Rufnummernmitnahme

  • Sehr geehrte Nutzer dieses Forums,


    da sich viele von Ihnen ja sehr gut mit Mobilfunktechnik auskennen, hätte ich mal eine Frage zur technischen Funktionsweise der Rufnummernmitnahme in ein anderes Netz.


    Eine Kollegin von mir ist vor einiger Zeit von D2 zu D1 gewechselt und hat ihre alte Nummer mitgenommen. Nun ist uns aufgefallen, daß auf der neuen SIM-Karte die Vorwahl 0170 vermerkt ist, und auch die beiden Ziffern, mit denen die Rufnummer dieser Karte eigentlich anfangen müßte (zumindest bei meiner D1-SIM passen die Angaben). Heißt das also, daß diese SIM-Karte eigentlich im Hintergrund eine "normale" D1-Nummer hat, und die alte D2-Nummer lediglich auf diese umgeleitet wird? Gibt es eine Möglichkeit, die "virtuelle" D1-Nummer zu erfragen und ist man dann auch unter dieser erreichbar?


    Das interessiert mich zum einen aus technischer Sicht, zum anderen möchte meine Kollegin demnächst aus privaten Gründen ihre Nummer ändern lassen (was laut T-Mobil problemlos ginge, aber Geld kosten würde). Das wäre ja nicht nötig, wenn bereits eine D1-Nummer existiert und man nur die Rufumleitung von der alten D2-Nummer löschen müßte.


    Ich würde mich über die Antwort eines Ihrer Experten sehr freuen und bleibe


    mit freundlichen Grüßen,


    Ihr
    RA Dr. Fries

  • Re: Rufnummernmitnahme


    Zitat

    Original geschrieben von RA Fries
    Heißt das also, daß diese SIM-Karte eigentlich im Hintergrund eine "normale" D1-Nummer hat, und die alte D2-Nummer lediglich auf diese umgeleitet wird?


    Nein.

    Zitat

    Gibt es eine Möglichkeit, die "virtuelle" D1-Nummer zu erfragen und ist man dann auch unter dieser erreichbar?


    Nein, weil es sie nicht gibt.


    Gruß


    D|Z

    Biete:
    momentan nichts im Angebot ;)

  • Eine Umleitung auf eine interne Nummer kann es schon aus der Überlegung der (noch nicht möglichen) SMS Weiterleitung nicht geben.

    Wir brauchen alle Wachstum, sagte der Luftballon - und platzte.

  • Hallo,


    zur Rufnummernübernahme:



    Bei der Übernahme auf D1 muß der Händler immer eine Sim Nr. angeben egal was für na HLR und Vorwahl die hat. Der Kunde bekommt dann diese Simkarte. T Mobile speichert halt dann die Daten unter dieserr Nummer. Eine Weiterlitung erfolgt nicht. Ich gehe davon aus das der Vorgang gleich ist bei Tmobile direkt und die einfach irgendeine Sim karte nehmen.


    Der Wechsel auf eine andere Nummer ist kostenpflichtig aber nicht nur bei D1


    Frage:


    erst mitgenommen und ca 25 euronen bezahlt und nun wechseln wollen? Dann hätte sie sich die 25 sparen können.



    Ach ja und bei D2 bekommt der Kunde neue Simkarten zugesandt bei einer Portierung. Da habe ich aber keine Ahnung ob da eine Vorwahl drauf ist.

  • Vielen Dank für die ausführlichen und schnellen Informationen!


    Daß die alte Nummer nun doch geändert werden soll, war zum Zeitpunkt des Wechsels zu D1 noch nicht absehbar. Sonst hätte man sich die Wechselgebühr tatsächlich sparen können. Ist nun aber nicht mehr zu ändern.


    Gibt es eigentlich irgendwo im Internet eine Erklärung, was bei einer Rufnummernmitnahme technisch passiert? Würde mich einfach mal interessieren.


    Mit freundlichen Grüßen,


    Ihr
    RA Dr. Fries

  • die gab es hier im forum schon.... kannst ja mal suchen....


    kurz gefasst:
    es gibt eine zentrale datenbank bei t-systems, wo alle portierten nummern drin sind. da müssen die anbeiter nachgucken ob die angewählte nummer portiert wurde, ansosnsten kann man nach dervorwahl zu dem entsprechenden anbeiter routen.
    der anbieter guckt dann nur noch zu welcher karennummer die rufnummer gehört und leitet das gespräch dahin weiter.... also wie bei nem normalen anruf...

  • Hallo zusammen,


    Alle Funktionen für die mobile Rufnummernportabilität (MNP) sind im Netzwerk implementiert, es ist somit egal, was auf oder in der SIM Karte steht.


    So funktionierte die Vermittlung des Gespräches ohne MNP (z.B. aus der Sicht von Vodafone/D2:


    -Anrufer wählt Nummer
    -Vermittlungsstelle schaut auf die Vorwahl (z.B. 0172)
    -Wenn die Vorwahl aus dem eigenen Netz ist, wird das Home Location Register (HLR), also die Teilnehmerdatenbank gefragt, wo sich der Teilnehmer aufhält
    -Das HLR findet den Aufenthaltsort des Teilnehmers und gibt eine sog. Mobile Station Roaming Number zurück, damit die Vermittlugnsstelle das Gespräch weiterleiten kann.


    -Wenn die Vorwahl nicht aus dem eigenen Netz ist (z.B. 0170)
    -Hier erkennt die Vermittlungsstelle sofort, dass die Nummer nicht zum eigenen Netz gehört und leitet das Gespräch zu T-Mobile weiter.


    Und so funktioniert's heute mit MNP:


    -Anrufer wählt Nummer
    -Vermittlungsstelle schaut auf die Vorwahl (z.B. 0170)
    -Die Logik wurde nun so geändert, dass eine Abfrage zum eigenen Home Location Register nicht nur für die eigenen Vorwahlen, sondern für alle deutschen Mobilfunk-Vorwahlen gemacht wird .
    -Zwischen Vermittlungsstelle und HLR wird die Nachricht abgefangen und analysiert. Die Zielrufnummer wird dabei mit einer MNP-Datenbank vergleichen.


    -Wurde die Nummer in ein anderes Netzwerk portiert oder stammt sie sowieso aus einem anderen Netzwerk, wird die Nachricht nicht an das HLR weitergeschickt, sondern die Datenbank formuliert eine eigene Antwort, die die Vermittlungsstelle veranlasst, das Gespräch an das richtige Netzwerk weiterzuleiten.


    -Gehört die Nummer zum eigenen Netzwerk oder wurde sie in das eigene Netzwerk portiert, geht die Nachricht weiter zum HLR und der Aufenthaltsort des Teilnehmers wird ermittelt. für diesen Fall gibt dann wie bisher auch das HLR die Antwort und nicht die MNP Datenbank.


    Viele Grüße,
    Martin


    -----------
    UMTS Info's und mehr

  • Zitat

    Original geschrieben von morsum
    Eine Umleitung auf eine interne Nummer kann es schon aus der Überlegung der (noch nicht möglichen) SMS Weiterleitung nicht geben.

    Das wäre kein Problem, bei T-Mobile Twincards wird das auch gemacht.

  • Mahlzeit,


    Zitat

    -Wurde die Nummer in ein anderes Netzwerk portiert oder stammt sie sowieso aus einem anderen Netzwerk, wird die Nachricht nicht an das HLR weitergeschickt, sondern die Datenbank formuliert eine eigene Antwort, die die Vermittlungsstelle veranlasst, das Gespräch an das richtige Netzwerk weiterzuleiten.


    Ganz genau genommen sieht das dann so aus: Vor die Rufnummer wird ein Portierungspräfix eingefügt, also ein D mit einer dreistelligen, deutschlandweit eindeutigen Netzbetreiberkennung. Bitte nicht wundern, wie ein "D" in eine Rufnummer kommen kann. Jede Ziffer wird im Telefonnetz mit 4 Bit übertragen, also ist ein "D" nichts weiter als einer binäre "13", oder auch 1101. Für die Vermittlungsstelle ist das eine Zahl wie jede andere.


    -Esengi

  • Ich hol den Thread mal wieder raus, weil ich gerne wüsste, warum die MNP etwas kostet.


    Die Rufnummernmitnahme kostet im Mobilfunk ja mindestens 25€, höchstens 30€.
    Im Festnetz kann man Glück haben, dann ist die Mitnahme kostenlos. Wenn man Pech hat, berechnet auch der neue Anbieter etwas für die Mitnahme der Nummer. Allerdings sind hier die Preise meist besser (ab 5€ bzw kostenlos).


    Entstehen den Anbietern überhaupt Kosten bei der MNP im Mobilfunk?
    Wenn ja, sind dies reine Servicekosten (also für die Änderung im System durch einen Mitarbeiter) oder entstehen wirklich Kosten, die jeder Provider/Netzbetreiber zahlen muss?


    Bekommt man die Gebühren vom neuen Anbieter aus Kulanz (damit der Kunde keine Unkosten hat) wieder (meistens durch eine Gutschrift von 25€) oder zahlt der Altanbieter dem neuen Anbieter diese Gebühren, sodass dieser dem Kunden ohne Verlust wieder 25€ gutschreiben kann?


    Zusätzlich noch eine Frage: Warum ist es immer noch nicht möglich, eine Rufnummer innerhalb von 48 Stunden zu portieren? Meistens liegt der Termin für die Mitnahme ja 7-10 Tage in der Zukunft (auch wenn ich die Simkarte bereits habe und die Nummer nur "draufportiert" wird)

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