Mobilfunkempfang auf Schiffen

  • Zitat

    Original geschrieben von nobbi
    Was Du meinst, wäre so eine Art Proxy für Mobilgespräche. Gibts schon. Wäre der berühmt-berüchtigte IMSI-Catcher einer bekannten Messtechnikfirma aus Süddeutschland.


    Aber ein Catcher treibt doch den TADV Wert noch mehr in die Höhe als er eh schon ist. Wir müssten in diesem Fall aber den TADV nach Unten kriegen. Imho würden wir da um eine vollwertige BTS nicht rundumkommen.

  • > Wir müssten in diesem Fall aber den TADV nach unten kriegen


    Man kann eine Station auch so konfigurieren, dass sie einen Überlauf des Empfangstimeslots in den nächsten Timeslot zulässt, und dadurch die maximal mögliche überbrückbare Entfernung etwa verdoppeln.


    Man kommt dann schon in den Bereich, in dem die Krümmung der Erdoberfläche bei der Ausbreitung der Wellen zu berücksichtigen ist.


    > Imho würden wir da um eine vollwertige BTS nicht rundumkommen


    ACK.


    N.

  • Es gibt jetzt ein Kreuzfahrtschiff, welches komplett mit Bluetooth abgedeckt ist:


    Mobilkommunikation
    Mobilitätswünsche bescheren Bluetooth
    ungebremsten Boom


    Bluetooth ist Drahtloskommunikation über kurze
    Strecken bis etwa 100 Meter, beispielsweise in
    Haushalt und Büro. Die Technik boomt und
    erwartet eine große Zukunft. Erstmalig wurde ein
    Luxuskreuzer komplett mit dieser Technik
    ausgestattet.


    06.06./ Die
    Bluetooth-Technik ist im
    Aufwind. Um mehr als
    900 Prozent stieg die
    Zahl der verkauften
    Bluetooth-Chipsätze im
    vergangenen Jahr
    gegenüber 2000.
    Bluetooth ist ein neuer
    Standard für die


    Drahtloskommunikation über kurze Strecken bis etwa
    100 Meter, beispielsweise in Haushalt und Büro.
    Erstmalig wurde ein Luxuskreuzer komplett mit dieser
    zukunftsweisenden Technik ausgestattet.


    Bluetooth-Chips werden vor allem in Mobiltelefone und
    Laptops eingebaut, um die Kommunikation mit
    Personalcomputern zu erleichtern. Zunehmend werden
    aber auch periphere Geräte wie Drucker, Tastatur oder
    Joystick mit Bluetooth aufgerüstet. Als nächstes sind
    dann Haushaltsgeräte an der Reihe. Marktforscher des
    Beratungsunternehmens Frost & Sullivan sagen der
    Blauzahn-Technik einen ungebremsten Boom für die
    Zukunft voraus. Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll
    sich die Zahl der abgesetzten Chips verhundertfachen.
    Laut Frost & Sullivan wurden im vergangenen Jahr
    weltweit etwa neun Millionen Stück im Gesamtwert von
    140 Millionen Dollar abgesetzt.


    Total mobil auf allen Decks
    Weltweit bisher einzigartig wurde der Luxusliner "The
    World" der Reederei ResidenSea komplett mit einem
    Bluetooth-Netzwerk ausgestattet. Bewohnern und Crew
    des Ozeankreuzers wird dadurch die Möglichkeit
    eröffnet, mobilen Zugriff auf Webdienste per Laptop
    oder PDA (Personal Digital Assistent) zu erhalten. Das
    auf Bluetooth basierende Netzwerk des Schiffes deckt
    eine Fläche von 27.500 Quadratmetern ab und setzt
    sich aus einem zentralen Server und 250 auf dem
    Luxusliner installierten Access Points zusammen.
    Dadurch soll nahtloses Roaming aller digitalen Dienste
    ermöglicht werden.


    Der Luxusliner verfügt über Appartements, die für einen
    Preis zwischen 2,5 und 8,7 Millionen US-Dollar
    erhältlich sind. Insgesamt beherbergt "The World" 110
    Wohnungen und 88 Gästesuiten sowie einen
    Tennisplatz und einen Golfsimulator. Der Stapellauf
    des Ozeanriesen war im März dieses Jahres. Das
    Schiff soll zukünftig bei allen interessanten Events
    weltweit vor Anker gehen. So zum Beispiel bei
    Formel-1-Rennen oder beim Karneval in Rio.


    Quelle: http://www.telekom.de

  • Also so ein IMSI-Catcher ist eigentlich nicht sonderlich gross. Und wenn die Behörden auf die Dinger noch ordentlich Rabatt bekommen, sollte es auch eigentlich eine zivile Nutzung geben können. Selbst die kleinen GSM-Testgeräte, die zu Testzwecken im Mobilfunkbereich eingesetzt werden, sind kaum grösser als ein Labornetzteil. Kostenpunkt ab etwa 8000 euro (glaub ich). Was spricht also gegen den Einsatz von diesen kleinen Dingern?
    Gut, es wird wahrscheinlich nur einen BCCH geben, zusätzlich nur einen TCCH, aber das reicht doch für 8 Gespräche gleichzeitig. Das dann allerdings ein sehr befremdliches Netz angezeigt wird, steht auf einen anderen Blatt (z.B. der Infobroschüre "Mobilfunk auf der MS Europa" :D)
    Das ganze geht dann in die normale TK-Anlage des Schiffes und dort gibt es doch eigentlich eine Funkverbindung (ob Kurzwelle oder Inmarsat ist erstmal nebensächlich).
    Es muss ja nicht gleich ein komplettes MSC aufgebaut werden. Wird halt ein Netz, das es so nicht gibt, etwa 001-01.
    Sagen wir, Jeder, der auf dem Schiff per GSM telefonieren will, muss seine IMSI beim "Schiffs-GSM-Funker" ;) anmelden (wird in der Mini-BTS hinterlegt), zahlt pauschal einen Beitrag und feddisch.
    Allerdings will ich hier keine Kosten-Nutzen-Rechnung anstellen *g*



    Gruß
    Bakaroo

    Vorsicht in dem Zoo da draußen!

  • Zitat

    Original geschrieben von bakaroo
    Es muss ja nicht gleich ein komplettes MSC aufgebaut werden. Wird halt ein Netz, das es so nicht gibt, etwa 001-01.
    Sagen wir, Jeder, der auf dem Schiff per GSM telefonieren will, muss seine IMSI beim "Schiffs-GSM-Funker" ;) anmelden (wird in der Mini-BTS hinterlegt), zahlt pauschal einen Beitrag und feddisch.
    Allerdings will ich hier keine Kosten-Nutzen-Rechnung anstellen *g*

    Das mit der IMSI manuell weitergeben würde usernen Netzbetreibern bestimmt nicht gefallen, und ausserdem dürften die wenigsten User ihre eigene IMSI kennen. :mad:


    Und eine MSC braucht man für einen GSM-Netzbetrieb zwingend, bleibt nur die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten. Aus betriebswirtschaftlichen Grüdenen dürfte es wahrscheinlich am Sinnvollsten sein, eine MSC auf dem Schiff unterzubringen, damit möglichst wenig externer Traffic anfällt. Der verbleibende Traffic (Anfragen im HLR und AuC) müsste man relativ preiswert über IP abwickeln können. Die BTSn auf den Schiff an eine Festland-MSC imho umständlicher, da dann Viel mehr Traffic anfällt, und sich dieser Traffic imho "propitiäre Mobilfunksystemschnittstellen" erfordert.

  • Na ja, denk mal nicht so weit voraus. Lass doch mal die Authorisierung und die HLR und VLR erstmal weg. Die IMSI unfallfrei von der Karte zu lesen braucht es entweder einen Kartenleser oder gute Augen (steht ja kleingedruckt auf der Karte). Denk dir diese BTS als einzige dieses Netzes. Jedes Gerät/Karte das hier einbucht, kann einfach eine Verbindung aufbauen. deshalb wird einfach vor Verbindungsaufbau die IMSI gecheckt. (sozusagen eine Mikro HLR+AuC :)). Wenn die IMSI als "erfasst" erkannt wird, kannst du ein Gespräch aufbauen, das dann erstmal in der TK-Anlage von Schiff endet bzw.. weitergeleitet wird. Wirtschaftlich gesehen halte ich das sowieso für nicht durchführbar, aber es geht ja erstmal darum, ob es überhaupt geht. Fragen wie Verschlüsselung stelle ich gar nicht, soviele Lauscher gibt es auf einem Schiff nicht, und wenn, können sie das auch einfacher haben *g*.
    Fraglich wird nur die Sache mit der Erreichbarkeit und "Roaming". Da muss auf Seiten der TK-Anlage das Mobiltelefon "eingebucht" sprich von aussen erreichbar sein.
    Das alles klingt zwar nach einem pervertierten GSM, aber es sind halt die Grundfunktionen, die nur gefordert sind. (hierbei sind SMS, Datendienste, CB schon drin, jedoch kein GPRS oder HSCSD *g*).


    Was interessiert denn unsere Netzbetreiber, ob eine IMSI in einen anderen Netz eingebucht ist (abgesehen von der Abrechnung)?

    Vorsicht in dem Zoo da draußen!

  • Zitat

    Original geschrieben von bakaroo
    Die IMSI unfallfrei von der Karte zu lesen braucht es entweder einen Kartenleser oder gute Augen (steht ja kleingedruckt auf der Karte).

    Da ist nur die Kartennummer aufgedruckt aber nicht die IMSI. Die IMSI beginnt immer mit dem GSM-Code des Heitmatnetzes, also 26201... , 26202... , 26203... , 26207... , 26209... oder 26214... . Die Zuordnung zwischen Kartennummer und IMSI kennt nur der Netzbetreiber. Mit spezieller Software sollte aber das Auslesen der IMSI möglich sein, aber ist halt eben umständlich.

  • > Lass doch mal die Authorisierung und die HLR und VLR erstmal weg


    Ich kann nicht erkennen, wie man GSM ohne HLR/VLR betreiben sollte. Das geht schlicht und ergreifend nicht.


    > Die IMSI unfallfrei von der Karte zu lesen braucht es entweder
    > einen Kartenleser oder gute Augen


    Naja, wie Martyn schon schrieb, auf der Karte steht ja nur die ICCID, und von der auch meist nur ein Teil.


    > Jedes Gerät/Karte das hier einbucht


    So irgendwie würd' ichs auch machen. Das Telefon manuelle einbuchen, dann erhält man eine SMS, die die 'lokale' Rufnummer enthält. Wenn man diese bestätigt, wird diese aktiv. Feddich.


    > (sozusagen eine Mikro HLR+AuC :))


    Erwischt. Du brauchst es doch.... ;)


    > Wirtschaftlich gesehen (...) nicht durchführbar


    Leider richtig. Obwohl die von mir angesprochene Siemens-Lösung gar nicht soooo teuer war. Ich schau mal, ob ich da noch Unterlagen dazu finde.
    Genau. Hier: der Siemens MiniSwitch, dazu 2 Stück BS-11 und schon haben wir ein nettes Netz.


    > Fraglich wird nur die Sache mit der Erreichbarkeit und "Roaming"


    Das allerdings ist richtig. Da würde ich dann allerdings meinen Gästen zumuten, ihre 'interne' Nummer weitergeben zu müssen. Das würde in diesem Fall eine ganze Menge Anbindungsgefuddel sparen....


    N.

  • Also ich mein die bauen für jede Cebit ne komplette BTS incl. allen auf 3 Hallen verteilt auf, dann sollte es ja kein Problem sein, das auf ein Schiff zu stellen!!!


    Laut ITU wirst du das aber nur in internationalen Gewässern benutzen dürfen, ansonsten musst du dir für jedes Land Frequenzen kaufen, und wir wissen wie teuer das sein kann (UMTS).


    Ich bin für GSM-IRIDIUM, .... (es gibts auch noch 4 andere Sat-Netze) Repeater/Umsetzer.
    Roamingabkommen gibts eh schon.
    Bernd

  • > Also ich mein die bauen für jede Cebit ne komplette BTS


    Wie wir ja bereits festegestellt hatten, es ist nicht das Problem, die BTS aufzubauen, es ist das Problem, die BTS in die passende Infrastruktur einzubinden.


    > Ich bin für GSM-IRIDIUM


    Ich für meinen Teil würde meinen Gesprächsverbrauch dann doch einschränken, mal davon abgesehen, löst das das o.a. Problem nicht.


    > (es gibts auch noch 4 andere Sat-Netze)


    und jedes funktioniert anders.


    > Repeater/Umsetzer


    Es wäre ja schön, wenn das so einfach wäre. Einfach einen ominösen 'Umsetzer' installieren, und schon gehts.


    N.

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