• Hi Freax,
    erstmal muss ich sagen, dass mir kein vernünftiger Titel eingefallen ist. Vielleicht liegts ja an meinem Typ Gehirn :D


    Zur Sache:
    Es gibt ja verschiedene Menschen die verschiedene Sachen einfach können oder einfach nicht können.


    Beispiel:
    Mein Mathelehrer. Der kann z.B. super Mathe aber ihm "wird schlecht" wenn er Vokabeln sieht oder eine andere Sprache sprechen muss.
    Ich hingegen, kann nicht behaupten jemals in einer Sprache Vokabeln gelernt haben zu müssen aber kann Mathe noch so oft üben es geht einfach nicht in meine Birne :rolleyes:


    Auch lustig: Meine ganze Familie kann kein Mathe (keine Angst haben trotzdem alle Abi oder machens grad) aber dafür kann jeder mindestens 3 Sprachen sprechen und 1 Musikinstrument spielen.


    Gibt es da so verschiedene Typen, z.B. das der eine Typ eher Sprachen oder Musikinstrumente lernen kann und der andere eher Sachen wie Mathe oder Physik versteht und sie ihm förmlich zuzufliegen scheinen?


    -SF³

  • Das ist eine schwierige Frage. Ich antworte aber trotzdem, weil ich erst vor kurzem einen Artikel darüber zusammenfassen durfte.


    Wir haben bekannterweise zwei miteinander verbundene Hirnhälften. Unstrittig ist, dass sie für verschiedene Dinge ausgelegt sind. So ist (geklaut) die linke Hirnhälfte zuständig für die "akademischen Aspekte" des Lernens - also für Sprachen, mathematische Prozesse, logisches Denken, Schlussfolgerungen und Analyse. Die rechte Hirnhälfte ist dagegen im wesentlichen für schöpferische Aktivitäten" zuständig, sie arbeitet mit Reimen, Rhythmen, Musik, visuellen Eindrücken, Farben und Bildern. (/geklaut).
    Stört man die Verbindung zwischen den beiden Hemisphären, kommt es zu extremen Persönlichkeitswandlungen. Dieser Eingriff, Lobotomie genannt, wurde zur "Therapie" von Epilepsie vorgenommen. Btw. Hat jemand "Einer flog übers Kuckucksnest" gesehen? Wahnsinnsfilm.


    Um auf deine Frage zurückzukommen, in dem Papier, das ich durchgearbeitet habe, wurde die Meinung vertreten, dass die Gehirnhälften in den ersten Lebensjahren und besonders in den ersten 3 Lebensmonaten geprägt werden und das alles, was man sich später merkt, auf diesem Grundgerüst aufbaut.


    Die Leistung der einzelnen Gehirnbereiche hängt angeblich davon ab, wie stark sie im Babyalter sinnvoll beansprucht, also nicht überreizt wurden.
    Edit: Es gibt auch Forscher, die die wichtigste Hirnentwicklung erst mit Ende der Pubertät als abgeschlossen ansehen.


    Zudem spielt die Kommunikation zwischen den Hirnhälften anscheinend eine besondere Rolle. Genies unserer Zeit scheinen beim Denkprozess beide Hirnhälften zu fordern, wo Ottonormaldenker gerade mit halbem Hirn bei der Sache ist. ;)


    Aus diesem Grund werden viele Kinder in Japan bereits sehr früh mit wirklich anspruchsvollen Knobeleien konfrontiert. Es gibt auch einen Medizinprof, der davor warnt, Kleinkinder zu unterfordern. Ich persönlich sehe hier eher die Gefahr, dass die wenigen Kinder, die man heute so hat, schnell überfordert werden. Aber ich schweife ab.


    Nachgewiesen ist auch, dass man selbst im fortgeschrittenen Alter sein Hirn noch trainieren kann. Es gibt Denkmeisterschaften, bei denen sich Leute Zahlenkolonnen und ähnlichen Blödsinn merken.


    Ich bin mir zwar sicher, dass andere schneller waren als ich, dafür hatte ich hier die Möglichkeit, mal wieder nachzuprüfen, was bei mir hängengeblieben ist.


    Gruß,


    Ben.

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Einge genaue Antwort kann ich nicht geben, dazu fehlt es mit schlicht an Wissen.
    Allerdings lese ich gerade ein sehr spannendes Buch:
    Das Mathe-Gen von Keith Devlin.
    Ok, der Titel ist etwas "reißerisch" mit dem "Gen", denn es gibt kein Mathe-Gen. Es geht darum, was Mathematik eigentlich ist (was wir in der Schule machen/gemacht haben, war nur ein kleiner Ausschnitt, nämlich hauptsächlich Nummerik mit Addition, Subtraktion, etc - das macht keinem Mathematiker Spass und viele sind darin auch nicht besonders gut!) und wie wir es erlernen. Devlin trägt dafür alle möglichen Forschungsergebnisse aus den verschiedensten Bereichen zusammen. :cool: U.a. wird auch ständig die Frage aufgegriffen, wie das Gehirn mit diesen Infos umgeht. Die Basisaussage: unser Gehirn ist ein Muster-erkennungs- und -verarbeitungs-apparat. Daher ist es wie geschaffen für die Mathematik, denn in der Mathematik (bzw. in vielen der Teilgebiete) geht es um die Beschreibung von Mustern :eek:
    Diese Muster werden mit einer hoch-abstrakten Sprache beschrieben, nämlich der Mathematik - und sie ist in der Lage, bestimmte Phänomene sichtbar zu machen. Z.B. beschreibt die Formel zur Beschleunigung im freien Fall die Schwerkraft.


    Wenn Du jetzt schreibst, dass Du musikalisch bist, müsstest Du eigentlich auch in Teilbereichen der Mathematik gut sein - es geht nämlich in beiden "Disziplinen" um Muster ;)


    Das Buch lässt sich sehr gut lesen und ist leicht verständlich geschrieben. Man wird auch nicht mit Formel oder so einem Zeugs zugeschmissen. Leider bin ich auch noch nicht ganz durch - so hab ich noch nicht gelesen, warum denn jetzt einige gut in Mathe sind, andere jedoch die Überzeugung haben, das wär absolut nix für sie ;)
    Ich kann es für Interessierte jedenfalls nur empfehlen! :top:

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Mir fällt gerade noch was ein:


    Was die Motorik angeht, ist die linke Hirnhälfte für die rechte Körperhälfe zuständig und die rechte Hirnhälfte folgerichtig für die linke Hälfte des Körpers.


    Darum haben Menschen, die im *rechten* Teil ihres Gehirns einen Schlaganfall (also eine Mangeldurchblutung) hatten Lähmungserscheinungen an der *linken* Körperseite.


    Zum individuellen Lerntyp habe ich noch gelesen, dass man dort 3 Typen unterscheidet:


    den haptisch orientierten, (den Grapscher)
    den akustisch orientierten
    und den Lerntyp, der visuelle Informationen am Besten behält.


    Hier sind Kombinationen und verschieden starke Ausprägungen möglich.


    Die schulischen Leistungen in den einzelnen Fächern hängen nach dieser Theorie vom Grad der Ähnlichkeit von Stoffvermittlung und Veranlagung des Lernenden ab.


    Man streitet noch darüber, wie viel genetisch vorbestimmt ist und was man als Kind noch mitbekommt. Irgendwo habe ich mal aufgeschnappt, dass jeder Mensch durch sein Genom für spätere tatsächliche Eigenschaften (Phänotyp) nicht völlig festgelegt ist. Vielmehr bestimmen Umwelteinflüsse, wie stark ein Merkmal ausgeprägt wird. Allerdings gibt es dabei auch Grenzen (oben wie unten) die eben schon genetisch bedingt sind.
    So hat jeder ein anderes Risiko, an einer betimmten Art Krebs zu erkranken. Der eine raucht ein Leben lang und stirbt erst mit 80, der andere raucht nur passiv und bekommt mit 32 Lungenkrebs.


    Dummerweise kennt man bisher nur wenige solcher "Risikogene". Zu allem Überfluss sind oft mehrere Gene im Spiel, so dass es beispielsweise *das* Intelligenzgen glücklicherweise nicht zu geben scheint.


    Dies ist übrigens auch das Problem, dass der Craig Venter und seine Kollegen haben. Das menschliche Genom ist zwar entschlüsselt. Aber das Zusammenspiel der Gene und die Wirkung der einzelnen Gene ist meist nicht bekannt. Ein Großteil der genetischen Information ist nämlich leider "Datenmüll".


    Gute n8,


    Ben.

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Zitat

    Original geschrieben von registered
    Die Leistung der einzelnen Gehirnbereiche hängt angeblich davon ab, wie stark sie im Babyalter sinnvoll beansprucht, also nicht überreizt wurden

    Sinnvoll ist meiner Meinung nach das rechtzeitige Erlernen mehrerer Sprachen. Was nicht nur einen weiten Horizont bedeutet, sondern meistens auch später eine Garantie für den beruflich erfolgreich sein dürfte. In vielen Fällen haben Kleinkinder nach einer gewissen Lernperiode keine großen Schwierigkeiten mehr, zwei bis drei Sprachen zu verstehen. Später sogar auch zu sprechen. Vorausgesetzt natürlich, dass eine konstante Übung garantiert wird und der Fernseher abgeschaltet bleibt.

  • T39 schrieb:

    Zitat

    Sinnvoll ist meiner Meinung nach das rechtzeitige Erlernen mehrerer Sprachen.


    Das finde ich auch! Warum in der Schule pauken, was man im Kindesalter noch "spielerisch" lernen kann?
    In meinem Bekanntenkreis gibt es eine Familie, in der die Kinder zweisprachig großgezogen wurden. Es stellte sich heraus, daß es ziemlich schwierig ist, das konsequent durchzuziehen. Die Mutter z.B. verfiel, wenn es etwas zu Schimpfen gab, immer in ihre Muttersprache (no pun intended), so daß der Kleine nach einiger Zeit immer in die Hosen machte, wenn jemand Englich sprach.
    Später stellte sich heraus, daß es mit der Sprache alleine auch nicht getan ist. Anfangs taten sich die Kinder bei der engl. Rechtschreibung sogar schwerer als ihre Klassenkameraden.


    Es würde einem das (Schul-)Leben schon sehr viel einfacher machen, wenn man mit einer oder zwei Fremdsprachen in die Schule startete und sich dort dann auf die wirklich komplizierten Dinge besser konzentrieren könnte. Mann, wenn ich daran denke, wie viel Zeit ich mit sturem Lateinvokabellernen vertan habe. Ein Graus!
    Andererseits: wer will schon einen Lateinlehrer als Papi? ;)


    Gruß,


    Ben.

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Kann eigentlich JEDER etwas besonders gut? Denn ich
    bin gerade noch auf der Suche :D
    Bis jetzt war es immer Fehlanzeige.
    Aber ich werde es noch finden :top:



    Gruss


    :gpaul: Benny :gpaul:

    o2 can't do

  • Thema Kooperation der beiden Gehirnhälften:
    Rein zufällig spiele ich hauptsächlich Schlagzeug :)
    Als Schlagzeuger kann man ja das was die meissten nicht können, nämlich jedes Glied des Körpers unterschiedliche Bewegungen ausführen lassen z.B. spielt je nach gespieltem Beat jedes Glied einen anderen Rythmus.


    Müssten da nicht die Gehirnhälften perfekt harmonieren?
    Oder bezieht sich das dann wieder nur auf motorische Abläufe?


    -SF³

  • SiemensFreak,


    mir geht's da genauso wie dir. Sprachen? Kein Problem! Mathe/Kopfrechnen, usw.?? :confused: Hilfe! Daher tue ich mich leider auch so schwer, das Programmieren zu lernen. Mein Kollege ist geradezu prädestiniert dafür: der guckt's sich kurz an und kann das. Allerdings "versagt" er dann absolut in Englisch oder wenn es darum geht, vor Menschen "aufzutreten" und z.B. was zu präsentieren.


    Ob deine Koordination die Gehirnhälften zum besseren "harmonieren" bringt weiß ich nich, das mit der guten Motorik (ganz nützlich für WingTsun) kann ich aber bestätigen.

  • Zitat

    Original geschrieben von re_ality
    mir geht's da genauso wie dir. Sprachen? Kein Problem! Mathe/Kopfrechnen, usw.?? :confused: Hilfe! Daher tue ich mich leider auch so schwer, das Programmieren zu lernen.


    Programmieren geht mir zwar nicht leicht von der Hand aber ich hab keine Probleme es zu lernen. Basic, Pascal, Delphi, C++ alles schon gemacht... Zwar auch alles wieder vergessen aber ich konnte das meiste mal :D


    Vor Leuten auftreten usw. kein Problem ich laber jeden tod ;)


    -SF³

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