O2 senkt Handy-Subventionen!?

  • Marko (;))
    Daß Dein Tarifvorschlag sich auf einen online-Tarif bezog, habe ich überlesen, bzw. es war von der Formulierung auch nicht ganz eindeutig ("meinetwegen auch")


    Im prinzip war die sms Rechnung ja auch nur ein Beispiel, statt Deiner 3 ct für die sms, könnte man auch die 3ct von eplus nehmen. An gleicher Stelle verlangen die anderen Netzbetreiber das Fünffache von Ihren business-Kunden und die bezahlen es bei wohl nahezu gleichem Gesprächsaufkommen (Ich meine jetzt wirklich Business-Kunden, die tagsüber eigentlich auch arbeiten und nicht nur telefonieren, nicht jene eplus-"Professionals", die sich das geholt haben, weils fast nicht kostet, und aus lange Weile telefonieren). Es ist aus Sicht der Netzbetreiber ökonomisch nicht sinnvoll auf einen Umsatz zu verzichten, den man bekommen kann.
    Das heißt ja nicht, daß ich mir nicht auch faire und günstige Tarife wünsche, aber wir leben nun mal in einer Markwirtschaft und die Unternehmen sind an der Börse notiert.
    Daß die Preise in anderen Ländern günstiger sind, ist immer ein schwieriges Argument. Die jeweiligen Märkte haben sich einfach anders entwickelt. Aber ich möchte wetten, daß sich in keinem Land ein Netzanbieter findet, der Preissenkungen durchgeführt hat und dabei bewußt in Kauf genommen hat, daß der Gesamtumsatz abnimmt! Das widerspräche jeder kapitalistischen Verwertungslogik, ist aber das, was z.B. Markos Tarifkonzept bedeuten würde. Mag ja sein, daß Deutschland heute bei der Nutzung von Mobilfunk ganz hinten liegt (kann ich mir eigentlich nur im Privatkundenbereich vorstellen, aber lassen wir das mal dahin gestellt). Aber offensichtlich gab es in Deutschland frühzeitig Kunden, die bereit waren sehr viel für Mobiltelefonieren zu bezahlen. In anderen Ländern fand sich dazu überhaupt erst bereitschaft, als die Preise günstiger waren. Die Märkte haben sich halt anders entwickelt.
    Mutige Tarifkonzepte wie z.B. die Wap-Flatrate oder meinetwegen auch die 3-cent von eplus zu bringen, bedeutet halt auch immer, daß - im ersteren Fall - Kunden die vorher 50 Euro für Wap-Nutzung im Monat bezahlt haben auf einmal nur 5 Euro zahlen müssen. Das rechnet sich natürlich nur, wenn mindestens zehnmal mehr Kunden die 5 Euro bezahlen als vorher die 50 Euro. Bei der Wap-Flat hat das meinen Information zufolge funktioniert. Daß eplus professional-kunden (neue und alte zusammen) jetz t 5 mal mehr Umsatz generieren, als vor den 3cent-Tarifen wage ich zu bezweifeln.
    Natürlich wissen die Netzbetrieber, daß langfristig die Preise fallen müssen, allein um auch Gespräche, die bislang im Festnetz stattfinden in die Mobilfunknetze zu ziehen. Die Idee der Pakete der verschiedensten Art ist daher der Versuch, den rechnerischen Minutenpreis (zum Teil radikal) zu senken, den Umsatz aber zu steigern. Aus Sicht der Unternehmen ist das vernünftig.
    Aus Kundensicht haben die Tarife mit Inklusiv-Minuten den Nachteil, daß es nach Verbrauch der Minuten ziemlich teuer wird. Sinn davon ist, den Kunden zu motivieren, größere Pakete zu kaufen. Tatsächlich aber schießen sich die Netzbetreiber damit m.E. ein Eigentor. Denn zum einen schrecken sie viele Kunden dadurch davon ab, überhaupt so ein Paket zu nehmen (insbesondere wenn es kein cost-check gibt) und zum anderen zwingen sie die, die es nehmen (insbesondere wenn es einen costcheck gibt) dazu, GENAU das Paket abzutelefonieren. Genaus dann sind die Pakete aber für die Betreiber am wenigsten profitabel. Mein Vorschlag: Statt die Kunden in verschiedene Pakete zu pressen, sollte es EINEN Tarif mit Inklusivminuten statt Grundgebühr geben. Der Paketpreis sollte etwas teuer sein (als der jetzige 100er), der Preis nach Verbrauch nur unwesentlich teurer als oder genau so hoch wie der rechnerische Inklusivminutenpreis. Vorteil für den Netzbetreiber. Das Paket an sich wär profitabler und würde einen höheren Mindestumsatz garantieren und den Kunden motivieren auch weit über das Paket hinaus zu telefonieren. Vorteil für den Kunden: Er könnte wirklich entspannt telefonieren, weil es nach Verbrauch des Pakets nicht wesentlich teurer wird (auf den Minutepreis bezogen). Bezüglich der großen Pakete (500 vor allem) sollte es so sein, daß überarbeitete Profi-Verträge (mit Grundgebühr und kombinieren Tarifoptionen) bei normalen Telefonieverhalten (FN zu Fremdnetz 50:50) günstiger sein sollten, so daß man auf sie verzichten kann. So, das war nun also mein - betont realistischer Vorschlag - zum Wunschtarifsystem.

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