Nach Riesterrente- Pflicht zur privaten KV?

  • nach einer "angeblichen" DAK umfrage sind nur 14% der pflichtversicherten bereit sich privat zu versichern und möchten das vielgepriesene "soziale modell" beibehalten!


    kommt nach der rentenreform nun die kv-reform?
    teile der kv zusätzlich privat abzusichern.


    was haltet ihr davon? nur mal so, PRO & Contra!

  • Wenn ich sehe, wie teuer die private im Alter wird, möchte ich hoffen, das ich da nie rein muss. Das frisst nämlich sämtliche Kostenvorteile in jungen Jahren wieder auf.


    Ich finde zwar das die gesetzlichen Krankenversicherungen durchaus produktiver und effektiver arbeiten könnten, aber dennoch haben sich die GKV bewährt.


    Die Privaten interessieren sich z.B. relativ wenig für allgemeine Fragen Gesundheitspolitik, das Feld überlassen die den GKV. Die Privaten nutzen nur die Ergebnisse.

  • Re: Nach Riesterrente- Pflicht zur privaten KV?


    Zitat

    Original geschrieben von Handyguru
    nach einer "angeblichen" DAK umfrage sind nur 14% der pflichtversicherten bereit sich privat zu versichern und möchten das vielgepriesene "soziale modell" beibehalten!


    kommt nach der rentenreform nun die kv-reform?
    teile der kv zusätzlich privat abzusichern.


    was haltet ihr davon? nur mal so, PRO & Contra!


    Ich hoffe ich verstehe Dein Posting richtig.:confused:
    Du fragst was aus der gesetzlichen KV wird, bzw. ob es eine Zwangsprivatversicherung geben wird?
    Das ist eine Frage, die so kurz vor der Wahl niemand wird beantworten können.
    Was kommt hängt sehr stark vom Wahlergebnis ab.
    Nur eines ist sicher, es wird mal wieder eine KV Reform geben (ist bisher etwa alle 5 Jahre so gewesen)
    Wenn die CDU/CSU gewinnen wird, so plant der designierte Gesundheitsminister Seehofer tatsächlich soetwas wie eine gesetzliche Grundkrankenversicherung, die das Grundrisiko abdeckt, und jedem bleibt dann überlassen sich zusätzlich, z.B. für Zahnersatz, für Kuren, für den Besuch eines Heilpraktikers etc. Zusatzzuversichern.
    Das wäre dann tatsächlich so wie eine Private KV.


    Die anderen Parteien wollen das bisherige Sozialversicherungssystem im Prinzip unangetastet lassen, d.h. die Allgemeinheit zahlt komplett für die Krankheit des Einzelnen. Wie das Geld im System fließt ist aber strittig:
    Die Grünen wollen es den Vermögenden nehmen, die PDS und die SPD will es den Ärzten erst gar nicht mehr geben, usw.
    Die FDP will auch im Gesundheitssystem eine Marktwirtschaft einführen, und den Patienten mehr in die Verantwortung nehmen, d. h. er bekäme führ eine bestimmte Behandlung einen bestimmten Betrag, der mindesten nötig ist, und kann dann wählen ob er noch Leistungen dazu nimmt. Diesen zusätzliche Risiko kann man dann natürlich zusätzlich versichern.


    Ergo: eine Pflicht zur Privaten Versicherung wird es nicht geben (wäre ja auch wiedersinnig) Es wird wahrscheinlich eine Pflicht zur Versicherung geben (gesetzlich und/oder privat) und die Pflichtversicherung wird fallen.



    Zitat

    Original geschrieben von T-bold47
    Wenn ich sehe, wie teuer die private im Alter wird, möchte ich hoffen, das ich da nie rein muss. Das frisst nämlich sämtliche Kostenvorteile in jungen Jahren wieder auf.


    Ich finde zwar das die gesetzlichen Krankenversicherungen durchaus produktiver und effektiver arbeiten könnten, aber dennoch haben sich die GKV bewährt.


    Die Privaten interessieren sich z.B. relativ wenig für allgemeine Fragen Gesundheitspolitik, das Feld überlassen die den GKV. Die Privaten nutzen nur die Ergebnisse.


    Es gibt in der privaten KV die sogenannte Altersrückstellung, d.h. mn bezahlt in jungen Jahren mehr als das Risiko eigentlich erfordern würde, um dann im Alter in den Genuss gemäßigter Beiträge zu kommen.
    Wenn ich überlegen, was ich als freiwilliges Mitglied in der GKV bezahlen müsste im Vergleich zur PKV dann rechnet sich das schon ( nur wenn eine Familienmitglieder mitversichert sind).


    Sicher müssen die GKV effektiver arbeiten, und sollten die Beiträge, die ja für die Gesundheit der Versicherten eingezahlt werden auch nur dafür einsetzen. In den letzten Jahren wurde jedoch viel Geld (Überschüsse) aus den GKV gezogen, zum einen für der Risikostruckturausgleich, zum anderen um Gesundheitsfremde Staatsinteressen zu finanzieren (Aufbau Ost etc.)
    Leider hat sich die GKV in Zeiten in denen wenige Arbeitnehmer einzahlen, und viele andere Menschen Leistungen erhalten doch nicht bewährt...


    Die Gesundheitspolitik ist nur für die GKV interessant, da die Privaten im Gegensatz dazu von der Politik nahezu unberührt bleiben, und nur mit Risikoprofilen arbeiten.
    Außerdem sollte man nicht vergessen, dass die meisten Staatsdiener, bzw Bundestagsabegeordnete privatversichert sind.
    Warum sollten die sich unnötig Probleme in den Weg legen...

  • Manchmal ist es ganz interessant sich anzusehen wie es anderswo läüft.Extremste Auswüchse eines durchprivatisierten Sytems finden sich z.B. in Südamerika.Die Zeitschrift Ila hatte letztes Jahr einen Schwerpunkt zum Thema Gesundheit.Die Artikel in dieser Nummer sind absolut lesenswert


    http://www.ila-bonn.de/archiv/253inhalt.htm

    Transparency for the state ! Privacy for the rest of us !

  • Zitat

    Original geschrieben von DrMac
    Manchmal ist es ganz interessant sich anzusehen wie es anderswo läüft.Extremste Auswüchse eines durchprivatisierten Sytems finden sich z.B. in Südamerika.Die Zeitschrift Ila hatte letztes Jahr einen Schwerpunkt zum Thema Gesundheit.Die Artikel in dieser Nummer sind absolut lesenswert


    http://www.ila-bonn.de/archiv/253inhalt.htm


    Du meinst warscheinlich Chile. Dort gibt es nur noch private Krankenversicherungen. Das ist inzwischen zu einer echten zwei Klassen Gesellschaft geworden. Die einen sind hervorragend abgesichert, die anderen fast überhaupt nicht mehr.


    danke, aber da sind mir die deutschen Krankenversicherungen doch lieber.


    Zum Thema Risikorückstellungen: Ich frage mich dabei nur warum dann ein pensionierter Lehrer inzwischen 400 Euro im Monat bezahlen muss, wenn doch in früheren Jahren so viel angespart wurde.

  • vieleicht bekommt der pensionierter Lehrer auch genügend pension, so das der beitrag nicht groß in gewicht fällt!!! wer kennt einen pensionierter lehrer? wer kann was dazu sagen?



    gut, bsp. chile zeigt wohl am besten wie es nicht laufen soll! ich frage mich nur warum wir alle immer mehr bezahlen müssen und immer weniger rausbekommen? bsp. Mutterschutzvorsorge! und ein bewußter gesundheitszerstörer bekommt alle 14 tage ein taxi ins klinikum bezahlt! wenn dieser mensch keine kohle hat, bezahlt es auch wieder die allgemeinheit!

  • So viel bekommt ein Grundschullehrer nicht an Pension, die angeblich so tollen Pensionen sind nach Abzug der Krankenversicherung überhaupt nicht mehr so toll. Ein vergleichbarer Angestellter hat da dann netto mehr.


    Warum wir immer mehr bezahlen ist ganz einfach. Der Anteil der hochwertigen Intensivmedizin steigt immer weiter an. Ein Aspirin bleibt immer gleich teuer (fast). Ein Medikament um Krebs, Aids, oder Parkinson zu behandeln ist extrem teuer. Diese Medikamente werden immer weiter verbessert und es kommen immer neue. Leider werden die neuen auch nicht billiger, im Gegenteil.


    Dazu kommt natürlich auch die Intensivmedizin in den Krankenhäusern. Ich will aber überhaupt nicht abstreiten, das hier auch mancher Luxus gepflegt wird. Da hat natürlich jedes Krankenhaus alle teuren, hochmodernen Geräte, auch wenn diese nicht immer voll ausgelastet sind.


    Soweit ich weis, werden die Kosten für solch ein Gerät auch nicht pro Einsatz abgerechnet, sondern das kommt mit in den allgemeinen Tagessatz. Dadurch werden dann alle Patienten mit den Kosten belastet.


    Hier wäre es meine Meinung nach sinnvoller, wenn der Einsatz von Geräten je Anwendung bezahlt werden würde. Dann würden die Krankenhäuser sicherlich die Anschaffung von weiterer Technik anders überdenken.


    Für den Patienten hat diese aktuelle Politik den Vorteil, das man grundsätzlich erstmal jede benötige medizinische Leistung in der Nähe vorfindet und keine wartezeiten auftreten. Wartezeiten kann man aber auch mit Sterbezeiten gleichsetzen, denn innerhalb der Warteschleifen werden sicherlich viele Patienten sterben. Das ist in anderen Ländern leider traurige Realität.


    Da möchte ich persönlich nicht unbedingt sparen.


    Vor 10 oder 20 Jahren waren lebenserhaltende oder lebensverlängernde intensivmedizinische Maßnahmen noch wenig in Gebrauch. Die sind heute öfter anzutreffen und natürlich extrem teuer. Das ist jetzt aber mehr eine ethische Frage als eine Kostenfrage.


    Noch ein vielleicht wesentlicher Punkt zu den GKV. Die Kassenärzte sind wie vielleich einige wissen auch alle zwangsmitglieder in der Kassenärztlichen Vereinigung. Das ist jetzt aber eine deutsche Besonderheit.
    In anderen Ländern schließen die niedergelassenen Ärzte jeweils einzelnen Verträge mit den Kassen ab. Die Kassen sind aufgrund ihrer Stärke in der Lage, den Ärzten die Preise zu diktiern. In D. ist genau an dieser Stelle die Kassenärztliche Vereinigung eingeschaltet. Die Fallzahlvergütung wird zwischen gleichstarken Partner verhandelt. Vielleicht etwas teurer aber bewährt.


    Was heißt es jetzt aber für die Patienten, wenn die Ärzte einzelverträge mit den Kassen haben:
    Dann kann der Patient nicht mehr zu einem beliebigen Arzt gehen, sondern es wird der Arzt und auch Krankenhaus von der Krankenkasse vorgegeben. Das heißt dann nicht mehr Arzt im Ort, sondern auch leicht mal 20 km entfernt.
    Wenn mir der Arzt nicht passt, pech gehabt.


    In Frankreich gibt es sowas wie die Einzelverträge. Ich kenne die dortige Situation nur vom hörensagen, aber so toll klingen die Berichte nicht. Genau diese Machtposition würden und werden die privaten Krankenversicherungen mit ihrem Gewinnstreben natürlich noch stärker ausleben, als die GKV, die nach der Kostendeckung arbeiten.


    Weiterhin haben dann natürlich auch die Krankenkassen kein zu großes interesse daran, die Wartezeiten zu verkürzen. Geschickterweise sorgen ja lange Wartezeiten beim einzigen für mich zugelassenen Arzt auch dafür, das ich nicht so oft hingehe. Warum also wegen einer einfachen Krankheit zum Arzt. Die Apotheke hat auch ohne Rezept etwas da das hilft. Klar ist dann aber das ich das alles komplett selbst bezahle. Die Kasse freut sich.


    Zu den Aufgaben der Kassenärztlichen Vereinigungen (die es ja nur bei gesetzlichen Krankenkassen geben kann) gehört darüberhinaus auch die Sicherstellung einer flächendeckenden Notfallversorung. Da sind die Sitten und Standards in anderen Ländern bei weitem schlechter. Wer will kann sich gerne über die Emergency Rooms in den USA informieren.
    Da bin ich auch froh, das wir hier einen anderen Standard pflegen.

  • Ich bin auf jeden Fall auch für das Beibehalten des derzeitigen Systems, wäre allerdings dafür, daß Menschen mit z.B. besonders exotischen Hobbies ihre zusätzlichen Risiken separat absichern müssen. Wenn jemand z.B. der Meinung ist, in seiner Freizeit bergsteigen oder tiefseetauchen zu müssen, dann kann er das gerne tun - tolle Sportarten ohne Zweifel - aber er soll bitteschön das dadurch eklatant höhere Gesundheitsrisiko selbst bezahlen. Ich sehe nicht ein, daß ich mit einen Beiträgen sowas mitfinanzieren soll und empfinde dies als eine Unterwanderung des Solidaritätsprinzips.


    Die genannten Beispiele sind natürlich nur exemplarisch; es lassen sich endlos weitere Beispiele für außergewöhnliche Gefährungen finden.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007

    Die genannten Beispiele sind natürlich nur exemplarisch; es lassen sich endlos weitere Beispiele für außergewöhnliche Gefährungen finden.


    z.B. Rauchen?,


    oder ein Auto über 120 PS fahren,


    oder Motorrad fahren,


    Mountainbiken,


    "gelegentlicher" Genuß von Alkohol :)


    Besitz mehrerer Handys (Strahlungsrisiko) :)


    Sportmuffel


    usw usf.


    Der Ansatz ist absolut richtig von BB007, aber die Umsetzung ist vielleicht doch etwas problematisch. Wer definiert was genau in welchem Umfang ein Gefährdungspotential enthält. Wer überwacht die Einhaltung der Angaben.


    Wenn es um Kosteneinsparungen geht, dann bringt es sicher bei den Rauchern am meisten.


    Bei solchen Sachen wie dem Rauchen könnte man die Finanzierung recht einfach machen. Die Tabaksteuer wird erhöht und er Ertrag wird den Krankenkassen zugeführt. Wird aber niemend angehen in dieser Größenordnung.


    Die Privaten Versicherungen betreiben schon seit einiger Zeit ein regelrechtes individuelles Risikomanagement. Das dort die Krankheiten der Vorfahren in den letzten drei Generationen nicht noch mit abgefragt werden ist schon alles.

  • Zitat

    Original geschrieben von T-bold47


    z.B. Rauchen?,


    Definitiv ja.


    Zitat


    oder ein Auto über 120 PS fahren,

    Zitat


    Eher nein, denn das Unfallrisiko steigt sicher in einem 200PS-Auto weit weniger stark gegenüber einem mit 50PS an, als wie wenn man einen Schachspieler mit einem Bergsteiger vergleicht.


    Zitat


    oder Motorrad fahren,

    Zitat


    Auf jeden Fall.


    Zitat


    Mountainbiken,

    Zitat


    Eher nein.


    Zitat


    "gelegentlicher" Genuß von Alkohol :)

    Zitat


    Bei "gelegentlich" sicher nicht, medizinisch relevante Alkoholiker sollten allerdings zur Kasse gebeten werden.


    Zitat


    Besitz mehrerer Handys (Strahlungsrisiko) :)

    Zitat


    Ein Strahlungsrisiko, welches von Handys ausgeht, ist nach wie vor nicht bewiesen.


    Zitat


    Sportmuffel

    Zitat


    Ja, durchaus. Wer ungesund lebt und z.B. stark übergewichtig ist, sollte ebenfalls zahlen (das würde mich übrigens einschließen, wie auch die Motorradgeschichte).


    Zitat


    Der Ansatz ist absolut richtig von BB007, aber die Umsetzung ist vielleicht doch etwas problematisch. Wer definiert was genau in welchem Umfang ein Gefährdungspotential enthält. Wer überwacht die Einhaltung der Angaben.

    Zitat


    Dieses Problem ist mir natürlich bewußt. Andererseits - es sind so viele Dinge eben einfach irgendwann mal irgendwie geregelt wurden, und viele Menschen empfinden dieses oder jenes als ungerecht. Aber das ist halt nun mal so - letztlich zuende gedacht ist auch das parlamentarische Demokratie.


    Zitat


    Wenn es um Kosteneinsparungen geht, dann bringt es sicher bei den Rauchern am meisten.

    Zitat


    Schönes Beispiel. Denn die Raucher werden zweifellos sagen, bei den Übergewichtigen bringts noch viel mehr. Deswegen müßte eben irgend jemand definieren, was man selbst zu bezahlen hat und was nicht.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

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