine geplante Privatinsolvenz hin.

Kuh127 · 4. April 2005

Also meines Wissens nach ist die Schuldnerberatung froh, wenn sie angesichts sinkender Zuschüsse selbst über die Runden kommt.
Daher halte ich es für abwegig (und dem Sinn der Schuldnerberatung widersprechend), wenn die selber einen Kredit zum Entschulden geben würden.

Die Schuldnerberatung ist in erster Linie dafür da (wie du auch selbst schreibst), mit den Schuldnern und Gläubigern gemeinsam nach für beide Seiten annehmbare Rückzahlungsmodalitäten zu suchen und sicherlich auch, um Rückzahlungsprioritäten festzulegen.

Was ich mir allerdings vorstellen könnte, ist, dass die Schuldnerberatung als Treuhänder fungiert und von den Schuldnern monatlich einen gewissen Betrag kassiert, mit dem dann die Gläubiger befriedigt werden.
So gesehen, könntest du also dein Geld durchaus von der Schuldnerberatung bekommen... .

FraDi · 4. April 2005

Zitat

Original geschrieben von Kuh127
Was ich mir allerdings vorstellen könnte, ist, dass die Schuldnerberatung als Treuhänder fungiert und von den Schuldnern monatlich einen gewissen Betrag kassiert, mit dem dann die Gläubiger befriedigt werden.
So gesehen, könntest du also dein Geld durchaus von der Schuldnerberatung bekommen... .

So ähnlich hab ich mir das auch schon eher gedacht, aber auf mehrmalige Nachfrage bei der betreffenden Person wurde mir trotzdem immer wieder gesagt die würden alles übernehmen...

Was die Privatinsolvenz angeht: dann wäre für mich doch so ziemlich gar nix mehr zu erwarten, oder ?

mungojerrie · 4. April 2005

Bezüglich der Privatinsolvenz: dann kannst du das Geld abschreiben. Mehr als ein paar Euro (wenn überhaupt), dürften da kaum rauskommen.

Sebastian · 4. April 2005

Re: Schuldnerberatung - was macht die ?

Zitat

Original geschrieben von FraDi

sie gehe damit zur Schuldnerberatung, die würden den Betrag erstmal zahlen und sie zahlt dann an die Stelle ab. Also so eine Art "Kredit".

Das klingt nicht nach Schuldnerberatung, sondern eher nach Kredithai o. dgl.

Zeig mir mal eine Stelle, die einfach so die Schulden eines Dritten übernimmt, um dann selbst die Probleme mit der Geldeintreibung zu haben.

*kopfschüttel* Das ist nix Gutes.

nutellatoast · 4. April 2005

Zitat

Original geschrieben von mungojerrie
Also eine Schuldnerberatung übernimmt keine Schulden eines anderen. Die "Rechnung" deutet meiner Meinung nach eher auf eine geplante Privatinsolvenz hin.

So in dieser Richtung würde ich das auch interpretieren. Die Schuldnerberatungsstellen, gleich welcher Täger sie haben, übernehmen die Schulden den Schuldners ganz sicher nicht!

ms10000 · 4. April 2005

Zitat

Bezüglich der Privatinsolvenz: dann kannst du das Geld abschreiben. Mehr als ein paar Euro (wenn überhaupt), dürften da kaum rauskommen.

Würde ich so pauschal nicht sagen. Dafür hängt das ganze von zu vielen Faktoren ab.

Wenn der Betreffende eine Arbeit hat und die Schulden nicht völlig aus dem Ruder gelaufen sind stehen die Chancen gar nicht so schlecht.

Privatinsolvenz heißt ja zunächst nur das derjenige 7 Jahre keine neuen Schulden machen darf und alles oberhalb der Pfändungsgrenze wird gepfändet.

Nach den 7 Jahren ist man dann Schuldenfrei.

Gruß
ms10000

mungojerrie · 4. April 2005

ms10000

Du hast im Prinzip vollkommen recht. Nur sollte man sich auch klar machen, wie hoch diese Pfändungsgrenze ist. Bei einem 3 Personen Haushalt mit einem Einkommen kann quasi nichts gepfändet werden.

Wenn ich dann noch lese, dass mit 100.000 Euro Schulden zu rechnen ist, dann sollte man sich überlegen, ob es sich lohnt, die 2500 Euro überhaupt einzufordern.

Leider ist es vielzuoft so, dass die Leute nach 7 Jahren schuldenfrei sind, die Gläuber aber dann auch reif für die Insolvenz sind :flop:

FraDi · 4. April 2005

War vielleicht missverständlich... Das mit den 100.000 € war nur ein grundsätzliches Beispiel.

Wieviel Schulden die Person ausser denen bei mir noch hat weiß ich nicht genau, aber ich denke das müssten nochmal so ca. 2000 € sein. Arbeit ist im Moment nicht vorhanden, evtl. im zweiten Halbjahr '05 wieder irgendwann. Die Person lebt z.Zt. u.a. von Sozialhilfe und ist alleinerziehend.

Alles in allem denk ich auch mal sollte ich da nicht viel erwarten, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt...

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