Wieviel Abstand (Ablösesumme) für Handyladen ok?

Zitat

Original geschrieben von rycker
Der Grundgedanke ist gut, zur Zeit stehe ich als 100 % Kraft drin und mache die Arbeit alleine, aber da fehlen dann 1000 Euro im Monat. Zwei Gesellschaftergehälter und eine Vollzeitkraft mit Sozialversicherungsbeiträge ist zu viel.
Und Startkapital für was neues haben Sie nicht wirklich für was neues und mit mir auf dauer werden Sie es auch nicht haben. Daher suchen Sie eine andere Aufgabe um mindestens die 1000 Euro noch so "ranzuschaffen" um mich behalten zu können. Sie wissen das ich meine Arbeit sehr gut mache und viel dazu beigetragen habe die Firma zum laufen zu bringen, da einige Distis durch mich organisiert wurden und die GmbH ursprünglich mal durch mich aufgebaut wurde, das zu erklären wäre jetzt aber zu Umfangreich
Ich kann mir halt zur Zeit überlegen ob ich der normale Angestellte bleiben möchte oder halt alleine weitermachen möchte.

Gruß
rycker

Also, mir klingt das Ganze einfach zu dubios...

Wenn das Geschäft wirklich laufen würde und es ihnen tatsächlich nur drum ginge, dich irgendwie durchzuschleifen, dann könnten die genausogut ihre zwei Gesellschaftergehälter (die ja angeblich "zuviel" zusammen mit deinem Gehalt sein sollen) um 50% kürzen und das Problem ist aus der Welt.

So wie du das schilderst kannst du dir keineswegs überlegen, ob du Angestellter oder eigener Chef sein willst-nach dem, was du erzählst ist der Laden sehr bald dicht.

Und ein Geschäft, daß Gewinn abwirft tritt niemand ab. Verkauft wird nur dann, wenn man Schulden hat oder weiß, was jemand anderes nicht weiß, nämlich das das Geschäft sehr bald tot ist und nix mehr abwirft. Wenn das so ist, dann lohnt es sich natürlich, einen Gewinn durch Verkauf zu erwirtschaften, einen Gewinn, den das Geschäft momentan nicht mehr bietet.

Und auch wenn du da schon wer weiß wie lange arbeitest, kein Chef der Welt lässt einen einfachen Angestellten alles wissen, alleine schon, damit der nicht jede Woche mehr Gehalt will. Da werden sicher irgendwo Schulden oder zumindest in naher Zukunft absehbare Mehrkosten sein, die das Geschäft torpedieren.

pallmall: Zwei Dumme, ein Gedanke. *g*

Wobei es noch eine dritte Möglichkeit gäbe: Die bisherigen Besitzer sind einfach herzensgute Altruisten und verkaufen deshalb...

Zitat

Und ein Geschäft, daß Gewinn abwirft tritt niemand ab.

Doch. Wenn du an anderer Stelle für dein Geld bessere Chancen siehst, würdest du das auch machen. Sei es, dass du gerade die Idee des Jahrhunderts hast, aber dafür Kapital brauchst. Oder dass du einfach die Risiken an der bisherigen Stelle als zu hoch einstufst - muss ja nicht bedeuten, dass die Bude kurz vor der Pleite steht.

Ein Geschäft ist so natürlich nichts anderes als eine Geldanlage und von daher sollte man IMHO ebenso den Kapitaleinsatz auf Ertragschancen und Verlustrisiko überprüfen. Andere können aber evtl. damit 1A leben.

Zitat

Original geschrieben von oleR
Doch. Wenn du an anderer Stelle für dein Geld bessere Chancen siehst, würdest du das auch machen. Sei es, dass du gerade die Idee des Jahrhunderts hast, aber dafür Kapital brauchst. Oder dass du einfach die Risiken an der bisherigen Stelle als zu hoch einstufst - muss ja nicht bedeuten, dass die Bude kurz vor der Pleite steht.

Ein Geschäft ist so natürlich nichts anderes als eine Geldanlage und von daher sollte man IMHO ebenso den Kapitaleinsatz auf Ertragschancen und Verlustrisiko überprüfen. Andere können aber evtl. damit 1A leben.

Würde ich nur dann machen, wenn ich mein Geld in geschäfte pumpe, um einen Zeitvertreib zu haben...

Bei den Summen, um die es hier geht, kannst du allerdings sicher sein, daß es nicht um "die Idee des Jahrhunderts" gehen wird, sondern lediglich um Schadenbegrenzung. Wenn das Geschäft nämlich ok wäre, dann würden die beiden Selfmademänner da ohne Probleme einen Kredit bei ihrer Bank bekommen-und der ließe sich dann ohne Not von den aus dem ersten Geschäft fließenden Gewinnen tilgen, zumindest ließe es sich so deixeln, daß man sich in der Anlaufphase des neuen Geschäftszweiges keine Gedanken darum machen muss.

Verkauft wird ein Geschäft nur unter zwei Bedingungen:1. Dir steht das Wasser bis zum Hals oder 2. du hast andere Geschäftsfelder, die schon jetzt soviel abwerfen, daß du auf Gewinne aus anderen Beteiligungen verzichten kannst.

Und Verlust bleibt Verlust, von nem Minus kann keiner Leben.

Hi,

dieses Thema sollte man nicht alleine angehen.

Wenn die Jungs so nett und gut sind, sollten Sie Dir überall Einblick gewähren. So lässt Du einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer das Ganze prüfen. Der kann Dir genau sagen, ob der Laden lukrativ ist. Wenn finanziell alles passt, bilanztechnisch alles ok ist, dann überleg noch mal genau, ob Du eigener Chef sein willst. 6 Tage in der Woche arbeiten, nie wieder frei, kein Urlaub. Oder Angestellte einstellen und sich mit Personal rumärgern. Aber all das musst Du für Dich selbst entscheiden.

Einen solchen Laden zu beurteilen an den nackten Zahlen ist im Übrigen gar nicht so einfach, da es auch viele "weiche" Faktoren gibt. Bestehen besondere Geschäftsbeziehungen, z. B. zu Netzanbietern, Support-Verträge, z. B. zu Nokia oder andere Verträge, die Kunden anziehen. Diese Beziehungen sind meiner Meinung nach schon Geld wert, da sie einen Anteil am Einkommen sichern können.

Also bei der Entscheidung ja oder nein solltest Du das Geld in einen kompetenten Wirtschaftsprüfer investieren. Wenn so einer einen Tag lang den Betrieb unter die Lupe nimmt, kostet das vielleicht 2 Mille, wenn Du einen Schrottladen kaufst, kostet Dich das das 50-fache.

Und immer eine Nacht länger drüber schlafen, als es der Verkäufer will...

Grüße
babapapa

Mit den Zahlen, die Du genannt hast, wird das ganze noch unlogischer. Reingewinn vom 5000 im Monat. Aber Gehälter für 3 Mann sind nicht wirklich drin. Na, was denn nu? Der echte REINGEWINN (Deckungsbeitrag 5) ist inkl. Gehälter!

Gut, da Du sagst, Dein Einkommen wäre dann 5x so hoch, bekommst Du jetzt scheints um die 1000 brutto. Irgendwas haut da aber nich hin. Bedenke die ca. 50% Lohnnebenkosten hier in DE. Und als Geschäftsführer einer GmbH waren die Jungs ja wahrscheinlich in ihrer Firma als GF Angestellt.
Dann bleiben also weniger als 2x1500brutto für Deine Chefs über. Respekt! Wer dafür das Risiko der Selbstständigkeit und den Kapitaleinsatz eingeht, der muss schon ganz schön, sagen wir idealistisch, sein. Bei diesen Zahlen bleibt auch absolut kein Spielraum für Rücklagen. Bei der heutigen allgemeinen Wirtschaftslage ein Unternehmen zu betreiben ohne genügend Rücklagen zu bilden ist IMHO absoluter Wirtschaftlicher Selbstmord!

Der Laden wirft nicht genug für 3 Mann ab, für einen würds zwar langen (wenn auch bei dem Risiko mit nem Mickergehalt), aber vom Arbeitsaufwand, bedenke auch Urlaub, Krankheit, etc. isses nicht machbar.
Ergo: Weg mit dem Laden, dann gibts wenigstens noch etwas Kohle, und keine Tränen mehr.

Was allerdings auch sehr komisch ist, ist die Summe von 60000. Was wollen die Jungs denn damit? Um ein neues Unternehmen zu gründen ist das eine lächerliche Summe, zum Auszahlen noch viel lächerlicher, da die da mehr Steuern als sonstwas für zahlen würden. Das Geld reicht bei 2 beteiligten noch nicht mal fuern ordentliches Auto...

Also, jetzt bin ich noch viel mehr davon überzeugt, das da was grob Faul ist...
Zumal Du ja selbst sagst dass der Umsatz beständig nach unten zeigt. Schon Kostolani wusste: Kaufe nicht wärend es am Fallen ist!

Charlie

Nachtrag:

Du schreibst in Deinem Eingangsposting was von letztem Jahresgewinn minus Miete, etc.
Weiter unten schreibst Du dann, dass mit Gehlat für 3 Mann um ca. nen 1000er im Monat nicht raus geht.
Ich würde sagen, damit hat die Firma defacto KEINEN Gewinn, sondern erwirtschaftet jeden Monat ein fettes Minus.
Und die wertigkeit einer Firma mit ohne Gewinn ist eher äusserst begrenzt..

Anregung:
Bei der Übernahme der Ware die Bewertung nicht vergessen!
Da ihr ja öfters hin und her gezogen seid könnte wie bereits oben gesagt viel alten Schrott geben - für den solltest du dann auch nur Schrottwert bezahlen!

(Mein ehemaliger Chef mußte sich damit zufriedengeben das ihm der Käufer der Firma das Warenlager abgekauft hat sowie einen 10 jährigen Mitvertrag unterschrieben hat - keine Ablöse).

Zitat

Original geschrieben von rycker Mit 5000 Euro Reingewinn im Monat, denke ich ist das ok.

Damit willst Du gut leben ? :confused:

Also das erscheint mir ja doch etwas wenig. Wenn das rein Netto ist, gehts ja aber sind da denn schon alle Kosten Deinerseits weg ?

Ich meine:

-Private Krankenversicherung
-Rentenversicherung bzw. Vorsorge
-Ladenmiete
-Nebenkosten
-Rücklagen für das Finanzamt für die Umsatzsteuervoranmeldung
-Darlehenszahlungen für die Ablösesumme an die Bank
-Deine Miete

usw.

Nicht daß 5000 Euro nicht ein super Gehalt wären. Das wirklich nicht. Aber rechne mal alles so durch und kalkuliere das mal auf die Arbeitszeit die Du da investierst. Denn Du wirst keinen 8 Stunden Tag dann haben.

Sag mal bescheid ob die o.a. Kosten noch mit einzukalkulieren sind.

Hallo Rycker,
nach deiner letzten Ausführung (der Laden läuft wie eine Achterbahn) würde ich die Finger von lassen, die 60.000 Ablöse sind doch wohl eher Traumzahlen von den jetzigen Besitzern, die nochmal abkassieren wollen.
Was du so erzählt hast deutet nicht auf einen soliden Laden hin (wenn ich schon meine beste Kraft alle paar Monate feuern muss...).

Gegenvorschlag: mit deinen Verbindungen und dem Organisationstalent: mach deinen EIGENEN Laden auf, mach alles selber.