Fahrverbot für Diesel-PKW ohne RPF?

  • [...]
    Eine europäische Qualitätsrichtlinie, die in diesem Jahr zum ersten Mal in Kraft tritt, sieht vor, das an höchstens 35 Tagen im Jahr mehr als 50 Mikrogramm Staub je Kubikmeter gemessen werden dürfen.
    Ab dem 36. Tag treten Luftreinhaltepläne in Kraft, vor allem Fahrverbote für Diesel-PKW ohne Rußfilter sind im Gespräch.
    [...]
    Quelle: Die Welt



    Was meint Ihr?
    Muß man einen Neuwagen in diesem Jahr mit RPF kaufen?
    Oder kann man noch darauf verzichten?


    Das Problem bei den RPF - wenn der Hersteller einen solchen im Programm hat - ist meistens nicht der Preis, sondern die extrem lange Lieferzeit und die damit verbundenen Probleme, wenn der Termin für die Neuanschaffung schon ziemlich genau feststeht.
    Ein halbes Jahr ist hier schnell vergangen, Liefertermine geben können einem nur die wenigsten Hersteller geben, da die Lieferanten der RPF nicht mehr nachkommen.


    Gibt es konkrete Pläne, Fahrverbote vür Diesel-PKW ohne RPF zu erteilen?
    Afaik gibt es in den Alpen ein oder zwei Städte, in denen der Innenstadtbereich nicht mehr ohne RPF befahren werden darf....


    Ich bitte um Meinungen, vor allem aber um Fakten.



    Bess demnähx,
    Carsten

    "Das Problem an Zitaten aus dem Internet ist, daß sie nur schwer überprüfbar sind."


    Konrad Adenauer

  • Sofern möglich, würde ich natürlich auf den RPF nicht verzichten. Da ich mein Fzg. aber nur 2 Jahre fahre und dieser auch ohne Filter Euro 4 erfüllt, habe ich nochmal auf den Filter verzichtet. Das nächste Fahrzeug hat allerdings auf jeden Fall einen Filter, eventuell ist er bis Ende 2006 sowieso überall serienmäßig.


    Die lange Lieferzeit ist momentan ein echtes Problem. Bei sechs Monaten oder mehr Lieferzeit, schüttelt mein Chef ganz schnell den Kopf. Diese lange Zeit ist bei Leasingfahrzeugen einfach nicht drin.



    Von konkreten Plänen bzgl. eines Fahrverbots in Deutschland habe ich noch nicht gehört, aber der Raum Stuttgart z.B. würde die Überschreitung Feinstaubkonzentration durch mehrmalige Fahrverbote im Jahr in den Griff bekommen.



    Stefan

  • Nicht nur Stuttgart müßte etwas tun.
    In u.a. folgenden Städten wurde in diesem Jahr bereits der Grenzwert überschritten:
    München - 9 Tage
    Frankfurt/M - 5 Tage
    Leipzig - 5 Tage
    Augsburg - 4 Tage
    Ludwigshafen - 3 Tage
    Mainz - 3 Tage


    Sollte das zu denken geben?



    Bess demnähx,
    Carsten

    "Das Problem an Zitaten aus dem Internet ist, daß sie nur schwer überprüfbar sind."


    Konrad Adenauer

  • Hmmm...
    Was mich dabei interresiert: Was macht man, wenn man zB zur Arbeit muß, und keine andere Möglichkeit hat, als den eigenen PKW?
    Nicht jeder kann sich einfach mal eben ein paar Tausender aus dem Ärmel schütteln um einen Diesel PKW mit RPF zu kaufen. Und ob der Chef das aktzeptiert, daß man Anruft und sagt, daß man leider nicht zur Arbeit kommen kann, weil heute Fahrverbot ist?
    Gibt es in solchen Fällen Ausnahmeregelungen? Oder ist man dann seinen job los, nur weil man keinen RPF hat. Gibt es Nachrüstmöglichkeiten für Dieselfahrzeuge ohne RPF?

    **** Commodore 64 Basic V2 ****
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    READY.

  • Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    (...)Gibt es Nachrüstmöglichkeiten für Dieselfahrzeuge ohne RPF?


    Ja - es gibt inzwischen einige Anbieter für Nachrüstfilter. An einem Golf TDI wurde kürzlich von irgendeiner Autozeitschrift die gute Wirkung nachgewiesen (bisher um die 50.000 km).


    Lt. Plänen von SPD/Tofutruppe denkt man darüber nach, Nachrüstfilter mit 300.- € und Erstausrüstungen mit 600.- € zu fördern. Wird dann wohl über die KFZ-Steuer laufen, wie die Befreiung bei Euro 4 bis Ende letzten Jahres.



    Stefan

  • Vorsicht ist auch bei Peugeot RPF geboten. Laut unserem Händler kommen da ziemlich heftige Kosten alle 2 Jahre auf den Halter zu. Er sagte, dass dieses reinigen oder erneuern des Filters rund 800 Euro kostet.


    Also ganz genau nachfragen...

    "Irgendwie haben die Leute das mit der Meinungsfreiheit falsch verstanden, man darf eine Meinung haben, man muss nicht. Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    - Dieter Nuhr

  • Sinnvoll würde ich ein Fahrverbot vorallem für LKWs und vielleicht auch PKWs erachten, die schlechtere Abgaswerte als D3/Euro3/D4/Euro4 haben.


    Diesen Rußpartikelfilter stehe ich generell kritisch genenüber und würde sie mir auch nicht freiwillig andrehen lassen, da sie nur bei Betrieb mit mineralischen Dieselkraftstoff Rußpartikel vermindern können.


    Bei Betrieb mit Biodiesel bleiben nur die Nachteile wie höherer Spritverbrauch (dadurch auch höherer CO2 Ausstoss) und eine leichte Leistungsminderung durch den höheren Abgasgegendruck. Aber da dann sowiso keine Rußpartikel anfallen, gibts auch nichts zu filtern.

  • Zitat

    Original geschrieben von Stefan
    Ja - es gibt inzwischen einige Anbieter für Nachrüstfilter. An einem Golf TDI wurde kürzlich von irgendeiner Autozeitschrift die gute Wirkung nachgewiesen (bisher um die 50.000 km).


    War in der AutoBild ;).

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Bei Betrieb mit Biodiesel bleiben nur die Nachteile wie höherer Spritverbrauch (dadurch auch höherer CO2 Ausstoss) und eine leichte Leistungsminderung durch den höheren Abgasgegendruck. Aber da dann sowiso keine Rußpartikel anfallen, gibts auch nichts zu filtern.


    Ob das als Argument zählt, wenn es ein Fahrverbot geben sollte?
    "Ich brauch keinen Rußfilter, ich tanke Biodiesel, da gibt es keinen Ruß"
    "Können Sie das beweisen?"
    "Na schnüffeln Sie doch mal an meinem Auspuff..."


    Also wenn es wirklich um die Reduzieren der Partikel in der Luft geht, müsste man also eigentlich die Regelung so treffen, daß alle Kfz die nicht mehr als einen bestimmten Wert Partikel ausstoßen, fahren dürfen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Partikelverminderung durch einen Filter, durch gute verbrennung (wobei das sehr schwer wird, da noch was rauszuholen), durch Sprit der Rußfrei oder Rußarm verbrennt, oder durch etwas ganz anderes erreicht wird.
    Nur hat man dann das Problem, wie man die Rußarme Verbrennung nachweisen will. Denn es müsste ja der Aktuelle Wert angegeben werden. Wenn man zur Asu zB mit Biodiesel fährt, und damit einen Rußarmen Wert erhalt, aber dann wieder Mineralischen Diesel tankt, hat man zwar ein Meßergebniß mit wenig Ruß in der Hand, aber qualmt trotzdem in der Gegend rum...

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  • Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    Wenn man zur Asu zB mit Biodiesel fährt, und damit einen Rußarmen Wert erhalt, aber dann wieder Mineralischen Diesel tankt, hat man zwar ein Meßergebniß mit wenig Ruß in der Hand, aber qualmt trotzdem in der Gegend rum...

    Die werden aber ganz sicher problemlos feststellen können von welchem Treibstoff die Werte kommen - und zwar ohne in den Tank zu sehen. Die Gasspektrographen sind heutzutage recht weit entwickelt! Und dann wird es sicherlich bald eine Vorschrift geben, daß die Betriebserlaubnis erlischt sobald was anderes getankt wird.

    Zitat

    Meßergebniß

    Aua...

    Früher konnte man Drachen töten und durfte dann eine Jungfrau heiraten -
    heute gibt's keine mehr und man muss den Drachen heiraten :-(

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