5,2 mio. Arbeitslose! Was können wir noch von der Zukunft erwarten?!

  • Jo und die unterpriviligierte Arbeiterklasse schaut sich die Dank der Kaufkraft der Oberschichten das werbefinanzierte Proletenprogramm bei RTL an.
    Das ist dann ausgleichende Gerechtigkeit. :D


    Simkartensammler


    Mit den überholten Klassenkampfparolen kommt man dem Problem Sozialstaat genausowenig nahe wie mit Manchester-Kapitalismus.

    ------------------------------------------------
    Ericsson T39m
    Legends never Die!
    ------------------------------------------------

  • Zitat

    Original geschrieben von Simkartensammler
    Klar, allerdings nur für die, die sich die Zuzahlungen in Form von staatlich subventionierten Eintrittskarten leisten können. Überspitzt formuliert könnte man sogar behaupten, dass die (arbeitende) Arbeiterklasse, die in der Regel wenig Interesse an Theaterbesuchen hat, durch ihre Steuern die Theaterbesuche der höheren Schichten mitfinanziert.


    Naja, kinderlose Menschen finanzieren Schulen, radfahrende Menschen finanzieren Straßen, schichtarbeitende Menschen finanzieren Universitäten, arbeitende Menschen finanzieren nicht (mehr) arbeitende Menschen. So ist das eben in einem Solidarsystem Staat und es ist ist nur scheinbar absurd, nämlich dann, wenn man aus einem Gesamtsystem einzelne Bausteine herausnimmt und zugespitzt betrachtet. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von andi2511
    Naja, kinderlose Menschen finanzieren Schulen, radfahrende Menschen finanzieren Straßen, schichtarbeitende Menschen finanzieren Universitäten, arbeitende Menschen finanzieren nicht (mehr) arbeitende Menschen. So ist das eben in einem Solidarsystem Staat und es ist ist nur scheinbar absurd, nämlich dann, wenn man aus einem Gesamtsystem einzelne Bausteine herausnimmt und zugespitzt betrachtet. ;)


    Eben! Und hier wird der, zugegebenermaßen große, Baustein ALG II in epischer Breite zugespitzt betrachtet.


    Außerdem ging es mir nur darum, dass ein Theaterbesuch de facto immer auf Staatskosten stattfindet. ;)

    Verkaufe: Neue Xtra SMS Friends mit 12 Monaten PhoneTime und 10 € SGH, E-Plus 0163 - 51 x 51 51.
    Details siehe Biete Forum oder per PN.

  • Wenn man mal alle Gefühle und persönlichen Ansichten aussen vor lässt (ich versuch es mal, muss aber erst schauen wie gut es klappt), haben wir derzeit in Deutschland wie auch in vielen anderen europäischen Ländern folgendes Problem:


    Gemessen am allgemeinen Wirtschaftsvolumen und allgemeinen Wirtschaftswachstum gibt es einen Überschuss an erwerbsfähigen Arbeitskräfen. (In einigen hochqualifizierten Nischenbranchen sieht es zwar genau anders herum aus.)


    Daraus ergeben sich folgende Konsequenzen:


    - Durch den Konkurrenzdruck bei den Arbeitnehmern stagnieren Honorare, Löhne und Gehälter.


    - Sehr viele Menschen finden garkeine Arbeit, und müssen nicht nur kurzfristig sondern auch mittelfristig von Sozialversicherungsleistungen oder gar Transferleistungen leben.


    Nur das Problem ist was soll man jetzt tun:


    Möglichkeit 1:
    Sozialleistungen noch stärker kürzen


    Auswirkung:
    Vielen Leuten geht es deutlich schlechter, die Wirtschaft wird geschwächt da
    die Nachfrage nach Massenprodukten noch kleiner wird, nur die Besserverdiener
    werden durch eventuell sinkende Sozialabgaben entlastet.


    Möglichkeit 2:
    Sozialleistungen erhöhen


    Auswirkungen:
    Die Wirtschaft wird durch die Steigunede Nachfrage etwas gestärkt, aber
    angesichts der Haushalte nicht machbar ohne die Steuerzahler noch stärker
    zu belasten, was die Wirtschaft dann wieder schwächt, evtl. sogar stärker
    als die Stärkung zuvor


    Möglichekeit 3:
    Honorare, Löhne und Gehälter senken


    Auswirkungen:
    Es werden zwar mehr Leute eingestellt, aber gerade in den unteren
    Einkommensgruppen haben dann die Leute nicht mehr wesentlich mehr
    als wenn sie von Transferleistungen leben würden. Durch sinkende
    Arbeitslosenzahlen werden zwar die Sozialsysteme entlastet, aber durch
    die verminderten Zuflüsse wird die entlastung wieder relativiert.


    Möglichkeit 4:
    Honorare, Löhne und Gehölter erhöhen


    Auswirkungen:
    Es wird noch mehr Wirtschaftsleistung ins Ausland verlagert, es gibt noch
    mehr Arbeitslose, und damit weniger Zuflüsse in die Sozialsysteme.


    Das Problem ist das viele Güter derzeit in Ländern zu Konditionen produziert werden, in denen diese Güter nicht vekauft werden können, weil sie für die dortig beschäftigen Leute zu teuer sind.

  • Erik Meijer
    Solltest dir vielleicht die Mitleidstränen aus den Augen von meinen Postings wischen, dann würdest vielleicht auch erkennen was ich tatsächlich geschrieben habe.
    Ich habe keinen Arbeitgeber da ich für mich jetzt selbst wirtschafte! Das ich nicht auf alle Postings eingehen kann resultiert daraus das ich auch anderes nebenbei zu tun habe und nicht mit 10 Leuten gleichzeitig diskutieren kann. Wenn eine Horde auf dich eindrescht Sorry. Aber vielleicht machen wir es wie beim Amt alle der Reihe nach Nummer ziehen und ich beantworte euch alle Fragen. Versprochen!


    Zitat

    besser informieren hilft...es ist Stellenabbau, keine Entlassung.


    Zitat: Er hat Ihn nicht getötet, sondern nur überfahren! Fakt ist doch Job weg egal wie man es nennt.


    Erstens brauch ich auf nichts neidisch zu sein, da ich alles besitze was ich so zum leben brauche. Ihr macht doch von Anfang an Stimmung gegen die Arbeitslosen wie gut es denen geht. Also drückt euch doch der Schuh.


    Ich habe zum Unterschied einiger hier Verständnis, das jeder Mensch in diese Situation kommen kann verschuldet oder unverschuldet und würde Ihm diese Hilfe zugestehen. Womit fangen wir als nächstes an arbeitslose hatten wir schon, alleinerziehende Mütter die zu doof zum verhüten sind um dann auf Staatskosten zu leben. Oder vielleicht behinderte. Man gibt noch so viel Einsparpotential.


    Zum allerletzen male wollte nur hinweisen, das das leben mit Hartz4 auch nicht unbedingt die von euch geprädigte Hängematte ist wo euch die Weintrauben in den Mund fliegen.


    Ich soll Alternativen aufzeigen. Klar als erstes den Kündigungsschutz auflockern. Wie schnell werden dann einige den Mund nicht mehr so voll nehmen, wenn es dann heisst jedem Moment Ciao! Sehe tag täglich Leute die keinen Bock haben zu Arbeiten aber sich sicher hinter ihrem Arbeitsvetrag mit Kündigungsschutz fühlen. Wenn sich die Leute schon amerikanische Verhältnise für Erwerbslose wünschen, dann bitte auch für die arbeitende Gesellschaft.


    Bringt zwar keine neuen Arbeitsplätze. Doch würde der Wettbewerb erstmal fairer und die lustlosen Arbeitskräfte werden gegen motivierte Arbeitssuchende ausgetauscht. Ist schon mal ein Anfang um auszusortieren auf beiden Seiten.


    Danach liegt es am Staat unsere Wirtschaft wettbewerbsfähig zu machen. Nicht einfach die Unternehmen mit deutschen Steuergelder in den Osten abwandern lassen. Prämien und Zuschüsse für Firmen die in deutschland produzieren und Arbeitsplätze schaffen. Die ganze Bürokratie abbauen die in Deutschland von Unternehmern abverlangt wird.


    Deutschland hat sich Jahre lang arrogant dem offenen Wettbewerb verschlossen. Auf alten Lorbeeren Made in Germany ausgeruht. Der Staat hat damals nicht gehandelt als es hiess den Staat umzubauen um Ihn für die Zukunft vor Konkurenz wettberbsfähig zu machen. Ja jetzt hat sogar Griechenland ein grösseres Wachstum!


    Das zu meinem Abschluss bin aber ab 22 Uhr wieder zu sprechen. Also Nummern ziehen!


    Der Staat an sich hat den Trend der Zeit nicht erkannt, und hat nicht rechtzeitig auf die veränderten Verhältnise reagiert. Und genau dort liegt das Problem und nicht an dem der seinen Job verloren hat. Das Problem mal an der Wurzel packen und nicht immer nur die abfallenden Blätter beklagen.

  • Zitat

    Original geschrieben von IGGY
    Zitat: Er hat Ihn nicht getötet, sondern nur überfahren! Fakt ist doch Job weg egal wie man es nennt.


    Nein, Stelle weg, nicht Job weg. Das ist ein Unterschied, auch wenn ersteres volkswirtschaftlich nicht weniger problematisch ist.


    Es gehen Leute in Rente, kündigen von sich aus oder scheiden mit einer Abfindung aus dem Unternehmen und die Stellen werden dann nicht mehr besetzt - das ist nicht das, was man gemeinhin als "Job weg" bezeichnen würde.


    Zitat

    Original geschrieben von IGGY
    Der Staat an sich hat den Trend der Zeit nicht erkannt, und hat nicht rechtzeitig auf die veränderten Verhältnise reagiert.


    Klingt gut, ist aber nicht richtig. Schon seit Jahren vollzieht sich ein Paradigmenwechsel vom Interventionsstaat zum kooperativen Staat, daß u.a. die Wiedervereinigung dabei manches ausbremst, musste man in Kauf nehmen.

  • Zitat

    Original geschrieben von IGGY
    Erstens brauch ich auf nichts neidisch zu sein, da ich alles besitze was ich so zum leben brauche. Ihr macht doch von Anfang an Stimmung gegen die Arbeitslosen wie gut es denen geht. Also drückt euch doch der Schuh.


    Dann haben wir ja was gemeinsam, ich bin auch auf niemand anders neidisch. Ich habe auch alles was ich brauche. "Wir" machen hier übrigens keine Stimmung, das kann ich nicht erkennen. Oder ist das schon Stimmungsmache, wenn ich sage, dass ich es für ausreichend halte, wenn der Staat eine Grundsicherung zahlt?


    Ja, wenn ich die anprangere, die das System mißbrauchen, dann mache ich Stimmung gegen diese Leute. Aber ich mache nicht Stimmung gegen "DIE Arbeitslosen". Es gibt auch nicht "DIE Muslime", "DIE Katholiken"... nicht verallgemeinern aus der Kritik, die hier kommt. Die bezieht sich auf sehr konkrete Gruppen.


    Zitat

    Ich habe zum Unterschied einiger hier Verständnis, das jeder Mensch in diese Situation kommen kann verschuldet oder unverschuldet und würde Ihm diese Hilfe zugestehen.


    Ich kann eigentlich bei allen, die Du als "ihr" bezeichnest oder "einige hier" kein fehlendes Verständnis für diese Leute erkennen. Was fehlt, ist das Verständnis für die ewige Jammerei wie dramatisch böse und schlecht doch alles ist. Aber es gibt kein Schwarz und weiß! Die Probleme, die ALG-II-Empfänger haben, gibt es in anderer Form auch bei der arbeitenden Bevölkerung.


    Zitat

    Womit fangen wir als nächstes an arbeitslose hatten wir schon, alleinerziehende Mütter die zu doof zum verhüten sind um dann auf Staatskosten zu leben. Oder vielleicht behinderte. Man gibt noch so viel Einsparpotential.


    Lass doch mal endlich Deine ätzende Polemik beiseite. So Aussagen bestärken in mir das Gefühl, dass Du ein ziemliches Schubladendenken hast. So nach dem Motto "wer Kritik an Armen übt, ist ein asozialer Mensch"...


    Zitat

    Zum allerletzen male wollte nur hinweisen, das das leben mit Hartz4 auch nicht unbedingt die von euch geprädigte Hängematte ist wo euch die Weintrauben in den Mund fliegen.


    zum allerletzten Male: das haben wir mittlerweile gerafft. Du aber offenbar nicht, dass das eigentlich jeder hier begreift, wir aber über andere Dinge diskutieren.


    Zitat

    Klar als erstes den Kündigungsschutz auflockern. Sehe tag täglich Leute die keinen Bock haben zu Arbeiten aber sich sicher hinter ihrem Arbeitsvetrag mit Kündigungsschutz fühlen. Wenn sich die Leute schon amerikanische Verhältnise für Erwerbslose wünschen, dann bitte auch für die arbeitende Gesellschaft.


    Bringt zwar keine neuen Arbeitsplätze. Doch würde der Wettbewerb erstmal fairer und die lustlosen Arbeitskräfte werden gegen motivierte Arbeitssuchende ausgetauscht. Ist schon mal ein Anfang um auszusortieren auf beiden Seiten.


    Mal abgesehen von dem polemischen Aussortieren ist der Ansatz so falsch nicht. Klar ist das Gefühl der Sicherheit einerseits bei lockererem Kündigungsschutz ein anderes. Man kann dann seinen Job möglicherweise schneller verlieren. Aber, und das ist für mich ein entscheidendes Kriterium, man kann auch schneller wieder Arbeit finden. Der Kündigungsschutz verhindert es oftmals, dass Arbeitsplätze geschaffen werden. Versteh mich nicht falsch, ich will den Kündigungsschutz nicht abschaffen, aber aus Gesprächen mit meinen Gewerbetreibenden bekomme ich immer wieder mit, wie sehr ihnen zum einen bürokratische Hemmnisse Probleme bereiten, zum anderen aber auch der Kündigungsschutz einen Grund darstellt, nur in geringem Umfang Einstellungen vorzunehmen.


    Ich glaube an diesem Punkt kommen wir an einen sehr entscheidenden. Damit von einem aufgeweichten Kündigungsschutz Arbeitslose profitieren können, müssen Erwerbstätige auf Privilegien verzichten. Und da wird es vermutlich leider haken...aber wenn sich keiner bewegt, wird sich auch nichts ändern.


    Zitat

    Danach liegt es am Staat unsere Wirtschaft wettbewerbsfähig zu machen. Nicht einfach die Unternehmen mit deutschen Steuergelder in den Osten abwandern lassen. Prämien und Zuschüsse für Firmen die in deutschland produzieren und Arbeitsplätze schaffen. Die ganze Bürokratie abbauen die in Deutschland von Unternehmern abverlangt wird.


    Unwidersprochen, hier liegt sehr vieles im Argen. Ich hoffe, dass die neue Regierung die Ankündigungen wahr macht und gerade im Bereich der Bürokratie endlich dringend notwendige Entlastung schafft.


    Zitat

    Wie schnell werden dann einige den Mund nicht mehr so voll nehmen, wenn es dann heisst jedem Moment Ciao!

    reine Polemik, nichts weiter. Ich kann mir die Sorgen sehr gut vorstellen. Mein Unternehmen hatte mal 55.000 Angestellte. Jetzt sind es noch 33.000. In meiner Filiale waren mal 15 Leute tätig, jetzt sind es noch 8. Aber das passt natürlich nicht in Dein Klischee von den achso unsozialen Leuten, die hier schreiben, dass jemand diese Sorgen sogar kennt...


    Zitat

    Sehe tag täglich Leute die keinen Bock haben zu Arbeiten aber sich sicher hinter ihrem Arbeitsvetrag mit Kündigungsschutz fühlen.


    jo, die kenn ich auch. Das ist es, wenn ich sage, es gibt kein Schwarz-Weiß. So wenig, wie man alle Arbeitslose über einen Kamm scheren kann, kann man das mit den Arbeitenden. Aber man kann eben auch nicht unter den Tisch fallen lassen, dass es auf beiden Seiten auch Schwarze Schafe gibt.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Mein Text von heute Nacht war keine Rundmail sondern eigenes Gesülze :cool: Sicher, ich habe es etwas übertrieben und es ging ja eher in Richtung Schulden-Problematik als nur Arbeitslosigkeit. Aber trotzdem: ich habe das verwurschtelt was in der ein oder anderen Form jeder Arbeitslose mitbekommt - der eine mehr, der andere weniger. Man muß sich mal in den entsprechenden Foren belesen, dann merkt man genau daß meine Schilderungen sicherlich etwas übertrieben, aber tendentiell in der richtigen Richtung sind.


    Es ist schon klar daß die Gesellschaft keine PC's, Clubbesuche, Autos und sonstwas finanzieren kann und soll. Andererseits ist es mitunter himmelschreiend welchen (bürokratischen) Aufwand man teilweise treiben muß um unumstrittene Rechte durchzusetzen. Als ich mich damals arbeitslos gemeldet habe bin ich sage und schreibe 5x (!!!) auf dem Arbeitslosenamt gewesen bis die in der Lage waren mich in ihre Datenbank aufzunehmen. 2x hat mich der Noch-AG dafür freigestellt, ansonsten habe ich dafür 3 Urlaubstage verbraten müssen. Ich habe niemals eine Behörde erlebt, die NOCH uneffizienter, verschlafener, überflüssiger wirkte als die BFA und die Leute, die da rumrennen.


    In der Firma, wo ich jetzt tätig bin, braucht es in einem 3-Mann-Betrieb etwas mehr als eine Halbtagskraft um allein die Buchführung hinzukriegen.
    Von allen weltweit existierenden Steuergesetzen finden sich 80% in Deutschland. Das ist doch krank...
    Ich glaube DAS bringt uns langsam aber sicher um, Firmen können sich in weiten Teilen nicht mehr ums Geschäft kümmern sondern müssen sonstigen Unsinnn regeln. Nichts gegen Umweltschutz und andere sehr sinnvolle Einrichtungen, aber ich glaube daß es in Deutschland angesichts der Globalisierung nicht mit dieser Beamtenmentalität weitergehen kann auf die Dauer.


    Das heißt auch daß irgendwelche Sesselpupser, genau wie IGGY das sagte, Dampf bekommen müssen. Es kann nicht sein daß da Leute unkündbar in warmen Büros sitzen um den 5. Durchschlag der 7. Kopie vom Antrag auf den Antrag zu tackern, lochen und zu abzuheften.


    Auch Arbeitslose rennen permanent ihren Ansprüchen hinterher. Als Normalverdiener pufferst Du z. B. eine Verzögerung in der Gehaltszahlung notfalls für einige Tage, aber als Arbeitsloser nicht. Gab es da nicht mal vor einiger Zeit den Softwarefehler bei dem hunderttausende Transferleistungsbezieher fast 2 Wochen lang kein Geld bekamen?


    Ich denke daß die hauptsächliche Gefahr für Arbeitslose sowas wie der Verlust von "Würde" ist. Sicher wird im Normalfall niemand 10 mal von einem besonders arroganten Azubi runtergemacht, aber jeder, der den Zustand mal länger als nur für 1 oder 2 Monate mitgemacht hat (also nicht nur auf dem Papier übergangsweise arbeitslos war, sondern wirklich als solche leben mußte) wird sich in meinem Text in irgendeiner Weise wiedererkennen. Ich behaupte auch ganz lapidar daß keiner es nachvollziehen kann der sein "Wissen" nur vom Hörensagen hat - diese hier immer wieder gerne zitierten "persönlichen Erfahrungen weil die Schwägerin vom Halbbruder auch arbeitslos ist und man von der weiß daß blablabla".
    Man kämpft ständig gegen gesellschaftliche Ausgrenzung und auch dieser Thread zeigt immer wieder daß sämtliche Äußerungen, die einzelne in die Kathegorie "Luxus" einordnen, sofort als genereller Beweis dafür gewertet werden daß es vielen nach wie vor zu gut geht weil sie alles in den Hintern geschoben bekommen.


    Es ist natürlich klar daß jemand, der einen kleinen Verdienst hat, sich womöglich auf demselben finanziellen Niveau bewegen muß wie ein anderer, der Tranferleistungen bezieht und seine Grundsicherung kassiert. Nur: muß man das als Beweis dafür sehen daß der eine zuviel für's Nichtstun bekommt? Ich sehe das eher so daß arbeitende Menschen zu wenig bekommen.


    Man kann sicher auch immer wieder Beispiele finden wo es Leuten nicht allzu schlecht geht wenn sie das System geschickt austricksen. Aber der Fehler ist doch weniger daß Leute das tun, sondern mehr daß das System die Leute nicht auf reguläre, ehrliche Weise zu ihrem Geld kommen läßt und oft Schwarzarbeit oder Ausnutzerei fördert.


    Es ist IMHO totaler Humbug immer die Arbeitslosen zu kritisieren, denn die können nichts dafür daß es keine Jobs gibt. Man kann "fördern und fordern" soviel man will - was nutzt das wenn keine Jobs da sind?

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von IGGY
    Wenn eine Horde auf dich eindrescht Sorry. Aber vielleicht machen wir es wie beim Amt alle der Reihe nach Nummer ziehen und ich beantworte euch alle Fragen. Versprochen!


    Eine Runde Mitleid für den armen Iggy.

    Zitat

    Erstens brauch ich auf nichts neidisch zu sein, da ich alles besitze was ich so zum leben brauche.


    Außer den Dispo und die Amex Gold. :cool:

    Zitat


    Ihr macht doch von Anfang an Stimmung gegen die Arbeitslosen wie gut es denen geht. Also drückt euch doch der Schuh.


    Ohh ja, dräng dich wieder in die Ecke, in der du dich so gerne siehst.
    [quote]
    Ich habe zum Unterschied einiger hier Verständnis, das jeder Mensch in diese Situation kommen kann verschuldet oder unverschuldet und würde Ihm diese Hilfe zugestehen.
    [quote]
    Genau, du bist gut - wir sind böse! Ein sehr einfaches Weltbild.


    Auf den Rest geh ich nicht mehr ein, du bist mir echt zu lächerlich.

  • Man sollte auch erstmal bei den normalen Arbeitslosen und ALGII Empfängern eine erste Unterscheidung machen.


    Das ALG I bekommen Leute ohne Arbeit (maximal 12 Monate glaub ich). Nur die meisten davon sind in der Regel schnell wieder in Lohn und Brot.


    ALGII umfaßt dann Langzeitarbeitslose (aktuell meistens noch Ältere oder Ungelernte. Dazu kommen die klassischen Sozialhilfeempfänger.
    Nehmen wir mal die für den Arbeitsmarkt aktuell kritsichen Gruppen aus der ALGII Bezugsstruktur raus. (Ältere oder Behinderte haben zur Zeit kaum Jobchangen und für Alleinerziehende gibt es zuwenig Flexibilität), was bleibt dann übrig? Dazu kommen noch viele Langzeitkranke im arbeitsfähigen Alter.


    Ein Haufen Leute der nicht arbeiten will, sich hier in Deutschland unter rechtlich etwas dubiosen Umständen aufhält. Mir kann keiner erzählen, daß 18-25 Jährige ohne körperliche Leiden nicht irgendeinen Job machen können. Man muß nichtmal eine abgeschlossene Ausbildung machen. Ich kenne genügend Dienstleistungsunternehmen die dringend Leute für einfach Arbeiten suchen, aber niemanden bekommen.

    ------------------------------------------------
    Ericsson T39m
    Legends never Die!
    ------------------------------------------------

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!