• So ... nachdem beide Fläschchen geleert sind, wage ich mal eine (natürlich rein persönliche) Beschreibung:



    - Isle of Jura 10 yo: *****
    Für mich wichtig: die Holzkohle wurde nicht mit abgefüllt. :)


    Ansonsten:
    Leicht malzig, aber nicht zu deutlich. Erkennbare Salznote, die genau meinen Geschmack trifft. Im Vergleich zu meinem üblichen Sortiment wenig fruchtig, stattdessen eher nussig/ledrig mit ganz leichter Süße.


    Alles in Allem ein recht milder Whisky mit ausgewogenem Geschmack (ohne, dass bestimmte Noten herausstechen). Ich mag mich irren: der Geschmack erinnert mich eher an einen milden Irischen Whisky ... mit leichter Scotchnote.


    Mein Fazit: Ein genialer Stoff!



    - Talisker 10 yo: ****(*)
    Ein sehr "spezieller" Stoff, den man entweder mag oder nicht - geschmacklich schon fast polarisierend.


    Geschmacklich sehr intensiv, sehr würzig, malzig, salzig und mit vielen anderen deutlichen Geschmacksnoten, die zwar nicht einzeln hervortreten, insgesamt aber ein "Chili con Carne"-Erlebnis im Whisky-Sektor auslösen. :p


    Diese Würzigkeit schafft es sogar, die von mir üblicherweise als unangenehm empfundene Rauchnote geschickt zu kaschieren. Letztere kommt erst im Nachgang zu einem Zeitpunkt, an dem sich seine Konkurrenz sensorisch längst komplett verabschiedet hat. Ein sehr nachhaltiges Geschmackserlebnis.


    Mit dem Talisker 10 yo geht es mir mit wie mit Fisherman's Friend. Eigentlich mag ich solche Art Lutschbonbons nicht, Fisherman's dagegen haben als einzige Ausnahme fast Suchtptenzial.


    Fazit:
    Ein Whisky, den ich immer wieder werden trinken müssen - allerdings zu besonderen Gelegenheiten und am Besten allein in Ruhe.



    Wen wundert's:
    Samstag war der letzte Angebotstag und ich war noch mal "nachfassen". Bis auf wenige Premium-Whisky's, die mir einfach zu teuer für das Urteil "wenigstens habe ich's mal versucht" sind, habe ich von allen Angebotsposten inzwischen was besorgt.


    Derzeit im Anbruch:
    Ardmore Legacy und Ballentine's "Pure Malt" 12 yo. Bei diesen beiden fällt mir eine Beurteilung sehr viel leichter.


    Mal am Rande ... was würdet Ihr tippen, wie mir der Ardmore schmeckt? :p



    Edit:
    In meinem nächsten Leben werde ich Österreicher. :D

  • Probier mal einen Bourbon abseits von Jack & Jim. Z.B. Knob Creek oder Woodford Reserve sind sehr lecker. Und der Maker's Mark für rund 20€ ist ein echter Preis/Leistungs-Knaller. :top:

    28:6:42:12

  • Zitat

    Original geschrieben von c-walt
    Z.B. Knob Creek oder Woodford Reserve sind sehr lecker. Und der Maker's Mark für rund 20€ ist ein echter Preis/Leistungs-Knaller. :top:


    Knob Creek hatte ich mir zu Weihnachten (dank Amazon Angebot) gegönnt......das "sehr lecker" kann ich nur bestättigen.
    Also JB kann auch ......

  • Der Maker's Mark ist nun ein schlechtes Beispiel - wird er doch nicht aus Viehfutter, sondern aus Weizen gebrannt. Ebenso sind m.E. die Rye-Wiskeys (insbesondere die kanadischen) außen vor.


    Dass man unter dem Begriff Bourbon sowohl Brände aus Mais sowie solche aus Roggen/Weizen zusammenfasst, halte ich für wenig glücklich - sind es geschmacklich doch vollkommen unterschiedliche Erzeugnisse. (Kanadische) Rye-Whiskys hatte ich auch schon im Bestand und fand das Geschmackserlebnis interessant. Gelegentlich kann ich so etwas durchaus mit Genuss trinken.


    Sobald aber Mais überwiegt, entsteht der für Bourbon übliche süße Geschmack, der mir den Genuss nachhaltig verhagelt. So was kann ich nur mit Cola zu mir nehmen (dann geht's - am Besten erst nach dem dritten Bier).


    Von den gängigen Mais-Whiskeys hat mir bisher noch kein einziger pur geschmeckt.



    Edit:
    Ich habe gerade mal nachgesehen. Im Schrank habe ich schon seit Jahren eine ungeöffnete Flasche Jim Beam Distillers Ed. 7 yo. Von dem Zeug wollte noch nie jemand was haben. :)

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Von den gängigen Mais-Whiskeys hat mir bisher noch kein einziger pur geschmeckt.


    Was hattest Du denn bisher so im Glas? Vielleicht lässt sich ja doch noch eine Empfehlung aussprechen, die Dir den Bourbon etwas näher bringt. :)

    28:6:42:12

  • Konkret erinnere ich mich an vorgenannten 7-jährigen Jim Beam und zwei verschiedene Sorten Jack Daniels. Was (in grauen Zeiten) davor schon war, erinnere ich nicht mehr, das Geschmackserlebnis war aber vergleichbar.


    Gerade der Jack Daniels gilt unter Bourbon-Trinkern als typischer und vor allem passabler Vertreter seiner Art, die wesentlich auf der süßlichen Komponente des Mais beruht, die mich stört.


    Wie soll auf Grundlage von Mais ein Bourbon gebrannt werden können, der nicht dessen süßlichen Beigeschmack hat?


    Das wäre doch wie ein deutscher Obstbrand, der nicht nach dem Obst schmeckt, aus dem er destilliert wurde. Auch "Maisschnaps" sollte doch bestenfalls nach dem Grundprodukt schmecken ... oder irre ich hier?



    Edit:
    Wenn ich mich recht entsinne, ist auch der von Dir neben dem Maker's Mark empfohlene Knob Creek kein Bourbon mit überwiegendem Maisanteil. Ein (lediglich) geringer Maisanteil, der in Rye-Whik(e)ys verarbeitet wird, kann m.E. durchaus einen geschmacklichen Gewinn bringen.


    Aber wie schon Paracelsus erkannte: Die Dosis macht das Gift. :p

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