deutschland stirbt aus, was tun?

  • japan, deutschland und italien scheinen ja am meisten vom bevölkerungsschwund betroffen zu sein. im jahr 2050 werden für deutschland 58 millionen einwohner prognostiziert, statt der rund 80 millionen heute. alle 3 länder waren natürlich verlierer des 2. weltkrieges, sind relativ reich und recht konservativ.


    aber es muss andere ursachen geben. welche? sind die antworten der politik richtig, zb familiengeld und ganztagsschulen? ist es vielelicht gar kein problem und die prognosen werden so und so nicht zu treffen?

  • Naja, der Generationenvertrag ist doch mittlerweile ehr für die Tonne und ein wenig Platz mehr würde doch auch nicht schaden, oder?
    Es stimmt schon, daß gerade die Deutschen langsam aussterben, aber tröste Dich: Unsere liberale Einwanderpolitik sorgt schon dafür, daß wir nicht weniger werden...:flop: Dabei wäre eine natürlich Reduzierung der Bevölkerungsdichte sicherlich nicht falsch.


    Familiengeld und Ganztagsschulen sind ein richtiger Ansatz, aber wer wie wir in einem Land lebt, in dem Kinder nach wie vor der Hauptarmutsfaktor sind, der kann es sich einfach nicht leisten, welche zu haben. Gerne würden wir mehr als nur ein Kind haben - aber leisten können wir es uns (zumindest derzeit) nicht.


    Luposen

    Handys sind die einzigen Objekte, bei denen Männer sich streiten, wer das kleinere hat.

  • Re: deutschland stirbt aus, was tun?


    Zitat

    Original geschrieben von beerzilla
    japan, deutschland und italien scheinen ja am meisten vom bevölkerungsschwund betroffen zu sein. im jahr 2050 werden für deutschland 58 millionen einwohner prognostiziert, statt der rund 80 millionen heute. alle 3 länder waren natürlich verlierer des 2. weltkrieges, sind relativ reich und recht konservativ.

    Schon im ersten Semester habe ich in Statistik gelernt, daß solch langfristige Prognosen aboluter Quatsch sind, da sich die Zukunft einfach nicht vorhersehen läßt. Es gab, wenn ich mich recht erinnere, auch mal irgendwann im 19. Jahrhundert eine Prognose, daß die Welt wegen des erhöhten Aufkommens von Pferdewagen irgendwann im 20. Jahrhundert in Pferdemist ersticken werde... ;)


    Ich persönlich bin mir sehr sicher, daß Deutschland nicht aussterben wird.

    Sic gorgiamus allos subjectatos nunc.

  • Doch, doch, die Prognosen sind schon realistisch.


    Durch die bessere medizinische Versorgung sinkt die Reproduktionsrate der Bevölkerung in den Industrieländern ab, wenn einmal der demografische Übergang vollzogen ist. Dazu kommt auch noch die fehlende Notwendigkeit einer Altersversorgung durch die Kinder aufgrund des sozialen Netzes in vielen Industrienationen. In vielen Staaten, die sich erst spät entwickelt haben, ist heute noch eine hohe Reproduktionsrate erkennbar, auch wenn die medizinische Versorgung besser ist und auch für die Rente gesorgt ist. Hier ist der Übergang noch nicht vollzogen, längerfristig wird es sich auch hier ähnlich entwickeln.


    Das aber bei sinkender Zahl an Neugeborenen auch die Rente nicht mehr über einen Generationenvertrag gesichert werden kann, sollte aber eingentlich jedem klar sein. Dennoch werden weniger Kinder gezeugt. Und das unbedingt die Rahmenbedingungen in Form von KiTas und Ganztagsschulen da sein müssen, halte ich für wenig überzeugend. Es muss auch anders gehen. Bzgl. Teizeitarbeit hat der Gesetzgeber hier schon einges geleistet, jetzt muss nur noch die Besteuerung und die Bezuschussung so optimiert werden, das das Single-Leben nicht attraktiver ist.


    Ein weiteres Problem ist allerdings, dass sich nicht mehr so viele Leute wie früher binden wollen. Die Zahl der Singles steigt, man ist mobiler als früher.
    Das wird die Politik hingegen nicht so leicht ändern können...

    "Technisch sind wir Übermenschen; moralisch sind wir noch nicht einmal Menschen." Aldous Huxley

  • @ Nebelfelsen:


    Wenn man davon ausgeht, daß alle gegenwärtigen Bedingungen auch in 50 Jahren noch herrschen werden, wird es tatsächlich so kommen - in so einem Fall hätte die Prognose sicher recht. Aber denkst Du nicht auch, daß sich im Laufe der Zeit Einiges ändern wird (egal in welcher Hinsicht)?
    Niemand ist in der Lage, 50 Jahre in die Zukunft zu sehen, und diese Prognose ist nur dann korrekt, wenn sich in der Zeit bis 2050 in diesem Land wirklich alles so bleibt, wie es ist.

    Sic gorgiamus allos subjectatos nunc.

  • Genau so ist es. Solche Prognosen sind - egal ob sie sich später als wahr oder falsch herausstellen - einfach nur Humbug.


    Dabei geht es gar nicht darum, ob ich mit dieser Prognose eventuell sogar übereinstimme. Tatsächlich macht mir die demographische Entwicklung auch ein wenig Sorgen.


    Trotzdem sind solche langfristigen Prognosen - zumindest in diesem Bereich - Blödsinn. Wenn sie sich als wahr erweisen, dann war das Zufall. Wenn sie falsch waren, dann werden die Statistiker immer Begründungen dafür finden, warum.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von Luposen
    Es stimmt schon, daß gerade die Deutschen langsam aussterben, aber tröste Dich: Unsere liberale Einwanderpolitik sorgt schon dafür, daß wir nicht weniger werden...:flop:

    Kannst Du mal bitte genau sagen, was Du mit dem o.g. Satz meinst?

  • Landflucht oder: Uschi ich will ein Kind von dir!


    Statistiken hin oder her (im Bezug auf die reale Aussagekraft dieser Erhebungen stimme ich Krähe in seiner Meinung zu)...dass es ein Missverhältnis zwischen den Generationen gibt ist denke ich unstrittig: immer mehr alte Leute, immer weniger junge und immer weniger Neugeborene.


    Aber mittlerweile ist ja ein Kind schon fast eine Art Privileg der Besserverdienenden geworden.
    Zuerst kommt heutzutage doch die eigene Karriere und dann, wenn man es sich leisten kann, auch mal Kinder. Darum werden viele halt erst Anfang-Mitte 30 Eltern.
    Klar: Kinder sind teuer.
    Ich sehe es selbst bei meiner Freundin und mir. Wir haben eine gemeinsame Tochter, sie hat noch 2 weitere Kinder.
    Und Geld ist da definitiv die größte Sorge.
    Klar gibt es auch staatliche Unterstützungen, aber wenn die nicht immer pünklich gezahlt werden fängt der Ärger schon an.


    Eine familienorientierte Politik ist zumindest ein Anfang.
    Familien mit Kindern (unabhängig ob die Eltern verheiratet sind oder nicht) brauchen mehr Förderung als Singles.
    Jeder im richtigen Alter (und das ist meines Erachtens ab 20) muss sich ein Kind auch leisten können (sofern es sich natürlich um ein Wunschkind handelt. Beim Thema ungewollte Schwangerschaften bin ich auf jeden Fall Befürworter einer liberalen Abtreibungspolitik. Man darf nämlich im Gegenzug auch niemand quasi zu einem Kind zwingen wenn der- bzw diejenige es nicht will).
    Und ein Kind darf kein Grund sein, seinen Beruf aufgeben zu müssen.
    Es muss, auch durch entsprechende gesetzliche Regelungen, sichergestellt sein, das ein Kind einem nicht die berufliche Karriere unmöglich macht.
    Wobei klar sein sollte, wenn ich ein Kind habe, muss das auch das wichtigste im Leben sein, dass die Arbeit zumindest teilweise zurückstecken muss ist unvermeidbar.
    Ein Kind hat man nicht mal so nebenbei.


    Aber fehlender Nachwuchs allein ist ja nicht das Problem.
    "Landflucht" kommt ja auch dazu.
    Man muss eben auch etwas dafür tun, die Leute im eigenen Land zu halten und das wiederum setzt eine vernünftige Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik voraus.


    Es ist auf jedenfall unwahrscheinlich, dass wir in 50 Jahren die selben Verhältnisse haben wie heute, bleibt nur zu hoffen, dass es besser wird, dann erledigt sich das Problem zumindest in gewissen Grenzen von ganz allein.


    So long....

  • T39


    Zitat

    Kannst Du mal bitte genau sagen, was Du mit dem o.g. Satz meinst?


    Was soll ich schon meinen? Daß die einheimische Bevölkerung zwar tatsächlich weniger wird, aber derart viele Ausländer nach wie vor ins Land kommen, so daß wir eher mehr als weniger werden. Kann man natürlich auch von der guten Seite sehen: So sterben zwar die Deutschen aus, aber das Land bleibt besiedelt...
    Mal ernsthaft: Unsere Regierung scheint lieber Geld in Asylanten, Aussiedler und Rußlanddeutsche zu stecken, als sich um die einheimische Bevölkerung zu kümmern - und das geht mir gewaltig gegen den Strich.


    Luposen

    Handys sind die einzigen Objekte, bei denen Männer sich streiten, wer das kleinere hat.

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