• Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Persönlich fülle ich auch häufig in kleinere Flaschen um. Nur denke ich nicht immer daran ... und besonders dolle sehen meine Apothekerflaschen mit Glasstopfen auch nicht aus. Wenn ich so etwas aus dem Schrank hole, ernte ich schon gelegentlich ein Schmunzeln. :p


    Lass sie schmunzeln, Hauptsache Du weißt, warum Du umfüllst. ;)


    Ich habe mir mal bei Whisky.de 2 x 3 Probefläschchen á 200 ml besorgt, da wird dann fleißig umgefüllt, wenn sich eine große Flasche zum Ende neigt. Bei 2,40 € für 3 Fläschchen habe ich da wirklich nicht mehr überlegen müssen. Man muss nur darauf achten, den Whisky langsam und bedächtig umzufüllen, damit nicht so viel Luftsauerstoff untergemischt wird.


    Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Bei Whiskey habe ich den Effekt insbesondere bei helleren Sorten mit geringerer Faßlagerzeit bemerkt.


    Ja, gerade die Aromen, die den Brennereicharakter eines Whiskys verraten sowie die Rauchnote leiden am stärksten. Mein alter Herr hatte noch eine viertel Flasche Laphroaig 10 yo seit einem knappen Jahr im Schrank, als ich den vor ein paar Wochen verkostete, hätte ich ihn jederzeit gegen einen mittelmäßigen, aber frisch geöffneten Highland-Malt getauscht, so flach war das Aroma geworden. :eek:

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Zitat

    Original geschrieben von HappyDay989
    [Laphroaig 10 yo oder Talisker 10 yo?]
    Im Moment kann ich mich einfach nicht entscheiden, welche dieser beiden Sorten mir besser schmeckt. :confused:


    Die Sinneskrise ist überwunden! :D


    Und der Laphroaig hat trotz seines Handicaps von -5,8 Vol.% gegenüber dem Talisker den Sieg davongetragen. Er bietet deutlich mehr geschmackliche Komplexität und trägt seinen Titel als der geschmacklich intensivste Whisky der Welt m. E. vollkommen zu recht. :top:

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Zitat

    Original geschrieben von HappyDay989
    Die Sinneskrise ist überwunden! :D


    Und der Laphroaig hat trotz seines Handicaps von -5,8 Vol.% gegenüber dem Talisker den Sieg davongetragen. Er bietet deutlich mehr geschmackliche Komplexität und trägt seinen Titel als der geschmacklich intensivste Whisky der Welt m. E. vollkommen zu recht. :top:


    :top: :top: :top: :top:


    Das ist auch meine zweite ( s.u. ) Wahl ! An den brauch ich bloß denken, da habe ich schon den Geschmack im Mund und freu mich auf den Abend ;)


    Mein Tip: probier mal den Laphroaig Quarter Cask


    Der hat nochmal ein wenig mehr "Taste" und ist mein Favorit im Moment. Zwei, drei Tropfen Leitungswasser und... der geht auf und haut dich um... ach ich komm schon wieder in's Schwärmen... ;)

  • @ karpi: bei 48 Vol. % sollte man "dem Stoff" schon ein, zwei Tröpfchen Wasser gönnen, wobei ich ein weiches, natriumarmes Mineralwasser gegenüber dem Leitungswasser bevorzuge.


    Der Laphroaig QC geht mir persönlich schon etwas zu sehr in Richtung "Fassgeschmack", ist aber auf jeden Fall ein sehr empfehlenswertes Leckerli. :top:


    Nur den Lagavulin 16 yo habe ich mir noch nicht so recht erschließen können. Er ist m. E. eine sehr merkwürdige Kombination aus "Nase ähnlich dem Talisker" und "Geschmack ähnlich dem Laphroaig 15 yo". Ein leckerer Whisky, ganz ohne Zweifel, aber für mich "nicht Fisch, nicht Fleisch."

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Zitat

    Original geschrieben von HappyDay989
    @ karpi: bei 48 Vol. % sollte man "dem Stoff" schon ein, zwei Tröpfchen Wasser gönnen, wobei ich ein weiches, natriumarmes Mineralwasser gegenüber dem Leitungswasser bevorzuge.


    Der Laphroaig QC geht mir persönlich schon etwas zu sehr in Richtung "Fassgeschmack", ist aber auf jeden Fall ein sehr empfehlenswertes Leckerli. :top:


    Nur den Lagavulin 16 yo habe ich mir noch nicht so recht erschließen können. Er ist m. E. eine sehr merkwürdige Kombination aus "Nase ähnlich dem Talisker" und "Geschmack ähnlich dem Laphroaig 15 yo". Ein leckerer Whisky, ganz ohne Zweifel, aber für mich "nicht Fisch, nicht Fleisch."


    Ich persönlich habe noch keinen Unterschied festgestellt zwischen Leitungswasser und Mineralwasser ( nehm ich auch, wenn's grad auf dem Tisch steht ). Dient ja lediglich dazu, die Aromen noch mehr "freizusetzen". Ich bilde mir ein, ich schmecke dann sogar mehr - eigentlich soll es ja nur dem besseren Noising dienen... Und bei den paar Tropfen merke ich bisher wie gesagt keinen Unterschied. Allerdings bin ich auch nicht der Superexperte, sondern genieße lediglich das, was MIR schmeckt. Und Geschmack... ;)


    Mit dem Lagavulin gebe ich Dir vollkommen recht - auch für mich nicht eindeutig "einzuordnen" und von daher nur noch eine Alternative, wenn es in der Hotelbar nichts äquivalentes gibt... Aber zugegeben war das in meiner Anfangszeit auch einer meiner Lieblingswhiskys.


    Ach ja, ich weiß schon was ich heute Abend im Herrenzimmer mache ;)

  • Ich durfte gerade eine besondere Spezialität verkosten, einen Bowmore Cask Strength 10 yo (non coloured, non chill-filtered). Die 61 Vol. % merkt man kaum, so mild und weich läuft das Zeug vom Glas auf die Zunge. Hält man ihn aber einen Moment im Mund und rollt ihn gar mit der Zunge hin und her, entfaltet er seinen Geschmack etwas nachdrücklicher. Gibt man ihm ein Schlückchen Wasser, ungefähr so viel, dass er auf etwa 50 Vol. % herabgesetzt wird, so entwickelt er sich in der Nase und auch im Mund zu einem sanften Torfmonster, im Grundgeschmack ähnlich süßlich und malzig wie der Ardbeg Ten, aber längst nicht so rauchig und phenolig.


    Auf jeden Fall eine glatte Empfehlung für Leute, die zwar gerne mal einen typischen Islay Malt probieren wollen, sich an die heftig rauchigen und extrem phenolig schmeckenden von Ardbeg und Laphroaig (noch?) nicht heran trauen. :top:

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Ich grabe mal wieder eine Leiche aus bzw. ziehe sie aus den Tiefen des "whisky cask" wieder an die Oberfläche des Forums. :D


    Ich hatte am Wochenende das ausgesprochene Vergnügen, zwei richtig leckere Highland-Malts zu verkosten. Im Gegensatz zu den von mir eigentlich bevorzugten "Rauchbomben" von den Inseln Skye und Islay handelte es sich um nur schwach rauchige, eher süßliche und fruchtige bzw. nussige, aber unglaublich komplexe Sorten, die ich gerne jenen ans Herz legen möchte, die sich bisher noch nicht an Scotch heran getraut haben, weil sie Angst davor hatten, dass "das Zeug wie Apotheke schmeckt."


    1. Der Dalwhinnie 15 yo stammt aus Schottlands höchstgelegener Brennerei in der Nähe von Inverness und gehört zur sogen. "Classic Malt"-Reihe des Spirituosenkonzerns Diageo (bis 2002: United Distillers). Die Nase erinnert an Heidekraut im schottischen Hochland an einem warmen Sommertag, mit einer feinen Spur von Honig und Rauch. Geschmacklich setzt sich das Heidekraut gegenüber einer zarten Malznote durch, wobei leckerer Honig gepaart mit der dezenten Süße von Orangen und Vanille dazukommen. Der Abgang ist recht lang, aber sanft. Trotz der 43 % Alk. benötigt dieser Whisky höchstens ein paar Tröpfchen stilles Wasser bei Zimmertemperatur, um sich geschmacklich zu öffnen.


    2. Der Strathisla 12 yo kommt aus dem Herzen der Whisky-Region Speyside, aus einer der ältesten Hochland-Brennereien Schottlands. Auch wenn Strathisla selbst keine so berühmte Marke ist wie z. B. Glenfiddich, Glenlivet oder Glenmorangie, so gehört der aus dem Strathisla Single Malt gemischte Blend Whisky zu den berühmtesten und meistverkauften Sorten der Welt. Es handelt sich um keinen geringeren als Chivas Regal, mittlerweile im Besitz des internationalen Spirituosenkonzerns Pernod Ricard.
    Strathisla 12 yo ist also das Herzstück des Chivas Regal, und er macht für sich alleine m. E. eine noch viel bessere Figur als das berühmte "Mischgetränk", das aus ihm hergestellt wird.
    Die Nase besticht durch den Geruch nach Zitrusfrüchten, Eichenholz und etwas Sherry. Im Geschmack gesellen sich noch vollmundiges Malz und eine sirupartige Süße wie von englischem Teekuchen mit kandierten Früchten hinzu. Keine Spur von Rauch oder Torf. Im Abgang viel länger anhaltend, als man zunächst bei einem so weichen und fruchtig-süßen Whisky vermuten könnte. Trotz der 43 % Alk. benötigt dieser Whisky höchstens ein paar Tröpfchen stilles Wasser bei Zimmertemperatur, um sich geschmacklich zu öffnen.


    Leider sind beide Malts mit Farbstoff E150a (Zuckercouleur) versetzt und kaltfiltriert. Besonders beim 12jährigen Strathisla hätte ich gerne in Erfahrung gebracht, wie dieser Tropfen in "nicht kastrierter" Zusammensetzung schmeckt. Trotzdem sind beide Sorten sehr empfehlenswert.


    Sláinte! :top:



    PS: Meine personliche Favoritenliste "Top Ten" sieht inzwischen aus wie folgt:


    1. Laphroaig Cask Strength 10 yo


    2. Ardbeg Uigeadail


    3. Ardbeg 10 yo


    4. Talisker 10 yo


    5. Laphroaig 18 yo


    6. Laphroaig Quarter Cask


    7. Lagavulin 16 yo


    8. Bowmore Cask Strenth 10 yo


    9. Bunnahabhain 12 yo


    10. Highland Park 12 yo


    Bis zur Nummer 6 liegen alle Whiskys sehr dicht bei einander, erst dann fällt die Nummer 7 deutlich hinter die Nummer 6 zurück.

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Zitat

    Original geschrieben von HappyDay989
    ...phenolig...


    Haha, was? Phenolig? Wie schmecken denn Phenole so allgemein? So ein Geschwätz.

  • Zitat

    Original geschrieben von eou
    Haha, was? Phenolig? Wie schmecken denn Phenole so allgemein? So ein Geschwätz.


    Mal was zur Weiterbildung (IMHO kein Geschwätz, sondern ist Pflichtlehre für alle Sommeliere. Gilt für jegliche Getränke und nicht nur für Whisky, Wein, Port, etc.):
    The Whisky Magazine: The language of whisky tasting


    "Peaty (also called phenolic) – these scents are abundant in Islay malts and range from wood-smoke to tar, iodine to carbolic. Almost all phenols are imparted to the malt during kilning."


    Als klassischer Vertreter der phenolischen Geschacksrichtung wird meistens "medizinisch" genannt - soviel habe ich von meinen Sensorikseminaren auch noch behalten... ;)



    Gruß, Webtigger

  • Zitat

    Original geschrieben von eou
    Haha, was? Phenolig? Wie schmecken denn Phenole so allgemein? So ein Geschwätz.


    Geschwätz, genau das ist es. Wenn man von Whisky keine Ahnung hat, kann man sich auch erst einmal in ein Thema einlesen und einarbeiten, eventuell mal ein paar höfliche Fragen stellen, statt gleich herumzupampen und Leute für einen Beitrag von vor vier Monaten schräg von der Seite anzumachen. Und wenn man daran kein Interesse hat, dann hält man es am besten mit der hinreichend bekannten Empfehlung von Dieter Nuhr. :rolleyes:

    Viele Grüße und einen Happy Day


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