Sodele - heute ist unser Frischling mal wieder mit einem neuen Mietwagen angekommen, welchen ich mir natürlich direkt unter den Nagel gerissen habe:
Die Fakten:
- Opel Astra H 1.7 CDTI
- 1.7 Liter, 100 PS
- Silbermetallic
- 205er Ganzjahresreifen
- 5 Türen
Der erste Eindruck:
Wow :eek: Opel ist schön geworden. Man muss das etwas kantigere Design zwar mögen, aber äußerlich ist der Opel Astra aus jeder Perspektive definitiv sehr gut gelungen. Selbst von hinten wirkt er dynamisch, von vorne schön agressiv.
Die Türen werden über massive Bügelgriffe geöffnet und fallen schön satt ins Schloss. Der Einstieg nach hinten ist für langewachsene Kerls wie mich etwas mühsam, aber ich sítze ja auch nicht hinten, sodass nur meine Jacke Platz finden musste.
Dann nach vorne, Sitz runtergeratscht (Bezugsmuster in tristem Schwarz) und nach hinten geknallt. Eine übermäßig bequeme Sitzposition konnte ich auf den generell komfortablen Sitzen nicht finden. Zum einen sitze ich zu hoch und das Lenkrad lässt sich nicht weit genug nach oben verstellen.
Der Innenraum:
Reschpekt. Sieht alles sauber gemacht aus. Dunkelgrauer Kunststoff mit silberner Mittelkonsole. Nur das Holzimitat ist peinlich, sieht eher gestreift aus als mit Maserung. Irgendwie geschmacklos. Blickfang ist das hell bernsteinfarben beleuchtete Display, welches Bordcomputer, Navi und Radio ineinander vereint. Die Knöpfe fassen sich solide an, alles lässt sich satt drücken und drehen - Opel hat definitiv gelernt, der Astra schnuppert haptisch fast schon Mittelklasse.
Funktionell habe ich den Gau der Neuzeit im Astra gefunden: der Blinkerhebel. Wer hat sich denn diesen himmelhoch stinkenden Mist ausgedacht? Der Hebel rastet nicht ein, sondern ist eine Art Tippschalter. Man muss also in die entgegengesetzte Richtung hebeln, um den Blinker manuell wieder auszuschalten. Drückt man zu lange, blinkt's dreimal, ist man noch eine zehntel Sekunde langsamer, hat man Dauerblinken in die andere Richtung. Manche Dinge sollte man eben einfach nicht ändern! Dazu gesellt sich ein elektronisch erzeugtes Blinkergeräusch, welches noch bekloppter klingt, als das Ford-Geklicke.
Dickes Nerv-Minus für den Astra.
Das Lenkrad ist mit dem selben soften Leder überzogen, wie der Mondeo-Volant - liegt so perfekt in der Hand und ist auch schön dick aufgeschäumt, was dem Handling entgegen kommt, man hat immer das Gefühl, das Lenkrad und damit das Auto voll im Griff zu haben.
Die Sitze sind bequem, die Sitzposition aber zu hoch. Dazu liegt der Schalthebel auch noch definitiv viel zu tief. Ich habe ständig ins Leere gegriffen. Das ist untergonomisch und gehört genauso in die Tonne getreten, wie der Blinkerhebel.
Motor / Fahrleistungen / Fahrwerk:
Der Motor stammt noch aus der Motorenallianz mit Isuzu, leistet 100 PS und klingt einige Sekunden nach dem schüttelnden Start wie ein ausgewachsener Trecker. Das gibt sich aber recht schnell und der Diesel ist nicht viel auffälliger als jeder andere Commonrail-Diesel auch.
Echtes Highlight: Das Turbo-Zwitschern beim Gangwechsel - herrlich.
Die Fahrleistungen entsprechen einem 100 PS Diesel. Nicht mehr und nicht weniger. Etwas träge, aber durchaus ausreichend, mit dem tollen und knackigen 6-Gang-Getriebe kann man ruhig das ein oder andere Mal runterschalten, wenn's schneller voran gehen muss.
Der Motor ist akustisch immer präsent und klingt ab 3.000 Touren schon ein bisschen gequält. Wirklich etwas auszusetzen gibt es an dem alten 1.7er aber nicht wirklich.
Das Fahrwerk ist mit dem Wort "souverän" schon bestens beschrieben. Auf dem selben hohen Niveau wie Golf und Mondeo. In Kurven fühlt man sich auf jeden Fall wohl, nie kommt das Gefühl auf, dass das Fahrwerk an seine Grenzen stößt.
Die Verarbeitung...:
Schade. Haptisch klasse, aber im Detail am Test-Astra zu lässig. So kommt beim normalen Beschleunigen aus dem Radio-Bereich bei ca. 2.000 Touren ein derart lautes Scheppern, dass selbst das Radio übertönt wird. Bei Gurt-Abrollen rasselt es auch dort kräftig. Ansonstens sind keine Knirsch/Knarz- oder Klappergeräusche zu vernehmen.
Highlight:
Immernoch das Turbo-Zwitschern.
Fazit:
Kurz und knapp: Wer braucht noch den Golf?
Stefan