Das schwierigste Studium

  • Zitat

    Original geschrieben von n3o
    Über die Schwierigkeit von Fächern wie BWL und Jura kann ich nur müde Lächeln...


    Deine Aussage "hunderte Paragraphen auswendig lernen zu müssen" in Verbindung mit obiger Feststellung, lässt mich darauf schließen, daß du das "echte" Jurastudium eher nur aus der Ferne kennst und die spezifischen Klippen dieses Studienganges nur unzureichend einschätzen kannst!? :)


    Aber im Prinzip bringst du es ja mit dem ersten Absatz schon auf den Punkt. Die landläufige Meinung über manche Studiengänge resultiert allerdings auch aus reiner Unwissenheit. Was man in einem Fach wie Psychologie lernen könnte was man sich nicht auch im Selbststudium beibringen könnte oder jenseits von "Laberei" liegt, lässt sich eben deutlich schwerer vermitteln. Daß hingegen ein Mathe/Physik-lastiges Fach schwer ist, glauben einem die meisten sofort und ohne Widerspruch. Genauso bei Medizin. Manche Fächer "riechen" eben nach viel Arbeit - aber damit hat man halt oft nur die halbe Wahrheit. :)


    Schwer ist also, was man nicht kann, was einem nicht liegt und was man nicht will :)


    Ich denke - trotz das ich das Thema aufgegriffen habe - nicht, daß Durchfallquoten ein ausschließlicher Indikator für die Schwierigkeit eines Studiums sind - sonst könnte man ja auch argumentieren, daß die von dir genannten Zahlen auf eine besondere Dummheit eurer Studenten schließen ließe ;)


    Eines interessiert mich aber noch: dein Vergleich der WirtIngs in Jura - bezieht sich die Quote auf deren Teilnahme an regulären Jura-Veranstaltungen oder sind das eigene Veranstaltungen?

  • Wobei es auch immer davon abhängt, mit welchem Ehrgeiz man an das Studium herangeht. Als ich gerade für mein Physik-Vordiplom gelernt hab, hatte ich ein nettes Gespräch mit ein paar BWL-Studenten, die gerade den Sommer am Strand genossen, während ich in der UB herumhing. Und was die mir so von ihrem Studium erzählten, war mit Physik wirklich nicht zu vergleichen. Ich gehe aber mal davon aus, dass die auch nicht besonders Ehrgeizig waren, was das Studium angeht.

  • Hinzu kommt noch das es ganz entscheidend ist wo man ein Fach studiert.Studidert man bspw. BWL in Hamburg hat man einen recht kleinen Matheanteil,studiert man in Bielefeld hat man quasi keinen nicht mathematischen Anteil.Die Unterschiede in den Fächern VWL in den einzelnen Studienorten sind ebenfalls stark abweichend und ob es nun in Stadt a oder b schwerer ist hängt von den individuellen Vorkenntnissen und Neigungen ab.Ich würde aber zustimmen das Fächer wie Soziologie nicht unbedingt die schwersten sind.
    Es gibt aber definitiv nicht "den" schwersten Studiengang,da jeder über seinen aktuellen stöhnt und es halt von den individuellen Fähigkeiten abhängt wie schwer oder leicht man durchkommt.
    Der Mathematiker kommt vielleicht gut das Mathestudium aber für ihn ist es vielleicht unmöglich das Sportstudium erfogreich abzuschließen ;)

  • Die Durchfallquote sagt imo relativ wenig über den Härtegrad des Studiums aus. Es ist doch so, dass einfach jeder zweite mein, alleine durch BWL oder Jura Star-Anwalt bzw -Manager werden zu können und sich dumm und daemlich zu verdienen. Klar, dass das dann viele Leute anzieht, die sich nicht unbedingt zu hundert Prozent mit der Materie an sich identifizieren können und dann aufgeben. Das sagt ja aber nichts über die Schwierigkeit des Studiums aus.


    Meiner Meinung nach kommt es sehr auf die eigene Persönlichkeit an - dennoch gibt es natürlich aber mehr oder weniger zeitintensive Studiengänge - ob Zeit dann allerdings gleich Schwierigkeit ist, ist die Frage. Bspw. hatte mein Vater während seines Mathematikstudiums die kompletten Semesterferien frei, dennoch ist Mathe bei vielen sehr gefürchtet. ;)

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    – Edward V Berard

  • Hi,


    andi2511: Wollte in meinem kurzen Abriss natürlich provozieren. Deshalb u.a. diese Pauschalisierungen. Ich kenne Jura nur von meinen Vorlesungen Privatrecht, Wirtschaftsrecht und Arbeitsrecht und dann noch später ein paar im Hauptstudium. Einen reinen Jurastudiengang gibt es bei uns nicht. Die anderen Teilnehmer in diesen Fächern sind grösstenteils BWLer (eventuell deswegen die "gute" Quote für uns Wirtings? Tue ich den "echten" Juristen unrecht? Mea culpa ;)). Sind jedoch vollwertige Vorlesungen à je 4 Semesterwochenstunden über je 2 Semester. Rein thematisch tut sich da wenigstens zu den entsprechenden Vorlesungen in Gießen nicht viel, so meine Einschätzung nach Gesprächen mit Freundinnen von dort. Für jemanden, der Mathe, Etechnik, Physik und Informatik ebenso schreiben muss, sind die Jurageschichten halt die reinste Entspannung. Es ist halt was zum anfassen, was zum vorstellen... Aber wie andere auch schon sagen: Selbst sowas kann jemandem schwer fallen.
    Und nochmal zu den Durchfallquoten: Das mit dem Rückschluss auf die Dummheit der Studis ist mir natürlich auch schon eingefallen. Andererseits ist der Studiengang zulassungsbeschränkt. Und siehe halt den Vergleich zu den BWLern, wo die Quote ja direkt vergleichbar ist und BWL mit 1.2 einen noch höheren NC hat...
    Aber wie gesagt: Jeder studiert immer das Schwierigste. Vielleicht sollten wir auch noch unterscheiden zwischen Arbeitsaufwand und Schwierigkeit des Faches. Denn ich glaube selbst jedem BWLer ungesehen, dass er -so er denn ernsthaft studiert- sich den Hintern aufreissen muss um überall am Ball zu bleiben... Rein fachlich finde ich aber ingenieurswissenschaftliche Fächer sehr viel schwieriger, da sie recht schnell recht abstrakt werden und trotzdem eine hohe Genauigkeit erwartet wird.


    n3o.

  • Die oft zitierte Abbruchquote hängt IMHO auch davon ab, dass viele sich über das vor eventuell vor ihnen liegende Studienfach nicht richtig informieren. :rolleyes:
    Zum Beispiel die hohe Zahl an Studienabbrüchen bei Informatik liegt einfach daran, dass viele Abiturienten, die mit dem Computer einigermaßen oder sogar ganz gut umgehen können, ruckzuck beschließen Informatik zu machen. "Is ja nix anderes" hört man oft!
    Und in den ersten zwei Semestern kommt dann der Hammer, da sie sich kaum eine Vorstellung gemacht haben, wieviel Mathe das beinhaltet. :eek:
    Also erst informieren, dann studieren :cool:


    PS: Weiß es aus eigener Erfahrung, allerdings nicht mit Informatik... ;)

    "Die Kastanien blühen. Ich nehme es zur Kenntnis, äußere mich aber nicht dazu." (Günter Eich)


    Rechtschreibung ist sexy...

  • Zitat

    Original geschrieben von f l a m 3
    ....12 Klausuren in 3 Wochen. Nicht schlecht


    und was sagt das aus? nichts!!! das sind alles nur zahlen.......heißt das, dass jemand der nur 3 prüfungen zu meistern hat, weniger leistet? keiner kann den stoffumfang, die tiefe des faches etc. beurteilen..........andere kochen auch nur mit heißen wasser ;)


    eines kann ich voll und ganz unterstreichen :top:


    Zitat

    Original geschrieben von andi2511
    Was es aus meiner Erfahrung allerdings - entgegen allen Klischees - nicht gibt, sind "Laberfächer" und "einfache Studiengänge".


    wer was andere erzählt, hat absolut keine ahnung vom leben und sollte etwas an überheblichkeit sparen, dafür mehr realität schnuppern :D !

    "Es ist schon alles gesagt! Nur noch nicht von allen!" - Karl Valentin
    "Wenn mein einziges Werkzeug ein Hammer ist, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus."- Abraham Maslow
    Jeden Tag verschwinden Rentner im Internet, weil sie gleichzeitig alt und entfernen drücken.

  • Zitat

    Original geschrieben von n3o
    .... Andererseits ist der Studiengang zulassungsbeschränkt. ...


    daß ist ja nun wirklich kein Argument ;)


    Der NC ergibt sich ja rein rechnerisch aus der Summe der Studienplätze im Verhältnis zu den Studienbewerbern und hat mit der Schwierigkeit eines Studienganges - entgegen der landläufigen Meinung - natürlich rein gar nichts zu tun. ;)


    Ansonsten kann ich deinen Ausführungen zu den naturwissenschaftlichen Fächern mit größter fachlicher Abneigung folgen ;) :D

  • Zitat

    Original geschrieben von andi2511


    Ansonsten kann ich deinen Ausführungen zu den naturwissenschaftlichen Fächern mit größter fachlicher Abneigung folgen ;) :D


    Siehste, es gibt eben doch Laberfächer .. :D


    (Scherz)
    Klar ist, dass es wahrscheinlich wirklich keine einfachen Laberfächer gibt (weder beides kombiniert, noch einzeln ;)). Allerdings gibt es natürlich durchaus mehr oder weniger abstrakte Fächer, wobei weniger abstrakte Fächer dann eben landläufig als Laberfach bezeichnet werden.

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