Dietrich Grönemeyer ,der Bruder von Herbert,istMediziner und hat ein Buch verfasst "Med. in Deutschland in dem die andauernde Diskussion um Einsparungen im Gesundheitswesen scharf attakiert werden.So vertritt er die These daß Hightechmedizin mit den derzeitigen Mitteln bezahlbar wäre wenn nicht zu häufig mit überholten und ineffizienten Methoden behandelt würde.
Nach Riesterrente- Pflicht zur privaten KV?
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Ich muss noch mal mit dem Gerücht der "zu teuren High Tech Medizin" aufräumen. Alle politischen Gruppen und Organsiationen im Gesundheitswesen sind sich einig, dass die komplette moderne Medizin zu bezahlen wäre, wenn es im Solidarsystem ausreichend Einzahler, und im Verhältniss dazu die richtige Anzahl an Entnehmer gäbe. (Stichwort: Arbeitslosigkeit, Sozialschmarozer, Fremdverwendung von Krankenkassenvermögen etc.)
Andere Gesellschaften schaffen es ja auch, siehe Schweiz.Der einzige Weg die Sozialversicherungen wieder auf gesunde Beine zu stellen wäre die Vollbeschäftigung.
@T-Bold:
Meine PKV hat mich nach bekannten Erkrankungen meiner Eltern und Großeltern gefragtDie PKVen fragen nach Risikosportarten ,Rauchen, Übergewicht, und Alkohol.
Dort werden bereits Risikoprofile erstellt.Ansonsten ist es bei den KV (Kassenärztlichen Vereiniungen) im Prinzip so wie Du schreibst. Der von Dir beschriebene Luxus (Notdienste, Sicherstellungsauftrag, Versorgungsnetz etc.) kostet aber kein Geld der Patienten/Kassen, sondern wird den Ärzten von Ihrem Einkommen abgezogen.
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Ein selbstbehalt (im Erstattungswege) für durch riskantes Verhalten begründete Behandlungen klingt gut. Genau das wäre dann ein praktischer Ansatz.
Wichtig ist aber das der Selbstbehalt (notfalls sogar 100%) im Erstattungswege bleibt. Es kann nicht sein, das nach einem Motorradunfall, nur um ein Beispiel zu nennen, erstmal gefragt wird wie die Bezahlung läuft.
Ganz anderer Themenbereich:
Was ist mit den Betrugsfällen? Mir fällt hier erstmal natürlich der Fall aus Burgdorf bei Hannover ein, wo sich mutmaßlich eine ganze Clique von Ärzten gegenseitig die Honorare hochgetrieben haben.Genauso erinnere ich mich an eine Talkshow mit Seehofer irgendwann 1995 plusminus einige Jahre. Er hatte gerade die Arzneimittelbudgetierung eingeführt. Danach kam es bei einigen lebensnotwendigen Verschreibungen von Herzpräperaten zu einem Rückgang von 50%. Wer dieses Mittel aber braucht, stirbt ohne dieses Medikament. Gestorben ist aber wohl niemand, weil das Medikament nicht verschieben wurde.
Also kann ich mir das nicht erklären, wie der Rückgang zu stande kam. Ich hab zwar einen bösen Verdacht, aber der ist wirklich böse:
Gedankenspiel:
Man nehme einen Arzt und einen Apotheker. Der Arzt verschreibt irgendeinem 80 jährigen Patienten das teure (1000 Euro pro Woche) Medikament, gibt aber das Rezept unmittelbar zur Apotheke. Der bezieht es von seinem Lieferanten und rechnet mit der Kasse ab. Soweit legal.
Wenn jetzt aber der Patient das überhaupt nicht braucht, so hat der Apotheker ein Medikament im Hause, das einen erheblichen Wert hat. Da könnte er dann entweder an einen privatpatienten weiterverkaufen, der ja direkt bezahlen muss, oder er sucht sich einen Abnehmer aus dem Ausland. Der Gewinn pro Verpackungseinheit dürft dem eines Drogendealers entsprechen.
Gedankenspiel ende.Solche Fälle wird es mit sicherheit irgendwo geben. Solange die Krankenkasse aber nicht die Patienten darüber informieren, was welcher Arzt auf ihre Karte abgerechnet hat, wird es keine effektive Kontrolle geben.
Ich war von 1992 bis 1995 privat krankenversichert. Ich hatte nicht viele Rechnungen, aber jede dritte war offensichtlich falsch! Die gröberen Fälle hab ich sogar reklamiert, einige kleinere nicht.
Mein Vater als ehemaliger Lehrer kommt über die Jahre zu ca. 10% notwendigen Reklamationen bei Arztrechnungen. Und das sind dann nur die wirklich offensichtlichen Fälle, also z.B. Behandlung abgerechnet während er im Urlaub in Spanien war usw.Gruß Joachim
P.S. Schon wieder so ein zu langes Posting. Danke an alle die sich die Mühe gemacht haben, es komplett zu lesen.
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