Volksentscheid zur Kinderbetreuung in Sachsen-Anhalt. Vorläufige Ergebnisse?

  • Ich bin da voll und ganz eurer Meinung - allerdings verstehe ich einen Einwand, den eine andere arbeitslose Mutter gebracht hat: im KK lernt man ja auch schon so einiges, nicht gerade Schreiben aber z.B. Buchstaben, Zahlen etc. Und Kinder die an diesem "Unterricht" nicht teilnehmen dürfen werden benachteiligt - gerade die Kinder, die laut PISA eh schon benachteiligt sind.


    Wie gesagt: ich bin auch der Meinung dass Kinder von Arbeitlosen ja zu Hause betreut werden können. Aber dort lernen sie am wenigsten und sind oft eh als Hauptschüler vorprogrammiert - warum sollen sie nicht mitlernen dürfen?

  • Zitat

    Original geschrieben von perfect1409
    Ich bin da voll und ganz eurer Meinung - allerdings verstehe ich einen Einwand, den eine andere arbeitslose Mutter gebracht hat: im KK lernt man ja auch schon so einiges, nicht gerade Schreiben aber z.B. Buchstaben, Zahlen etc. Und Kinder die an diesem "Unterricht" nicht teilnehmen dürfen werden benachteiligt - gerade die Kinder, die laut PISA eh schon benachteiligt sind.


    Das ist IMHO Unsinn. Erstens können Arbeitslose ihre Kinder ja eh schon halbtags abgeben und zweitens lernt man im Kindergarten auch nichts, was einem die Eltern zu Hause in der Zeit nicht auch "beibringen" könnten.

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Ich wäre sehr interessiert an einer sinnvollen Begründung für das Begehren. Allein schon wenn ich den Begriff Anspruch im Zusammenhang mit einem Leistungsempfänger, d. h. jemandem, dem von der Allgemeinheit (und sei es indirekt über Versicherungsbeiträge) aus einer Notlage geholfen werden soll, höre, dann sollte man schon sehr genau nachfragen. Wenn es dann aber auch noch darum geht, dass jemandem eine mitunter auch mal unangenehme, im Allgemeinen aber schöne Aufgabe, zuviel ist, dann zweifel ich wirklich an geistigen Reife und dem allgemeinen Zustand der Leute.


    Im konkreten Fall wunder mich als Ost-Unkundiger sowieso, warum überhaupt ein Anspruch auf die Betreuung existiert? Können sich denn nicht einige arbeitslose Mütter zusammentun und reihum jeweils einen Tag in der Woche auf die Kinder aufpassen? Ist denn selbst das bisschen schon zuviel verlangt?

  • Auch ich stimme euch zu .
    Ich bin der Meinung, daß die Kinderbetreuung in KiTas nur eine Ergänzung zur häuslichen Erziehung darstellen sollte . Es ist eigentlich traurig , daß dann " Haushalt machen " wichtiger ist . Was machen dann eigentlich Berufstätige ? Arbeiten ? danach Haushalt ? dann auch noch Kinder erziehen? das geht nun wirklich nicht . :rolleyes:
    Fakt ist , Mütter oder Väter , die nicht Arbeiten , haben eigentlich genug Zeit zum Erziehen und sollten dann nicht noch verlangen, daß die Allgemeinheit diese "Unfähigkeit" noch sponsert mit ca. 40 Mio. Steuergeldern (die die klammen Kommunen eh nicht haben und deshalb auf die Elternbeiträge umgelegt worden wären ).


    Die andere Seite ist allerdings auch , daß schon im KiGa eine Art Zweiklassen-Gesellschaft entsteht. Bsp. : nach dem Mittagessen liegt irgendeine tolle Sache an (Kasperle-Theater-Fahrt).
    Kinder von arbeitenden Eltern nehmen daran teil (dürfen sie ja durch den 10-Stunden-Anspruch), Kinder von arbeitslosen Eltern nicht !
    Das lange Gesicht des "Arbeitslosen-Kindes" möchte ich nicht sehen!
    "So , die Kinder x, y und z setzen sich schon mal in den Bus draußen und ihr anderen bleibt hier . Ihr dürft nicht mit , ihr müsst ja dann nach Hause ."
    So gehen sie dann zu ihrer mit dem täglichen Haushalt völlig überforderten Mutter....
    @ JOE2
    tja so ist das eben bei uns im Osten...
    und ich bin eigentlich auch ein bisschen stolz darauf , daß es so ist .( bis auf die 27,6% die eben den Hals nicht voll genug kriegen können..)

    "Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwerer."
    (Kurt Tucholsky)

  • Im Übrigen existiert in ganz Deutshcland ("Sozialstaat") ein Anspruch auf Kinderbetreuung! Google mal zum Thema, ab einem Alter von 3 Jahren hat jedes Kind Recht auf einen Kindergartenplatz!


    Zitat: "Ein Anspruch auf einen Kleinkinder-Platz ist im Gegensatz zum Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz nicht vorgesehen."

  • man kann den gedanken natürlich noch weiterführen:


    warum sollten eltern auf ganztagsbetreuung anspruch haben, wenn beide arbeiten? erstens müssen sie sich nicht mit der erziehung des kindes abstressen und zweitens verdienen sie satt kohle für den 3. urlaub im jahr.


    leider ist es so, dass die familien in früherem sinne - vater arbeit, mutter erzieht und macht den haushalt - immer mehr benachteiligt sind (genauso wenn sich dir rolle vater - mutter vertauscht). ist euch das schonmal aufgefallen? nichts dagegen, wenn beide arbeiten. aber die dummen sind doch die eltern, die aufs zusätzliche geld verzichten und die erziehung übernehmen. und bei den arbeitenden eltern wird die ganztagsbetreuung auch noch vom staat gefördert :rolleyes:


    ich beobachte übrigens mehrere solcher dinge. z.b. bekommt man ja kein bafög wenn man ein gewisses vermögen hat. dumm also der, der sein geld angespart hat, oder für den die eltern etwas angelegt haben. gut für den, der sein geld sowieso immer nur verprasst hat und nichts angespart hat. der bekommen es dann noch vom staat nachgeschoben.


    wie denkt ihr über solche dinge???
    es ist zwar unmöglich, eine totale gerechtigkeit ins system zu bringen, aber ich finde solche sachen schon den hammer.


    >>> tkjever

    Meine Signatur
    ist beinahe zu
    lang für
    dieses
    Forum...

  • Zitat

    Original geschrieben von tkjever
    nichts dagegen, wenn beide arbeiten. aber die dummen sind doch die eltern, die aufs zusätzliche geld verzichten und die erziehung übernehmen. und bei den arbeitenden eltern wird die ganztagsbetreuung auch noch vom staat gefördert :rolleyes:


    Dabei darfst Du aber nicht vergessen, dass die Kinderbetreuung (zumindest bei uns in Hessen) nicht kostenlos ist. Ein Halbtagskindergartenplatz kostet schon rd. 150 - 200 Euro im Monat. Ganztags weiß ich nicht, ob es dann das doppelte ist. Soll heißen ein Teil des zusätzlichen Einkommens (wenn Doppelverdiener) geht wieder für zusätzliche Kosten der Kinderbetreuung drauf.

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Zitat

    Original geschrieben von tkjever

    warum sollten eltern auf ganztagsbetreuung anspruch haben, wenn beide arbeiten? erstens müssen sie sich nicht mit der erziehung des kindes abstressen und zweitens verdienen sie satt kohle für den 3. urlaub im jahr.



    >>> tkjever


    Hää ?
    Ist Erziehen eines Kindes "stressig"?
    Satt Kohle verdienen ? Die 10-Stunden-Betreuung ist doch nicht für lau ! :confused:

    die 10 stunden kosten von 0(ja 0)-3 Jahre bei uns 137 € und danach 67 € , aber nur weil meine schulpflichtige Tochter noch nach der Schule in den Hort geht , dadurch ist es etwas "billiger"

    "Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwerer."
    (Kurt Tucholsky)

  • tkjever: Eltern, bei denen nur der Mann arbeitet, werden in Deutschland heftig über die Steuerklassen gefördert - Stichwort Ehegattensplitting. Sobald eine verheiratete Frau anfangen will nach der Geburt zu arbeiten ist es viel zu oft so, dass es sich nicht lohnt weil durch andere Steuerklassen der größte Teil des zusätzlichen Einkommens wieder verloren geht...

  • Hm, is bei mir ähnlich, aber am Jahresende kommts doch wieder aufs gleiche raus. Wurscht, wer welche Steuerklasse hat...


    Charlie

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    Die 5 Sinne des Menschen:
    Unsinn, Irrsinn, Stumpfsinn, Blödsinn und mein persönlicher Liebling, der Wahnsinn.
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