• Zitat

    Original geschrieben von Dingens
    Moin
    ja, nee! Klar, Connemara, das ist es nicht, aber deswegen sind nicht alle Iren beliebig.


    Nein, nicht deswegen. Ist eher so eine allgemeine Beobachtung, Bushmill's und Jameson (den ich besonders mag) mit einbezogen. Sie decken insgesamt nicht so eine Geschmacksbandbreite ab wie die Schotten. Das macht sie deswegen nicht schlecht, nur eben weniger eigenständig. Ich meine damit nicht schlecht, so wenig wie eigenständig gleich gut ist. ;)

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Nein, nicht deswegen. Ist eher so eine allgemeine Beobachtung, Bushmill's und Jameson (den ich besonders mag) mit einbezogen. Sie decken insgesamt nicht so eine Geschmacksbandbreite ab wie die Schotten.


    Ah, verstehe! Ja, das stimmt! Kleineres Land, viel weniger Destillen sorgen dafür, dass die Bandbreite nicht so groß ist, wie in Schottland.


    Grüße
    der Dingens

  • Zitat

    Original geschrieben von Dingens
    Ah, verstehe! Ja, das stimmt! Kleineres Land, viel weniger Destillen sorgen dafür, dass die Bandbreite nicht so groß ist, wie in Schottland.


    Es hat nicht nur mit der Größe des Landes oder der Zahl der Brennereien zu tun. Es hat wohl auch damit zu tun, dass die Iren einfach in der Masse einen sehr weichen und milden Whiskey bevorzugen, und dass außerdem irischer Whiskey auch im Ausland mit eben jenen Attributen wie weich, mild, nicht rauchig usw. assoziiert wird. Und die meisten "normalen" Whisk(e)y-Trinker bevorzugen wohl auch die weicheren und milderen Sorten. Die "Malt Heads", die einen kräftigen und würzigen Single Malt oder gar die "Peat Heads", die einen stark getorften, sehr rauchigen Single Malt bevorzugen, sind im Vergleich zu den "Milde-Sorte-Trinkern" eine kleine Minderheit.


    Abgesehen davon wird schottischer Whisky aus Gerste bzw. Gerstenmalz hergestellt, während irischer Whiskey aus Hafer bzw. Hafermalz gebrannt wird. Schon daraus ergeben sich erhebliche Geschmacksunterschiede! Wird ein Whisk(e)y aus Getreide gebrannt, so spricht man von einem "Grain Whisk(e)y," verwendet man dagegen gemälztes Getreide, so spricht man von "Malt Whisk(e)y."

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Moin
    Jau! Wobei der Malt Head bei den oben erwähnten auch voll auf seine Kosten kommt. Ich habe ja von den schottischen Wässern mehr zu den irischen gewechselt und kann nur für einige werben.
    Peat Heads haben es in Irland natürlich schwer...;)
    Grüße
    Der Dingens

  • Ich habe gerade wieder eine neue Geschmackssensation hinter mir: der 14jährige Oban aus der Classic Malts of Scotland-Serie ist ein würziger, geschmacklich sehr intensiver Single Malt von der Westküste Schottlands. Er ist vom Geruch und Geschmack wie "between the Highlands and the Islands."


    Der Geruch ist zunächst einmal leicht stechend nach Torfrauch, dann geht's in Richtung Heidekraut und auch zur See, wie eine frische Brise, die vom Meer hereinkommt, über die Siedlungen mit den Torffeuer beheizten Häusern und die mit Heidekraut bewachsenen Hügel der Highlands streicht und dann dem Genießer in die Nase strömt.


    Der Geschmack hält exakt, was der Geruch verspricht: ein kräftiger, voluminöser Antritt, leicht torfig, rauchig und pfeffrig, dann einer dunklen und schweren malzigen Süße weichend, die allmählich abklingt und einen deutlichen Salzgeschmack im Mund zurückläßt, ähnlich wie Emser Pastillen (die ohne Menthol). Es verbleibt ein fast ewig langer Nachgeschmack, der sanft die Speiseröhre erwärmt und einem das Gefühle gibt, man trinke diesen Whisky noch viele Minuten, nachdem man das Glas schon längst abgesetzt hat.


    Ein höchst empfehlenswerter Tropfen für alle Genießer eines wirklich kräftigen Single Malt, der eine phantastische Synthese bildet aus Talisker 10 (scharf, mit deutlichen Meeresaromen), Cragganmore 12 (malzig, süß, mit deutlicher Heidekraut-Note, sehr komplex) und Lagavulin 16 (torfig, rauchig, mit Meeresaromen, einer wunderbaren Sherry-Note und von hoher Komplexität). :top:


    EDIT: wie ich inzwischen in Erfahrung gebracht habe, verwendet die Brennerei Oban sehr kleine Brennblasen, woraus ein relativ hoher Anteil an sogen. "feints" (= geschmackstragende Fuselöle) bereits im "spirit cut" (auch als "middle cut" oder Herzstück bekannt) resultiert. Durch diese Fuselöle erhält der Whisky sein sehr intensives Aroma, und wer nicht gleich meint, eine ganze Flasche von dem Zeug trinken zu müssen, dem bleiben auch die mit größeren Mengen an Fuselölen verbundenen Kopfschmerzen erspart. ;)

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Kann ich nur bestätigen. Siehe Signatur.

    iPhone SE 64GB / iPad Air 2 WIFi + Cellular 64GB / Macbook Pro 13 Retina
    31x in der TT-Vertrauensliste

  • Zitat

    Original geschrieben von Hilfsprofi
    Weiss hier jemand, ob es den Johnnie Walker Double Black auch mit 43 Vol.% gibt? Und falls ja, in welchen Ländern man ihn bekommen könnte.


    Ganz kurz und brutal: Johnnie Walker gehört zu Diageo, und dieser Konzern ist für seine strikte Ausrichtung aller Produkte nach einheitlichen Prinzipien bekannt:
    1. alle Whiskys werden kaltfiltriert,
    2. alle Whiskys werden mit E150a (Zuckercouleur) gefärbt,
    3. alle Whiskys gelangen weltweit in einer einzigen einheitlichen Abfüllung auf den Markt. Es gibt diesbezüglich keinerlei Ausnahmen hinsichtlich der verwendeten Whiskysorten in einem Blended Scotch (oder Blended Malt) für bestimmte Regionen oder Länder, ebenso wenige hinsichtlich des Alkoholgehalts oder anderer qualitätsbestimmender Faktoren.

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

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