Bundestagswahl auf TT

  • Pfeff


    Jetzt hast du mich einen Moment verwirrt: Weder auf faz-net.de, sueddeutsche.de, spiegel-online.de, n-tv.de noch bild.de habe ich auf die Schnelle neue Zahlen finden können, bis mir einfiel, dass ich mal dem Link in meiner eigenen Sig folgen könnte... *sebstplonk* :D

    Enttäuscht vom Affen schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • Re: Pfeff


    Zitat

    Original geschrieben von Jeeves
    Jetzt hast du mich einen Moment verwirrt: Weder auf faz-net.de, sueddeutsche.de, spiegel-online.de, n-tv.de noch bild.de habe ich auf die Schnelle neue Zahlen finden können, bis mir einfiel, dass ich mal dem Link in meiner eigenen Sig folgen könnte... *sebstplonk* :D


    Wow, was Du alles für Seiten kennst.:D


    *schwerbeeindruckt:Pfeff

  • Zitat

    Original geschrieben von Luposen
    wolf hats begriffen...mit 16 meint man noch, sich Ideale auch leisten zu können...Aber spätestens mit 20 hat einen die Realität am Wickel.


    Luposen



    Das würde ja vorraussetzen, daß die Grünen noch unrealistische Ideale in ihren parteipolitischen Zielen haben.


    Welche wären das denn?


    P.S.: Ich bin auch über 20 ;)

  • Wow, Andre fordert wieder... :D

    Zitat

    Original geschrieben von Andre
    Das würde ja vorraussetzen, daß die Grünen noch unrealistische Ideale in ihren parteipolitischen Zielen haben.


    Welche wären das denn?


    OK, z.B. die Energiepolitik. Ich zitiere mal von [URL=http://www.gruen-wirkt.de/rsvgn/rs_rubrik/0,,1483,00.htm]hier[/URL]:

    Zitat

    Die Hälfte der Kraftwerkskapazitäten muss in den nächsten zehn bis 15 Jahren ersetzt werden. Wir wollen die energiepolitischen Instrumente - wie das Energieeinspeisegesetz oder das Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz - sachkundig weiterentwickeln. Unser Ziel ist es, den Anteil der Erneuerbaren Energien bis 2006 zu verdoppeln. In der nächsten Legislatur wollen wir erste Offshore-Windparks auf hoher See ans Netz bringen und der Brennstoffzelle zum Marktdurchbruch verhelfen.


    Die Grünen wollen also die Hälfte der Kraftwerkskapazitäten ersetzen, nämlich die Atomkraftwerke und wohl auch einige Kraftwerke, die mit fossilen Brennstoffen funktionieren, denn die AKWs stellen in D keine 50% der el. Energie. Nachdem sie, wie in der Quelle zu lesen ist, die Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen nicht weiter ausbauen wollen, müssen sie die o.g. Hälfte des Energiebedarfs über Kraft-Wärme-Kopplung und regenerative Energeien decken. Die Ideen dafür sind Offshore-Windparks, Solarenergie und die Brennstoffzelle, der bis 2006 zum Durchbruch verholfen werden soll. Das finde ich sehr idealistisch, nein besser: unrealistisch. Die Entwicklung der Brennstoffzelle wird in den nächsten vier Jahren niemals so weit sein, dass es zur Marktfähigkeit, geschweigedenn zum Marktdurchbruch kommen kann. Die Solarenergie kann man in D vergessen, da v.a. im Winter zu wenig die Sonne scheint. Also müsste man trotz Solarzellen noch andere Kraftwerke bereit halten, die dann einspringen können, falls man mal nachts Strom braucht. Und Windparks sind schön und gut, aber ich habe bisher noch keinen Menschen gehört, der in der Nähe eines Windparks wohnt und sich von diesem nicht gestört fühlt. Abgesehen davon, dass in den Rotoren eine Menge Seevögel draufgehen würden, hätten wir als Folge der Windparks ein massives Tourismus-Problem an Nord- und Ostsee, denn wer dorthin in den Urlaub fährt, der will sich nicht diese aus dem Wasser ragenden Ungestalten ansehen.

  • @Bash-T


    Du magst es doch gefordert zu werden ;)


    Ja, Solarenergie und Windkraft werden immer eine kleine Nische bleiben.


    Nachdem ich aber vor ein paar Tagen einen Bericht gehört habe, daß jetzt die ersten Häuser zu Testzwecken mit Brennstoffzellen als eigene Energiequelle ausgestattet wurden, halte ich es nicht für unrealistisch, daß die Brennstoffzelle ab ca.2006 den Durchbruch schafft.


    Und selbst wenn nicht, würde ich dies nicht als unrealistisches sondern nur als hochgestecktes Ziel beschreiben. Und hochgesteckte ehrgeizige Ziele sind doch gut. Abstriche muß man ja leider fast immer machen.

  • @Bash-T: Du zitierst was von Offshore-Windparks und legst als Nachteile u.a. Probleme mit Anwohnern dar. Nur mal so am Rande... ;)
    Ich stimme dir aber zu, dass es wohl schwierig werden wird die gesteckten Ziele zu erreichen. Aber sieh es doch einmal anders herum: Durch die Gesetzgebung auf diesem Gebiet sind im Bereich alternative Energie in den letzten Jahren immerhin ca. 30.000 Arbeitsplätze entstanden, wenn ich mich richtig erinnere. Deutschland ist mit führend, was den Technologieexport auf diesem Sektor angeht.


    Allgemein denke ich, dass in den letzten Jahren ein verstärkter Entwicklungsdruck durch bessere Unterstützung seitens der Politik entstanden ist. Technologien wie Brennstoffzelle, Biomasse, Wind-, Solar-, Wasserkraft etc. pp. sind IMHO ideale 'Träger' um deutsche Ingenieurskunst auch auf neuen Gebieten erfolgreich zu etablieren. Ich sehe das als wichtigen Exportfaktor...


    Zur Energiepolitik gibt es [URL=http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,214674,00.html]hier[/URL] einen interessanten Bericht, wenn auch eindeutig pro SPD/Grüne Stellung nehmend.

    Enttäuscht vom Affen schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • @ Jeeves


    Zu 1.)
    Offshore ist auch 10 Meter vor der Küste mitten im Watt. Keiner weiß, wie weit "off" die Dinger gebaiut werden sollen, aber klar ist: je weniger "off", desto einfacher die Energieüberleitung ans Festland, desto einfacher die Verankerung im Grund und desto billiger die Konstruktion. Daher bezweifle ich, dass die Windparks soweit "off" gebaut werden, dass sie die Küstenanwohner und -urlauber nicht mehr sehen oder hören. Und ob ich 100 Meter von einem Onshore-Windpark entfernt wohne, oder an einer Küste, vor welcher in 100 Meter Entfernung ein Offshore-Windpark errichtet wurde, das nimmt sich wohl nicht viel.


    Zu 2.)
    AFAIK gibt es weltweit nur einen großen Konzern, der Brennstoffzellen als Kernkompetenz vorzuweisen hat, und das ist Ballard Power aus Nordamerika. Dort beschäftigt man sich also mit der Entwicklung, ohne dass ein Atomkraft-Ausstieg zur Rede steht, ohne dass sich die Bevölkerung großartig Gedanken um Klimaeffekte macht, ohne dass das Kyoto-Protokoll unterzeichnet wurde, etc. Empirisch ist somit für mich erwiesen, dass die Politik in Deutschland und die Entwicklung von Brennstoffzellen nicht korrelieren. ;)

  • @Bash-T


    zu 1.)
    mal zwei Beispiele aus Dänemark:


    Zitat

    Der Windpark Horns Rev wird aus insgesamt 80 Anlagen des Typs Vestas V80 (2 MW) bestehen, die 14 bis 19 km nordwestlich vor Esbjerg auf einer rechtwinkligen Fläche in fünf Reihen mit jeweils 16 Turbinen angeordnet werden. Die Nordsee ist an dieser Stelle 5 bis 15 m tief. Quelle


    Zitat

    Zusätzlich wurde auch das Getriebe modifiziert, sodaß die Anlagen nun mit einer um 10 Prozent höheren Drehzahl laufen als die Landversion. Das erhöht die Energieproduktion um rund 5 Prozent. Diese Änderung ist möglich, weil die Schallentwicklung bei einem Windpark, der 3 km vor der Insel Tunø und 6 km vor der Halbinsel Jütland liegt, kein Problem ist. Quelle


    Und die Genehmigung des ersten Offshore-Windpark in Deutschland:

    Zitat

    ...In einer ersten Pilotphase darf das Energieunternehmen Prokon Nord 12 einzelne Windenergieanlagen errichten, die in der Nordsee 45 Kilometer nordwestlich von Borkum bei einer Wassertiefe von ca. 30 Metern geplant sind... Quelle


    Insbesondere wenn man sich diesen Artikel des Bundesministeriums für Verkehr durchliest hört sich das nicht so an, als würde wild 10m vor bebautem Gebiet oder vor Seebädern Offshoreparks errichtet.


    Hier eine Quelle dafür, dass Deutschland bereits ca. ein Drittel des weltweit durch Wind hergestellten Stroms erzeugt. Allein zwischen '99 und '00 mit einer Zunahme von mehr als 50%. Quelle


    zu 2.)
    Zu Ballard Power kann ich leider nichts sagen.


    Im Verkehrssektor testet aber u.a. DaimlerChrysler erfolgreich Autos mit Brennstoffzelle, inzwischen in der fünften (!) Generation (Necar 5). Quelle
    Interessante Infos zum Thema Brennstoffzelle gibts auch hier.


    Zitat

    Empirisch ist somit für mich erwiesen, dass die Politik in Deutschland und die Entwicklung von Brennstoffzellen nicht korrelieren. ;)

    Gefühlsmäßig ist somit für mich 'erwiesen', dass im Verhältnis zu vor vier Jahren die Förderung regenerativer Energien umweltpolitisch wie sehr gefördert wird. :)
    Dies halte ich aus wirtschaftlichen, wie aus (umwelt-)politischen Gesichtspunkten für gut. :)

    Enttäuscht vom Affen schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -


  • Darstellung von 26 Offshore-Projekten
    Andreas Moll/Eilers

    Aufgrund des Maßstabs kann man schwer erkennen wie nahe genau einige Projekte der Küste kommen. Generell sind aber die Windverhältnisse auf offener See günstiger


    Der Punkt bei Wilhemshafen ist statt der gewünschten 27 Anlagen nur noch eine Anlage des Typs Enercon E-112 (4,5 MW)

  • Auch wenn diese Diskussion über alternative (regenerative) Energien strenggenommen in einen eigenen Thread gehören würde, möchte ich trotzdem kurz [url=http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,214279,00.html]diesen Artikel[/url], der vor zwei Tagen in spiegel.de erschien, erwähnen.


    Ich fasse den Text hier nur kurz zusammen:


    Nach realistischen - nicht idealistischen ;) - Einschätzungen wäre danach also frühestens 2020 mit ersten wasserstoffbetriebenen PKW zu rechnen. Diese würden übrigens voraussichtlich zunächst nicht per Brennstoffzelle, sondern nach wie vor mittels Verbrennungsmotor betrieben werden.
    Ein Hauptgrund dafür ist die zur Zeit äußerst kostspielige Produktion - auch bei zukünftiger Massenproduktion der Zelle. (z.B. Kosten von ca. 10.000€ allein für das verwendete Platin).


    [Ende meiner Zusammenfassung]


    Da stellt sich mir außerdem die Frage, wie der Wasserstoff erzeugt werden soll - in der Natur kommt er ja lediglich in Wasser gebunden vor. Das wird, wie ja bekannt ist, durch Zufuhr elektrischer Energie in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten.


    Nur, Jeeves, woher nehmen wir die immense Menge an Energie, die wir dann benötigen, wenn wir statt Raffinierung fossiler Brennstoffe den gesamten PKW-Treibstoffbedarf über Elektrolyse von Wasser zu Wasserstoff decken wollen?


    Aus einer Handvoll Windenergieanlagen und Solarzellen?


    Wohl eher aus Atomkraftwerken.

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