Kreuzbandriss

  • Aua - mein Freund hat es am Freitag geschafft sich im Stand umzudrehen, das Bein ging nicht mit, ihn hat´s dann hingehauen :eek: Knie hat wohl gekracht und er hat superstarke Schmerzen, konnte erst mal nicht aufstehen.


    Er dachte dann erst mal, das geht schon, konnte das Bein aber nicht belasten. Nachdem die Schwellung nicht wirklich zurückging und die Schmerzen auch nicht besser wurden, waren wir gestern in der Notaufnahme im Krankenhaus. Der Arzt meinte wohl KREUZBANDRISS - alle drei Bänder voraussichtlich ab (bei Belastungstest festgestellt, genaueres wird nächste Woche noch mal getestet), (Innen)Meniskus hat auch was ab bekommen, der Begriff "Unhappy Triad" fiel dabei auch noch ... Operation wohl unumgänglich. Mein Freund muß morgen gleich bei sich zum Arzt, mal schauen was der sagt...


    Ich such zwar schon im Internet, was es darüber gibt ... aber: Hatte von Euch schon mal jmd so etwas? Wie ist das verlaufen? Wie lange gab´s Probleme? Würd mich einfach mal interessieren :)


    Greetz
    Mokli

  • Knie ist immer ne heikle Sache :(
    Mein Vater hatte Ewigkeiten Probleme mit dem Miniskus.
    Wenn man sieht wie lange solche eine Verletzung bei Fussballprofis dauert, wird man wohl einfach prophezeien können, dass Dein Freund wohl länger Spaß an der Sache haben wird.


    Hier einfach noch mal der erste Google-Treffer:
    Klick

    Eine Smith & Wesson übertrumpft vier Asse

  • hi,


    ich könnte mich jetzt hier hin setzen und ein stündchen (oder auch zwei) über meine erfahrungen mit einem kreuzbandriss schreiben.


    ich versuche es kürzer... :top:


    vor ca. 6 jahren habe ich beim fußball zu viel einsatz gezeigt und mit einem lauten knall konnte ich von einem moment auf den anderen alle sportlichen träume in meinem leben vergessen.
    das knie schwoll an und nachdem ich nach drei stunden keine besserung des heftigen schmerzes feststellen konnte, ging ich zum arzt. vernichtende diagnose: vorderes kreuzband gerissen, seitenbänder extrem überdehnt und miniskus auch stark verletzt. dieses ergebnis war nach einer kernspintomographie zu sehen...
    für mich ging eine welt unter.


    zuerst ein gips. dann habe ich noch eine woche auf einen krankenhausplatz gewartet und bei der stärke der verletzungen empfohl sich damals folgende vorgehensweise.
    in einer ersten op wurde zuerst der miniskus gerichtet. die ärzte rieten mir damals davon ab, sofort auch eine kreuzbandplastik machen zu lassen. nach der ersten op konnte ich wochen nicht laufen und war für ca. 10 wochen auf krücken angewiesen. dann habe ich langsam mit krankengymnastik angefangen und meine beinmuskulatur wieder aufgebaut.


    ein halbes jahr später kam dann die eigentliche operation. die kreuzbandplastik. hierzu wird ein stück knochen aus der kniescheibe genommen (noch verbunden mit einem stück sehne) und ein stück knochen aus dem schienbein. diese beiden knochenteile (verbunden mit der sehne), sind dann der ersatz für das kaputte kreuzband und werden über einen kanal im knie an den platz verpflanzt, an dem das kreuzband mal tätig war.
    das war die wohl schlimmste op meines lebens. ich hatte tage danach noch üble schmerzen und musste sogar morphium nehmen. eine zeit die sehr, sehr schlimm war.
    danach wieder 12 wochen an krücken...


    krankengymnasik folgte und nachdem ich meine muskulatur wieder fast hergestellt hatte, fing ich wieder mit boxen an (habe damals geboxt und fuyball gespielt).


    um zum ende zu kommen. ich lag anschließend noch drei mal unter dem messer. ich konnte es einfach nicht akzeptieren, keinen sport mehr zu machen. aber das war natürlich meine schuld.


    dein freund tut mir leid und hat jetzt ne harte zeit vor sich. wünsch ihm glück von mir...


    mfg,
    sope


    p.s.: wenn du noch fragen hast, einfach ne pn

  • naja, ich aber so muss es ja nicht kommen. ich kann von 2 freunden sagen die einen kreuzbandriss hatten da sbei denen wieder alles ok ist. kommt halt aber immer drauf an was genau passiert, wie da sbehandelt wird und was hinterher gemacht wird.


    ich selber hab mir biem basketball das fordere kreuzband gerissen. naja, um die geschichte ganz kurz zu halten: ich lief ein halbes jahr damit rum weil alle ärzte meinten es wäre nichts ernstes passiert. am ende kam dann aber eben auch die operation. schmerzen hatte ich nie. das ganze ist jetzt 5,5 monate her und ich hab am wochenede ein kleines turnier mitgespielt. klar ist da noch nicht alles 100% fit und man merkts am nächsten tag, doch ich denke das wird alles wieder wie vorher. dazu muss ich aber auch sagen das ich nach 2 monaten angefangen hab wieder zu trainieren, und das hilft ungemein.


    also, wenn man selbst ordentlich was macht kann das schon wieder alles gut werden

  • Es lohnt sich auf jeden Fall einen wirklich guten Arzt zu suchen.
    Ich habe mir mal einen Totalschaden im Knie zugezogen (vorderes + hinteres Kreuzband, Innen- und Aussenmeniskus, Innenband, Aussenband gerissen, Korbhenkel Abriss und ein schöner Knorpelschaden...)
    Bin durch Zufall bei einem echten Spezialisten für Knie(e) (wie schreibt sich der Plural von Knie???) gelandet und habe dies nie bereut.
    Kann heute wieder alles machen, Ski, Hockey... Allerdings merke ich das Knie, wenn ich z.B. länger auf Kunstrasen oder in der Halle spiele/trainiere.


    Aber jeder Arzt, der sich seitdem mein Knie angeguckt hat, ist in Begeisterung ausgebrochen, wie stabil das Knie ist, gemessen an der Verletzung.


    Ich tippe mal, dass heutzutage alle Operationen ambulant sind und er ein paar Wochen auf Krücken laufen muss. Das Allerwichtigste ist dann die Reha. Die auf gar keinen Fall schleifen lassen und richtig ernst nehmen. Muskelaufbau im Knie ist superwichtig. Ein Arzt wird ihm eventuell dazu raten sein Leben lang Muskeltraining zu betreiben. Das sollte er dann beherzigen.
    Auch bei der Reha lohnt sich das Suchen. Ich würde nicht zu selbständigen Physiotherpeuten gehen, sondern immer in ein Sport-Reha Zentrum. Nicht weil die "Kleinen" fachlich schlechter sind, soondern weil die Zentren einfach viel größere Möglichkeiten haben. Ich war z.B. war die letzten 10 Wochen meiner Reha-Zeit 3-4 mal die Woche jeweils 2-3 Stunden dort. Natürlich nicht die ganze Zeit unter individueller Betreuung, aber es war immer ein Ansprechpartner (und Leidensgenossen, was auch hilft und es erträglicher macht) da. So etwas ist in kleinen Praxen nicht möglich.


    Und bloß nicht aus falschen Ehrgeiz anfangen zu laufen, bevor es gesagt wird, das kann teuer werden...

  • Den ersten Satz von holden kann ich nur unterschreiben - auf jeden Fall in eine Klinik, die sich darauf spezialisiert hat. Wobei auch das keine Garantie ist, aber die Wahrscheinlichkeit auf eine gute Behandlung deutlich erhöht.


    Hatte vor 2 Jahren auch "nur" einen Riß im vorderen Kreuzband, aber zunächst stümperhafte Diagnose (im Krankenhaus "Bergmannsheil" in Bochum) und dann ebenso mangelhafte Plastik (im Marien-Hospital in Gelsenkirchen-Buer - dabei ist das sogar eine Gelenkchirurgie, aber sie waren so clever mir wohl ein etwas zudickes Band einzupflanzen! :rolleyes: :mad: ) hat dazu geführt, dass ich bis heute nicht wieder bei 100% bin, trotz intensiver und langwieriger Krankengymnastik.


    Es kommt natürlich immer drauf an, wieviel wirklich hinüber ist und wie die Beinmuskulatur vorher schon ausgeprägt war, aber Spaß gibt das auf jeden Fall...


    Insgesamt kann ich für Deinen Freund nur hoffen, dass er fest angestellt und am besten privat versichert ist. Das wäre in diesem Fall echt clever...

    Die Mehrheit? Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen'gen nur gewesen. Bekümmert sich ums Ganze, wer nichts hat? Hat der Bettler eine Freiheit, eine Wahl? Er muss dem Mächtigen, der ihn bezahlt, um Brot und Stiefel seine Stimm verkaufen. Man soll die Stimmen wägen und ncht zählen; Der Staat muss untergehn, früh oder spät, wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.
    (Friedrich Schiller, Demetrius)

  • Such Dir einen Spezialisten, erkundige Dich über die Ärzte. Das ist das wichtigste...


    Ich hatte vor 2 Jahren einen Kreuzbandriß und bin durch Zufall und gute Bekannte zu einem der besten Kniespezialisten im südlichen Raum gekommen. OP war nicht wirklich dragisch. Man liegt eine Woche im Krankenhaus,2 Wochen Krücken und das wars. Dann zur Reha, leider erst nach 3 Monaten, da die BfA geschlafen hat... Also evtl. schon vorher um einen Platz kümmern...


    Leider haben meine Knochen die Verletzung/OP nicht wirklich vertragen, denn sie sind im Gelenk porös geworden (kommt 1 mal bei 1000 Verletzungen vor). Musste dann eine Weile jeden Tag Kalzium-Spritzen nehmen und ein paar mal zum Kernspin... Das ganze hat sich fast ein Jahr hingezogen... Jetzt ist wieder alles in Ordnung...


    EDIT: Meine Arbeitskollegin hatte kürzlich eine OP. Die OP war soweit in Ordnung allerdings musste sie wegen Trombose nochmal ins Krankenhaus... Ihr ARzt hat es auf die leichte Schulter genommen...

  • So, heute erster Tag in der Klinik. Arthroskopie wurde gemacht. Da kam Blut mit raus (laut Internet wohl ein recht sicheres Indiz für eine Bänderverletzung). Morgen wird ein Termin für Kernspin vereinbart ... und dann wissen wir erst was genau "kaputt" ist. Diese Warterei macht einen ganz kirre...


    Für meinen Freund ist es halt blöd. Befristeter Job für ein Jahr. Jetzt so ein langer Ausfall. Da sind die Chance für eine Übernahme nächstes Jahr nicht so groß :-/ Aber die Gesundheit steht jetzt erst mal im Vordergrund...


    Danke für alle bisherigen Infos! Da weiß man dann wenigstens ein bißchen was auf einen zukommt. Und ist mir auch lieber was von "Betroffenen" zu lesen als nur so rein informatives Zeugs im Internet ;)


    Thx
    Mokli

  • Ich hätte zwar nicht gedacht, dass es noch Ärzte gibt, die diesen Eingriff stationär machen, aber egal.
    Jetzt wird Dein Freund wahrscheinlich einen Schlauch mit Vakuumbehälter im Knie haben, um Blut abzusauagen. Wenn Du möchtest kannst Du ihn vorwarnen. Die paar Sekunden in denen der Arzt diesen Schlauch rauszieht werden sehr, sehr schmerzintensiv. Sind aber nur ein paar Sekunden und es ist schön, wenn der Schmerz nachlässt.
    Nach der zweiten (also der richtigen Operation) hat er evtl. wieder solche Schläuche drin, aber - ohne Scherz - beim zweiten Mal tut es überhaupt nicht mehr weh. Ich kann es nicht erklären, aber ich kenne bestimmt 10 Leute, die Kreuzbandrisse hatten und alle bestätigen dies...

  • Na toll, er muß bis 07.04. warten bis Kernspin gemacht wird ... leider seien vorher keine Termine mehr frei (hat wohl alles von Köln bis Düsseldorf abtelefoniert). Das gibt´s doch nicht :eek:


    Boah, ich hab mich soooo aufgeregt als ich das gehört hab. Jetzt lassen die ihn bis 07.04. zu Hause hocken und wir wissen immer noch nicht genau was denn nu so konkret kaputt ist und was dann gemacht wird ... und sowieso und überhaupt *grml*


    Gefrustete Grüße
    Mokli


    EDIT: Er ist nicht stationär im Krankenhaus. Wurde nur vom Orthopäden da hingeschickt, weil der nicht weiter wußte ... joa, nu isser wieder zu Hause und wir warten wie gesagt bis zum 07.04. *dumdidum*

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