ZitatOriginal geschrieben von mostwanted
Wohl war. Zudem zeigt sich sich bei Blindverkostungen meist ein ganz anderes Bild. Ich selbst habe ausser meinen Lieblingen Ardbeg10 und Laproaig10 wieder zu den von den "Kennern" verschmähten Blends gefunden. ....
Ich bin als Vertreter des mittleren Alters ohnehin kein Verächter von Blends. Erst Ende der 1980er Jahre habe ich bewusst wahrgenommen, dass sich der Whisky-Fan plötzlich auf Single-Malts stürzte, ohne dass es dafür einen vernünftigen Grund gab.
Diese Entwicklung schritt bis heute so weit fort, dass Blends inzwischen fast pauschal als minderwertiger Fusel angesehen werden. Vor 50 bis 100 Jahren, wo das blenden als Königsdisziplin in der Whiskyherstellung galt, war das genaue Gegenteil der Fall.
Das hat leider dazu geführt, dass aktuell leider kaum noch hochwertige Blends im Handel sind. Sie lägen wie Blei in den Regalen. Selbst Blends aus reinem Malt-Whisky (die m.E. ein erhebliches Potenzial hätten und früher "Vatted" hießen), sind weitgehend vom Markt verschwunden.
Vielleicht ist die Single-Malt-Welle vergleichbar mit dem Run auf trockene Weine. In den letzten 20 Jahren galt allein trockener Wein als gesellschaftsfähig, obwohl er manchem nur mühsam durch den Hals floss. Ein absolutes No-go ist für mich trockener Riesling, der wegen seiner Säure m.E. nur als Zutat zum Kochen taugt. Zwischenzeitlich darf auch in Gesellschaften wieder Wein gereicht werden, der das Prädikat halbtrocken oder lieblich trägt. Es bleibt zu hoffen, dass auch Blends eine solche Renaissance erleben, so dass auch wieder Qualität angeboten werden kann.