Evolution oder Schöpfung?

  • Moin
    klar man das alles glauben, das ist auch per se nix verwerfliches dran etc. Aber es gibt natürlich auch von Menschenhand geschaffene, insich schlüssige Werke.
    Wann wurden denn die Schriften alle verfaßt ? Und sie wurden ja auch verändert, im Laufe der Jahrhunderte, übersetzt, zurückübersetzt, verändert halt. Damit ist dass, was wir heute in der Bibel lesen, IMHO vom Menschen geschrieben, und nicht Gottes Wort.
    Grüße
    Der Dingens

  • Zitat

    Original geschrieben von Weizen
    A propos "Jungfrau Maria": Was die angeht ist meines Wissens inzwischen die Auffassung recht weit verbreitet, dass es sich schlicht um einen Übersetzungsfehler handelt, da die Wörter "Jungfrau" und "junge Frau" im Hebräischen -- nicht aber im Griechischen, das Neue Testament wurde ja ursprünglich auf griechisch verfasst -- identisch sind.


    Die jungfrau kommt -so Blaphemisch das jetzt klingt- wissenschaftlich gesehen von den Römern.
    Das Christentum hatte sich in den Anfangszeiten vom Judentum abgespalten, und suchte seinen Anhänger nun bei anderen Volksgruppen, da sich die Juden schlecht zu Christen bekehren ließen. Insbesondere natürlich bei den damals herrschenden Römern.
    Und eine Jungfrauengeburt war bei den Römern eine Art Volksglaube bei vielen Göttern. Der Griechische Sagenheld Herakles soll von einer Jungfrau gebohren worden sein. Auch diverse Römische Herrscher wie zB Kaiser Augustus schmücken sich damit Söhne von Jungfrauen zu sein.
    Da das Christentum seine Anhänger nun bei den Römern und Griechen sucht, muß natürlich das auch für Jesus gelten, sonst wäre der ja kein besonderer Mensch.
    Wie man bei den Evangeieln von Matthäus und Lukas entnehmen kann, wurde Jesus wohl ursprünglich als ganz normal gebohrener Mensch gesehen, und damit als normaler biologischer Nachkomme von josef und Maria, und die Geschichte von der Jungfrauengeburt erst später hineingeschrieben, um die Römer und Griechen von der Besonderheit von Jesus zu überzeugen.


    Die Entwicklung wird recht deutlich, venn man die Evangelien gegeneinander vergleicht. Das älteste Matthäus Evangelium berichtet noch von einem Menschen. Einem Menschen mit außergewöhlicher Kraft und besondern Taten, aber eben von einem Menschen. Das neues Evangelium nach Johannes dagegen berichtet nicht mehr von einem Menschen, sondern von einem Göttlichen Übermenschen.


    Eine Entwicklung, mit der das einfache Volk ursprünglich gar nicht einverstanden war. Das Volk wollte lieber den einfachen Zimmermannsohn, und nicht einen abstrakten Gott, den man nicht mehr so gut fassen konnte, wie einen Menscher, der auch nicht mehr war, als man selbst.

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  • administrator
    Verblüffend.


    Wie hälst du es denn mit all den ungezählten anderen Religionen, Religionsgründern, Erleuchteten, Propheten, Göttern usw. die so im Laufe der letzten paartausend Jahre überall auf der Erde von sich reden machten?


    Handelt es dabei auch um wahre Geschichten oder sind das alles Verblendete, Verwirrte, Märchenerzähler, Lügner, Fälscher und Scharlatane und nur die Bibel erzählt die einzig wahre Geschichte?

  • Zitat

    Original geschrieben von Dingens
    Moin
    klar man das alles glauben, das ist auch per se nix verwerfliches dran etc. Aber es gibt natürlich auch von Menschenhand geschaffene, insich schlüssige Werke.
    Wann wurden denn die Schriften alle verfaßt ? Und sie wurden ja auch verändert, im Laufe der Jahrhunderte, übersetzt, zurückübersetzt, verändert halt. Damit ist dass, was wir heute in der Bibel lesen, IMHO vom Menschen geschrieben, und nicht Gottes Wort.
    Grüße
    Der Dingens


    Das hab ich gerade zu dem Thema gefunden:


    http://suryoye.com/archive/lex…n/qumran/qumranrollen.htm


    edit:

    Zitat

    Original geschrieben von Zeus
      administrator
    Verblüffend.


    Wie hälst du es denn mit all den ungezählten anderen Religionen, Religionsgründern, Erleuchteten, Propheten, Göttern usw. die so im Laufe der letzten paartausend Jahre überall auf der Erde von sich reden machten?


    Handelt es dabei auch um wahre Geschichten oder sind das alles Verblendete, Verwirrte, Märchenerzähler, Lügner, Fälscher und Scharlatane und nur die Bibel erzählt die einzig wahre Geschichte?


    Ich maße mich nicht an zu urteilen, welche Religion schlussendlich die richtig ist. Das kann ich auch garnicht. Wie heißt es so schön: "Jeder nach seiner Facon": :)

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Ich maße mich nicht an zu urteilen, welche Religion schlussendlich die richtig ist. Das kann ich auch garnicht. Wie heißt es so schön: "Jeder nach seiner Facon": :)


    Die große Beliebigkeit und Vielfalt beinflusst für dich die Glaubwürdigkeit der Variante die du dir ausgesucht hast aber vermutlich in keiner Weise?

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Jeder der Schreiber hat aus seiner Sicht verfasst, wie er das gesehene erlebt hat. Das da Unterschiede auftreten ist doch ganz normal. Das Markus-Evangelium behandelt z.B. nicht die Kindheit Jesu, deswegen ist es ja auch nicht gleich falsch.


    Das sehe ich auch so -- ich frage mich nur, wie das mit der Einstellung zusammenpasst, die einige christliche Gruppen vertreten, die Bibel sei Wort für Wort von Gott "diktiert" und ihr Inhalt demnach wörtlich zu nehmen und unumstößlich richtig. Von der Sorte sind hier ja auch ein paar unterwegs -- vielleicht kann mir ja jemand von denen die Frage beantworten ;) Nach meinen bisherigen Gesprächen mit Leuten, die mit mir "über Gott sprechen" wollten, wage ich aber zu bezweifeln, dass aus der Richtung überhaupt eine Antwort kommt, die irgendwas mit der Frage zu tun hat...


    Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr Jesus war schon immer Gottes Sohn, auch vor seiner Geburt, da er eine vormenschliche Existenz hatte.


    Als "der Erstgeborene aller Schöpfung" wurde er dann von Gott dazu gebraucht, alle anderen Dinge zu erschaffen (Kolosser 1:15; Offenbarung 3:14). Gemäß Johannes 1:1 war "das WORT" (Jesus in seiner vormenschlichen Existenz) "im Anfang" bei Gott. Das WORT war somit bei Gott, als "die Himmel und die Erde" erschaffen wurden.


    Sag ich doch, dass Johannes das sagt -- aber die Frage war doch, wie das z.B. mit dem Römerbrief zusammenpasst, laut dem Jesus erst durch die Auferstehung zum Sohn Gottes erhoben wurde.


    Wenn man die Bibel als das sieht, was sie meiner Meinung nach sein soll -- eine Sammlung von Gleichnissen (teilweise natürlich mit historischen Fakten vermischt), die uns, wenn wir sie richtig verstehen, Handlungsanweisungen für ein gutes Leben geben kann -- und wenn man akzeptiert, dass die Bibel von Menschen geschrieben wurde, die damit einen bestimmten (vielleicht tatsächlich von Gott inspirierten) Inhalt in (nicht direkt göttliche) Geschichten verpacken wollten -- dann ist es auch kein Problem, diese Unterschiede zu akzeptieren. Die vier Evangelien sind dann vier Geschichten über Jesus, die uns aber alle die gleichen (oder wenigstens kompatible) Handlungsanweisungen vermitteln wollen. Um zum Thema zurückzukommen: Dann ist es auch kein größeres Problem, die Bibel und die Evolutionstheorie unter einen Hut zu bekommen. Wenn man sich dagegen für eine wörtliche Bibellektüre entscheidet, kommt man irgendwann an einen Punkt, an dem zwei sich widersprechende Aussagen nebeneinander stehen, was ja eigentlich gar nicht vorkommen dürfte...

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Sie wiedersprechen sich nicht in Details. Jeder der Schreiber hat aus seiner Sicht verfasst, wie er das gesehene erlebt hat. Das da Unterschiede auftreten ist doch ganz normal. Das Markus-Evangelium behandelt z.B. nicht die Kindheit Jesu, deswegen ist es ja auch nicht gleich falsch.


    Nicht ganz, da die Autoren der 4 Evangelien sich zwar mit Namen von Aposteln schmücken, aber nicht mit diesen identisch sind. Das Matthäus Evangelium etstand etwa 70 n. Chr. Jesus war also vermutlich schon tot, als dieser erst geboren wurde. Also konnte er das nich selbst erlebt haben. Auch wenn nicht beweisbare Überlieferungen berichten daß Matthäus zumindest Paulus noch selbst gekannt hat. Zeitlich gesehen ist das Möglich, aber mehr nicht.
    Matthäus hat sein Evangelium nach einer damals schon existierenden Quelle, die teilweise als Logienquelle oder einfach Q bezeichnet wird erstellt. Diese Logienquelle wurde verumutlich etwa um 50 n. Chr. geschrieben, und ist inzwischen verschollen, was genau drin stand, weiß also keiner mehr.
    Markus und Lukas haben ihre Evangelien dann auf dem Matthäusevangelium, selbst gesammelten Materialien, und abschrifen aus "Q" erstellt. das letzte Evangelium nach Johannes wurde zwischen 100 und 150 n. Chr. geschrieben, und ist von den anderen Evangelien unabhängig.


    Daher können die Evangelisten nicht das selbst erlebte geschrieben haben, da es zu ihren Lebzeiten nix zu erleben mehr gab.

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  • Weizen schrieb:

    Zitat

    Wenn man die Bibel als das sieht, was sie meiner Meinung nach sein soll -- eine Sammlung von Gleichnissen (teilweise natürlich mit historischen Fakten vermischt), die uns, wenn wir sie richtig verstehen, Handlungsanweisungen für ein gutes Leben geben kann -- und wenn man akzeptiert, dass die Bibel von Menschen geschrieben wurde, die damit einen bestimmten (vielleicht tatsächlich von Gott inspirierten) Inhalt in (nicht direkt göttliche) Geschichten verpacken wollten -- dann ist es auch kein Problem, diese Unterschiede zu akzeptieren. Die vier Evangelien sind dann vier Geschichten über Jesus, die uns aber alle die gleichen (oder wenigstens kompatible) Handlungsanweisungen vermitteln wollen. Um zum Thema zurückzukommen: Dann ist es auch kein größeres Problem, die Bibel und die Evolutionstheorie unter einen Hut zu bekommen. Wenn man sich dagegen für eine wörtliche Bibellektüre entscheidet, kommt man irgendwann an einen Punkt, an dem zwei sich widersprechende Aussagen nebeneinander stehen, was ja eigentlich gar nicht vorkommen dürfte...


    Ich schreibe:
    Jo !!
    So würde ich es auch sehen...
    :D
    Der Dingens

  • "Vatikan: Urknall-Theorie mit katholischer Lehre vereinbar


    Urknall- und Evolutionstheorie widersprechen nicht der katholischen Schöpfungslehre. Das erklärte die Internationale Theologenkommission des Vatikans in einem Orientierungspapier, das die jüngste Ausgabe der Zeitschrift "La Civilta’ Cattolica" veröffentlicht hat. Das Dokument mit dem Titel "Gemeinschaft und Dienst" wurde vom Vorsitzenden der Kommission, Kardinal Joseph Ratzinger, vor der Veröffentlichung approbiert.



    Gott schuf Materie vor dem Urknall


    Zur Entstehung des Kosmos heißt es in dem Text der Kommission, die Urknall-Theorie widerspreche nicht der Annahme, dass die Materie auch vor dem "Big Bang" in anderer Form, nämlich als eine Schöpfung Gottes, existiert habe. Die Annahme eines vor dem Urknall liegenden, absoluten Anfangs sei aus naturwissenschaftlicher Sicht "nicht unzulässig".



    Wenn sich die Materie nach dem Urknall in einer Weise organisierte, die später die Entstehung des Lebens begünstigte, widerspricht dies aus Sicht der Theologenkommission nicht dem Schöpfungsglauben. Durch diese Entwicklung "verursacht Gott, dass die Bedingungen verwirklicht werden, die für die Entstehung und den Bestand lebender Organismen notwendig waren", heißt es in dem Text.



    Selbst die von einigen Naturwissenschaftlern vorgebrachte These einer radikal dem Zufall und der natürlichen Selektion überlassenen Evolution der Lebewesen hält die Kommission für vereinbar mit dem christlichen Glauben. Auch ein solcher Selektionsprozess könne nur stattfinden, weil er von Gott initiiert wurde, heißt es in dem Text.


    Dasselbe gelte für die Entstehung des Menschen im Laufe der Evolution. Auch dieser "ontologische Sprung" sei letztlich auf Gott als Schöpfer zurückzuführen. "


    http://www.dioezese-linz.at/re…new=Lesen&Article_ID=5058

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